Mittwoch, 28. Februar 2007

shake baby shake
1st DJ Competition
es wird spannend

shake baby shake Resident Ingolf erklärt mir gerade, welche Nationen sich beim Eurovision Song Contest gegenseitig die Punkte zuschustern. Die Balten, die Skandinavier, die Iren und Engländer sind sich seiner Aussage da gegenseitig gefällig, auch wenn sie sich eigentlich nicht leiden können. Von Letzterem gehe jetzt eigentlich nicht aus, aber trotzdem hat sich unsere Paderborner Männer-WG nun gegenseitig die Höchstwertung gegeben. Man führte alle möglichen Argumente an, um dem Vorwurf der Begünstigung zu entgehen, aber ein leichter Makel bleibt letztendlich doch... auch wenn ich stundenlang versucht habe, die beiden vor der strengen Jury reinzuwaschen.

12 der teilnehmenden DJs haben ihre Punkte abgegeben, nur Foxy Brown fehlt noch. Sie könnte das Zünglein an der Waage sein, denn die Spitzengruppe hat sich weiter abgesetzt. Der 2.-Platzierte hat heute morgen noch einen 10er bekommen, da wurde es kurz noch einmal spannend, aber der Spitzenreiter wurde ebenfalls mit 8 Punkten bedacht...

Wenn Foxy nun punktet, dann wird am Samstag das Ergebnis verkündet. Passend zum shake baby shake Abend im Beverunger Stadtkrug. I’m so excited, um es mal mit den Pointer Sisters zu sagen. (R-man)

Dienstag, 27. Februar 2007

shake baby shake
soon come...

Von wegen soon come... so lässig wie die Jamaikaner kann ich da nächsten Samstag nicht rangehen. Warum? Eine Überfluß an Musik und zu viele Auswahlmöglichkeiten. Ich war ja noch nie ein großer Verfechter des Alphabets, wenn es darum geht, CDs und Platten wegzustellen. Ich war eigentlich nie ein großer Verfechter des Wegstellens überhaupt. Und wenn ich mal was aus seiner angestammten Umgebung gerissen habe, dann findet es auch nicht so schnell den Weg zurück. Augenblicklich lebe ich im musikalischen Chaos, es kommt ja jeden Tag was dazu, ich habe ständig neue Ideen was man so auflegen könnte, habe aber keine Ahnung wo sich der Track gerade befindet. Und kommt mir jetzt keiner mit Soundfiles auf dem Laptop...

Ein gutes, mich aktuell in den Wahnsinn treibendes Beispiel: Vor einer Stunde las ich in einem Blog, daß die schottischen Deep Sensation sich für einen Disco House Hit massiv bei Syl Johnson's Is It Because I'm Black bedient haben. Das wollte ich ungedingt hören und heutzutage schaut man dann bei discogs.com und ruckzuck habe ich herausgefunden, daß der Track auf Norman Jay's Good Times Vol. 2 zu finden ist. Eine Doppel-CD, die ich schon 10 Jahre mein Eigen nenne. Nur ist mir der Track noch nie aufgefallen... Und das verstehe ich nicht, schließlich ist das Original ein großartiger Song, mit einem vor Schmerz zerfließenden Soul-Mann. Und jetzt habe ich 60 Minuten lang kleine Vorstösse in die eine oder andere Ecke unternommen, diverse Stapel umgewälzt, aber das verdammte Ding noch immer nicht gefunden... dafür aber die erste Was (Not Was), den Salsoul 30th Sampler, Mojo Club 10 (als Doppel-CD, welch ein Hammerteil), eine Compi von DC Recordings (fette Bassläufe von Padded Cell) und die Hacienda Doppel-CD. Genug Zeug, um den temporären Verlust von Good Times 2 erstmal wegzustecken. Aber trotzdem wüßte ich gerne, was die Schotten aus dem Track gemacht haben.

Die Sache mit dem Dancefloor kriegen wir leider bis Samstag nicht gebacken. Es gab einige konzeptionelle Unstimmigkeiten, der Wirt hatte Urlaub und wir einen Job, sodaß wir noch keine zufriedenstellende Lösung gefunden haben. Bis Ostern sollte es aber was werden. Wer kommt, der kann ja trotzdem seine Dancing Shoes mitbringen und spontan explodieren. Wir werden schon was passendes auflegen. See ya there! (R-man)
Stammplatz in der Plattenkiste:
James Brown - King Heroin

OK, ich geb's zu. Die rechts abgebildete 7" habe ich nicht. Sie steht aber ganz oben auf meiner Liste (die letzte ging bei e-bay bis auf 17 Euro). Aber eigentlich bräuchte ich deren zwei, denn Theme From King Heroin und King Heroin hintereinander ist das, was maximum pleasure bringt.

King Heroin war schon länger einer meiner absoluten Faves. Eher Downtempo, ein düsterer Kriecher, mit einem repetitiv-schleifenden Bläser-Riff, über dem nach und nach verschiedene Instrumente kreiseln. Definitiv dem Thema angemessen. Das mag manche völlig kalt lassen. Mich wirft es um. Erst neulich habe ich beim tollen Dilate Choonz Blog entdeckt, daß es auch eine Instrumentalversion von dem Song gibt (auf der B-Seite der 7" versteckt). Einfach unglaublich intensiv. Diese drei Minuten habe ich jetzt vor den Vokaltrack geschnitten, denn bei dem dauert es nur ein paar Sekunden, bis der Godfather sich zu Wort meldet: "Ladies & gentlemen, fellow Americans, lady Americans, this is James Brown. I wanna talk to you about one of our most deadly killers in the country today..." Er singt nicht während der nächsten 4 Minuten, er erzählt von den Gefahren des Heroin. Aber das macht die Message nur noch intensiver.

Die R-man Version von King Heroin ist gloriose 7 Minuten lang. Lange nicht so universell einsetzbar wie z.B. Stoned To The Bone oder andere Funkjuwelen dieser Phase (wir schreiben `72), aber im Stadtkrug bei der shake baby shake-Party gibt es immer Phasen, wo man auch mal ein Stück für sich auflegen kann. Außerdem kann man den Song auch als Message an die Landbevölkerung sehen, die Hände vom harten Stoff zu lassen... (R-man)

PS: Hiermit möchte ich Blogbesucher, die über sowas wie eine Plattenkiste verfügen, doch bitten, sich eventuell auch mal zu Wort zu melden. Welche Tracks habt ihr immer dabei und warum? Der Text kann auch gerne kürzer sein, ich lerne jedenfalls gerne noch was dazu...

Montag, 26. Februar 2007

shake baby shake
1st DJ Competition
9 von 13


Sonntag und heute morgen sind noch 3 Votes eingetroffen. Am Samstag hatten wir noch zwei gleichaufliegende Mixes mit je 38 Punkten vorne, denen zwei weitere Mixe mit Gleichstand (28 Punkte) auf den Fersen waren. Am Samstag schrob ich noch, daß der 5. Platz mit 16 Punkten wohl keine Chance mehr haben würde...

Und so sieht es jetzt aus: Einer der Führenden hat sich mit 52 Punkten abgesetzt (also +14), der andere Spitzenreiter bleibt mit 42 Punkten (+4) auf der Strecke. Schlimmer noch, er wurde von einem 3.-Platzierten überholt, der nun mit 46 Punkten (+18) auf dem Rang 2 liegt. Rang 4 hat jetzt 34 Punkte (+6). Da der Führende noch nicht abgestimmt hat, hat er also nur noch 3 Chancen zu punkten. Der Verfolger hat seine Punkte schon eingereicht, kann also theoretisch noch auf 4 Abstimmungen auftauchen.

Die anderen sind dann eher unter ferner liefen einzuordnen (ist nicht böse gemeint, dabei sein ist alles) und werden in die Entscheidung nicht mehr eingreifen können.

9 down, 4 to go. Die Spannung steigt... (R-man)
Emerson, Lake & Palmer
Rock Exzess, Part 1

ELP habe ich immer gehasst. Zu viel Keyboards und dann auch noch ohne Gitarre, das war nie mein Ding. Lucky Man hatte ich in meiner frühen Jugend auf einem billigen Govi Sampler (El-Pea?), aber sonst ging da nichts. Und gerade habe ich in einem alten Mojo eine Geschichte zur 77er Tour gelesen, die ich in der Kürze mal erzählen muß, so gigantoman und überambitionert wie sie ist:

Man hatte wohl gerade das Doppel-Album Works Vol. 1 ("...took their pompous, bombastic, keyboard-driven prog rock epics to the limit." All Music Guide) veröffentlicht, je eine Seite pro E, L & P und die vierte wurde dann zusammen musiziert. Auf der Emerson Seite gab es das Piano Concerto No. 1 in drei Movements und da es im Studio mit einem Orchester eingespielt wurde und man "honest with our fans" (Emerson) sein wollte, tourte die Band die USA 1977 mit einem 70-köpfigen (!) Orchester. Es dauerte einen Monat, bis man die Besetzung in shape hatte. Bei den Auftritten dann kamen ELP nach einer Overtüre gerne mit dem Aufzug auf die Bühne.

