Montag, 31. März 2008

Record Shopping In London
Ein Reisebericht

Neulich (im Januar) schrob ich noch einen kleinen Führer durch die Londoner Plattenläden, weil Tommy Soprano ein paar Tipps haben wollte. Nun war er dort und das hat er angetroffen:

So, zurück aus London, allen Widrigkeiten wie BA und Terminal 5 in Heathrow zum Trotz. Ist schon putzig, wenn so ein Milliardengrab hingestellt wird und dann nichts funktioniert. Wohl dem, der nichts Wichtiges vorhatte.Ich hab mich auf einen halben Tag Record-Store-Hopping und die Gegend um die Oxford Street beschränkt. Erster Anlaufpunkt war der HMV gegenüber der Berwick Street (es gibt wohl noch einen neueren Store weiter Richtung Oxford Circus, der aber nicht so umfangreich bestückt sein soll). In dieser Filiale jedenfalls könnte ich ohne weiteres einen ganzen Tag zubringen: Vinyl, CDs, DVDs, Gedrucktes... Allein schon die zwei oder drei Regalreihen mit Soul waren herzerwärmend. Ich hab mich zurückgehalten und bin am Ende mit den Delfonics (die beiden ersten Alben auf einer CD), einem runtergesetzten Springsteen-Buch, Van's "Moondance" und Dusty Springfields "Memphis"-Album von dannen gezogen.

Nächster Stopp war Phonica (das Bild oben zeigt die Ladentheke. Per Doppelklick vergrößerbar). Dort gabs einen CD-Player zum Anhören, dafür aber ungefähr acht Plattenspieler. So was muss man ja einfach gut finden. Hab mir Sharon Jones & The Dap-Kings mitgenommen, allerdings auf CD. Nicht billig, aber im neuen MOJO heiss empfohlen.

Aus Budget- und Zeitgründen hab ich mich dann nur noch ins Sound of the Universe begeben. Sehr schöner Laden, viel zum Anhören bereitgestellt an Kopfhörer-Säulen. Der Keller schien mir im Umbau begriffen und war voller Ramsch-CDs. Entweder wars tatsächlich Ramsch, oder man nimmt sich sehr viel Zeit und findet wirklich ein paar Perlen.Dafür gabs oben umso mehr Zeug, das mich interessiert hat. Gut, dass ich nicht der volle Freak bin, denn der Laden ist nicht ganz billig (aber beim aktuellen Pfund-Kurs ist ja eigentlich überhaupts nichts billig, London sowieso nicht). Bettye Lavette, die neue "LateNightTales" mit Groove Armada und "New Orleans Funk Vol. 2" von Soul Jazz hab ich mitgenommen.

Erfrischt hab ich mich gegenüber übrigens im Crusssh (oder so ähnlich), einem kleinen hellen und freundlichen Imbiss mit Zeug, das irgendwie gesund ausgesehen hat. Fazit des Ausflugs: Man kann ordentlich Geld ausgeben, aber findet vermutlich wirklich alles was man sucht. Leider auch vieles, was man nicht sucht und trotzdem kauft. Aber es geht ja nicht nur ums Finden (einiges von dem Zeug gibts sicher im Glitterhouse-Mailorder), sondern einfach ums Einkaufs- und Stöbererlebnis. Danke für die Tipps, R-Man! (Tommy Soprano)

Sonntag, 30. März 2008

No Country For Old Men?
Die Stones und der Funk


Das Thema geistert nun schon ewig durch die virtuellen Räume der shake baby shake-Posse, ich gehe das jetzt einfach mal an. Was taugt von den Stones im Sinn von funky/tanzbar? Mir sind die ganz jungen Stones ja mit Abstand am liebsten, als sie das ganze alte R&B- und Blues-Zeug gecovert haben, was sich dann auch zu recht im Spoonful-Kosmos wiederfand.

Hier soll es aber um die mittlere Schaffensphase (70er/frühe 80er Jahre) gehen, als sich ihr latenter und bis dahin eher rootsiger Funk (z.B. Shake Your Hips von Exile On Mainstreet) tatsächlich ein gutes Stück in Richtung Disco und Dancefloor entwickelte.

Ich bin zwar in Sachen Stones ein ziemlicher Dilettant, versuche hier aber trotzdem mal, die Songs aufzulisten, die in dieses Schema passen.

It’s Only Rock’n’Roll (1974)
Quasi als Prolog für die folgende Entwicklung sehe ich das Temptations-Cover Ain’t Too Proud To Beg, immerhin schon eine Motown/Glimmer Twins-Mutation mit wegweisendem Charakter. Ein echter Startschuss in Richtung Stones-Funk ist aber ganz klar das sechseinhalbminütige Fingerprint File: mit lupenreinem Funk-Bass und einer feinen WahWah-Gitarre, alles schön dreckig und sumpfig - toller Song zum Wiederentdecken.

Black And Blue (1976)
Für mich das Highlight des Stonesschen Funk-Sub-Genres: Hot Stuff – tatsächlich der pure Stoff, mit Harvey Mandel an der Leadgitarre, damit sich Ol’ Keef (der damals ja noch ganz rüstig war) voll auf sein WahWah-Pedal konzentrieren konnte. „Recorded in Musicland, Munich“. Grandiose Nummer.

Some Girls (1977)
Fast genauso gut und kommerziell erfolgreicher: Miss You. Erst hört man ja auf die in diesem Kontext ungewöhnliche Geige, dann sollte man sich aber ganz an Charlie Watts famosen, minimalistischen Beat halten – ein wahrer Meister seines Fachs. Und die Nummer ist bis heute völlig unverschlissen, finde ich.

Emotional Rescue (1980)
Ebenfalls ein sehr zielführendes Album mit gleich zwei funky Tunes, aufgenommen in Paris und Nassau. Beim programmatischen Dance singt irgendwo im Hintergrund Max Romeo mit, man sollte sich aber ganz auf den Groove und die feine Gitarre konzentrieren, am schönsten ist das kurze Break mit den Congas. Von Axel habe ich davon neulich einen feinen Remix bekommen. Auch groß: der Titelsong, der Beat erinnert mich an Grace Jones, Jaggers Falsett ist nicht wirklich schön, aber der Song hat so einen herrlich dekadenten Laidback-Disco-Vibe und der Snare-Sound von Charlie Watts verdient ein Denkmal.

Tattoo You (1981)
Hier war es mit der konkreten Funk-Phase fast schon vorbei, wäre da nicht Slave, das in seiner angenehm behäbigen Untertourigkeit doch einen schön trägen New Orleans Swamp-Groove entwickelt.

Das war es dann meiner Meinung nach. Auf den folgenden Alben fanden sich mit Undercover und One Hit To The Body dann zwar auch noch gute und tanzbare Songs, die aber eher Dance-Rock als Funk waren. Und nach Dirty Work (1986) habe ich dann auch kein Stones-Album mehr angerührt. Eine lobende Erwähnung gibt es aber noch für Keith Richards Soloalbum Talk Is Cheap (1988), auf dem er mit Big Enough noch einmal schwer vom Funk-Vibe erwischt wird.

Insgesamt stelle ich mir ja langfristig eine dreiteilige Stones-Dokumentation als Triple-CD vor: Volume 1 wären die frühen R&B-Tunes – Spoonful-Style, Volume 2 die Funk-Phase und Volume 3 die von R-Man mehrfach angekündigten Remixe. Vielleicht kommen wir in der Sache bald weiter? (Whirlyjoe)

Samstag, 29. März 2008

Abt.: Knochentrocken
Junior Wells
Hoodoo Man Blues

Seit ich mir vor ein paar Jahren in London (ein schöner Trip, Kumpel Barti war dabei) die Blues & Soul Power CD erworben habe (neulich habe ich noch das Doppel-Vinyl nachgelegt), bin ich infiziert von diesem Sound. Leider hat WSM (Warner Special Marketing) nie ein 2. Volumen nachgelegt, wo doch die anderen Serien (Natural High, Funk Drops etc.) teilweise mittlerweile bei Vol. 4 sind. Der Sticker definierte den Sound auf den Punkt: "A spicy gumbo of funky R`n´B served with a side order of hot rockin' soul crossovers!" Den Blues hätte man da noch reinfingern sollen, aber sonst bleiben keine Wünsche offen.

