Donnerstag, 29. Januar 2009

Spoonful Vs. Batman & Robin Auch wenn bis dato noch keiner gefragt hat, die Spoonful Serie geht weiter. Die First Hour von K-Nut und R-man steht in den Startlöchern, Heino hat ein Solo geschickt, welches gerade von qualifizierten Mitarbeitern auf Spoonful-Dichte geprüft wird und Mad Daddy (der Mann hinter Spoonful #14, meinem Lieblingsvolumen) hat mich mit gleich drei Discs erneut reich beschenkt. Unter anderem fand sich dort der Track Robin’s Theme, der sich sofort in meinen Gehörgängen festgefressen hat. Bei jedem Durchlauf schaute ich auf das Tracklisting – Sun Ra & The Blues Project stand dort und das hatte ich mir doch etwas anders vorgestellt. Nach einer kurzen Googlung konnte ich folgendes rausfinden: Eine Spielzeugfirma aus New Jersey gab 1966 eine LP namens Batman & Robin in Auftrag, um an der populären TV-Serie mitzuverdienen. Als Bandname wurde The Sensational Guitars of Dan and Dale angegeben, aber in Wirklichkeit rekrutierten sich die Musiker aus Sun Ra und seinem Arkestra und Al Kooper’s Blues Project! Um Geld zu sparen, basierten die meißten Tracks auf Public Domain Tunes und Klassik-Vorlagen (Chopin, Tchaikovsky etc.). Fast durchweg instrumental, ausser Robin’s Theme, das eine unbekannte Sängerin mit ihrer Stimme veredelte. Und wenigstens den Song solltet ihr euch anhören, denn er wird demnächst zur weiteren Auswahl in meinem Spoonful-Set stehen. Killer shit, mehr Info hier! (R-man)

Mittwoch, 28. Januar 2009

Lesenswert:
Rolling Stone im Februar
Der deutsche Rolling Stone schneit hier immer automatisch rein, aber so richtig gelesen wird er nicht mehr. Das wird sich aber bei der Februar Ausgabe ändern. Die kommt gleich mit vier verschiedenen Titelblättern (siehe oben), ich habe die Version mit James Brown erwischt!
Auf dem Cover klebt eine coole 10-Track Soul CD - A Northern Affair betitelt - die sich schon alleine wegen dem genialen Lean Lanky Daddy von Little Ann lohnt. Gerade läuft When Johnny Comes Marching Home von Richard Barbary, auch erstklassig und schön deep. Und Ann Alford kann man auch eher unter Ballade einordnen, es geht also nicht nur Northern-mässig vorwärts.
Im Heft gibt es eine fette Motown Story inklusive der 20 besten Singles, dazu die 100 Grössten Sänger Aller Zeiten, wo sich z.B. Iggy Pop über James Brown auslässt. Familenfotos diverser Rockstars (nicht uncool) und allerlei mehr. Lohnt! (R-man)

Dienstag, 27. Januar 2009

Coming soon on Stag-O-Lee... An dieser Stelle ein kleines Stag-O-Lee Update... Stag-O-Lee presents the Saturday Night Beaver: diesen Samstag im Lexington zu London. Baskery im Vorprogramm der Fabulous Penetrators. Dazu The Laundrettas und reihenweise DJs – The Bear Family, die Stag-O-Lee Allstars und mittendrin Monkey Man Go-Go-Nuts. Das verspricht eine erstklassige Party zu werden. Tav Falco & Panther Burns bereiten sich auf die Aufnahmen zum neuen Stag-O-Lee Album vor. Da es mit dem ursprünglich ausgewählten Studio in Paris zu Koordinationsproblemen kam, liebäugelt man nun mit einem Studio in Wien. Allein der Name des Studios gibt Hoffnung: Primitive. Saint Silas Intercession haben nach langem Suchen einen neuen Bassisten gefunden. Montag ist der erste Übungsabend, danach geht es direkt ins Studio zur Aufnahme der nächsten Stag-O-Lee 45er. Ganz neu im Hause Stag-O-Lee: Anfang Mai erscheint Bangtown von Big John Bates. Big John ist der Gitarrist und Sänger eines Rock`n´Roll/Rockabilly-Trios aus Kanada (Foto oben), welches grundsätzlich mit zwei Burlesque Tänzerinnen (den Voodoo Dollz) auftritt. Was die Band drauf hat, kann man hier sehen. Bangtown ist fast frei von jeglichem Rockabilly Klischee und erscheint bei Stag-O-Lee als Vinyl mit Downloadcode (die CD kommt bei Rookie Records). Auf Tour im Mai/Juni. That’s it for now. Stay tuned! Und immer mal auf der Myspace Seite schauen. (Stag-man)