Extra für die Tour wurde ein 72.000 Watt Soundsystem gebaut, jeder Musiker hatte seinen eigenen Tonabnehmer bzw. Mikro und es muß wie ein riesiges Puzzle gewesen sein, alle ankommenden (knapp100) Signale so zu mischen, das es passte. Das hat man wohl sehr gut hinbekommen, sagen Zeitzeugen, schließlich tourte man mit 7 Sattelschleppern, 3 Bussen und 63 (!) Roadies. Carl Palmer hatte seinen Karatelehrer dabei und ein Roadie war dafür verantwortlich, daß fürGreg Lake ein 10.000 Euro teurer Perserteppich frisch gesaugt am richtigen Platz auf der Bühne lag.

Da die Orchestermusiker vornehmlich aus den USA stammten, schaltete sich während der Tour die Gewerkschaft ein. Es durften nur drei Konzerte pro Woche gespielt werden und pro Tag nicht mehr als 100 Meilen gereist werden. In einem Land der USA ein Ding der Unmöglichkeit.

Aus diesem Grund mußten Gigs abgesagt werden, die Tampa/Florida Show fiel aus,weil eine Woche zuvor Led Zeppelin Fans eine Strassenschlacht veranstalteten und Pittsburgh und Cleveland wurden wegen schlechter Ticketverkäufe gecancelled. Verlust zirka 2 Millionen Dollar.

Irgendwann schickte man das Orchester nach Hause und spielte zu dritt weiter. Danach veröffentlichte die Band noch ein Studioalbum ("A record that the group released only because they owed it to their original label, and that's all one needs to know." AMG) und löste sich auf.

1986 kamen sie ohne Carl Palmer wieder zusammen und sein Ersatz Cozy Powell hat sich sicher die ganze Zeit gefragt, ob sie ihn wegen seiner Drumkünste oder dem ersten Buchstaben seines Nachnamens genommen haben.

Im Rahmen meiner Cosmic-Euphorie letztes Jahr finde ich Tracks wie Lucky Man und From The Beginning mehr als erträglich (mehr habe ich noch nicht von ELP gehört). Eventuell werde ich beide nächsten Samstag bei shake baby shake in meinen Ibiza-Hippie-Gedächtnis-Set einbauen. Eine bekloppte Bande... (R-man)

Sonntag, 25. Februar 2007

shake baby shake
goes international!

Und zwar nach Ljubljana im lieblichen Slowenien. Am 12. Mai legt shake baby shake Resident R-man (also ich) dort im Club Zona auf. Sicher nicht weil ich so ein toller Plattenleger bin, sondern weil mein Kumpel Chris Eckman von den Walkabouts (der ja in Ljubljana lebt) dort mit einer neuformierten lokalen Band auftritt. Und da man das zur richtigen Party ausbauen will und die örtlichen DJs wohl nicht in Frage kommen, hat man aus dem städtischen Kulturfonds etwas Kohle locker gemacht und leistet sich mal eben einen Star-DJ. Ganz Ljubljana freut sich, sagt Chris. Na, wenn die wüssten...


Und um da jetzt allerbestens vorbereitet zu sein, brauche ich die Hilfe eines JEDEN hier reinschauenden Musikfans, Vollprofi-DJs oder Teilzeit-Jocks. Die Band spielt so in Richtung "electric Neil Young, Dream Syndicate and Triffids (when they rocked)", aber was ich letztendlich auflege, muß nicht wirklich dazu passen.

Mit 120 Leuten ist der Laden voll, knapp 40 sind Künstler und Musiker (Peter von SYPH zB). Jetzt versuche ich mich in die Psyche der Slowenen zu denken und frage mich, was da wohl geht? Die beiden Slowenen, die ich bei meinem ersten Besuch letztes Jahr kennengelernt habe, waren Beatles-Hasser-und-Stones-Lover (nicht schlecht) und ein Teilzeit-DJ, dessen Geheimwaffen aus Dylan, Pixies und Only Ones bestanden.

Im Bereich Disco/Funk/Soul bin ich eigentlich ganz gut ausgerüstet, aber man muß ja variabel bleiben, weil nix ist in diesem Fall schlimmer, als ein Slowenen-loserDancefloor.

Also muß ich mehr Musik mitnehmen. Andere Stilrichtungen greifbar haben. Ich denke da an klassischen Rock (Stones etc.) und Punk (Stooges-LCD Soundsystem-Gang Of Four). Aber auch für andere Anregungen wäre ich dankbar... Das muß jetzt nicht Hit-an-Hit sein, aber letztendlich soll es ja eine Party werden und kein my-record-collection-is-deeper-than-yours Dingen (das ist sie ja eh).

Aus diesem Grund möchte ich die Comments mal platzen sehen. Ich brauche eure Lieblingstracks!!! Mit welchen Tracks würdet ihr Euch in Ljubljana unsterblich dj-en? Antworten Sie jetzt! (R-man)

Samstag, 24. Februar 2007

shake baby shake
1st DJ Competition
6 von 13 Votes

Eine Stunde nach der Sportschau hier ein neuer Zwischenstand unserer DJ-Competition. Um es für eventuelle Blog-Neubesucher noch einmal zu erklären: 13 Teilzeit-DJs und Mixtapes-Freaks haben je einen 20-minütigen Mix abgeliefert. Die wurden an alle 13 verteilt und nun geht es an die Punktevergabe.

6 von 13 Votes sind drin und es ist tatsächlich ein wenig so wie beim Sanges Grand Prix. Immer wenn man denkt, es kommt noch einer an die Spitze ran, kriegt die als nächste wieder einen 10er. Heute hat der erste Teil der Paderborner WG gepunktet und tatsächlich wie Norwegen und Schwedenbeim Grand Prix seinem Zimmernachbar die volle Punktzahl gegeben. Aber da der Mix tatsächlich taugt und auch bei anderen Bewertungen sehr gut abgeschnitten hat, lassen wir die rote Karte mal stecken (eine sehr glaubhafte Begründung wurde mitgeschickt und akzeptiert).

Vorne liegen nun zwei Mixe mit je 38 Punkten. Auf Rang 3 und 4 ebenfalls gleichauf zwei mit je 28 Punkten. Die 16 Punkten des aktuellen Platz werden wohl nicht mehr reichen, um in den Spitzenkampf eingreifen zu können, auch wenn er, wenn alles perfekt läuft, noch 70 Punkte einheimsen kann.

Die restlichen 7 Votes sollten bis nächsten Freitag bei mir eintreffen. (R-man)
shake baby shake
1st DJ Competition
John James


Während unsere Competition nach Einreichung eines weiteren Votes einen neuen Spitzenreiter hat, möchte ich in der nächsten Woche so 1-3 Tracks posten, die mich persönlich direkt angesprochen haben. Also tatsächlich beim ersten Hören und die ihre Magie bis heute nicht verloren haben.

John James ist so einer, von dem ich zuvor noch nie gehört hatte. DJ K-Nut hat den Track Pride And Shame auf seinem Mix verbraten und auf mein Nachfragen teilte er mir mit, das Album gäbe es überall für richtig billig. Meine Mothers Of Hope CD hat dann tatsächlich 1 Euro 50 gekostet. Und das 94 erschienene und mittlerweile vergriffene Album ist in der Gänze ganz ok. Gleich der Opener Supernatural, dann das Titelstück, gefolgt von Pride And Shame - da gibt es schlechtere Einsteiger.

Pride And Shame wird jetzt sicher keine Tanzfläche zum Überkochen bringen, aber auf dem Weg dahin könnte der Tune mit seinem funky Partyvibe ganz nützlich sein. So zwischen White Horse oder Bakerman von Laid Back und was von Drive Thru Booty von Freak Power. (R-man)

Freitag, 23. Februar 2007

shake baby shake
geht ins Kino...
Dreamgirls

Hollywood-Blockbuster-Kino plündert die amerikanische Black Music-History: typischerweise ist Dreamgirls ja nicht die authentische Geschichte der Supremes, sondern greift sich als Vorlage ein Broadway-Musical aus den Achtzigern, das sich eher vage an Akteuren wie den Supremes und Motown-Chef Berry Gordy orientiert.

Regisseur Bill Condon, der zuvor den schönen „Gods And Monsters“ über den alten „Frankenstein“-Regisseur James Whale gedreht hat, gibt sich hier ganz den Genre-Konventionen des Musicals hin, die in Hollywood seit Chicago ja auch wieder für Kasse sorgen. Es wird also nicht nur bei Bühnenauftritten gesungen und getanzt, sondern auch unvermittelt in der Handlung, was oft etwas albern wirkt, aber so sehen Musicals nun mal aus. Die erste Hälfte von Dreamgirls funktioniert auch ganz prächtig, schon der Einstieg mit den drei Mädels und ihren fast noch besseren Konkurrentinnen bei einem Contest ist große klasse, alles wirkt frisch und authentisch, obwohl es die Songs gar nicht sind. Hier ist der Sound noch R&B-getränkt, die Inszenierung stimmig, der visuelle Eindruck mit schmucken Kostümen und Perücken überzeugend.

Die zweite Hälfte des Werkes zieht sich dann aber doch ziemlich in die Länge. Der Drama-Faktor liegt darin, dass die attraktivere Sängerin (damals Diana Ross, hier Beyonce) vom Management zulasten der stimmlich klar überlegenen, aber etwas rundlichen Effie (Newcomerin Jennifer Hudson) in den Mittelpunkt gerückt wird. Die Musik wird dabei in den Siebzigern im schnulziger und glatter, um den weißen Mainstream-Markt im Blick zu behalten.