Seitdem bin ich auf der Suche nach ähnlich gelagerten Sounds auf den Platten von John Hammond, Freddie King, Albert King, Otis Rush, Buddy Guy und wie sie alle heißen. Das Problem ist, daß die Alben in der Gänze selten die Erwartungen erfüllen (für Tipps bin ich immer dankbar, use the comments, please). Aber ein paar Tunes gibt es hier und da....

So z.B. auf dem Hoodoo Man Album von Junior Wells. Neulich las ich in einem Blog so nebenbei, es sei das beste Blues-Album, das je erschienen ist. Das wollte ich natürlich überprüfen. Nicht dass ich da jetzt kompetent genug für ein abschließendes Urteil bin, aber zumindest hat diese 65er Session mit Buddy Guy (Guitar), Jack Myers (Bass) und Billy Warren (Drums) direkt den Weg in meine Foundation gefunden. Vor allem die (vorwiegend) uptempo Nummern (Snatch It Back And Hold It, Good Morning Schoolgirl etc.) grooven wie Hölle. Knochentrocken agiert die Band, darüber legt Wells seine unübertroffenen Harmonica-Läufe und überzeugt auch als Sänger auf der ganzen Linie. Vielleicht nicht das beste Blues-Album, aber doch ein verdammt gutes. Der Reissue kommt mit zwei Alternativ-Takes von Hoodoo Man Blues und Chitlin Con Carne (!) als Bonus. (R-man)

Freitag, 28. März 2008

A Message
From The Stars
Mixtape Song 7
Syd Matters – Obstacles

Nach Whirlyjoes erstem Ausbruchsversuch in die Moderne wird’s gleich wieder etwas songorientierter, bleibt aber recht aktuell. Ich hatte nach seinem Techno Light ja sofort die tollen Lanterna im Kopf, die ähnlich schöne Soundscapes fabrizieren. Aber das wäre dann wohl zu eintönig geworden; …hebe ich mir also für später auf.

Nach kurzem Überlegen besann ich mich auf Obstacles; dieser Song war einer der ersten auf meiner Liste, und ich bin natürlich hocherfreut ihn nach Whirlys Steilvorlage so schön platzieren zu können.

Syd Matters heisst eigentlich Jonathan Morali und kommt aus Frankreich. Nachdem er seinen ersten Longplayer A Whisper And A Sigh noch fast alleine daheim aufgenommen hatte, nennt sich inzwischen seine komplette Band Syd Matters (nach Syd Barrett) und die zweite LP Someday We Will Foresee Obstacles ist insgesamt deutlich opulenter arrangiert. Auf dieser findet sich auch der kleine „Hit“ der Band To All Of You, der auch schon an geeigneter Stelle verbraten wurde. Die neue CD(LP?) Ghost Days erscheint im Juni dieses Jahres. (k-nut)

tune 07.

Donnerstag, 27. März 2008

The New Dictionary
Of Blues And Soul

So heißt die dem aktuellen Mojo beiliegende CD. 15 Tracks und ein ganz guter, wenn auch nicht rundum glücklich machender Ein- bzw. Überblick mit aktuellen Soul- und Blues-Künstlern. Neben Sharon Jones & The Dap Kings, den Black Keys (vom neuen Album), The New Mastersounds und Nicole Willis & The Soul Investigators begeistern Seasick Steve, Edgar "Jones" Jones (schön old-schoolig), der lässige Groove von James Hunter und vor allem der Opener - (Doin' The) Boom Boom von Eli "Paperboy" Reed & The True Loves. Ein Mördertune, if there is one. Kann man sich auch auf der Myspace-Seite der Band, die im April das dazu gehörige Album veröffentlichen wird, anhören.

Nur das Jazz-Gedaddel von José James passt nicht so richtig ins Gesamtkonzept. Der Rest taugt und bietet einige schöne Überraschungen. Ansonsten gibt es im April Mojo Stories und Interviews mit den Stones (aktuell und vintage), Black Crowes, Jackson Browne, R.E.M., The Clash und das übliche an Reviews und lesenswertem Kleinzeug. (R-man)

Mittwoch, 26. März 2008

Abt.: still fresh
More Dirty Laundry
The Soul Of Black Country
Various Artists

Endlich die Fortsetzung der neben den beiden Country Got Soul-Zusammenstellungen (wo bleibt eigentlich Volume 3?) besten Compilation an den musikalischen Schnittstellen zwischen Country, Soul und Blues, erneut aus den kundigen Händen von Herausgeber Jonathan Fischer und alles im gewohnten Trikont-Standard üppig kommentiert (deutsch und englisch) und bebildert. Nur wenige Afroamerikaner haben sich im Bewusstsein der Popkultur als trotz allem ziemlich exotische Interpreten „weißer“ Country Music etabliert: Charley Pride, Ray Charles und Bobby Womack (der coole Cover-Star der ersten Dirty Laundry), zuletzt auch der große Solomon Burke mit seinen beiden grandiosen jüngsten Alben. Es gab aber viel mehr dieser Genre-Grenzgänger, darunter auch die ganz großen Namen wie James Brown, der auf Einladung seines Kumpels Porter Wagoner einst sogar die Grand Ole Opry sehr zum Schrecken der Nashville-Hillbillies gerockt hat, aber auch Joe Tex, Ike & Tina Turner, Ruth Brown, Johnny Adams und sogar Sammy Davis Jr. (mit einer sehr coolen Version des Western Swing-Klassikers „Smoke, Smoke, Smoke“ von Tex Ritter) setzten sich zumindest zwischenzeitlich mal den musikalischen Cowboyhut auf, wobei sich dann immer wieder herausgestellt hat, dass sich die Genres eben doch überraschend nahe stehen – inhaltlich sowieso (Herzschmerz und Liebespein, Suff und Drogen).

Viele Acts dieser Fortsetzung waren auch beim ersten Volume schon dabei (u.a. Joe Simon, Arthur Alexander, Stoney Edwards, Andre Williams), aber nicht nur deshalb herrscht Kontinuität. Denn auch die diesmal neuen Namen wie O.B. McClinton, Clarence „Frogman“ Henry, O.C. Smith oder Vicki Vann wissen zu überzeugen, am schönsten finde ich jedoch Eric Mercurys „A Gift For You“ mit edelsten Bläsern und Streichern, für das Paul Weller garantiert seine Seele verkaufen würde. More Dirty Laundry beweist: Country Got Soul und umgekehrt – hoffentlich müssen wir auf Volume 3 nicht so lange warten. (Whirlyjoe)

cd

PS: Auf Whirl-mans Frage, wo den das 3. Volumen von Country Got Soul bliebe, hier eine kurze Antwort: es wird wohl nie erscheinen. Dem Vernehmen nach hat Jeb Loy Nichols ein 3. Volumen kompiliert, aber das Casual Label hat kein Interesse mehr. Die Company war wahrscheinlich nur ein Abschreibungsobjekt oder Spielzeug für ein paar Spinner, mit einem von denen hatte ich mal das Vergnügen zu telefonieren. Weltfremd ist ein höflicher Ausdruck für das was ich damals dachte. Ich hatte Jeb Loy dann mal gefragt, ob man die mittlerweile vergriffenen Volumen neu auflegen könne?!? Aber das erwies sich als Lizensierungs-Nightmare und war dazu noch unerschwinglich. Was da für einen Tonträger aufgerufen wurde, der eigentlich schon durch ist, war jenseits von dem was wirtschaftlich Sinn macht. Also, Chapter closed. (R-man)

Dienstag, 25. März 2008

A Message
From The Stars
Mixtape Song 6
Füxa - Techno Light

Whirly goes Balearic. Glaube ich jedenfalls. Gerade mein altes Cafe Del Mar-Vinyl (Volumen Dos) durchgehört, aber nichts Passendes fürs Mixtape gefunden. Aber den Vibe eingefangen und mich an diese Nummer erinnert, die allerdings ganz woanders herkommt. Nämlich aus Detroit, Michigan. Das Duo Randall Nieman (Ex-Windy & Carl) und Ryan Anderson verbindet zumindest auf diesem Tune Balearic-Vibe mit sehr sanftem Spacemen 3-Drone. Ursprünglich 2000 als heute vermutlich sehr rare 7-Inch beim wunderbaren britischen Rocket Girl-Label erschienen. (Whirlyjoe)

tune 06.