Montag, 26. Januar 2009

Compi-Wochen bei shake baby shake Stand Up And Be Counted
Soul, Funk And Jazz From A Revolutionary Era Ein schönes Beispiel dafür, dass man weitgehend DJ-taugliche Compilations auch nach inhaltlichen Kriterien zusammenstellen kann. Dem verdienten Londoner Harmless-Label gelang dies im Jahr 1999 mit dieser Zusammenstellung, die den funky Sound der afroamerikanischen Consciousness-Bewegung repräsentiert. Oder um es mit James Brown zu sagen: „Say It Loud - I’m Black And I’m Proud“. Mein Doppelvinyl bietet 14 Black Power-Songs der späten 60er und frühen 70er in a funky style, mit nahe liegendem wie Gil Scott-Herons „The Revolution Will Not Be Televised“, The Last Poets „When The Revolution Comes“ oder “Push On Jesse Jackson” von den Pace-Setters – allesamt überzeugende Verbindungen von Form und Inhalt. Am häufigsten auf meinem Plattenteller finden sich aber Esther Marrow - „Things Ain’t Right“ und die göttliche Nina Simone, deren „I Wish I Knew How It Would Feel To Be Free“ weniger funky als schlicht wunderschön ist - ein perfekter Tune, um einen Abend angemessen ausklingen zu lassen. Extralob fürs angemessene Cover-Artwork und die Linernotes von James Maycock. Ein Jahr später folgte dann Volume 2, eine nahtlose Fortsetzung aus einem Guss: Gary Byrd shoutet „Are You Really Ready For Black Power“, The Rance Allen Group beklagt „Lying On The Truth“ und die Isley Brothers rufen zu „Fight The Power“ auf. Meine Favoriten: natürlich JB mit dem programmatischen „I Don’t Want Nobody To Give Me Nothing“ und das zurecht vielgespielte „Tell It Like It Is“ von S.O.U.L. – wenn Politik nur immer so tanzbar wäre…. Macht zwei ganz feine Compilations mit Attitude und Funkiness, da darf man dann schon auch mal als Weißbrot die rechte Faust in den Himmel recken – möge der heilige Obama all unseren Hoffnungen gerecht werden, denn es ist vermutlich mehr denn je notwendig, seine Stimme zu erheben. Mit etwas Suchen sind beide Volumes noch zu bekommen, sogar als Vinyl. (Whirlyjoe)

Samstag, 24. Januar 2009

Gehört in jeden Haushalt: The Best Of Lee Dorsey Lee Dorsey hielt ich früher ja für so einen seltsamen Novelty-Funker mit fast schon zu gut gelaunten und definitiv unverwüstlichen Party-Klassikern wie „Working In The Coal Mine“ (das ich bis heute nicht leiden kann) und „Ya-Ya“. Mittlerweile weiß ich aber, dass er einer der ganz großen Funk-Erfinder aus New Orleans war, der den R&B vom letzten Jazz-Tand befreite und es für einen Soulsänger richtig fett grooven ließ. Dabei hatte er das Glück, sich die Songs vom wohl größten Sohn der Stadt schreiben zu lassen: Allen Toussaint komponierte nicht nur „Coalmine“, sondern auch Highlights wie „Ride Your Pony“, „Holy Cow“ und „Yes We Can-Can“. Aber Dorsey wurde auch selbst ein grandioser Songwriter, verantwortlich für seine anderen großen Klassiker „Get Out Of My Life Woman“, „Can You Hear Me“ und „Everything I Do Gonna Be Funky (From Now On)“, allesamt Blueprints des klassischen Spoonful-Sounds und komplett auf dieser essenziellen Best Of-Compilation aus dem verlässlichen Hause Repertoire Records vertreten. Mit 20 Tunes aus den Jahren 1960 bis 1971 ein unverzichtbares Must-Have für den sbs-Aficionado. Ride your Pony bei youtube. Die CD gibt es hier. (Whirlyjoe)

Donnerstag, 22. Januar 2009

Compi-Wochen bei
shake baby shake Bay Area Funk 1 & 2
Compilations, die sich auf Musik einer bestimmten Region konzentrieren wirken ja oft etwas beliebig zusammengestellt, da sich die Gemeinsamkeiten des „Sound Of XY“ (…mit Ausnahme von New Orleans) nicht immer sofort erschließen. Ist in diesem Fall aber völlig egal, denn auf Bay Area Funk 1, einer meiner All-Time-Lieblings-Compis, finden sich durchgehend großartige Songs! Alles extrem funky, mit vielen Einflüssen aus Blues, Rock, Latin und Psychedelic, aber nie überladen. Mal wieder hauptsächlich eher unbekannte Interpreten halten ein wirklich unglaublich hohes Level. Also nicht „je rarer, desto besser“, sondern von den Herrschaften aus dem Hause Ubiquity liebevoll recherchiert, ausgesucht und aufgemacht. Ein tolles, informatives Booklet vermittelt das nötige Hintergrundwissen. Musikalisch geht‘s auf Vol. 1 von 1967 bis 1976, also bis in eine Zeit, die für viele Vintage-Funkateers schon in die No-Go-Area gehört. Allerdings finden sich hier keinerlei Slap-Bass-Orgien oder Disco-Plattitüden sondern ausschließlich beseelte Songs mit meist mörderischen Grooves und oft recht ungewöhnlichen Einsprengseln bzw. psychedelischen Ausflügen. Mein absolutes Highlight: Rodger Collins – Foxy Girls In Oakland, eine schnelle, bluesige Funknummer mit Slideguitar und kurzer Jodel-Einlage.
Vol. 2 hält das Niveau nicht ganz, ist aber ebenfalls durchaus empfehlenswert und leider der bisher letzte Teil dieser kleinen Serie. Es gibt aber einige fantastische Compis, die sich ebenfalls um den Funk der Bay Area bzw. des Galaxy-Labels kümmern.
Einige Songs findet man mehrfach, aber dennoch absolute Empfehlungen in qualitativer Reihenfolge:
Get Your Lie Straight Bad, Bad Whiskey Moaning, Groaning, Crying Golden State Funk
Davon dürfte diesmal das meiste auch noch zu bekommen sein. (k-nut)