So gesehen hat die beste Szene der tatsächlich richtig überzeugende Eddie Murphy (den man ja aus guten Gründen hassen kann) als James Thunder (eine Mischung aus Marvin Gaye, James Brown und Smokey Robinson), der bei einer TV-Aufzeichnung eine sentimentale Schnulze einfach abbricht, um seine Band spontan den unverfälschten Funk spielen zu lassen. Eher zäh fällt dann gegen Ende aber die Dramaturgie aus. Manager Curtis Taylor (aka Motown-Boss Berry Gordy), gespielt vom gewohnt hölzernen Jamie Foxx, der als Ray Charles zuletzt ja noch zu gefallen wusste, erweist sich als skrupelloser Geschäftsmann, der es sich mit allen Beteiligten verscherzt, bevor es dann letztlich doch noch zu einem versöhnlichen Hollywood-Ende für alle Sängerinnen kommt.

Hudson singt sehr beachtlich, spielt aber eine gute Spur zu theatralisch, Murphy fehlt es dagegen nur an stimmlichem Volumen, er überzeugt aber ansonsten auf ganzer Linie. Beyonce ist letztlich gut besetzt, in all ihrer gesanglichen Glätte und dem nuancenarmen Acting als biederes Oberflächenphänomen Diana Ross. Condon inszeniert leidenschaftlich und stilsicher in opulenten Dekors und hält die Geschichte als Autor erfreulich schlicht, denn ein Musical ist schließlich ein Musical.

Als emeritierter Soulboy fand ich zumindest die erste Hälfte des Filmes sehr gelungen – wer auf alte Motown-Classics und diese ganz besondere Ästhetik steht, sollte sich Dreamgirls also ruhig ansehen. (Whirlyjoe)

Donnerstag, 22. Februar 2007

Get the vibe!!!
Ibiza Party Mix '74


Ich war noch nie dort (würde aber gerne mal), aber heutzutage soll die Party-Insel musikalisch fest in der Hand des deutschen Minimal-Techno sein. Zumindest soll es so in den großen, sauteuren Diskotheken wie Amnesia, Pacha etc. sein. Liest man in den einschlägigen Fachzeitschriften…

Das war nicht immer so. Sicher gibt es auch noch Bars, wo man die Musik hört, die man heute „Balearic“ nennt, den flächigen Sound, den Ober-Chillmeister und DJ Jose Padilla kreierte und bei dem die phänomenalen Sonnenuntergänge am Strand am besten wirken sollen.

Ob es auch noch DJs gibt, die den ganz frühen Hippie-Sound spielen? Denn schon in den 60ern entdeckten die Blumenkinder die Insel. Das milde Klima, die Natur, die Herrschaft Francos auf dem spanischen Festland und vor allem die große Toleranz der Inselbewohner machte Ibiza zu einem wahren Paradies für Aussteiger. Es dauerte dann auch nicht lange, bis sich diese Tatsache über die spanischen Grenzen hinaus verbreitet hatte und die ersten Zuwanderer aus anderen europäischen Ländern und vor allem aus den USA auftauchten. Schon Anfang der 70er soll es vor Ort den Pacha Club gegeben haben und ein Fan des Balearischen hat nun anhand einiger Playlists von damals den Ibiza Party Mix '74 nachgestellt. Der geht zwar stilistisch etwas querbeet, macht aber gerade dem älteren Semester (also mir) richtig Spass. "I'm feeling it!" sagt man zu sowas wohl neuerdings...

Das Tracklisting wurde frisch nachgereicht:
buffalo springfield - expecting to fly
shocking blue - acka raga
jethro tull - living in the past
james gang - funk #48
eric burdon & war - spill the wine
earth wind & fire - power
mark-almond - the city
kenny rankin - peaceful
america - horse with no name
santana - taboo
jj cale - right down here
sly & the family stone - in time
alan price - sell sell sell
ides of march - vehicle (killertune, wie ich finde)
edgar winter - frankenstein
don fardon - i'm alive
rare earth - i know i'm losing you
aphrodites child - the four horsemen

Es gibt übrigens auch das passende Parfüm dazu: Escada: Ibiza Hippie feiert die Lebensfreude durch Authenzität der Gefühle und paßt zu Festen bei Tage und bei Nacht. (R-man)

Mittwoch, 21. Februar 2007

shake baby shake
1. sbs DJ-Competition

eine Hochrechnung!

Heute hat die Kölner Jury abgestimmt und schon zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen ab. Zwei Mixe liegen punktgleich mit je 18 Zählern gleichauf, dahinter jagt eine breite Phalanx die Spitzenreiter. Da aber erst 3 von 13 Votes eingegangen sind, kann man höchstens von einem ersten Trend sprechen, den man ähnlich sehen sollte, wie beim Grand Prix Della Schankson. Da kann also noch viel passieren.

Noch ist mehr als eine Woche Zeit bis zur endgültigen Auszählung, aber wie an dieser Stelle schon einmal gesagt, wer sich früher sicher ist, der darf sich schon mal melden. (R-man)

Break on through...
Doors on the Floor

Jetzt aber mal die richtigen Classics in den Fokus gerückt. Zuletzt hat sich der R-Man ja trotz seines fulminanten W.A.S.P.-Edits mir gegenüber eher skeptisch zu den Doors geäußert – ich habe solche Probleme ja nicht.

Und man muss auch kein beinharter Fan sein, um im Doors-Katalog doch einige feine Tunes zu finden, die man als DJ auch in ein tanzbares Set einbauen kann. Denn die Truppe bestand eben nicht nur aus dem fetten, drogenvernebelten Ego von Herrn Morrison, sondern hatte manchmal auch den Funk im Blut und sogar unerwartet viel Soul (im Herzen?).

Hier meine kleine Liste für alle Fälle – Zeug, das man nicht nur in einem Sixties- oder Rock-Classics-Set spielen kann, sondern exakt im Soul/Funk-Kontext:

1. Peace Frog (von Morrison Hotel 1970)
Erst macht es die funky Bassline, dann stellt sich ein selten upliftender Groove ein, die Band ohne jede Drogenschwere, sondern funky und locker. Übertrifft die im SBS-DJ-Contest aufgetauchte Version von Smash Mouth meines Erachtens deutlich. Obacht beim Auflegen: der Song geht ohne Trennrille in den nächsten über.

2. Soul Kitchen (von The Doors 1967)
Hier trifft die typische Manzarek-Orgel auf einen wiederum erstaunlichen Funk-Basslauf (auch vom umtriebigen Ray gespielt) – die Nummer ist natürlich ein absoluter Klassiker, bis heute aber erstaunlich verschleißfrei geblieben, vielleicht weil die Band hier mal ohne offensichtliche Rock-Attitude auskommt und stattdessen auf die Kraft des Groove setzt

3. Changeling (von L.A. Woman 1971)
Satter Groove und fette Orgel, die hier mal mehr nach Booker T. als doorstypisch angepsycht klingt. Der Beat ist ein ziemlicher Stomper, die dezente Gitarre von Krieger aber lupenreiner Funk, ich nenne das Soul-Rock

4. Break On Through (To The Other Side) (von The Doors 1967)
Nicht umsonst gibt es von dieser Nummer im Bossa-Beat (!) eine fulminante Dance-Version der britischen Bossa Rocker, die mir der R-Man dankenswerterweise mal als White Label aus London mitgebracht hat. Aber auch das Original rockt, gerade auch wegen Morrisons eruptiven Ausbrüchen.

5. Hello, I Love You (von Waiting For The Sun 1968)
Ein niedlicher kleiner Song mit fetter Fuzz-Guitar und Clavinet, sehr simpel und funktional. Passt mit seiner deutlich psychedelischen Note dann aber doch eher in den Sixties/Psych-Context – aber ich mag ihn einfach und spiele ihn deshalb zu jeder Gelegenheit.

…und zum chilligen Ausklang immer gern genommen:

Riders On The Storm (von L.A. Woman 1971)

Ich denke also, dass die Doors durchaus dazu taugen, auch zum Tanzen aufgelegt zu werden – einziges Problem: beim Auflegen fühlt sich oft ein falsches Publikum angesprochen, das dann meint, man würde danach zwangsweise stumpfen Altmänner-Rock, ja Hardrock spielen. Was man natürlich keinesfalls machen sollte… (Whirlyjoe)

Dienstag, 20. Februar 2007

shake baby shake im März ...in 2 Wochen...