Montag, 24. März 2008

Ostermontag
Mix-Time


Wie das Leben so spielt. Nach einer Flohmarkt-Pleite am Samstag konnte ich gestern nicht umhin und habe dem Floh- und Antikmarkt in Holzminden noch eine Chance gegeben. Ausser einer Tribute To Jimi Hendrix LP von Jeff Cooper And The Stoned Wings gab es nichts zu erwerben. Bei der hoffte ich auf einen Glückstreffer, aber das Werk (2 Hendrix-Cover und Jimi-inspirierte Originale) erwie sich als recht mittelmässig. Bei der Google-Suche erfuhr ich, daß das Album kurz nach Jimi's Tod auf den Markt kam und das Europa so eine Art deutsches Budget Label war, welches die Untaten eines gewissen D.L. Miller veröffentlichte. Wahrscheinlich handelt es sich bei den Stoned Wings um Mitglieder von Wind und Lucifer's Friend. Auf der 3. Google-Seite fand ich dann auch den shake baby shake Blog, der tatsächlich Jeff Cooper And The Stoned Wings schon einmal erwähnt hatte.

Auf eben diesem/meinen Blog fand ich dann auch einen Bericht über die Paris DJs, deren 30-minütige Mixe immer ganz interssant sind. Und denen ich lange keinen Besuch mehr abgestattet habe. Folgende zwei Mixe wollte ich heute mal erwähnen:

21st Century Blaxploitation bietet Songs von RZA, Bamboos, Connie Price & The Keystones, DJ Shadow etc. Tatsächlich sehr, sehr Blax-sounding. Das leckere Cover und mehr Info inklusive aller Originalcover finden sich hier. Dort gibt es auch den Podcast, den mp3-Mix unter dem ersten Link.

Grant Phabao And Djouls - Are Molesting Laura Vol. 11 bringt die ach so beliebten Reggae-Coverversionen... Lassen wir die Franzmänner selbst erklären: "Besides some smokin' takes on The Temptations, Lalo Schifrin, Dusty Springfield, The Meters, Stevie Wonder, William DeVaughn, Billy Paul or Syl Johnson, you might enjoy Grant Phabao's superb reggae remix of Alice Russell's cover of The White Stripes." Jetzt nichts was man nicht auch im Schrank hat, aber nett zusammengefädelt. Das Cover (was eine Bar...) und das Podcast-Dingens unter Link 2, der Download unter Link 1.

Morgen gibt es dann einen weiteren Beitrag unsere Online-Mixtapes... wer war eigentlich dran? (R-man)

Sonntag, 23. März 2008

More Bo Diddley

Vielleicht wird das ja jetzt jedes Jahr ein SBS-Thema: Bo Diddley. Im Sommer 07 schrub ich hier bereits über seine frühen Klassiker abseits des offensichtlich coolen psychedelischen Funk-Spätwerks.

Offenbar mit Erfolg, denn im Spoonful-VÖ-Archiv finden sich mittlerweile bereits vier unverzichtbare Tunes vom wahren Bo:

Bo Diddley - Bo Diddley
Bo Diddley – I Don’t Like You
Bo Diddley - Pretty Thing
Bo Diddley – Rock’n’Roll

Dazu kommen noch einige gecoverte Diddley-Tunes („Who Do You Love“), ein Ende ist nicht abzusehen.

Diesmal greife ich das Thema aus zwei Gründen auf: zum einen wegen diesem unglaublichen Video, das R-Man erst nicht posten wollte, weil das mit der Verlinkung zu You Tube mit der Startscreen so nicht mehr klappt. Also bitte diesen Link nutzen und die Viereinhalbminuten investieren. Lohnt sich garantiert, mehr spoonful geht kaum. Ich habe das jetzt bestimmt zehn mal angeschaut und kann mich dem letzten You Tube-Kommentatoren nur anschließen: Holy Shit!

Der andere Grund ist dieses Album und sein Cover.

Ist der Mann cool oder was? Dieses 1961er Chess-Album kann man als CD (remastered + 3 Bonus-Tracks) für ganz wenig Geld beim besten Mailorder Beverungens erstehen. Ich hab mein Exemplar gerade geordert. (Whirlyjoe)

Samstag, 22. März 2008

Abt.: 2nd Hand
Lost & Found
in Kassel

Da liegt das Gute doch so nah. Vor kurzem habe ich eher zufällig mal in Kassel bei Lost & Found vorbei geschaut, einen 2nd Hand Laden der guten alten Schule. Warum auch immer ich "2nd Hand Platten Kassel" durch Google gejagt habe, ich habe keine Ahnung. Mit Lost & Found hatte zumindest einen Treffer gelandet, wie sich jetzt herausstellte.

Dank meinem durch Esso-Swops erklebten Navigationsgerät kann man sich ja jetzt locker an solche Sachen ranwagen. Früher hätte ich mich auf der Suche nach dem wirklich abgelegenen Laden dreimal verfranst und hätte entweder entnervt aufgegeben oder superschlechte Laune gehabt, wenn ich ihn dann doch gefunden hätte. Aber mit so einem kleinen Kasten als Führer macht es richtig Spass.

25.000 Schallplatten, zirka 3.000 Singles und 4.000 CDs sollen in dem Laden lagern. Der hat allerdings nur knappe 40 qm und dementsprechend sieht es da auch aus. LP-Stapel überall, die Gänge voll gestellt, Regale in 2,50 Meter Höhe (Soul), Kisten drunter geschoben (Black Music), Blues war allerdings gut erreichbar. Was neu ist wird einfach oben drauf gestapelt. Der gute Geist im Laden heißt Friedrich, den ich noch aus alten Spot Zeiten kannte. So richtig Zeit hatte ich nicht und auch nicht den Willen, mich durch alles durchzuwühlen, aber ein lohender Trip war es letztlich doch. Das war schon ein kleines angeranztes Paradies und einfach mal wieder zwischen so viele Schallplatten zu stehen, war schon irgendwie vitalisierend.

Mittlerweile ärgere ich mich, daß ich eine 3-LP Chess Box in runder Blechdose stehen lassen habe. Die 40 Euro erschienen mir vor Ort zu viel... Dafür ließ ich folgendes einpacken: Don Fardon - Indian Reservation (Star Power - überraschend gut. Mindestens 4 spielbare Tunes); The Best Of Sandy Nelson (mit einigen echten Spoonful Krachern: Drums A Go-Go und die Version von Gloria taugt auch. Medocino saugt). Dazu 7"-es von Buddy Miles (Down By The River) und 2x James Brown. Zum einen I Got Ants In My Pants und zum anderen Hustle!!! (Dead On It). Letzteres ist ein von mir völlig übersehener Monstertune von 1975. Midtempo, mehr gegrunzt als gesungen, aber sowas von einem geilen Groove. Und das Drumbreak und darauf folgende kurze Gitarrensolo erstmal... würde ich jetzt gerne irgendwo auflegen das Stück. Die 18 Euro sind letztendlich ein fairer Preis für alles zusammen.

Mein Kumepl erwarb James Brown (Sexmachine LP), T. Rex (Tanx LP) und eine Handvoll Singles von Marvin Gaye, Stevie Wonder und anderen. Dazu gab es noch eine Tüte mit zirka 50 Singles umsonst oben drauf.

Eins steht fest - Lost & Found hat mich nicht zum letzten Mal gesehen. (R-man)

Freitag, 21. März 2008

A Message
From The Stars
Mixtape Song 5
Tommy Flanders -
The Moonstone


Diese Track ist sowas wie der Prototyp für das Psych-Folk-Mixtape. So in etwa hatte ich den Sound im Ohr, lassen wir die balearische Schiene jetzt mal aussen vor. Der Track ist auf dem einzigen Album, das Flanders je aufgenommen hat. Sieht man mal vom ersten Blues Project Album ab, für das er als Sänger zuständig war. Vor dem Debütalbum spielte die Band um Danny Kalb und Al Kooper zwei Wochen im Cafe Au GoGo in New York, sozusagen die Abschiedsvorstellung Flanders, der noch vor der Veröffentlichung das Weite suchte. Seine Vocals wurden aber bei der späteren Release bis auf 4 Songs gelöscht und von den verbliebenen Bandmitgliedern neu eingesungen.