Mittwoch, 21. Januar 2009

Compi-Wochen bei
shake baby shake Hi Records The 45’s Collection
Vol. 1 & 2 Das klassische Memphis-Label Hi müssen wir an dieser Stelle wohl nicht mehr einführen, auch die hier beheimateten ganz großen Namen des Southern Soul sind bekannt: Al Green und Ann Peebles prägten unter der Führung von Haus-Producer Willie Mitchell das Genre, aber bei Hi passierte auch sonst einiges. Das dokumentiert zum Beispiel diese Doppel-CD mit 44 Tracks aus den Jahren 1966-75, alle im typischen Label-Sound mit trockenem Groove und oft pointierter Orgel, darunter bekannte Namen wie Otis Clay, O.V. Wright und Syl Johnson, auch Ann Peebles ist mit zwei Songs vertreten, ansonsten aber überwiegend Acts aus der zweiten Reihe, die man dann gerne Soul Gems nennen darf. Kultverdächtig zum Beispiel Bobo Mr. Soul aka Beau Williams, James Fry, David Duke, Norm West, Willie Walker, Erma Coffee oder The Masqueraders, die später unter die Fittiche von Isaac Hayes gerieten. Lieblingssongs: George Jackson - Aretha, Sing One For Me Eddie McGee What Made You Change? Syl Johnson - Anyone But You The Masqueraders - Now That I’ve Found You Macht insgesamt eine perfekte Edition mit eher rarem Southern Soul von Hi Records, die der All Music Guide ganz treffend als "breathtakingly raw but elegant“ bezeichnet und nicht ganz zufällig die bevorzugte Sampling-Quelle des Wu-Tang Clan wurde. Leider vergriffen und nur noch aus zweiter Hand zu bekommen. Otis (Whirlyjoe)

Montag, 19. Januar 2009

Compi-Wochen bei shake baby shake In Prison Afroamerican Prison Music from Blues To HipHop/Various Artists Erst gut zwei Jahre alt, aber eben eines der besten Beispiele für gekonnte Herausgeberschaft themenorientierter Compilations vom Fach-Label Trikont aus München, deren Roll Your Moneymaker ja ganz aktuell via Stag-O-Lee in schwarzes Vinyl gepresst wurde. Hier geht es um afroamerikanische Knast-Musik, die durchaus auch funky sein kann. Das muss man sich erst mal vor Augen führen: In den USA sitzen mehr als zwei Millionen Menschen hinter Gittern, die Hälfte davon Afroamerikaner. Das wirft doch ein bezeichnendes Licht auf „The Land of the Free“. Wie verrottet und menschenverachtend das amerikanische System tatsächlich ist, lässt sich auch an der generellen „Tough on Crime“-Politik ablesen, die unter George W. Bush zu so grotesken Auswüchsen geführt hat, dass man in verschiedenen Bundesstaaten wieder angekettete Häftlinge an den Straßenrändern arbeiten sehen kann – klassische Chain Gangs also wie in „O Brother Where Art Thou“. Der Journalist Jonathan Fischer bringt im ausführlichen Begleittext zu dieser ebenso beunruhigenden wie beeindruckenden Compilation mit afroamerikanischer Knast-Musik unterschiedlicher Stile noch viele weitere schockierende Fakten ans Licht, auch dass die USA rund ein Viertel aller Gefangenen der ganzen Welt zu verantworten haben und dabei mehr Geld als für das gesamte Bildungswesen ausgeben – was dann doch einiges erklärt. Vor diesem Hintergrund haben Jonathan Fischer und Ian Ensslen diese großartige Compilation zusammengestellt, wie man sie vom nicht genug zu lobenden Trikont-Label kennt: mit dickem zweisprachigem Booklet (deutsch/englisch) mit Begleittexten und ausführlichen Songkommentierungen. Das musikalische Spektrum der 19 Aufnahmen geht von Feldaufnahmen authentischer Worksongs über Blues und Soul bis zu HipHop, personell reicht der Bogen damit von Fred McDowell über Curtis Mayfield bis zu 2 Pac. Wobei gerade die Hiphopper besonders gut abschneiden – garantiert auch für ungeübte Ohren. Denn Dead Prez, Lifers Group (echte Häftlinge!) und die grandiosen Brand Nubian nehmen die Tradition schwarzer Prison Music mehr als gekonnt auf. Mit Nina Simone und Bobby Womack sind die ganz großen Soul-Stimmen ebenso vertreten wie die legendären Escorts, die hier den besten Song des Albums abliefern, und deren Gesangsharmonien ebenfalls hinter Gittern in New Jersey aufgenommen wurden. Fazit: großartige Musik im politischen Kontext, aufrüttelnd und erschütternd. Fehlt nur eine Vinyl-Edition…. (Whirlyjoe) cd