...ist schon wieder alles vorbei! Aber so langsam kann man wieder drüber nachdenken, welche Musik einpackt wird. Auf jeden Fall wird es mehr sein, als das letzte Mal, damit man manövrierfähig bleibt, wenn das Wetter umschlägt (oder Axel wieder seine Liebe zu den Charts entdeckt... neue Single von Justin Timberlake gefällig...). Wenn der Stadtkrug in etwa so gefüllt sein wird, wie gestern am Rosenmontag, dann geht die Post ab. Aber eins ist mal sicher: die Musik wird auf jeden Fall besser sein. (R-man)

Montag, 19. Februar 2007

Abt.: Brandneu
Little Barrie
Stand Your Ground

Coole, kleine britische Band mit dem zweiten Album. Das Debüt hat mich begeistert und Stand Your Ground, das kann ich eingangs schon verraten, ist noch besser. Chef von Little Barrie ist Barrie Cadogan, Gitarrist, Sänger und Songwriter in Personalunion. Bassman Lewis Wharton und der neue Drummer Russell Simins (Blues Explosion) stricken im Hintergrund am Rhythmusnetz und sorgen für einen straffen, funky Beat. Das ist dermassen engmaschig, daß Cadogan ganz ökonomisch zu Werke gehen kann. Er ist zwar ein Höllengitarrist, aber er hält sich zurück. Fast durchweg hört man nur eine knochentrockene Gitarre, selten werden hier ein paar Spuren übereinander gelegt. Das klingt manchmal wie ein Meters-Album auf 45 oder das ach so geile, stoische Saitengekratze auf James Brown Platten. Aber immer wieder zeigt er, was er drauf hat und bringt kleine Beweise seines Könnens ins Spiel – mal ein Jazzlick, dann Chicago-Blues, Hendrix-mässiges oder ruppigen Rock`n´Roll.

Die funky Highlights sind klar Pin That Badge und Cash In - zwei mächtig nach vorne gehende, funky Garagenrocker. Aber es funktioniert eigentlich komplett, dieses Album, sogar Pretty Pictures, das klingt wie ein (gutes) Stray Cats Outtake (und da dachte ich, Rockabilly brauche ich nun wirklich nicht mehr).

Wie beim Debüt ist der Gesang der einzige Teil, der nicht seine 110 % bringt. Zu dünn ist die Stimme des kleinen Barry. Aber irgendwie habe ich mich schon dran gewöhnt und mittels Studiotechnik wird hier versucht, sie so mächtig wie möglich erscheinen zu lassen. Und was ihm an Volumen fehlt, das macht er mit Einsatz wett.

Nach knapp 40 Minuten ist das Album zu Ende. 10 Songs, die klassische Länge, eine tolle Rock-Platte einer kleinen britischen Band. (R-man)

Sonntag, 18. Februar 2007

The Godfather remixed!
James Brown
Dynamite X

Mr. Dynamite ist tot und die Klagegesänge sind kaum verklungen, da liegt dieses Remix-Projekt auf dem Tisch. JB-Classics im aktuellen Rework, das ganze Projekt längst fertig, als der Meister unversehens starb. Wann soll man ein solches Album veröffentlichen, ohne als Leichenfledderer dazustehen? Weiß ich auch nicht. Muss man James Brown überhaupt remixen? Eher nicht. Aber hören wir genauer hin: gut die Hälfte der hier vertretenen elf Mixes sind ziemlich überflüssig (von Cornelius und Leuten die sich Mr. Drunk oder Captain Funk nennen).

Aber es gibt auch angenehme Überraschungen wie Cay Taylans (nie gehört) beschleunigte und knochentrockene Funk-House-Bearbeitung von Super Bad, dZihan & Kamiens Give It Up Or Turn It Loose-Neubearbeitung und vor allem die lässig-discoide Überarbeitung von JBs Sunny-Version. Viel gewagt und auch gewonnen hat man mit der Reihenfolge der Tunes, denn man setzt mit einem Sex Machine-Remix als Opener natürlich gleich alles auf eine Karte. Und siehe da: der in Stein gehauene Party-Klassiker gewinnt in der vollfetten Bossa-Version von Readymade tatsächlich einige neue Facetten. Wollen wir also nicht allzu kleinlich sein: man muss James Brown nicht remixen, aber wer kann, der kann. (Whirlyjoe)

Samstag, 17. Februar 2007

Mein neuer Favorit
in Blogland!
alain finkielkrautrock

Franzosen! Mit gutem Musikgeschmack! Die ihren Blog in englisch verfassen! Man mag es kaum glauben... Und liest man sich die musikalische Zustandsbeschreibung durch, kommt man schnell auf die richtige Fährte:
diskrautrock, deep folk, z movies, dirty diamonds, cosmic, country, balearic breakcore, codeine disco beats, south-italo disco, northern acid soul, slow is the new fast.

Genau meine Tasse Tee! Bei den Blog-Machern handelt es sich Leute vom Dirty Sound System, die gleichzeitig als Compilanten der tollen und wunderschön eklektischen Dirty Diamonds Compilations fungieren. Der Blog ist eine Fundgrube für Abseitiges und durchweg rares oder vergriffenes Liedgut. Ein paar Mixe (der Permanent Vacation Mix ist super), ein paar Videos, ein paar Songs (Fockewulf 190!). Eine ganz spannende Angelegenheit!(R-man)

Freitag, 16. Februar 2007

Schande über mich!
1st shake baby shake
DJ Competition

Ich hoffe, die vier CDs mit den 13 Mixen sind bei den Competition-Teilnehmern eingetroffen. Leider muß ich zugeben, daß ich gleich beim 1. Mix Mist gebaut habe. Den habe ich nämlich für jemanden zusammengefügt, der nicht die technischen Möglichkeiten dafür hatte. Ich hatte die Übergänge schön gebastelt, überflüssige Fade-Outs weggeschnippelt und dann gemerkt, daß der Gesamtmix nur 18 Minuten lang war. Dann habe ich auf Wunsch von Mixer 1 noch Juliette Lewis & The Licks eingebaut und auf 20 Minuten erhöht. Beim Einlesen des alten Mixes habe ich aber schon gemerkt, daß etwas nicht stimmt. Dann mußte ich das zum größten Teil neu machen, habe dabei noch zwei Rohlinge versemmelt, bin in Zeitdruck geraten und habe es offensichtlich an der nötigen Qualitätskontrolle fehlen lassen. Dafür kann ich mir nur entschuldigen...

Offensichtlich ist Stereo Total - Ex-Fan Des Sixties (Gainsbourg Cover, by the way) 2 x vertreten und Berto Pisano - Tema Di Oscar fehlt dafür ganz. Dabei ist es doch für die Dramaturgie des Mixes extrem wichtig und sowieso eines der schönsten Stücke unter den 13 Mixen überhaupt. Ich bin betrübt... evtl. kriegt Mix 1 von mir schon mal 5 Bonuspunkte...

Apropos Punkte: die erste Bewertung ist auch schon da! shake baby shake Resident Axel ist immer ein ganz Schneller, hatte natürlich aber auch einen Zeitvorteil von wegen fehlendem Postweg. Sowohl Axel als auch Whirlyjoe versuchen seitdem, die Mixe Personen zuzuordnen. "Hör mal, Mix 45 das bist doch du, oder?" "My lips are sealed," kann ich das nur sagen.

Jedenfalls hat einer meiner Favoriten direkt die volle Punktzahl abgesahnt, einige andere meiner Faves sind allerdings völlig punktfrei geblieben. So unterschiedlich die Mixe, so divers wird wohl auch die Benotung ausfallen.

Wie gesagt, die anderen dürfen sich bis Ende des Monats Zeit lassen. Wer sich allerdings vorher sicher ist, der darf seine Bewertung natürlich vorher mailen. (R-man)

Donnerstag, 15. Februar 2007

Rar und gewaltig! Keb Darge Live At The Pulp Es ist sicher kein großes Geheimnis, daß hinter diesem Blog der Kapitän von HMS Glitterhouse steckt. Die hier mittlerweile eher sporadisch empfohlenen Tonträger liegen mir nun tatsächlich schwer am Herzen und ich denke, dann kann man auch nen Link zur Glitterhouse Homepage setzen... schließlich dreht sich ja letztlich alles um das schnöde Mammut. In diesem Fall muß man sogar, denn von dieser Keb Darge CD liegen hier nur eine Handvoll rum, die wir nicht in unseren Katalog genommen, sondern in den Untiefen unseres Webshops vergraben haben. Und da ich nun mal davon ausgehe, dass sich der eine oder andere Funk-a-teer unter den Blog-Besuchern dafür interessiert, informiere ich Euch mal von der Existenz dieses mittlerweile rare Teils... Keb Darge war früher schottischer Disco Dancing- und Tae Kwon Do-Champion, tummelte sich in der Northern Soul Szene und gab sich seit Anfang der 80er beinahe manisch dem Sammeln von raren Funk-45s hin. Die spielt er seit 1995 jeden Freitag in seiner Deep Funk Clubnight im Madame JoJo's in London seiner Gemeinde vor, geht als DJ auf Tour und compiliert auch schon mal die eine oder andere Platte aus seinem Fundus. Bei Live At The Pulp handelt es sich um einen zirka 62-minütigen Mitschnitt eine Darge-Gigs Anfang 2000 im Pulp in Paris. Die letzten Kopien gibt's für Nüsse hier. (R-man)

Mittwoch, 14. Februar 2007

Abt.: Sammler und Jäger
Wolf
Papa Was A Rolling Stone


Ich denke ich liege richtig, wenn ich annehme, daß unter den Anwesenden jeder bei Coverversionen von Papa Was A Rolling Stone hellhörig wird. So auch ich, vor allem bei einer Version von einer gewissen Band namens Wolf, die mir in einem Mix direkt ins Gesicht sprang. Eine Killer-Sci-Fi-Version mit Vocoder-Vocals, trockenem Basslauf und einer geilem Clavinet/Gitarren-Zwitter. So in etwa, als hätte Neil Young sein Trans-Album Ernst gemeint. Nach einiger Recherche kam heraus, daß die Band wohl aus Kanada kam, mit Darryl Way's Wolf nichts zu tun hatte, die Aufnahmen aus den frühen 80ern stammen und das es schon damals ein Label namens Constellation gab. Bei einem US-ebay-Händler erwarb ich das gute Stück dann.

