Samstag, 18. August 2007

Pete's Best Vol. 1
'Scuse Me While I Kiss The
Sky oder: The Summer Of

Love revisited

Jimi Hendrix' brennende Gitarre. Janis Joplins Southern Comfort getränkter Blues. Die Beatles in Uniformen, die Stones mit komischen Hüten auf den Köpfen. Das Monterey-Festival. Der Vietnam-Krieg. Aufbegehren gegen die bestehende Ordnung. Haight-Ashbury brodelt, London swingt. Die Jugend der Welt trägt Stirnbänder und Blumen im Haar, Indianerschmuck und schrille Klamotten und träumt bunte Träume von einer besseren, friedlicheren Welt. Und Grateful Dead und Jefferson Airplane, Doors und Byrds, Pink Floyd, Love und Buffalo Springfield spielen den Soundtrack zum Flug auf dem magischen Teppich. Der Zauber wirkt fort – auch im 40. Sommer nach dem Sommer der Liebe. „What's so funny 'bout peace, love and understanding?“, begehrte Elvis Costello einst zu wissen. Gute Frage. Doch genug der Vorrede: Hier sind zehn Alben aus dem Jahr 1967 – für die Ewigkeit. Coming to the top...

04. The Doors – The Doors
Sie sind düster, unheimlich und, geheimnisvoll – so wie ihre Musik. Sie sind der Gegenentwurf zu dieser ganzen beschwingten, farbenprächtigen, von Drogen und Liebe beflügelten „Come on, people, now get together, try to love one another right now“-Seligkeit der kalifornischen Hippies. Sie lassen sich von der griechischen Mythologie inspirieren, von Bertolt Brecht und Kurt Weill, von alten Bluesmusikern, bringen ihre eigene Erfahrung aus Filmhochschule, Meditationskursen, Drogenexperimenten sowie dem Studium diverser Dichter, Denker und Philosophen von Aldous Huxley bis Antonin Artaud ein und schaffen Songs, wie sie die Welt noch nicht gehört hat. „Break On Through (To The Other Side)“. „Light My Fire“. „Soul Kitchen“. „The End“. Um Tod und Verdammnis geht es in diesen Songs, um Liebe und Sex, um Ausbruch und Freiheit. Morrison betrachtet sich zeitlebens als Poet, als „erotischer Politiker“ gar, aber gewiss nicht als Sänger in einer Rock-'n'-Roll-Band. Und obwohl es seit geraumer Zeit schick zu sein scheint, seine – zugegeben bisweilen angestrengten und komplett humorfreien – Lyrics als dilettantischen Unfug zu schmähen, bleibt doch festzuhalten: Morrison war einer der charismatischsten Performer überhaupt, Manzarek, Krieger und Densmore eine nahezu unschlagbare musikalische Einheit - und „The Doors“ darf als eines der großartigsten und einflussreichsten Debütalben aller Zeiten gelten. (Peter Felkel)

PS.: Im Zuge der 40th Anniversary Reissues wurden die Doors Scheiben ja neu abegmischt, mit teilweise sehr heftigen Unterschieden zum Original. Auch läuft der Reissue schneller, weil man 40 Jahre später merkte, daß das Original wegen eines technischen Fehlers zu langsam lief. Und schon fast frevelhaft: die originale CD (auch die Remaster) werden ausverkauft, nicht nachgepresst und durch die 40th Anniversary Remxie ersetzt!

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

hmm, die haben mich (bisher) irgendwie noch nie gekickt...gut, "break on through" rollt ganz gut, "peace frog" und "touch me" kann man auflegen (wenn bei "touch me" nur dieser gequirlte saxofonpart nicht wäre!), "light my fire" is nen standard geworden (von dems aber zig versionen gibt, die das original in den schatten stellen...), aber der rest...ist mir irgendwie zu schwülstig und klingt oft so wahnsinnig bemüht...

Tick, Trick und Track hat gesagt…

über die auflegeperspektive kann man wahrscheinlich nicht mal streiten. hatten wir ganz am anfang mal im sbs-blog von whirlyjoe, so ganz viel blieb da auch nicht wirklich übrig... aber: wärst du 20 Jahre älter, wärst du auch Doors Fan. Sage ich jetzt mal... R-man

Anonym hat gesagt…

doch, die alten geben schon auch aus dj-perspektive was her. problem ist bloss, dass man dann immer gleich in so eine classic-rock-schiene gerät und nach dem ersten doors-song gleich einer kommt und ac/dc hören will. oder zappa.

Anonym hat gesagt…

...hat hier eigentlich schon jemand mal
Peters wundervolle Schreibe gelobt? Nein?
Dann mach' ich das jetzt mal:
Wenn ich mir jemals wieder den ME kaufen sollte, dann nur wegen Peter F.!
Danke schön!

Tick, Trick und Track hat gesagt…

der schreibt nicht nur gut, das ist auch noch ein Pfundskerl. Und sieht gut aus! What more do you want?! R-man