Samstag, 17. Januar 2009

Compi-Wochen bei shake baby shake Mutant Disco 1&2, 3
Als komplett-resistent gegen pauschale „Die 80er waren Scheiße“-Kritik hab‘ ich mich an dieser Stelle ja schon mehrfach geoutet; eine absolut sichere Bank für großartige Musik aus diesem Jahrzehnt waren für mich ZE Records. ZE war Heimat für James Chance, Was (Not Was), Kid Creole, Material, Cristina, die wundervolle (leider verstorbene) Lizzy Mercier Descloux, Alan Vega (Suicide), Coati Mundi, Garcons, Aural Exciters und Junie Morrison. Funk, Jazz, Downbeat (10 Jahre bevor Massive Attack dieses Genre „erfunden“ haben), elektrischer Rockabilly, Ethno-Grooves, France-Pop und vor allem DISCO, alles unter einem Dach!
Die Original-Compilation Mutant Disco erschien 1981 mit genau 6 Tracks. Whirlyjoe und die anderen Vinyl-Puristen werden mir aber wahrscheinlich verzeihen, dass ich zur CD-Version rate, denn diese hat 25 (hervorragende) Tracks an Bord. ZE-Records wurde 2003 von Michel Esteban, einem der Gründer, relaunched, stellte aber zu meinem großen Bedauern den Betrieb 2007 schon wieder ein. Eine echte Neuveröffentlichung gab es in dieser Zeit immerhin: Michael Dracula – In The Red (zu meiner Schande: Nie gehört! Wer was dazu sagen kann: Ich würde mich freuen!).
Die CD-Version erschien 2003 auf dem wiederbelebten Label als Doppel-CD mit den Titeln des Original-Vinyls und zusätzlichen 19 Tracks. Hat man weder vor 80er-Electronic-Drum-Sounds noch vor puren Disco-Tunes, Bonbon-buntem Karibik-Flair oder plötzlichen Free-Jazz-Einschüben Angst, kann man über die komplette Länge der beiden CDs enormen Spaß haben. ZE veröffentlichte als erste CD des wiederbelebten Labels zudem New York – No Wave, z.T. mit gleichen Interpreten aber deutlichem Schwerpunkt auf die experimentelleren Tunes.
Auf Mutant Disco (A Subtile Discolation Of The Norm) folgte dann zu meinem Erstaunen Mutant Disco #3 (Garage Sale). In den Linernotes zu Vol. 3 kann man dann aber erfahren, dass die erste CD als Vol. 1&2 (da Doppel-CD!) gezählt wurde. …aha!
Vol. 3 erschien 2004 und hält das Niveau, der Schwerpunkt liegt aber eher auf raren Tracks. Die Soundästhetik der 80er macht’s nicht immer leicht, aber so manches gefällt mir tatsächlich heute besser als „damals“. Waren mir Kid Creole & The Coconuts z.B. immer zu künstlich und gutgelaunt, empfinde ich da so manches inzwischen als nahezu zeitlos. Auch schön: Was (Not Was) mit bizarren O-Ton-Samples von Ronald Reagan, der völlig überdrehte Larry Levan Remix von Something Wrong In Paradise (Kid Creole) und die tolle Mission Impossible-Version von Lizzy Mercier Descloux.
Meine Highlights: Bustin‘ Out – Material with Nona Hendryx; French Boy Disco Edit – Garcons; Emile (Night Rate) – Aural Exciters; Fire – Lizzy Mercier Descloux; Outlaw (August Darnel Remix) – Alan Vega und (inzwischen) alle Kid Creole-Tunes. (k-nut)
PS: Zum “Weiterhören“ empfohlen: Disco (Not Disco) auf strut. …leider auch nur antiquarisch erhältlich.

Freitag, 16. Januar 2009

Abt.: Brandnew Kitty, Daisy & Lewis
(Baby) Hold Me Tight Hier im sbs-Blog fanden sich die drei britischen Teenager mit ihrem Debütalbum in so gut wie allen Jahrescharts – wenn das mal kein Gütesiegel ist. Jetzt gibt es eine brandneue Single: auf der Flipside Buggin’ Blues, einer der allerbesten Albumsongs, und dazu das ganz neue, bislang unveröffentlichte (Baby) Hold Me Tight, geschrieben von Nesthäkchen Kitty, 15 Jahre alt. Und dann kriegt sie so einen tollen, reifen und wieder ganz und gar altmodischen Song hin. Kein Billy diesmal, sondern lupenreiner Western Swing, auch anders instrumentiert – nämlich mit einem, äh, Lead-Glockenspiel, dazu spielt der Jamaikaner Eddy „Tan Tan“ Thornton Trompete. Er ist dann auch schon etwas älter, stand gar mit Hendrix und Marley auf der Bühne. Die Musik ist analog dazu historisch korrekter Retro-Sound, mit dem Schwung der Jugend gespielt. Allein dieser knallende Snare-Sound ist grandios, auch Lewis’ elegante Jazzgitarre rockt. Zuletzt sah ich das Trio auf Arte im TV, Lewis sieht mittlerweile original wie der junge Little Richard aus. Aber man sollte sich nicht vom medialen Hype („die Enkel von Elvis“) blenden lassen, die drei überzeugen schlicht und einfach mit ihrer Musik, ob nun clever gecovert (Going Up The Country) oder selbst geschrieben. Das hier ist der nächste Hit. (Whirlyjoe)
45 oder 78

Donnerstag, 15. Januar 2009

Stag-O-Lee Presents:
Saturday Night Beaver @ The Lexington
Saturday 31st January 2009
The cold winds of despair gettin' you down? Crunchie crunchie credit crunchy munching at your happiness? Nasty Nick running amok in Eastenders, Isrealis running amok in Gaza, M&S is even in trouble. But what of my thermal vest and quality stockings I hear you ask! Well, it's time to cast aside yer winter miserabilities for the aural wollen underwear that is Saturday Night Beaver!!!
Yes, the ultimate rock'n'roll sweat fest returns for the new year with a temporary new home! Resident perv-rockers, The Fabulous Penetrators return with their street hassle and sonic hot sauce to warm yer cockles. We have a special suprise in the shape of our next act, so special that we can't even name our Secret Special Guests (Baskery, aber nicht weitersagen), due to record label complications. All I can say is 'Hot, Hot, Hot! Like Soca Man!'
Spinning records on the night will be the muscle behind the night, all the way from beautiful Beverungen, Germany: The Stag-O-Lee Allstars, and from delightful Dalston, The Bear Family playing the usual Dance-Craze Rhythm'n'Blues, 60's Soul, Garage Rock'n'Roll, Ska, Calypso, Punk Rawk, Exotica, Cumbia, Swing and Gary Glitter 'til 4am!
Monkey Man, Go-Go Nuts is also due an appearance with his famous Simian Themed Selection, as well as other friends and foes dropping by throughout the evening.
And if that wasn't enough to whup you into a frenzy, The Laundrettas will be crazying up the room with their band of no-nonsense S&M-lite.
PLEASE ARRIVE EARLY, FIRST BAND 8.30pm SHARP Doors: 7pm - 4am Price: £4 before 9, £6 after The Lexington, 96-98 Pentonville Road, N1 9HS.Tube: Angel/Kings Cross