A-Seite in Stereo, B-Seite in Mono. Nur leider wird das Stück nach 3:50 Minuten ausgeblendet. Und ich wollte natürlich mehr. Irgendwann und dank der Untiefen des Internets habe ich dann noch einiges herausgefunden. Wolf war das Projekt eines gewissen Bill Wolfer, der 1982 die Wolf LP aufnahm, die sogar auf Warner Germany erschien. Und die LP-Version von Papa Was A Rolling Stone war mit satten 5:17 Minuten natürlich um einiges länger als auf meiner 7". Eine 12"-Maxi wurde ebenfalls ausgekoppelt.

Bill Wolfer war ein wichtiger Baustein des Solar-Labels, das vor allem mit den Whispers, Lakeside und Shalamar jede Menge Hits landen konnte. Wolfer war ein Synthesizer Pionier, dessen Arbeit nicht nur auf unzähligen Solar-Releases zu hören ist, sondern auch bei Stevie Wonder (Hotter Than July) und Paul McCartney (Pipes Of Peace) zum Einsatz kam. Mit dem Jacksons tourte er 1981 und das Synthieriff auf Billie Jean ist auch von ihm.

Stevie Wonder und Michael Jackson ließen es sich nicht nehmen, auf Wolfers Album zu gastieren, das aber schnell in der Versenkung verwand. An Stevie Wonder’s erfolgreichste Phase erinnert das Album dann auch, gut produziert und mit einer angenehmen Portion Laidback-Funk. Ein wenig Michael McDonald-Doobie Brothers/Steely Dan hört man auch durch. Einige der Tracks wurden unter dem Namen Wolf als 12“ veröffentlicht und die bieten dann auch noch eine Portion Weirdness und sind der eigentliche Grund, warum dieses Album in den Schrank eines jeden Soul-Fans gehört.

Wenn man den Kerl auf dem Cover sieht (optisch der kleine Bruder von Steve Earle), dann glaubt man nicht, was da für Musik drinsteckt. Diese Version von Papa Was A Rolling Stone muß man mal gehört haben! (R-man)

Dienstag, 13. Februar 2007

Van The Man
soon come...

Ich wollte nur kurz mitteilen, daß die Van Inna Dancehall Style! CDs in Arbeit sind und das alle, die mir damals die richtige Antwort geschickt haben, vom shake baby shake Imperium kostenlos bedacht werden. Das waren mehr richtige Antworten als ich übrig gebliebenen Kopien hatte und da mir der sbs DJ Contest brenntechnisch in die Quere kam, mußte Van leider etwas warten.

Ich habe Euch aber nicht vergessen und kriege das ganz sicher diese Woche noch gebacken. Sorry! (R-man)
Am 14. Februar ist
Valentinstag

Peanut Butter Wolf
Valentine's Mixtape

Der Valentinstag Mix von Peanut Butter Wolf. Gibt es bei Stones Throw und nur am 14. Februar. Wegen der verschiedenen Zeitzonen dann mal jetzt los... Viel Spaß!

Tracklist:
1. How Could You Break My Heart - Bobby Womack
2. Don't Cha Love It - The Miracles
3. I Wanna Be Where You Are - Marvin Gaye
4. Blacks & Blues - Bobbi Humphrey
5. Blues Away - Michael Jackson
6. Equal Love Opportunity - Clear
7. Pretty Music - New Birth
8. Go For What You Know - Archie Bell & The Drells
9. Aint It Funny - Roetation
10. Telephone Lovers - Alladin
11. Dance With Me Tonight - Holt Brothers
12. I Want Your Lovin - Backyard Construction
13. Loves Traffic - Loves Traffic
14. Someday In Your Life - GQ
15. Need To Be - Stereolab
16. Bring Me Coffee Or Tea - Can
17. Sirens Of Salo - Jimi Tenor
18. Ballata - Barry Forgie

Dr. John The Night Tripper - Zu Zu Man 1970

This is really wicked, schrieb Whirlyjoe gerade ganz richtig. Also, das Lysergsäurediethylamid raus und 5 Minuten aushalten. (R-man)

Montag, 12. Februar 2007

Gezeichnet:
Der Glatzkopf mit dem Schokokeks
Isaac Hayes - Chocolate Chip (1975)

In unserer Serie „kreativ verunstaltete Plattencover“ will ich dieses Exemplar nicht vorenthalten und kann wieder nur entsetzt fragen: „Wer macht denn sowas?“

Isaac Hayes, dem coolsten Glatzkopf des Soul ein solches Tattoo auf den Schädel zu brennen – wo allein schon das (Foldout-) Cover dieses doch ziemlich guten 75er Albums vom Edelsten ist, wenn der Meister aus der Schwärze der Nacht hervortretend nur sich und seinen Keks offenbart…

Gute Gelegenheit auch noch was zur Musik zu sagen: es überwiegen smoothe, deepe Burner, das aufziehende Disco-Zeitalter, dem Hayes dann im folgenden etwas zu sehr erlag, zeichnet sich nur schemenhaft ab.

Der Opener That Loving Feeling ist unteres Midtempo, hat eine wirklich bestechende Bassline, dazu dezente Streicher, pointierte Bläser und ein meisterliches Solo mit der Akustikgitarre – die große Kunst des Arrangierens.

Es folgt ein typischer Schlafzimmer-Schleicher, und dann der Titelsong, ein „Shaft“-Gedächtnis-Blaxploitation-Stomper mit WahWah-Gitarren und sattem Groove in dichter Breitwandproduktion.

Seite 2 beginnt mit einer Instrumental-Version des Titelsongs, es folgen zwei eher durchschnittliche Tunes, schließlich das Finale mit dem tendenziell discoiden 6-Minüter I Can’t Turn Around, eher seicht beginnend, dann aber mit einem fulminanten Break und einem stehen bleibenden Bläser-Riff und enthemmt daddelnder WahWah-Funk-Gitarre, was den Dancefloor garantiert zum Brodeln gebracht hat. Wird aber leider viel zu früh ausgeblendet.

Also: watch out for this album (auch wenn es von Isaac Hayes noch bessere gibt). (Whirlyjoe)

Sonntag, 11. Februar 2007

Sound on Wheels
Das DJ Mobil

Das ist ja mal ein Fundstück! Ein holländischer Künstler hat, inspiriert vom Song God Is A DJ(Faithless) und dem Auto des Pabstes, diese rollende Discothek geschaffen. Recht eindrucksvoll, wie ich finde (per Doppelklick auf das Bild bekommt man einen vernünftigen Eindruck). Und das Coolste, das Ding kann man mieten. Wäre es nicht so weit weg, würde ich es mir überlegen... (R-man)
Flohmarkt in
Hofgeismar
Nichts geht mehr...

In punkto Flohmärkten (den in Göttingen letzten Sonntag habe ich sausen lassen) mittlerweile mächtig auf Entzug, bin ich am Samstag mal eben nach Hofgeismar gejettet. Die Wegstrecke kann man tatsächlich relativ stressfrei in 25 Minuten zurücklegen. Jede Minute mehr wäre allerdings auch Zeitverschwendung gewesen.

Dieser eine freundliche Nordhesse war wieder da, durch dessen Vinylstapel ich mich mittlerweile geschätzt das 4. Mal wühlte. Beim 1. Mal ging das noch, aber da der Bursche scheinbar nichts nachlegt, habe ich gestern die Grütze gekauft, die ich das letzte Mal stehen gelassen habe.

Gut, die LP von Double (in Cosmic-Kreisen angesagt) hätte ich mir für 1 Euro sowieso irgendwann mal gekauft, aber das Album von Nona Hendryx werde ich wahrscheinlich nie hören. Ein paar 7"-es haben dann noch für 50 Cent den Besitzer gewechselt: Bob Welch, Adam & The Ants (Stand & Deliver & Ant Rap), Fischer Z, mein 4. Exemplar von And The Beat Goes On (The Whispers, kann ich einfach nicht stehen lassen), Joe Tex (siehe oben), Alan Parsons Project, Dave Stewart und Joe Dassin. Und Brother Louie von Modern Talking als Geschenk für shake baby shake Resident Ingolf.

Aus einem Stapel 7"-es ohne Hülle (also Vinyl nackt, nicht mal Papier) zog ich für 10 Cent unter anderem noch: 4 x Michael Jackson, Freeez (I.O.U.), The Equals, Sister Sledge, Ashford & Simpson, 2 x Boney M. (Stevie Wonder's My Cherie Amour und den Re-Mix vom Mega-Mix mit Rivers Of Babylon/Daddy Cool/Rasputin in 3:54 Minuten) sowie den alten Paul Simon-Kracher Mother And Child Reunion in der Version der Frank Farian Corporation.