Da weilte Flanders aber schon in L.A. und spielte dieses Album mit Top-Sessioneers wie Jerry Scheff (Bass) und Bruce Langhorne (Gitarre) ein. Es erschien schließlich Ende 1969 auf Verve. Von der Stimmung erinnert das The Moonstone betitelte Album an den frühen Tim Buckley, Fred Neil, James Taylor und Tim Hardin und ist durchaus sehr, sehr gut durchhörbar. Der allwissende All Music Guide ist nicht so begeistert, erwähnt aber den Titeltrack: "Often romantically inclined, and sometimes countrified, it only goes into harder ground on the title cut, which has some darkly swooping fuzz guitar and borderline psychedelic organ-piano interplay".

Flanders wurde danach Model, stieg 1972 noch einmal kurz bei den reformierten Blues Project ein, gründete 1974 noch einmal ein Duo und tauchte danach schnell ab. (R-man)

Track 05.

Donnerstag, 20. März 2008

Abt.: Neu & Heiß
Nigeria Disco Funk Special
Various Artists

Im März erschien bereits die grandiose erste Nigeria Special des nicht genug zu lobenden Soundway-Labels, jetzt kommt man uns aus Brighton mit dieser Disco Funk-Variante, die fast noch besser ist. Auch hier stimmt einfach alles: vom Artwork über das ebenso schöne (mit Original-Cover-Abbildungen) und informative (Liner Notes von Label-Boss Miles Cleret) Booklet. Aber erst die neun Tunes (alle zwischen vier und sieben Minuten lang)! – so klingt der „Sound Of The Underground“ des Lagos Dancefloor 1974-79, also abseits etablierter Größen wie Fela und King Sunny Ade.

Man höre nur den Opener von The Sahara All Stars Of Jos, ein dampfender, brodelnder Midtempo Afro-Funk-Stomper mit zwei sich umspielenden funky WahWah-Gitarren, darüber Sax und Bläser – die kongeniale und extrem hypnotische Verbindung von Fela und J.B. Ja, diese Gitarren: mal nicht im schwebenden Highlife-Modus, sondern knochentrocken und höllisch funky, mit psychedelischen Effekten und immer reichlich WahWah (Bongos Ikwue & The Groovies!). Die allerbesten Tunes kommen dann am Schluss: der unglaubliche Dr. Adolf Ahanotu mit einem sensationell verschleppten Groove und einer dermaßen dreckigen Stromgitarre, dass selbst John Shaft blass geworden wäre.

Zum Finale wieder upliftender Uptempo-Guitar-Funk mit Klöppel-Percussion von S-Job Movement mit messerscharfen und merkwürdig verhallten Bläsern, was einen tollen Effekt bildet. Und den Basser will man für jeden einzelnen gespielten Ton ans Herz drücken. Vor Jahren gab es ja schon mal einen Veröffentlichungsschub in Sachen Afro-Beat (mit Femi, Tony Allens Comeback und diversen Afro-Rare Funk-Compilations), aber dieses Album sticht sie alle aus. Auch erwähnenswert: der Sound des Albums ist fantastisch: druckvoll, transparent, perfekt. ( Whirlyjoe)

2-lp oder cd

Mittwoch, 19. März 2008

Jose Padilla
Now That's What I
Call Balearic


Wo wir doch in Verbindung mit unserem Online-Mix ab und zu den Begriff "balearisch" gebrauchen. Hier ist Tape 27 von Jose Padilla, dem Mann, der den täglichen Sonnenuntergang im Cafe Del Mar auf Ibiza seit 1991 in Musik tauchte. Ich habe das Tape selber noch nicht gehört, war alles ein wenig hektisch gestern abend. Insider sprechen aber von seiner besten Compilation von denen, die er als MC damals im Cafe verkaufte. Genau das richtige an so einem grauen Tag... (R-man)

01 - Kilar Wojciech - Love Remembered
02 - ?
03 - Kitaro - Tunhuang
04 - Ennio Morricone - For Love One Can Die
05 - Ryuichi Sakamoto - Song Lines
06 - Wim Mertens - Close Cover
07 - This Mortal Coil - Song to the Siren
08 - Ulvi - Kudsi Erguner (with whale noises over top)
09 - Ennio Morricone - Gott mit uns (?)
10 - Art of Noise - Crusoe
11 - Art of Noise - Island
12 - Ennio Morricone - A Fistful Of Dynamite
13 - excerpt from 'The Cook Thief Wife and his Lover'
14 - Ennio Morricone - Cockeye's Song
15 - Amorphous Androgynous - Mountain Goat
16 - Brian Eno - From The Same Hill
17 - Ennio Morricone - Deborah's Theme (whale noises again)
18 - ?
19 - Mark Isham - Theme from Mrs Soffell
20 - Frank de Wulf - The End

27

Dienstag, 18. März 2008

A Message
From The Stars
Mixtape Song 4

Pentangle –
Springtime Promises

Nun hat sich schon nach den ersten 3 Songs des Mixtapes abgezeichnet, dass da wieder was ganz Großes entsteht.

Der Titel, den ich ausgesucht habe, passt inhaltlich zufällig zum anstehenden Frühlingsanfang am 20. März. Um zu verstehen, wie er sich popmusikhistorisch in das „Hippie-Folk-Psych“-Gefüge einordnen lässt, müssen wir uns ins Jahr 1969 zurückbegeben:

Ende der sechziger Jahre mischte die Londoner Band Pentangle die muffige, elitäre britische Folk-Szene mächtig auf, indem sie Volkslied-Traditionen mit Jazz-, Blues-, Rock- und Psychedelic-Einflüssen verband. Sie mixte daraus einen reizvollen Cocktail, bei dem der Anteil der Zutaten je Song unterschiedlich gewichtet wurde und so abwechslungsreiche Alben entstanden.

Springtime Promises wurde für das 3. Werk Basket Of Light eingespielt. Der Song verbindet die Leichtigkeit des Folk mit der Verspieltheit des Jazz und der Lässigkeit des US-Westcoast-Sounds. Die Meistergitarristen Bert Jansch und John Renbourn brillieren hier mit berauschenden, traumwandlerischen Einlagen. Terry Cox sorgt mit seinem pointierten Schlagzeugspiel für innere Spannung und Danny Thompson – Gast auf unzähligen Einspielungen anderer Künstler – erdet das Lied mit raumfüllenden Bässen. Über allem breitet Bert Jansch seinen abgeklärten Gesang aus. Die elfengleiche Stimme der Sängerin Jacqui McShee hat hier Pause. Trotz des komplexen Arrangements und des verschachtelten Aufbaus ist Springtime Promises fragil, klar und wunderschön.

Ich denke, hierauf kann man gut aufbauen oder dem bisherigen flow eine ganz neue Richtung geben. (Heino Walter)

tune 04.

Montag, 17. März 2008

Jimmy Witherspoon

Großer Sport aus dem Budgetbereich. Da hat eine schlaue Plattenfirma dem großen post-War Bluessänger seine eigene Compilation gegönnt. 20 Tracks sind drauf, oben links steht sogar noch Original Artist, was wohl soviel bedeuten soll, das der Künstler seine Trcks selber eingespielt haben soll. Gut so.

Aber vor allem das Cover wird Jimmy Witherspoon mit Stolz erfüllt haben... (R-man)

Sonntag, 16. März 2008

Out now!
Spoonful Vol. 12
Bring It On Down

Nachdem ich mich nun Monate lang mit den drei CDs beschäftigt habe, die mir Spoonful-Gründer Patrick McCarthy beim 2. shake baby shake Geburtstag am ersten Dezember Wochenende übergeben hat, frage ich mich, ob wir auf dem Festland verbliebenen das Reinheitsgebot nicht doch etwas in den Würgegriff genommen haben?!? Denn was ich hier aus den drei Discs (von 74 auf 26 Songs) auf eine CD verdichtet habe, klingt schon etwas anders als das, was Whirlyjoe, Chrispop, K-Nut und all die anderen tapferen Mitstreiter so unter dem Spoonful-Banner kompilier(t)en. Ich denke Ober-Definator und Geschmacks-Polizist Whirlyjoe wird sich der Sache annehmen und eine endgültige Wertung abgeben müssen. Inklusive eventueller Kurskorrektur.