Mittwoch, 14. Januar 2009

Compi-Wochen bei shake baby shake Mod Jazz 1-6 Anfangs habe ich mich mit dem Jazz im Mod etwas schwer getan und die ersten Volumen dieser Compilationserie auf Ace/Kent wegen eben jener Jazz-Phobie eher unbeachtet gelassen. Aber der Mod Jazz ist ja eher Soul Jazz und kein endlos-improvisiertes Getröte. Das habe ich irgendwann begriffen und dann hat es mich gepackt und mittlerweile ist die Mod Jazz-Serie eine meiner Favoriten im Reissue-Compi-Bereich. Diese sechs Volumen sind wahrlich erstklassige Zusammenstellungen der coolen Sounds zwischen Hammond-dominierten Jazz-Grooves, Latin Rhythmen, gritty R&B und klassischem Soul. Nur Bluebeat fehlt, sonst ist hier alles vertreten, was der Modernist mochte und noch immer mag. Das groovt wie Hölle, geht direkt ins Tanzbein und ist 100 % Spoonful-kompatibel. Das Gros der Songs stammt aus der Zeit zwischen 1955 und 1970, wobei die erste Hälfte der 60er als Aufnahmedatum eindeutig dominiert. Grosse Namen, kleine Namen, Szene-Hits und unglaubliche Ausgrabungen – alles findet sich auf Mod Jazz. Um es mit dem Motto eines blau/gelben Möbelhauses zu sagen: Entdecke die Möglichkeiten! Taugt und kommt mit dem für Ace/Kent so typischen Wunder-Booklet mit Bildern, Memorabilia und reichlich Info zu jedem Song. Tracklistings und mehr Info gibt es auf der feinen Ace Webseite. Mit den Discs kann man schon einen satten DJ-Set hinlegen! (R-man) check

Dienstag, 13. Januar 2009

Compi-Wochen bei shake baby shake
Sister Funk Vol. 1 & 2
Diese beiden Volumes gehören garantiert zum Allerbesten, was das ohnehin erfreuliche Thema Female Funk zu bieten hat. Compiler Ian Wright ist nach eigenem Bekunden „the world's biggest vinyl hoarder/junkie – original 45's only of course”, auf jeden Fall aber als Selecter ein Mann meines Vertrauens und als Party-DJ soll er auch nicht ungeeignet sein. Mit Keb Darge betrieb er jedenfalls schon Mitte der 90er eine Clubnight mit dem schönen Namen Deep Funk. Volume 1 erschien 2000 bei BBE, mein Doppelvinyl ist ein ganz edles Teil in dickem Karton verpackt und kongenial designt, dazu mit einer unschlagbaren Hitdichte gesegnet, so gut wie alle 19 Tunes rar bis megarar und trotzdem so was von funky und extrem tanzbar. Habe ich in den letzten Jahren rauf und runter gespielt. Wrights Credo „I believe in no bullshit, all killers/no fillers, so if u can't dance to it I won't be playing it” ist berechtigt, man weiß gar nicht, wo man anfangen soll: Ann Robinson - You Did It Mary Love - Born To Live With Heartache Inell Young - What Do You See In Her Mary “Queenie” Lyons See And Don’t See Monica - Chaffeur
Viola Wills - Sweetback Barbara & Gwen - Right On Gloria Williams - Sister Funk Das sind nur einige Knaller einer Deluxe-Compilation, für die man gerne auch mal etwas mehr ausgeben kann (und muss). 2007 erschien via Jazzman Records die Fortsetzung, die das qualitative Niveau tatsächlich halten kann – und das ist jetzt keine Floskel. Ian Wright kredenzt also 20 weitere rare Female Funk-Tunes – „The Sound Of Unknown Soul Sisters“ wie Rhetta Hughes, Dolly Gilmore, Coletta Woodson oder Sheila Wilkerson – Namen, die wohl nur beinharte Sammler staubiger 7-Inch-Singles kennen. Doch hier kommt auch der Freizeit-Funkster voll und ganz auf seine Kosten, Hit jagt Hit, dieser Sound aus den späten 60ern bis mittleren 70ern ist wirklich erstaunlich frisch geblieben. Meine Favoritinnen sind Honey & The Bees (genau so muss eine Soul-Band heißen!), Barbara King, Sandy Gaye und Cheryl Johnson, allein das „Heartbreak Hotel“-Cover im funky-Boogaloo-Style von Barbara Trent ist die Anschaffung des Albums wert. Nirgends sonst als im Funk-Gewerbe macht Plattensammler-Wahnsinn mehr Sinn, oder um aus einem Promo-Text zu zitieren: „Original copies of some of these 45s are so rare that Ian possesses the only known copy in the world! Others are in such demand that they have sold for $2000 and more.“ Ingesamt ist Sister Funk 2 der erhofft große Wurf, da wartet man doch gerne noch mal sieben Jahre auf Volume 3. Und hey: als CD gibt es das gute Stück tatsächlich noch zu kaufen. Und hier gibt es auch noch ein cooles DJ-Set von Ian Wright zu hören. (Whirlyjoe)