Letztendlich überließ er mir den ganzen Kram für 9 Euro. Natürlich war das jetzt wesentlich mehr Masse als Klasse, aber ohne Beute nach Hause zu fahren wäre für einen passionierten Jäger und Sammler eine furchtbare Niederlage. Aber die sehen mich so schnell nicht wieder. Hofgeismar jedenfalls ist bis auf dem letzten Halm abgegrast... (R-man)

Samstag, 10. Februar 2007

Editmania bei
shake baby shake
The Doors

Angestachelt von Chrispop's Hercules-Meisterwerk und mit Hilfe der frisch runter geladenen Acid-Software habe ich mich einen Tag später auch mal ans Werk gemacht und ein paar Stunden meiner Zeit investiert. The WASP (Texas Radio And The Big Beat) vom L.A. Woman Album der Doors war mein Opfer. Das Stück wird jetzt möglicherweise nur dem harten Fan der Mannen um Jim Morrison im Ohr sein, aber es ist eigentlich ein guter, erdig-straigter Rocker. Wären da nicht ein paar strategisch schlecht platzierte Kirmes/Klingel-Breaks, die mich schon immer aufgeregt haben und dem Flow des Tunes meiner Meinung nach extrem hinderlich sind.

Ich muß allerdings hinzufügen, daß ich weder besonders gute Ohren noch ein ausgeprägtes Rhythmusgefühl besitze. Trotzdem habe ich es versucht. Und folgendes habe ich ge-editet: Das Chaka Chaka der Eröffnungsgitarre gedoppelt und das Eingangsriff (im Prinzip das eine Riff, aus dem der Song besteht) vermehrfacht. Im Original fängt Jim recht schnell an zu singen, nun lässt er sich etwas Zeit. Die ersten beiden Kirmesteile habe ich ersatzlos rausgeschnitten, sodaß der Track im Prinzip erstmal schön zwei Minuten geradeaus bis zum Gitarrensolo durchmarschiert. Was mir eigentlich sehr gut gefällt, denn Jim hat was zu erzählen.

Im Anschluß an das Solo habe ich das Geklingel dringelassen, weil die Gitarre das Thema weiter soliert und es praktisch dazu gehört. Das Drumbreak habe ich dann kopiert und noch mal drangehängt und den 2. Teil mit etwas Echo unterlegt. Sicher nichts Weltbewegendes, aber auch nicht völlig Scheiße (sage ich jetzt mal). Ich fange ja erst an. Denke der Song kam beim letzten shake baby shake gut an. Gemerkt hat die Modifierzierungen wahrscheinlich keiner. Egal. (R-man)

PS.: Ich habe mich dann auch gleich mal an Whole Lotta Love versucht. Das witzige bei dem Song ist ja, dass alte Recken bei den ersten Tönen des Gitarrenriffs sofort auf die Tanzfläche stürmen, aber vergessen, dass sich schon relativ früh über eine Minute völlig unrhythmisches Freeform-Getöse anschließt. Dazu kann man sich eigentlich nur so hippiesk freitanzen. Aber wer will das heute noch? Es gab wohl mal eine 7" mit einer 3:10 Minuten langen Version (kenne ich aber nicht), sonst findet man überall das 5:34 Albumoriginal. Ich habe das jetzt mal auf knackige 4 Minuten eingedampft und das ganze Gesuppe rausgeschmissen. Sakrileg! Klar, aber die Tänzer letzten Samstag waren dankbar!

PPS: Ach ja, den R-man Echo Edit von The WASP gibt es hier. Wer das Original nicht hat und vergleichen will, der schaut mal hier nach (128 kBit/s). Bitte mit der Kritik nicht zu hart sein, ich bin alt und gehe sowieso schon gebückt... (R-man)

Freitag, 9. Februar 2007

shake baby shake
1. DJ Contest
Time Is Running Out...

11 der 13 Mixe der Kombattanten sind bereits bei mir eingetroffen. Mr. Lovejoy hat den Kampf gegen die Technik verloren und sich deshalb um einen Tag verspätet. Dann muß ich morgen den Postmann abfangen, hoffe die CD ist dabei. Durch völlige Abwesenheit glänzt zur Zeit noch Marcellus a.k.a. L'hypercrite a.k.a. Fruity Mulati. Im Militärjargon nennt man das wohl AWOL.

Ziemlich querbeet geht es musikalisch bei den bisher gehörten 20-Minütern, da hat so mancher den Big-Chill-anything-goes Gedanken verinnerlicht. Das geht gar bis zur stilistischen Verzettelung, aber womöglich sehe ich das zu eng. Gleich mehrere haben sich auf das Genre Soul-Funk beschränkt - das geht natürlich immer. Mindestens drei neue Lieblingssongs sind schon dabei, für mich hat es sich also schon gelohnt!

Sobald ich genau sowohl im Bilde als auch im Besitz bin, werden die Mixe gebrannt und verschickt. Denke, daß wir die 5 Siegermixe dann auch hier für die shake baby shake Massive posten, wenn die Mixmeister nichts dagegen haben. Aber da sprechen wir dann noch drüber...
Ansonsten gebe ich hier mal den Jörg Wontorra: Marcel, bitte melde Dich! (R-man)
Abt.: Für die Augen
John Peel
Memoiren des einflussreichsten DJs der Welt

Das Christkind hat mir die John Peel-Autobiographie unter den Baum gelegt und ich habe sie fast in einem Schwung verschlungen. Wobei ich ja zugeben muss, den legendären Radio-DJ tatsächlich so gut wie nie gehört zu haben, da die Radiolandschaft im Süden der Republik schon ewig ein einziges Fiasko ist und Peel schlicht nirgends zu empfangen war. Als maßgebliche Figur der letzten 40 Jahre Popgeschichte war Peel aber dennoch immer präsent, sei es über seine eigens aufgenommenen Peel-Sessions mit hunderten von Bands oder seine vielfältige Präsenz in der Musikpresse.

Das Buch stammt nur zur Hälfte von Peel selbst, denn tragischerweise verstarb er ja 2004 während der Entstehung dieser Memoiren. Das Buch wurde dann von seiner Familie (vor allem seiner Frau Sheila, von ihm zeitlebens liebevoll „The Pig“ genannt) zu Ende gebracht, u.a. mit vielen Passagen aus Peels eigenen (Tagebuch-) Aufzeichnungen.

Insgesamt sind die Memoiren eine rundum faszinierende und fesselnde Lektüre, obwohl oder weil es gar nicht so sehr um Musik geht, viel mehr aber um eine ganz spezielle Haltung zur Popkultur, geprägt von totaler Offenheit und grenzenloser Neugier. Man erwarte also keine Playlists (sein Alltime Fave war „Teenage Kicks“ von den Undertones, die Lieblingsband bekanntlich The Fall) und Analysen, hier geht es um John Peel und sein Leben, das mehr als genügend Material für ein dickes Buch (fast 550 Seiten) bietet.

Und der Bursche konnte eben auch schreiben: mit trockenem britischem Humor, ironisch, aber immer ganz unprätentiös, weshalb ihm der deutsche Buchtitel sicher furchtbar peinlich gewesen wäre. Sheila erweist sich ebenfalls als kongeniale Schreiberin, beide finden das richtige Maß zwischen Privatem (mit zum Teil sehr unerfreulichen Jugenderlebnissen) und pophistorisch Relevantem. Und natürlich gibt es auch ganz unglaubliche Anekdoten, nicht zuletzt die, wie John während seiner Zeit in Texas nicht nur Kennedy und Nixon traf, sondern auch bei der Pressekonferenz nach der Ermordung Kennedys zugegen war.

Das Buch funktioniert aber in erster Linie auf der menschlichen Ebene. Peel gelingt es ohne große Inszenierung, seine Liebe zu Familie, Fußball (FC Liverpool) und Musik zu beschreiben und erweist sich nicht nur als unerschrockener Kämpfer für immer neue Musiken abseits des Mainstreams, sondern auch als echter Menschenfreund mit großem Herzen. Doch, da kann man beim Lesen schon ein wenig sentimental werden – der Verlust, den die Popwelt erlitten hat, wiegt jedenfalls sehr schwer.

John Peel - ein wahrer Held. (Whirlyjoe)
PS: Rogner & Bernhard 2006. Gibt es nur bei 2001 für 24,90 Euro.

Donnerstag, 8. Februar 2007

Stammplatz in der Plattenkiste:
James Brown - Stoned To The Bone


Hell, yes. JB stimmt seine Band mit einem seiner Universal-Grunzer ein und ab geht die mittelschnelle Post: "Uhh!" Bamm! (knallt ein Bläsersatz) "Uhhh!" Bam Bamm! "Uhh!" Bamm! "Uhhh! I got a good thing. Ain't gonna give it up..."Der Bam Bamm-Bläsersatz verstärkt den Stimmeinsatz, eine spindelige Gitarre übernimmt die Führung und die Band frickelt sich in den so typischen Groove ein.

Seit dem ich das heiße Teil für 50 Cent auf einem Flohmarkt geschossen habe, verlässt die 7" meine Kiste nicht mehr. Der Track ist universell einsetzbar, eignet sich aber perfekt zur Einstimmung in einen funky Set. Knapp unter 100 bpm, aber eben so saufunky, daß selbst ahnungslose Friseusen mit dem Hintern wackeln. Und mit dem Connaisseur hat man leichtes Spiel!

Auf der 7" finden sich Pt. 1 (4:00) und Some More (4:30) auf der Flipside (die dann tatsächlich noch ausgeblendet wird). Man kann den 2. Teil gut ein paar Tracks später bringen. Der Wiedererkennunsgeffekt ist nicht zu unterschätzen!