Nachdem ich mit dem teilweise von Vinyl gezogenen Ausgangsmaterial nicht zufrieden war, über das Wochen lange Remastering von Fruity aber besser den Mantel des Schweigens decke, habt ihr es hier weitestgehend mit dem Originalmaterial zu tun. Einige Songs –wenn ich ihrer habhaft werden konnte- wurden ausgetauscht, andere klingen einfach nicht besser. Trotz allem dürfte das Endprodukt ein eingehendes Studium wert sein.

Im Prinzip wird der eröffnende „Sock It To Me“-Refrain des Isley Brothers Tunes schon die Spreu vom Weizen trennen. Wer da nicht groovt, der ist tot. Recht gemütlich geht es mit Snatch & The Poontangs (das große StackA-Lee), Free Creek und Dylan weiter, bevor Dr. Hook’s Version von Marie Lavaux in den Swamp-Klassiker Bon Ton Roulet übergeht. Acapella hören wir das Goden Gate Quartet und Lord Sutch (der Screaming one) würde bei Hip Gahn auch völlig ohne Musik auskommen, hätte Patrick es nicht mit einem J.B.’s Instrumental unterlegt.

Mit Bo Diddley, Eddie Kirkland, Bobby Franklin's Insanity, Eddie Bo, Chuck Carbo und Lonnie Youngblood (mit Jimi Hendrix) regiert im Mittelteil ein eigentümlich-mitreissener Funk-Groove, den Funkadelic (I Bet You) in eine Spät-60er Phase überleiten: auch Jimi Hendrix Experience (Dylan Cover mit Ansage von Alexis Korner), Jefferson Airplane und Country Joe & The Fish sind definitiv Spoonful. Danach geht es weitestgehend soulig zu – mit Carol Fran, Peggy Scott & Jojo Benson, den Temptations und Four Tops. Nur unterbrochen von der großartigen uptempo version von Like A Rolling Stone (Phil Flowers) und dem Porno-Groove von Hey Shine (Snatch again). Ein knappes 1:27 minütiges Instrumental der Explosions am Ende lässt der CD noch genau 4 Sekunden Luft zum durchatmen.

Ich bin begeistert. Und wenn ich mir Patrick dazu hinter den Decks vorstelle, wie er tanzt und lacht und Lonnie Youngblood’s Sweet Thang lauter rausbrüllt als die Stadtkrug P.A., dann habe ich das zufriedene Gefühl, mal etwas richtig gemacht zu haben. Hope you dig! (R-man)

cd

Samstag, 15. März 2008

Now That's What
I Call Balearic...

Wo wir doch neulich beim Stapellauf unseres Online-Mixtapes über das Genre Balearic diskutiert haben... und nicht wirklich zu einem Ergebnis gekommen sind. Im Prinzip sollte man die Tapes von DJ Alfredo als Blueprint nehmen, aber seit Balearic vor ein paar Jahren wieder aufgelegt wurde und sich mit Cosmic mischte, ist ein neues Biest entstanden.

Auf diesem 146-minütigen Mix treffen sich ganz alt und mittelalt und ganz jung... hope you dig:
Beach Boys ~ Our Prayer
Jean Luc Ponty ~ Cosmic Messenger
Loggins & Messina ~ Pathway To Glory
Little River Band ~ It's a Long Way There
Arpadys ~ Funky Bass
Emperor Machine ~ The TV Extra Band
LCD Soundsystem ~ All My Friends (Harvey mix)
Tina Turner ~ Whole Lotta Love (Pastrami edit)
Planet Funk ~ Inside All The People (Harvey mix)
Brand New Heavies ~ Stay This Way (Lunar dub)
Marvin Gaye ~ What's Going On (Rhythm & Strings mix)
Chic ~ Savior Faire
Sub Sub ~ Past
Cosmo Vitelli ~ Delayer (Quiet Village mix)
Smith & Mudd ~ Vegetable Square (Idjuts mix)
The Blow Monkeys ~ La Passionara
Elkin & Nelson ~ Jibaro
Supertramp ~ Cannonball
Dennis Parker ~ Like An Eagle
William Pitt ~ City Lights (12" mix)
Alan Parsons Project ~ Mammagamma
Alan Parsons Project ~ I Wouldn't Wanna Be Like You (Beatconductor edit)
Holy Ghost ~ Walk On Air (Sun & Moon mix)

get it! (R-man)

Freitag, 14. März 2008

A Message
From The Stars
Mixtape Song 3.
Big Star –

Watch The Sunrise

Soso, alle sind gespannt? ….ich auch; vor allem auf meine Beiträge! Als ich erfuhr, dass meine Teilnahme am Hippie-Folk-Psych-Mix beschlossene Sache sei, hielt sich meine Begeisterung in sehr engen Grenzen. Sind das doch gleich drei Bestandteile, die mit meiner musikalischen Sozialisation eigentlich so gar nichts zu tun haben. Auch habe ich bisher alle meine Compis aus eigenen Beständen bestritten und wollte das auch gerne so beibehalten. Erstmalig für dieses Mixtape habe ich, aufgrund meiner themenbezogen sehr mageren Foundation, in diversen Blogs nach Material gestöbert und bin immerhin einmal fündig geworden! Die entsprechende CD hab‘ ich allerdings umgehend erworben, muss meinen Grundsätzen also nicht untreu werden. Aber dazu später!

Ich bin aber inzwischen ganz guter Dinge, dass ich mich in das Thema hineinfinde und zum Gelingen des Mixtapes ein paar (mindestens) taugliche Beiträge leisten kann. Mein erster Song kommt vom fantastischen ersten Big Star – Album #1 Record. Der ist, ähnlich wie Whirly’s Beitrag, eher „back to the roots“ aber dass R-man da wieder was draufsetzen kann bezweifele ich keinen Moment! …mal sehen wohin die Reise geht. (k-nut)

tune 3. (link geheilt)

PS: Nachdem Heino ja mittlerweile zum engeren Spoonful Kreis gehört und in den Comments zu Whirlyjoe's erstem Mixtape Beitrag seiner Freude ungezügelt Ausdruck gab, haben wir ihn jetzt einfach mit ins Boot geholt. A Message From The Stars machen wir nun zu viert, vielleicht sogar als Doppel-CD, wenn wir richtig in Schwung sind. Also rot anstreichen: nächsten Dienstag ist Heino dran. Am (Kar)Freitag wieder ich.

Donnerstag, 13. März 2008

Abt.: Brandneu & saugut
New Breed R&B
With Added Popcorn
Various Artists

Nachdem ich heute morgen eine halbe Stunde damit verschwendet habe, das Video, welches ich am Sonntag posten wollte, ungefähr 20 mal zu löschen (hat nur 4 Tage von youtube zum sbs gedauert),
habe ich mich kurzfristig dazu entschlossen, die Mixtape-Tunes jetzt immer Dienstag und Freitags zu posten, also nicht wie angekündigt heute am Donnerstag. Morgen also. Dafür habe ich hier einen echten Tipp in der Hinterhand:

Grandios. Einfach grandios. Eigentlich bin ich ja kein ganz großer Fan von Spät 50er/Früh-60er Rhythm`n´Blues, aber nach einigen Spoonful Infusionen und einer langen Nacht in Gaz Mayall’s Rockin Blues Spelunke finde ich langsam Gefallen an dem Sound. In vielen Fällen ist mir das dann doch einfach zu vintage, zu alt, zu sehr 08/15. Und was man dann auf diversen Bootleg-Compis (Stompin, Savage Kick) so finden kann dann auch oft zu rau und heftig.