Montag, 12. Januar 2009

Compi-Wochen bei
shake baby shake
DJ Pogo presents
The Breaks (Harmless 1998) Eine ebenso klassische wie unverzichtbare Compilation ist dieses Teil: erschienen 1998 auf Harmless, einem Londoner Label, um das es zuletzt leider ziemlich ruhig geworden ist. Untertitel: Original B Boy Street Funk & Block Party Classics, zusammengestellt von einem Londoner Fachmann mit dem irreführenden und dämlichen Namen DJ Pogo, seines Zeichens virtuoser Turntabilist, aber auch einer der renommiertesten Kompilateure in Sachen Funk, siehe auch seine beiden Block Party Breaks-Zusammenstellungen, die wie diese CD mittlerweile nur noch Second Hand erworben werden können. Auf DJ Pogo presents The Breaks geht es wie der Titel schon sagt um legendäre Tunes, deren Breaks Dekaden später andernorts per Sample ganz neue Soundwelten eröffneten, man denke nur an den (neben „Amen Brother“ von den Winstons, auf „Block Party Breaks 2“ vertreten) „Funky Drummer“ von James Brown, hier in seinen vollen 9:13 Minuten zu erleben. In der HipHop-Welt ein unsterblicher Klassiker ist auch das Blaxploitation-Intro von Rhythm Heritages „Theme From S.W.A.T.“, das LL Cool J eins zu eins für sein „I’m Bad“ übernommen hat. Aber die 12 Tunes funktionieren auch ganz ohne den Sampling-Kontext, eben als dreckige Streetfunk-Compilation, mit Beiträgen von The Jimmy Castor Bunch, The Incredible Bongo Band (“Apache”), The Headhunters mit Herbie Hancock, Stax-Artists 24-Carat-Black, Spoonful-Mainman Ike Turner („Funky Mule“) und die großartigen rare Funker Dyke & The Blazers. Hier geht es also weniger um Cratedigging, als um DJ-Funktionalität. Bei Amazon gibt es übrigens gerade noch ein Gebraucht-Vinyl für 35 Euro. (Whirlyjoe)

Samstag, 10. Januar 2009

Compi-Wochen bei
shake baby shake
Voodoo Soul
Deep & Dirty New Orleans Funk
Es gibt so einige Compilations zum Thema, so z.B. die erstklassigen New Orleans Funk Compis auf Soul Jazz (deren Saturday Night Fish Fry aber gerade mal nicht in print ist). Oder eben Voodoo Soul, gut und preiswert, aber in D’land auch gestrichen. Sie wird zwar dem Kenner keine wesentlichen neuen Erkenntnisse verschaffen, ist aber für Einsteiger und Fans (wie mich) schwer empfehlenswert. Erschienen auf dem Metro-Label, so wie Music Club eine Art Budget-Schuster, der durchweg Qualität abliefert. Zusammengestellt von Metro-Chef-Compiler Ian McCann (auch als Journalist bekannt), der ebenso für die exzellenten Linernotes mit Track-by-Track-Info verantwortlich ist. Der älteste Beitrag stammt von 1966, der jüngste von `72, die meißten sind aus der Phase zwischen 68 und 70. Die Meters sind gleich dreimal vertreten, natürlich ist der geniale Lee Dorsey mit dem unglaublichen „Everything I Do Gonn Be Funky“ dabei, Übermeister Allen Toussaint, Eddie Bo und Betty Harris (ein kochendes „Ride Your Pony“) – alle mit echten Krachern. Die positive Überraschung sind die eher unbekannteren Künstler, die hier ausnahmslos absolute Tanzbodenfeger hinlegen: so z.B. Skip Easterling (ein Whitey mit dem soulig-funkigen „Hoochie Coochie Man“), Willie West (bluesy Soul Funk zum schneiden), Robert Parker (tierisch), Roger & The Gypsies (genial, auch bekannt aus Antonio Banderas „Desperado“), Clemon Smith (mit dem „Brother Man, Sister Ann“ Megafunk), Sonny Jones und den Backyard Heavies. Kein Ausfall, viele Perlen, Pflichtkauf für Fans und solche, die es werden wollen. (R-man)