Auf dem 73er Payback Album erschien das Stück erstmalig, allerdings in einer 10:14 Min. langen Version. Ist mir für einen Komplettdurchlauf zu lang (da macht sich Langeweile breit hinter den 1+2's), schließlich sind wir im Stadtkrug und nicht in der Paradise Garage. (rh)

Mittwoch, 7. Februar 2007

Abt.: Exotica
Switched-On-Country

Ich sagte es bereits einige Male - mit Exotica kann man als shake baby shake DJ die Stadtkrug-Massive nicht unbedingt in Wallung bringen. Aber als Sammler und Jäger hat man doch den einen oder anderen Faible für Abseitiges. Bei mir z.B. sind es Hits, die durch den Moog-Wolf gedreht wurden.

Über ein echtes kleines Juwel in dieser Richtung bin ich gerade gestolpert. Den Steel Guitar Rag, I Walk The Line und Kaw-Liga in den Händen von Moog-Meister Rick Powell. Besonders gelungen ist auch das Cover. Man beachte die Sprechblase der Kuh: die Kuh macht "Moog". Bei Interesse klicken Sie hier! (R-man)

Dienstag, 6. Februar 2007

shake baby shake
1. sbs DJ-Competition
jetzt schlägts 13!

Ich altes Weichei habe mich heute mal eben breitschlagen lassen und einen 13. Teilnehmer bei unserem shake baby shake DJ-Contest zugelassen. Und von wem habe ich mich belabern lassen? Natürlich vom vermeintlich schwachen Geschlecht. Aber wenn man mich so nett bittet, wie Heike es getan hat, und dazu noch mit dem DJ-Namen Foxy Brown ("Don't mess with Foxy Brown. She's the meanest chick in town!") ins Rennen geht, dann fallen ja direkt alle Bedenken wie Blätter in einem Herbststurm.

Um sie etwas näher kennen zu lernen, mailte ich ihr zwei Fragen, die sie prompt beantwortete:

Was legst du so auf?
Mein Musikstil ist Disco, Soul und Funk.
Mit welcher Platte würdest du einen Dancefloor in Schwung bringen und warum?
Julie Driscoll & Brian Auger – Indian Ropeman - because you have to move your funky feet!

Willkommen im Club! (R-man)

Montag, 5. Februar 2007

shake baby shake
im Februar
Zeit für ein Fazit!

Letzten Samstag war es wieder so weit. shake baby shake rockte den Beverunger Stadtkrug. Und wie! Gegen 17 Uhr hatte ich die Vorahnung, dass es abends rappelvoll werden würde und schon als ich gegen 20:30 Uhr bei Lollo (Spitzname des Wirtes, für alle Nichteingeweihten) eintraf, saßen dort 20 Gestalten, wo sonst gähnende Leere herrscht. Um 21:30 Uhr war es schon gut gefüllt und eine Stunde später wäre in einer Sardinenbüchse mehr Platz gewesen. So voll war es noch nie bei shake baby shake (nicht mal bei unserem Geburtstag) und das hielt sich so bis 3 Uhr morgens.

Die 30-Minuten-Sets hatten sich bei vier DJs bewährt und so startete ich den Abend stilvoll mit Nina Simone, J.J. Cale, Tony Joe White (im Boozoo Bajou Dub) und Bobby Womack. Als Zweiten durften wir mit DJ Well-Man einen Novizen hinter den Decks begrüssen. Im richtigen Leben Software-Fachmann, brachte er nur purstes Vinyl mit. Vorne in der Kiste eine King Tubby Scheibe, dahinter nur Grütze zwischen Toto, Supertramp, E.L.O. und Eagles. Unglaublicherweise quetschte er aus diesen Zitronen einen saftigen 30 Minuten Set, wobei mich vor allem der Toto-Track schwerst beeindruckte (da wußte ich noch nicht, dass es Toto war. Titel liefere ich nach). Nach Black Magic Woman (von Fleetwood Mac) übernahm sbs-Resident Ingolf und war von seinem Vorgänger offensichtlich so überrascht, dass er erstmal mit einer Gary Moore 7" startete, die auf falscher Geschwindigkeit durchlief und dementsprechend Eindruck schindete. Dann bekam er die Kurve in Richtung Elektro-Pop und Wave und machte seine Sache wie immer gut. Axel heizte die Stimmung mit einem gediegenen funky-Set auf, mit u.a. Larry Jon Wilson (Sheldon Churchyard) und gleich mehreren der frisch compilierten Van Morrison Tracks.

Den roten Funk-Faden nahm ich auf und dropte direkt meinen Signature-Tune - Aaron Neville's Hercules (natürlich nun im gloriosen Chrispop-Edit). Tom Browne (Funkin' For Jamaica), Skipworth & Turner, Stevie Wonder, Odyssey, James Brown und der (hier mal gepostete) Maceo Parker/Janis Joplin-Mash-Up folgten. Danach wird der Abend etwas nebulöser, beim zweiten Set von Well-Man kann ich mich nur daran erinnern, daß die Beverunger Massive bei Bucks Fizz (Tatsache!) mächtig Spass hatte.

Irgendwann war ich wieder dran: 2 x Stones (Sympathy FTD, Rain Fall Down), Hendrix, Whole Lotta Love (im R-man Edit) und die Doors (im R-Man Echo Edit) sorgten für gute Stimmung, die Ingolf mit einem Stück der Sensational Alex Harvey Band noch eine Weile am Köcheln hielt.

Axel überraschte mit "ich spiel jetzt erstmal Mainstream", was bei ihm Let's Dance von David Bowie bedeutet. Das kam natürlich gut an, ich überredete ihn zum Ping-Pong (er rechts, ich links) und konterte den Thin White Duke mit Love Is The Drug von Roxy Music und erwiderte danach Blondie auf U2, aber irgendwann ging mir der Stoff aus, weil ich diesen ganzen Hit-Kram seit unserem Culture Club Gig nicht mal ausgepackt, geschweige denn mitgebracht habe. Als ich nach einem Track von ihm Gang Of Four's To Hell With Poverty dropte, verwies er mich des Feldes. Obwohl der Punk/Wave-Klassiker saugut ankam, schließlich hatten wir da die Lautstärke auch auf ein ziemliches Level hochgeschraubt. Die rote Karte bekam ich aber schon beim Intro - die ersten 20 Sekunden bestehen ja nur aus Feedback (Was hat der Axel geguckt! "Jetzt kommt der und versaut mir meinen Hit-Set!"), aber als der Basslauf dann losbrach (und ich mich grinsend zum Klo vorkämpfte), gab es kein Halten mehr. Ein absolut tierischer Track. Rohe Gewalt!

An ein schmetterndes "War, what is it good for?" von Ingolf kann ich mich noch erinnern, ansonsten verhinderte eine Mischung aus Euphorie und Alkohol weitere Hirnaktivitäten. Gegen 3:30 Uhr hat mich mein Krankengymnast (der als Taxifahrer doppelt) nach Hause gefahren. Axel hat bis 5:30 Uhr weiter gezaubert. Die Grünen sind wohl auf dem Revier geblieben. Gut.

Ein toller Abend, fürwahr. Nur die Theke war gnadenlos unterbesetzt und bis Mitternacht hatten sich die drei wackeren Kämpfer aufgerieben. Wirt Lothar drohte wegen eines Migräneanfalls die Tätigkeit weitestgehend einzustellen, sodaß zwei Stammgäste (Rembert und Achim) an Gläserspülung und Zapfhahn für Entlastung sorgen mußten. Da ich davon ausgehe, dass das mit shake baby shake so weiter geht, ist hier dringend eine Personalaufstockung angeraten.

Schließen wir das Fazit on a positive note, wie der Brite so sagt: Beim nächsten Mal wollen wir rechts vom DJ-Tisch eine richtige Tanzfläche einrichten, für noch mehr put-your-hands-in-the-air-like-you-just-don't-care-Atmo, mit Extra-Beschallung, Flacker-Licht und möglicherweise einem zum Tanzen designierten Bodenbelag. Muß ja immer Bewegung drin sein... in jeder Hinsicht. See you there. (R-man)

Sonntag, 4. Februar 2007

S.B.S.S.D.D.J.S.
News Bulletin #1

shake baby shake sucht den DJ Superstar geht in seine entscheidende Phase! Die 12 Finalisten müssen am nächsten Samstag ihre 20 Minuten Mixe abgeliefert haben und ich denke, bei dem einen oder anderen herrscht noch hektisches Treiben.

Wie üblich hat shake baby shake Resident Axel bei seinem Schnellschuß Mix noch einmal nachgeladen, aber im Prinzip die Band beibehalten und nur den Song getauscht. Whirlyjoe, der alte Vinylist, kämpft noch gegen die Digital-Technik, aber grundsätzlich scheint die Kürze des Mixes das Problem zu sein (Knut: "...nach 20 Minuten bin ich erst warm!")... reicht die Zeit, um eine Geschichte zu erzählen? Oder reiht man einfach 10 Northern Soul Stomper hintereinander? Was kommt bei der Jury an und was nicht? Und ist das alles wichtig, wo den Eisbären das Eis unter der Tatze wegschmilzt?