Aber was die Herren von Kent/Ace mit dem 3. Volumen von New Breed R&B geschaffen haben, ist genau das, was ich von solchen Leuten erwarte. Die Kenner und musikalischen Feinschmecker tauchen tief ab und bringen einem die Perlen nach oben, polieren sie tontechnisch auf höchsten Glanz und verpassen dem Ganzen mal wieder ein exemplarisches 16-seitiges Booklet. Ich frage mich immer wieder, wo die Leute die Fotos und Infos herbekommen...
Dass der Sound durchweg richtig gut tanzbar ist, dafür sorgt das zugefügte Popcorn. Letzteres war/ist eine Szene in Belgien, die in den frühen 70ern in einem Club eben diesen Namens den Northern Soul Gedanken aufnahm und alte, eher unbekannte Soul- und R&B-Scheiben zelebrierte. Mit dem Unterschied, das man hier das Tempo runterschraubte und mehr Wert auf den Groove legte.

Druck haben die Tunes aber immer noch und so haben wir hier 24 Mördernummern mit viel Soul und mitreissenden Refrains. Nur wenig klingt nach schematischem R&B. Damit kann man tatsächlich einen Dancefloor aufmischen. Natürlich ist fast alles im Original so gut wie unerschwinglich, dazu finden sich eine Handvoll unveröffentlichter Tracks, die hier zu den besten gehören: Luther Ingram (Oh Baby Don't You Weep, ganz früh), Harold Atkins (Big Ben - ein Killertrack) und Barbara Perry (A Man Is A Mean Mean Thing). Joe Simon (von 62), B.B. King und Marry Clayton (später Merry) dürften die einzigen bekannnten Namen sein. Aber der Rest hängt natürlich auch sein ganzes Herz rein in die Tunes. Ganz klar – neue Lieblings-Compi. „Early 60s R&B dancers right in today’s groove“. Kein Wort übertrieben. (R-man)

cd

Mittwoch, 12. März 2008

Out now!
Spoonful Vol. 15
Bootie Cooler

Bevor jetzt wieder jemand morgen um 3 Uhr „Gähn“ in die Comments schreibt, fasse ich mich mal in Sachen Spoonful kurz. Es scheint das passende Venue für Spoonful London gefunden zu sein. An einem weiteren Spoonful-Aussenposten in Richtung holländische Grenze wird zur Zeit gearbeitet. Tokio wäre noch relativ reizvoll.

Spoonful CD-mässig sieht es so aus: #12 (Patrick McCarthy’s) ist endlich nächste Woche bereit zum Stapellauf. #13/The Hits sind compiliert und werden nun einem Härtetest unterzogen (und möglicherweise auf eine Disc eingedampft). #17 hängt in der Warteschleife und #18 (Son Of Sponful, die mit den Spoonful Songs ab 1982) ist so gut wie fertig und wird das befürchtete Sammelsurium. Die Compilanten haben sich doch recht schwer getan und ob das Thema völlig verfehlt wurde, wird sich nach einigen Durchläufen zeigen.

Aber jetzt draussen, fertig und richtig gut: Spoonful #15 - der Bootie Cooler.

Auch wenn so manch einer schon leise „Overkill“ murmeln mag, konnten wir doch nicht länger an uns halten und mussten den Bootie Cooler ungebremst auf die stetig wachsende Spoonful Gemeinde loslassen. Vom gespenstischen Opener der grandiosen Dusty Springfield bis zum mitreißenden Northern Soul Kracher von Garnet Mimms ist es den vier gestandenen Spoonful Compilatoren (Bluetwang, K-Nut, Whirlyjoe & R-man) ein weiteres Mal gelungen, eine Handvoll Tunes auszugraben, die bei jeder Spoonful Party für gehörig Spass auf dem Dancefloor sorgen werden. Aber auch als zusammenhängender Mix im Sessel oder Auto funktioniert der Bootie Cooler vorzüglich. Das wurde im Spoonful Headquarter ausgiebig getestet. Ein Ende ist nicht in Sicht. Wie schrieb Spoonful-Chairman Whirlyjoe heute so treffend: „Ich sehe uns erst am Anfang. In echt.“

Hope you dig! (R-man)

cd

Dienstag, 11. März 2008

A Message
From The Stars
Mixtape Song 2.
The Byrds - Triad


Oh ja, ich bin auch gespannt. Und hoffentlich habe ich jetzt nicht die Stimmung versaut? Ich denke nicht. Da immer noch nicht klar ist, wohin die Reise mit diesem Mixtape geht, wollte ich als Compilant 2 mal lieber auf der sicheren Seite bleiben. Ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage, dass die Beteiligten durchaus noch mit dem Konzept ringen.

Zu diesem Song: Triad hat eine relativ bewegte Geschichte. Der verehrungswürdige David Crosby hat ihn kurz vor seinem Abgang bei den Byrds anno 1967 geschrieben und mit der Band dann auch bei den Notorious Byrd Brothers-Sessions aufgenommen. Auf das Album schaffte er es dann aber nicht, tauchte 1971 schließlich auf 4 Way Streets, dem Live-Album von Crosby, Stills, Nash & Young in einer akustischen Soloversion auf. Auf der 97er CD-Edition war das Original dann als Bonus-Track zu hören, ebenso auf dem unverzichtbaren Box-Set von 1990.

Nebenher hat der R-Man ja als greifbare Definition unseres Projekts Hippie-Folk-Psych-Mix vorgegeben – ich denke, wir sind jetzt erst mal auf Kurs. (Whirlyjoe)
tune 2.

Montag, 10. März 2008

Abt.: Disco-News
Hercules And Love Affair

Neues vom einzigartigen New Yorker DFA-Label, diesmal etwas anders als im bewährt-brachialen Funk-Stomp. Hinter dem Projekt steht Andrew Butler, einst eher unauffälliger Indie-Produzent, jetzt ein Mann auf den Spuren von DFA-Mastermind James Murphy. Produziert hat er gemeinsam mit Tim Goldsworthy (die andere große Nummer bei DFA, früher mal Drummer bei U.N.K.L.E.), seine Love Affair sind die Mitstreiter Nomi (Vocals), Kim Ann (DJ) und Antony Hegarty – genau der mit den Johnsons, hier aber ohne sie. Dafür aber mit seiner erstaunlichen Stimme, die dem Album gleich an mehreren Stellen glamourösen Charme verleiht – sein vibrierendes Falsett ist einfach großartig. Nomis Vocals bilden dagegen die eher cool-soulige New York-Variante.

Die eindeutige stilistische Referenz für Hercules & Love Affair heißt aber Disco, und zwar in der 80er Jahre-Variante, bei Tune Nummer drei wagt man sich sogar entschlossen aufs Terrain von Oldschool-Chicago House und zitiert gekonnt Inner City. Ansonsten sind die Tunes aber eher midtempo und grooven relativ dezent, also weit entfernt von der gnadenlosen DFA-Disco-Peitsche. Trotzdem entwickeln die meisten Songs einen erstaunlich hypnotischen Beat, mit einfachen Handclaps, dominantem Bass und einmal auch James Murphys Cowbell-Percussion. Die eigentliche Musik besteht dagegen fast ausschließlich aus analogen Keyboards (vielleicht auch gesampleten Sounds aus den cheesy Eighties), dazu kommen an mehreren Stellen ganz wundervolle Trompeten, Gitarren fehlen dagegen völlig. Keine Ahnung, wie das dann auch noch mit Antonys exaltiertem Gesang zusammengeht, Fakt ist aber, dass das Album ganz großartig funktioniert und in seinem ebenso kontrollierten wie konsequenten Eighties-Sounddesign die bislang wohl poppigste Seite von DFA darstellt. (Whirlyjoe)

Die CD erscheint am 14. März.

Sonntag, 9. März 2008

Nachdem ich seit 3 Stunden vergeblich versuche, ein youtube Video zu posten, bleibt es vorerst bei diesem Veranstaltunsghinweis. Besser kann man nicht in den Mai tanzen. Auf Wunsch von Subrosa Chef Cornel habe ich den Blues rausgenommen und durch Beat und Psychedelia ersetzt.