Freitag, 9. Januar 2009

Compi-Wochen bei shake baby shake Lost And Found Rockabilly and Jump Blues by Keb Darge & Cut Chemist
Was auf den ersten Blick wie eine totale Schnaps-Idee wirkt, funktioniert in der Praxis perfekt: da verantworten der „Godfather Of Deep Funk“ Keb Darge und Cut Chemist, ein Turntablist/DJ aus dem Hip-Hop-Lager (Jurassic 5), eine gemeinsame Rockabilly-Compilation.
Erschienen ist das Teil 2007 auf bbe und fiel mir eher zufällig in die Hände. Im Billy-Genre bin ich eigentlich nicht so zuhause, die Vergötterung von Keb Darge ist mir auch eher suspekt und Hip-Hop finde ich bis auf wenige Ausnahmen total öde. Aber dann - einmal gehört und restlos begeistert! In den sehr interessanten und amüsanten Linernotes von Keb Darge beschreibt er, wie er Ende der 80er von einer Freundin zu einer Rockabilly-Nacht geschleppt wurde (I went along with an „I’m really going to hate this“ feeling.) und im Laufe des Abends zum begeisterten Fan wurde. Das kann man nach dieser Doppel-CD auch wirklich nachvollziehen: Der Jump-Blues-Anteil ist relativ klein, die Rockabilly-Songs sind meist sparsam (erfreulich wenig Saxophon!) instrumentiert und ziemlich weit vom verkitschten Mainstream-Billy entfernt.
Zwischen Früh-Rock’N’Roll, der sich auch auf Roll Your Moneymaker (Stag-O-Lee/Trikont) wohlfühlen würde, und Jump-Blues finden sich auch leicht countryeske Hilly-Billy-Töne. Dass sich auch ein paar zeitgenössische Interpreten in dem, insgesamt eher vintage angelegten, Repertoire finden fällt kaum auf. Die „Hit-Dichte“ ist, trotz des ziemlich raren Materials, wirklich unglaublich hoch; bekannte Interpreten finden sich kaum. Ich habe gerade bei den mir völlig unbekannten Songs einige echte All-Time-Favorites gefunden – und finde bei jedem Hören neue.
Die beiden Kompilatoren haben jeweils eine CD zusammengestellt, wobei ich mich des Eindrucks nicht erwehren kann, dass Cut Chemist wohl ausgiebig in Keb Darges Schatzkästlein wühlen durfte. Qualitativ sind sich beide Tonträger durchaus ebenbürtig und selbst wer meint, dass man Rockabilly und Artverwandtes nicht unbedingt in Doppel-CD-Länge braucht (geschweige denn durchhören kann) sollte und wird sich hiermit eines Besseren belehren lassen müssen. Diese absolut empfehlenswerte Compi scheint noch erhältlich zu sein, unter anderem hier.
Über das anscheinend als Serie angelegte bbe-Format Lost And Found konnte ich leider nicht allzu viel heraus finden, außer dass für Vol. 2 eine Kooperation von Keb Darge mit Paul Weller mit dem Thema Rare Soul geplant ist/war. (k-nut)

Donnerstag, 8. Januar 2009

Compi-Wochen bei
shake baby shake
Es soll ja Banausen geben, die die Qualität eines Albums nahezu einzig an seiner „Hit“-Dichte festmachen und denen selbst ein perfekt ausgefeiltes Sequencing herzlich egal ist. Diese Menschen suchen oft ausschließlich nach ihren persönlichen Song-Highlights, um diese (ohne Rücksicht auf künstlerische Konzepte) auf eigenen Zusammenstellungen zu verwursten. Dies alles um einen größtmöglichen Genuss für die eigene Person (oder beschenkte Opfer) zu erzielen. Zu diesen Banausen darf auch ich gezählt werden; und zwar seit ich Musik höre und kaufe.
Da liegt es natürlich nahe, diese Trüffelsuche auch mal dem Fachmann zu überlassen und bereits fertig kompilierte Tonträger zu kaufen. (Das ist in der Regel auch deutlich preiswerter als 30 Original-Singles oder -LPs zu erwerben.) Es gibt natürlich erschreckende Exemplare aus der TV-Werbung, von Kuschel-Rock, Esoterik-Müll, über Charts-Show, Ballermann-Hits bis zu reiner Funktions-Musik. Da gibt es Low-Budget-Compis aus obskuren Quellen (die 10 CD-Box für 9,99), maximal-halb-legale Veröffentlichungen oder Raritäten-Sammlungen, bei denen man sich keinen Augenblick wundert, warum das Zeug keiner kennt.
Konzentrieren möchten wir uns aber auf gekonnt ausgesuchte Zusammenstellungen, entweder Themen-, Label- oder Stil-bezogenen. Da dürfte ja jeder so seine glücklichmachenden Lieblings-Compis haben, welche den eigenen Geschmack exakt getroffen haben.
Wir haben uns nun also vorgenommen ein paar unserer persönlichen Schätzchen vorzustellen, egal welches Genre, wie alt, ob vergriffen oder noch erhältlich. Also demnächst auf diesen Seiten, in loser Folge: die besten Compilations der Welt. Don’t miss it! (k-nut)

Mittwoch, 7. Januar 2009

James Brown
Dancing & DJ-Lessons Diesen sehenswerten You Tube-Fund will ich mal zum Anlass nehmen, den großen James Brown auf die sbs-Agenda zu setzen. Dafür, dass JB wahrscheinlich der einflussreichste Mensch überhaupt im Funk war, ist er bislang bei uns doch eher unterrepräsentiert. Und das, wo doch kaum ein Abend mit sbs-DJs über die Bühne geht, wo keiner seiner Tunes aufgelegt wird. Für die Spoonful-Hit-CD haben wir uns auf „I Got You (I Feel Good)“ einigen können, eine Nummer aus des Meisters frühen Jahren. Was kann man aber heute sonst noch an James Brown-Tunes auflegen? Als erstes fallen mir dabei absolute No-Gos wie „Living in America“ und „Sex Machine“ ein, dann geht aber gleich die Sonne auf, wenn ich mich durch mein leider viel zu schmales JB-Vinyl-Kontingent höre. Zuletzt wieder häufiger auf meinem Plattenteller: der „Funky Drummer“ mit Schlagwerker Clyde Stubblefields Break für die Ewigkeit, bei dem mir auch beim tausendsten Hören eine Gänsehaut über den Rücken läuft (zu finden übrigens in der 9:13 Minuten-Version auf der gelungenen Compilation „DJ Pogo presents The Breaks“ auf Harmless 1998). Von den ganz großen Klassikern nehme ich am liebsten „Superbad“ und „Soul Power“, dazu „Mother Popcorn“, „Papa Don’t Take No Mess“ und die beiden coolen Instrumentals „The Chicken“ und „Use Your Mother“, wie auch das ähnlich gelagerte „The Boss“ vom „Black Caesar“-Soundtrack – was für eine wunderschöne Gitarrenlinie… Mit Häuptling R-man kann ich mich problemlos auf „Stone To The Bone“ einigen, das man in voller Länge auf der „Mastercuts - Classic Funk 1“-Compilation findet, die vielleicht mancher im Schrank stehen hat. R-man muss seine 7-Inch ja immer ganz flink umdrehen. Und bei JB vergesse ich ja beinahe auch mein Dogma, keine Live-Aufnahmen aufzulegen, denn die komplette zweite Vinylseite des klassischen „Live At The Apollo“-Albums von 1968 ist eine echte Bombe, von „Let Yourself Go“ über das unglaubliche „There Was A Time“ bis zu „I Feel Alright“ und natürlich „Cold Sweat“ – mehr Funk geht nicht. Aber es muss noch viel mehr großartige JB-Tunes geben, vielleicht schreibt ihr ja ein paar Vorschläge in die Comments? Anfang der 90er habe ich James Brown ja auch mal live erleben dürfen (mit Soul II Soul als Support), hat aber keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Viele Leute auf der Bühne, aber der was ich hörte war matschig und nicht funky. Das hier dagegen... (Whirlyjoe)