Das vorletzte Kriterium hat auch mich schließlich zum Umdenken gezwungen. Mein Set stand eigentlich, aber letztendlich habe ich den 50 Cent Track dann doch rausgeworfen. Von dem Rapper aus Queens habe ich nämlich vor Jahren einen richtig geilen Track im Internet gefunden - In The Jungle With Balloo, ein offensichtlich unveröffentlichter Track aus irgendeinem Dschungelbuch Soundtrack. Mir gefällt das lässige Genuschel des Typen ja und ein paar Tracks finde ich auch ganz cool, aber diese Dschungelnummer ist schon richtig Klasse, denn das Backing ist fast Dixieland mit Trompete, Standbass und nem geilen ich-rolle-Kokosnüsse-durch-den-Urwald-Rhythmus. Und: die lange Halbwertszeit befreit den Songs von jedem Novelty-Verdacht. Aber würden die anderen das auch so sehen? Bei den Big Chill Open Dex hätte ich den Track aufgelegt, beim shake baby shake Mix mußte er weichen. Dafür habe ich 50 Cent zumindest oben rechts bei dieser Post einen Ehrenplatz eingeräumt...


Ersetzt wurde er durch eine ebenfalls saugroovige Nummer eines ebenso gewalttätigen Herren, der knapp 40 Jahre früher sein Unwesen trieb. Weil heute Sonntag ist, gönne ich euch folgende kleine, von mir zusammengefasste Anekdote:
Anfang der 70er spielte mein Held mit seiner Band im legendären Fillmore West. Eine Strassengang hatte versucht, durch die Hintertür einzubrechen und es entstand ziemliche Randale, inklusive Menschenauflauf, Pöbeleien, Prügeleien.... Die Tür wurde mit einem dicken Kantholz und einem Wachmann gesichert. Der Star und sein Gefolge (alle in knöchellangen weißen Nerzmänteln) hatten ihren Gig beendet und wollten durch die Hintertür ins Hotel verschwinden. Die Fillmore Crew meinte, das wäre keine gute Idee, worauf ER kurz sagte: "Mach Platz, Mann!" Und wenn ER damals sowas sagte, dann ging man besser aus dem Weg. Die Tür wurde geöffnet, die Gangs machten sich bereit, unser Held schlug den Nerz zurück, zog einen silbernen Revolver mit Perlmuttgriff, ist auf die Strasse raus und feuerte zwei Schüsse in den Gehweg ab. Ruckzuck waren alle weg. Und der Weg frei.

Die Story ist übrigens aus der Biographie Bill Graham Presents, einem überaus genialen 800-Seiter über das Leben des Veranstaltungs-Gottes, den es damals nur bei zweitausendeins gab. Gerade Leute mit Liebe zu den Sixties werden dieses Buch verschlingen. So ganz nebenher kann man auch die Entwicklung der ersten Free-Concerts in den Parks von San Francisco bis zu den Mega-Stadion-Touren der Rock-Superstars nacherleben. Augen auf! Lohnt sich!

Himmel, jetzt bin ich wieder vom Hölzchen aufs Stöckchen gekommen. Dabei wollte ich doch nur den 1. sbs-DJ-Contest noch einmal in Erinnerung bringen und wurzel9nichtsie mal bitten, mir seine E-Mail Adresse (bitte klicken sie hier) mitzuteilen, damit ich nächste Woche noch direkt ein paar aufmunternde Worte an die sicher extrem nervösen Finalisten senden kann.

Ansonsten gilt wie immer: schön locker bleiben! (R-man)

Samstag, 3. Februar 2007

Abt.: Großartig
The Dynamics
Seven Nation Army/Move On Up

Bei einer Coverversion des White Stripes Klassikers hört man zumindest schon mal interessiert hin und wenn dann noch Curtis Mayfield auf der B-Seite ist, sollte jeder Musikfan eigentlich gleich beide Ohren öffnen. Und das kann ich bei dem 7"-Debüt dieses internationalen Kollektivs (Boston, Bristol, Frankreich, Mozambique) aus Lyon nur schwerst empfehlen.

Die Dynamics sind eine Reggaeband mit 3 Sängern und einer Sängerin, die diese beiden Songs hier in ein weiches Bett legen, sie mit mehrfach-Stimmen in der ersten Liga der alten Rocksteady-Vokal-Bands etablieren, aber doch auf den Groove nicht verzichten. Der White Stripes-Klassiker beginnt mit dem typischen Bassriff, schnell steigen zwei Falsett-Stimmen ein, die das Ganze gleich in Culture/Congos-Terrain hieven. Eine Band steigt in einen midtempo-Reggae-Groove ein, Orgel und Melodica spielen kurze Soli, und immer wieder diese unglaublichen Vocals, ein kurzes Dub-Intermezzo, seelenvoller Gesang, eine Perkussions-/Dub-Einlage und unterstützt von mehr Orgel und Melodica vollmundig dem Ende entgegen. Das beste Seven Nation Army Cover, das ich kenne.

Der Curtis Mayfield Kracher wird leicht entschleunigt und erinnert an die allerbesten jamaikanischen Soul-Versions von damals, eine, die auf Darker Than Blue einen Ehrenplatz hätte. Die Vocals sind 100 % Curtis, beinahe Falsett, Soul pur. Und auch wenn die Version etwas langsamer ist als das beinahe unschlagbare Original, sorgt der unglaublich groovende Basslauf dafür, dass diese Version als eigenständiger Tune glänzt. Sweet!!!

Probe hören kann man das Werk auf der Myspace-Seite der Band. Kaufen könnte man hier. Respect! (R-man)

Freitag, 2. Februar 2007

It's Done!
Van Morrison
Inna Dancehall Stylee!!!

shake baby shake Resident Axel hat aus seiner reichhaltigen Van Morrison Sammlung die 30 Tracks zusammen gestellt, die Whirlyjoe, Peter und er selbst als Dancefloor-kompatibel auserkoren haben (siehe ein paar Posts früher). Hier noch einmal das Tracklisting:

CD1:
1. Brown Eyed Girl (Blowin’ Your Mind 1967)
2. Western Plain (Philosopher’s Stone 1975
3. I’ve Been Working (His Band And The Street Choir 1970)
4. Domino (His Band And The Street Choir 1970
5. Wild Night (Tupelo Honey 1971
6. Naked In The Jungle (Philosophers Stone 1975)
7. Jackie Wilson Said (Saint Dominic’s Preview 1972)
8. Chick-A-Boom (The Bang Masters 1967)
9. Moondance (Moondance 1970)
10. T.B. Sheets (Blowin’ Your Mind 1967)
11. Boogie Chillin (You Win Again 2000)
12. Meet Me In The Indian Summer (Down The Road 2002)
13. Perfect Fit (Days Like This 1995)
14. Gloria (Too Long In Exile 1993)
15. Burning Ground (The Healing Game 1997)

CD2:
1. Cleaning Windows (Beautiful Vision 1982)
2. The Way Young Lovers Do (Astral Weeks 1968)
3. Real Real Gone (Enlightenment 1990)
4. All Saint's Day (How Long Has This Been Going On? 1995)
5. You Gotta Make It Through The World (A Period Of Transition 1977)
6. Hey Mr. DJ (Down The Road 2002)
7. Bright Side Of The Road (Into The Music 1979)
8. Goin' Down Geneva (Back On Top 1999)
9. Wavelength (Wavelength 1978)
10. Bulbs (Veedon Fleece 1974)
11. Evening In June (What’s Wrong With This Picture? 2003)
12. Satisfied (Common One 1980)
13. Did Ye Get Healed? (A Night In San Francisco Live 1994)
14. I’ve Been Working (A Night In San Francisco Live 1994)
15. Help Me! (A Night In San Francisco Live 1994)

1: whirlyjoe 1-10 und sbs axel 11-15.
2: peter felkel 1-10 und sbs axel 11-15.

Dig it! (R-man)

Donnerstag, 1. Februar 2007

Pure Begeisterung!
Aaron Neville
im Chrispop Edit

Erst vor ein paar Tagen postete ich in der Rubrik Stammplatz in der Plattenkiste einen Beitrag zu Aaron Neville's Hercules und beendete das Warum und Wieso mit dem Satz: „Es wäre eine wahre Freude, diesen Song als sagenwirmal 6 Minuten Re-Edit zu besitzen, mit verlängerten Instrumentalteilen, damit man sich an dem Bass/Perkussionsteil 2 Minuten länger ergötzen kann. Aber dafür bin ich zu blöd...“

Und heute morgen erhalte ich per E-Mail einen Download-Link mit dem Titel Hercules (Chrispop Edit). Direkt mit zittrigen Händen runtergeladen, erfreut die Lauflänge von 6:27 Minuten (das Original ist 4:11) zur Kenntnis genommen und mit einem unglaublich breiten Grinsen gleich drei Mal hintereinander gehört. Geil! Chris hat das Anfangsriff verlängert (was dem Song deutlich gut tut) und einen fast psychedelisch-perkussiven Mittelteil gezaubert (Hut ab!), womit das Original noch um einiges besser wird. Das wird ein zukünftiger shake baby shake-Klassiker, keine Frage!

Mein ergebenster Dank gilt Chrispop (der bereits zwei erstklassige shake baby shake Gastspiele gab). Du bist der Tom Moulton Ostwestfalens! Du bist mein Held! Wer meine Begeisterung teilen will, der begebe sich sofort von hier nach dort! (neuer Link!) (R-man)