Nächste Woche dann zwei Tracks für unser neues Mixtape, Whirlyjoe hat schon adäquat geantwortet. Alles wird gut. (R-man)

Samstag, 8. März 2008

The Coasters, Death Proof
& Spoonful


Down In Mexico von den Coasters wurde ja neulich von jemand für die Spoonful-Hits-Compi vorgeschlagen. Kannte ich nicht, aber sowieso war mit einiges was andere für Hits halten reichlich unbekannt. Gestern abend hatte ich erstmals das mittlere Vergnügen mit Tarantino's Death Proof auf DVD. Nicht wirklich gut meiner Meinung nach, aber besser als Planet Terror, den ich sogar im Kino gesehen habe. Allerdings war das der erste Film, bei dem ich 20 Minuten vor Schluß das Kino verlassen habe. Im Prinzip kurz nachdem sich Tarantino's Ding aufgelöst hatte...

Whirlyjoe als alter Cineast wird dazu sicher mehr sagen können, aber ich fand Death Proof bis auf einige Ausnahmen recht langweilig. Wenn man einen Film nicht mal stoppt, wenn man zum Klo geht, dann ist das schon ein schlechtes Zeichen.

Wie immer bei Tarantino ist der Soundtrack sehr gut, einige richtig gute Ausgrabungen finden sich, aber mit unter 40 Minuten auch recht kurz. Die Stagerlee Version von Pacific Gas & Electric taugt richtig, das Joe Tex Stück, meine Jugendliebe DDDBM&T usw. Und das Coasters Stück ist erste Sahne, sehr Spoonful und tatsächlich gut auflegbar. (R-man)

hier

Freitag, 7. März 2008

Für die Nerds
und für alle anderen...

...habe ich einen ganz interessanten Überblick über das Remastering und alte Aufnahmetechniken gefunden. Roger Armstrong von Ace Records, fraglos eine der besten Reissue-Companies auf diesem Planeten erklärt äusserst ausführlich, was er bei seinen Ausgrabungen manchmal findet und wie man diversen Oskuritäten wie dem Comb Filter beikommt ("And then there is the worst devil of all, the comb filter. Here the mono signal is sliced into layers of frequency ranges and each slice alternatively placed to the right and left channel.")

In einem Nebensatz erklärt er uns, wie Phil Spector zu seinem Wall Of Sound gekommen ist und welches Gefühl es war, ein Tape mit der Aufschrift Otis in den Stax Archiven zu finden. Das Foto oben rechts ist das Ausgangsmaterial der Decca Stereo Anthology der Zombies.

Wenn sie mal hier schauen wollen! (R-man)

Donnerstag, 6. März 2008

A Message
From The Stars
Mixtape Song 1.
Jade Warrior -
Borne On The Solar Wind

Ich bin ja sowas von gespannt. Was daraus wird. Und so. Ich habe den ganzen Mix ja schon im Kopf, schließlich habe ich mir ein Jahr lang balearisch-cosmische-Psych-Folk-Rock Mixtapes reingezogen. Der Reiz bei A Message From The Stars besteht allerdings darin, daß wir zu dritt immer schön nacheinander am Donnerstag und am Dienstag einen Song posten. Und ich bin sicher, daß Whirlyjoe (Compilant 2) sich etwas ganz anderes darunter vorstellt. Und das der zwangsverpflichtete K-Nut (Compilant 3) überhaupt keinen Schimmer hat, stellt er seit gestern mit vielen verzweifelten E-Mails unter Beweis. Aber wie wir ihn kennen, wird er bravorös in die Sache reinwachsen.

Da ich die Idee zum Mix vorgegeben habe, lege ich auch den ersten Song vor. Die Version von Airplane's Somebody To Love vom Barbara & Ernie Album Prelude To... hebe ich mir für später auf, ebenso meinen doch recht genialen Seals & Crofts Tune im Lexx-Edit, den könnte man direkt hinter Wooden Ships von CS&N bringen (K-Nut, wenn du nicht weiter weißt...).

Nein, so ein Hippie-Folk-Psych-Mix muß mit einem Instrumental sachte angeschoben werden und da habe ich mir Borne On The Solar Wind von Jade Warrior ausgesucht (der Songtitel passt zum Thema). Der Track ist der letzte auf dem 1972 auf Vertigo erschienenen Last Autumn's Dream Album und wird vom All Music Guide als "proto Eno-esque" garnicht mal schlecht beschrieben.

Mit diesem Tune habe ich die Tür weit aufgestossen und es meinem Nachfolge-Compilant sehr einfach gemacht. Jetzt kann man eigentlich fast alles bringen, aber auch die Stimmung direkt versauen. Joe, ich verlasse mich auf dich. (R-man)

tune 1.

Mittwoch, 5. März 2008

Mixtape Madness

We do it again

Jetzt haben wir doch eine ganze Weile pausiert in Sachen Mixtape, immerhin hat R-Man die Warterei zum nächsten Projekt mit dem einen oder anderen Blue-Eyed- bis Deep-Soul-Tune versüßt. Es hat aber was Griffiges gefehlt, bis der Chef dann letzten Mittwoch den wunderbaren Psychic Soul-Mix aufgetan hat. Jetzt wurde man intern konkreter, R-Man mailte: „falls wir mal wieder einen online mix machen, dann fände ich ja sowas in dieser richtung sehr gut... psychedelisierten folk rock mit balearischen momenten gemischt...“

K-Nut erschrak allerdings: „Online-Mix natürlich liebend gerne! An 'psychedelisiertem Folk' habe ich allerdings NIX! Das ist nicht meine Welt.“

Auch ich hatte zunächst ernste Repertoire-Zweifel, wurde nach dem dienstäglichen „I Wanna Rock You“-Mix aber mutiger und schrob beherzt zurück: „ich finde die idee mit dem psych-folk ja sehr gut. vielleicht kann man das ja auch etwas weiter fassen? die grenze zum soul ist da ja fliessend. letztlich geht es ja um leicht versonnene, drogenschwangere, unaufgeregte musik. da hätte k-nut doch sicher auch was zu bieten. mir fallen jedenfalls nach erster skepsis zunehmend schöne sachen ein. so im vibe zwischen dem mix von heute und psychic soul. eher alt als neu, wobei ja auch im neofolk das eine oder andere zu holen wäre.“

R-Man hat dann nicht lange gefackelt und das Thema durchgewunken und K-Nut – wohl ohne dessen Wissen – ins Team geholt (es geht nicht ohne ihn, oder?). Wie es aussieht ziehen wir das Projekt wieder an zwei Tagen in der Woche mit jeweils einem Song durch.

Bezeichnenderweise nannte er als wahrscheinlichen ersten Tune (das verrate ich jetzt einfach mal) “Somebody To Love” von Barbara & Ernie. Und hol mich der Teufel: ganz oben in meinem Stapel möglicher Kandidaten lagen ebenfalls Barbara & Ernie (keine Ahnung, wer das ist) allerdings mit einem andern Song. Ein ebenso klarer wie erstaunlicher Fall von Gedankenübertragung und Vibe-Synchronizität.

Bleibt die Sache mit dem Balearic-Ding: R-Man, klär uns auf und überzeuge uns. Und verrat endlich den Titel des Projekts! (Whirlyjoe)

Nun gut: vor Spoonful hatte ich eine Phase, die ich mal Balearic-meets-Cosmic nennen will. Angeregt durch eine Handvoll Mixe (ähnlich wie die neulich geposteten Psychic Soul- oder I Wanna Rock You-Mixe) habe ich auf einmal coole Tracks von Leuten entdeckt, die ich lange nicht mehr auf der Rechnung hatte. Sozusagen alles von Joe Walsh über Jean-Luc Ponty bis Blind Faith. Und gar Mittelteile von Dire Straits Songs. Und jede Menge mehr. Im Prinzip ein „wonderfully soulful blend of folk, jazz, funk and psychedelia“, wie das Backcover oben erwähnter Barbara & Ernie CD erzählt. Ihr könnt gespannt sein, gepostet wird immer am Donnerstag und Dienstag.