Dienstag, 6. Januar 2009

Finland rules! 22 Pistepirkko Hatten wir schon mal Finnen im sbs-Blog? Jetzt schon, denn kürzlich stöberte ich auf der Bandsite der vorzüglichen 22 Pistepirkko, seit mittlerweile über einem Vierteljahrhundert around, früher eine garagige Variante von Spacemen 3, später offen für zarte Einflüsse von HipHop und Electronica, heute fast schon klassischer Pop von reifer Größe. Und auch dem Dancefloor- und Remix-Wesen wohlgesonnen, wie man auf der ausufernden Download-Section ihrer Webseite erkennen darf. Dort finden sich neben diversen Demos, Raritäten und Remixen auch so lustige Abteilungen wie „Remixes made by website visitors“ - selbstredend alles for free. Man kann wirklich hörenswerte Entdeckungen machen, wie zum Beispiel den coolen Henry Group Demolition Remix von „Waiting For The Train“, der kurzerhand „Memphis Train“, den vielleicht coolsten Klassiker von Rufus Thomas, äh, inkorporiert. Hört es euch an und sucht nach weiteren Highlights. (Whirlyjoe)

Montag, 5. Januar 2009

Soul-Girl Of The Week: Ann Peebles Da muss ich der Überschrift ja schon im ersten Satz gleich mal widersprechen: das „Girl“ hatte Ann Peebles stimmlich bereits auf ihrer ersten LP von 1969 (trotz eines überschaubaren Alters von 22 Jahren) schon längst hinter sich. Der Anteil an Cover-Versionen bekannter Songs ist auf This is Ann Peebles noch relativ hoch, doch dieser nimmt auf ihren kommenden LPs rasant ab und man liest dafür immer öfter „Peebles“ in den Credits. Ihre immer etwas raue Stimme blieb zwar meist recht dominant, passte aber immer absolut perfekt auf die, von Willie Mitchell gewohnt sensationell produzierten, Songs. Auf die, von vielen Soul-Sängerinnen gepflegten, Manierismen und Vokal-Kunststückchen verzichtete sie dabei völlig. Die HI-LPs von Ann Peebles sind (wie die von Al Green) ohnehin durchweg äußerst empfehlenswert! Ihre beste Phase ist wohl auch ihre erfolgreichste gewesen: Straight From The Heart (1972) und I Can’t Stand The Rain (1973). (Den Titelsong des 73er-Albums haben selbst Tina Turner und Eruption nicht gänzlich zerstören können.) Von Ihren Tantiemen unterhält Ann Peebles zur Zeit unter anderem ein Kinderheim. Absolut zeitloser und bewegender Soul einer selbstbewussten und emanzipierten Frau, sweet & tough (manchmal auch gleichzeitig). In der Disco-Ära ist Ann Peebles dann völlig abgetaucht um erst 1989 mit Willie Mitchel ein eher missglücktes und 1992 ein recht gelungenes Comeback auf Bullseye hinzulegen. Ihr Spätwerk habe ich dann aber nur noch bruchstückhaft im Regal; da wurde mir der weichspülende Einfluss des Gatten Don Bryant doch irgendwann zu groß. Also für mich eher nicht Soul-Girl Of The Week sondern Soul-Lady For Life. Mein liebster Tränenzieher... (k-nut)

Freitag, 2. Januar 2009

Get Involved!
Erstmal wünscht der shake baby shake Blog wohl gerutscht zu haben. Gestern waren wir faul. Für die zwei, die es interessiert: die Januar shake baby shake Party im Beverunger Stadtkrug fällt wegen akuter Silvester-Nähe aus. Im Februar dann wieder.
Und dann noch ein Tipp! Beim stöbern im Internet ist es doch immer wieder erstaunlich, wie groß doch die Zahl der Leute ist, die entweder Clubabende zwischen Soul, Funk und Rhythm & Blues betreiben oder solches Zeug auflegen. Oder einfach nur lieben. Get Involved! ist so eine Truppe aus London, die mir neulich das erste Mal untergekommen ist (aber Clubtechnisch am 19.12. wohl in die ewigen Jadgrgünde eingegangen ist). Die Webseite macht Spass, es gibt einige Anregungen zu Recordshops und jede Menge interessanten Kleinkram. Unter dem anklickbaren Beats `n´Treats finden sich durchaus hörbare, schwer Spoonful-kompatible Mixe. Bitte schauen sie hier. (R-man)