Der Titel des Mixtapes ist leicht hippiesk-psychedelisch:
A Message From The Stars! (R-man)

Dienstag, 4. März 2008

Another chilled mix...
I Wanna Rock You

Nach dem famosen Psychic Soul Mix von neulich bin ich gestern erneut über einen recht coolen Mix gestolpert. Ein gewisser Niles von der Cosmic Disco Webseite hat seine 70er Alben nach "cosmic chuggers, a trippy Balearic vocal or a chilled love song" untersucht und dabei einen feinen 70 Minuten Mix erstellt. Passt meiner Meinung nach hervorragend zum (ich wiederhole mich da gerne) wirklich exzellenten Psychic Soul Mix und versüsst mir gerade den Morgen. Der Titel dieses Mixes ist allerdings etwas irreführend - hier ist das Tracklisting:

Goddess of Fortune - Sri Isopanisad
Black Sabbath - Planet Caravan
The Section - The Garden of Ryoanji
Justin Hayward & John Lodge - Who Are You Now?
Wishbone Ash - 714
Baby - The World is Waiting For You (South of the Border)
David Gates - Lorilee
The Marc Tanner Band - She’s So High
The Movies - Yo-Yo
Alan Parsons Project - Gemini
Bo Hansson - Trial and Adversity
T-Rex - Life’s A Gas
Crosby, Stills & Nash - In My Dreams
Sutherland Brothers & Quiver - Something’s Burning
Attitudes - In A Stranger’s Arms
Danny Kortchmar - Got To Say So Lover
Fleetwood Mac - Tusk
Baby - Brown Eyed Lady
James Taylor - Bad Shoes

Unter dem Link finden sich auch so etwas wie Linernotes oder nähere Infos zu den Tracks und Alben. Hope you dig! (R-man)

Montag, 3. März 2008

What a party...
shake baby shake
im März

Am Samstag stieg die erste offizielle shake baby shake Party im Jahr 2008. Der Januar wurde ja kurzerhand in eine Silvester-Party verbastelt und der Februar fiel den Jäcken zum Opfer. Wirt Lothar und die shake baby shake Residents waren also etwas nervös und wir fragten uns, ob sich überhaupt noch jemand an uns erinnern konnte?!? Also setzen wir eine Anzeige in die Beverunger Rundschau (umsonst an 14.000 Haushalte), druckten für eine Handvoll Euros ein paar Flyer (noch so eine Branche, die sich selbst kannibalisiert) und klebten die üblichen 15 Poster.

Um 21 Uhr war es schon ansprechend gefüllt, um 22 Uhr bekam man kein Bein mehr an den Boden, ab 23 Uhr wurde die Luft knapp (auch in den beiden Nebenräume wurde es eng). Es war schlichtweg großartig. Ingolf's Befürchtungen, es würde wohl eher ein Sauf- als ein Tanzabend werden, pulverisierten zwei junge, hübsche Damen recht schnell. Die beiden Grazien tanzten gefühlte 4 Stunden am Stück und rissen natürlich hier und da einige Rhythmussuchende mit, sodaß die Fläche vor den Decks teilweise schwer in Bewegung war.

Interessanterweise tanzten dieses Mal vorwiegend jungen Menschen, die normalerweise direkt den Gang in die Nebenräume antreten. Dann ist ja noch Hoffnung. Sowieso war das Publikum fast perfekt durchmischt von ganz jung bis fast zu alt, aber immer ganz relaxt und sehr angenehm. Unsere Party ist schon so etwas wie eine Feel-Good-Samstag-Abend-Oase geworden.

Geboten wurde alles was die Plattentaschen hergaben. Von Spoonful über Funk und Soul zu Reggae, Ingolf bot leichte HipHop Beats und als Marcel und ich dann ping-pong auflegten, kam auch Indie und Punk zu Ehren. Ich hatte mich irgendwann mit dem Re-Edit von Dr. John's Right Place, Wrong Time etwas vergriffen, da haute Marcie kurzentschlossen die Kaiser Ciefs dazwischen, ich konnterte mit My Generation und dann ging die Luzie so richtig ab. Bei Charles Bradley vorher fragte eine Dame aus den neuen Bundesländern, ob wir denn auch mal andere Musik spielen würden?!? Da sie aussah, als sollte ich das Lasso rausholen, verneinte ich das.

Als ich um 3 Uhr die Segel strich, war der Stadtkrug noch immer gut gefüllt und schwerst im Gang (es ging bis 5 Uhr), die Bässe unserer so wunderbaren HK-Audio PA hörte man noch 100 Meter weiter und als ich langsam durch den Regen nach Hause ging, dachte ich mir noch zufrieden, so in etwa haben wir uns das vor 2 1/2 Jahren mal gewünscht. (R-man)

Sonntag, 2. März 2008

Buddy Miles R.I.P.

Am 26. Februar starb Buddy Miles im Alter von 60 Jahren. Für mich wird er weniger als Musiker (Drummer, Gitarrist, Sänger), Sideman von Wilson Pickett, Muddy Waters, Jimi Hendrix und Carlos Santana oder als Bandmitglied von Electric Flag in Erinnerung bleiben, auch seine Soloalben mit dem Buddy Miles Express waren nicht wirklich zwingend, dafür hat der Mann aber zumindest zeitweise die coolste Frisur im Rock’n’Roll auf dem Kopf getragen. Und auch deshalb mein allerliebstes Plattencover ever veröffentlicht: Them Changes von 1970. Bis heute unerreicht, dieser Topf-Afro über die Augen, da kommt selbst King Buzzo von den Melvins nicht mehr mit, und der hat auch einen ganz guten Friseur.

Zwei seiner späteren Soloalben habe ich nach dem Hören gleich wieder aussortiert, Them Changes scheint mir also auch musikalisch sein bestes Werk zu sein. Attraktiv vor allem durch die geschmackssicher ausgewählten Cover-Versionen: „Down By The River“ (Neil Young), „Dreams“ (Allman Brothers) und „Your Feeling Is Mine“ (Otis Redding), die aber alle nicht an die Originale heranreichen.

Schaut mal in den Nachruf von Funky 16 Corners , da gibt es auch die beiden Songs, die man braucht. Tunes gibt es auch hier. (Whirlyjoe)

Samstag, 1. März 2008

Southern Soul Deepness
Ted Taylor
Taylor Made

Neben diesem shake baby shake Blog stehe ich auch einem Mailorder vor. Die meißten werden es wissen. In diesem Mailorder wird ganz frisch ein Vinyl-Overstock angeboten, den ich hier einfach erwähnen muß. Schließlich bekomme ich gerne nachher die Füße geküsst.

Something Strange Is Going On In My House (hier Track 2 auf Seite A) kannte ich von einem Southern Soul Sampler und diese messerscharfe, Gospel geschulte Falsettstimme von Ted Taylor hat damals schon tiefe Schnitte hinterlassen. Und das ist nicht mal der beste Track auf Taylor Made, dem 1971 auf Ronn erschienenen 12-Song Album. Auf irgendwelche bekannte Coverversionen verzichtet der Mann aus Oklahoma völlig, ein Drittel der Songs stammt direkt von ihm selbst. Und das ist durchweg Southern Soul der Extraklasse, wie erwartet und üblich eine Mischung aus funky Burnern und Balladen. Mit dem Unterschied, daß die funky Burner an beiden Enden brennen und Taylor hier auch die Balladen mit einer Schärfe rausbellt, daß man einfach nur begeistert sein muß. Eine Stimme wie ein Schneidbrenner. Auch wenn er nicht so aussieht.

Das erinnert mich an die prä-Hi-Sides von Syl Johnson (It Is Because I'm Black; Different Strokes) und meine geliebten, erst neulich erwähnten Isley Brothers Alben (der Opener It's A Funky Situation ist auf Augenhöhe mit It's Your Thing, no doubt about that). Taylor Made ist aus dem gleichen Holz geschnitzt und aus meinem Plattenkoffer fürderhin nicht mehr wegzudenken (und heute abend fällig). Welch ein Hammerteil.

Hatte jetzt nichts digitales zur Hand, habe aber den Track Going In The Hole gefunden. Der ist nicht auf dem Album, würde dort aber qualitativ einen guten Mittelplatz einnehmen. Wenn das so weiter geht, dann machen wir demnächst Deep Soul Wochen bei shake baby shake. Hope you dig! (R-man)

tune