Donnerstag, 29. Mai 2008

Babyschaukeln in Spanien!

Dieser Blog macht bis Dienstag Pause. Die Herren sind in Spanien und feiern in der kleinen Stadt Pals die spanische Version von shake baby shake. 7 DJs und 4 Musiker sind vor Ort, hoffentlich sind auch ein paar Spanier da.

Wir werden berichten, wenn noch Gehirnzellen übrig bleiben. See ya. (R-man)

Mittwoch, 28. Mai 2008

Abt.: Brandneu
Rock On -
Various Artists

Ich denke wir sind uns einig, daß das Ace Label (und hier im Besonderen die Unterlabels Kent und Big Beat) auf dem Reissue-Sektor ganz weit vorne sind. Dass die mittlerweile gestandenen Männer, die das Unternehmen führen und uns mit immer neuen großartigen Veröffentlichungen überraschen, nicht aus dem Nichts kommen, dürfte klar sein. Ihre Wurzeln haben sie im Rock On Plattenladen, der sich aus einer ersten 2nd Hand Liste im Jahr 1969 über einen Stand auf einem Markt bis hin zum Sammlerparadies mit abschließbarer Tür entwickelte. In London gab es damals kaum einen Musiker, der dort nicht nach vintage Vinyl forschte. Laut den Labeleignern brauchte man seine Favoriten damals nur richtig laut aufzulegen und schon scharrten die Fans mit den Hufen, um die 45 zu erstehen.

Nun haben die Männer von Ace ihrem Plattenladen ein kleines Denkmal gesetzt mit 28 Tracks von Link Wray, Koko Taylor, Waylon Jennings, Shangri-La’s, Joe Tex, Slim Harpo, Roky Erickson, Dyke & The Blazers, Flamin Groovies etc. – alles 45er, die im Laden hunderterweise über die Theke gingen. Das geht zwar quer durch alle Stile, dürfte aber 100 % als Spoonful durchgehen (vielleicht sollten wir da mal einen Stempel designen?).

Neben der Musik sind es natürlich die Booklets, die mich in ihrer Aufmachung und Inhalt immer wieder zum Schwärmen bringen. Und natürlich haben sie hier ganze Arbeit geleistet. Die Story ist schon äusserst lesenswert, immer wieder gespickt mit feinen Anekdoten und aufgelockert von Statements diverser Fans und Zeitzeugen. Natürlich gibt es reihenweise Fotos und Track-by-Track-Info. Mal wieder ein echtes Fest und bunt schillerndes Juwel! (R-man)

Dienstag, 27. Mai 2008

Abt.: Brandneu
Kylie Auldist
Just Say

Duffy ist ja nun eher doch nicht die neue Amy, obwohl ihr Mercy dann doch jeden Abend mit großem Erfolg bei den OBS-Parties im Beverunger Stadtkrug gespielt wurde. Aber Kylie könnte diese Rolle durchaus ausfüllen. Nur der Vorname erinnert an ihre wesentlich bekanntere Landsfrau aus Australien, der Sound ihres furiosen Debütalbums ist aber ganz und gar Motown und Stax, Amy und Sharon (Jones), Dap Kings und Mark Ronson. Das Ganze nicht von einem berechnenden Major-Label, sondern von Tru Thoughts – also direkt von der Funk- und Soul-Basis. Und selten hat mich schon ein Album-Opener so glücklich gemacht: „Still Into You“ ist ein wunderbar smoother Midtempo-Groover, mit fetten Stax-Hörnern und mildem Groove – total eingängig und grandios gesungen. Doch, so ein Song kann einem leicht den ganzen Tag retten. Und es geht auf diesem Niveau weiter, nämlich im fast authentischen Motown-Groove, mit einer Streicher-Ballade im Stax-Modus und dann der ersten Single-Auskopplung „Community Service Announcement“, einem lupenreinen Supremes-Tribute, den Frau Winehouse an die Spitze aller Charts der Welt führen würde. Das war es aber noch lange nicht, denn Kylie kann auch funky: „Cut You Loose“ und „Gotsta Get Me Some“ stehen in der edlen Tradtion von James Brown’s Funky People, erinnern an Vicki Anderson und Marva Whitney oder eben Sharon Jones und Nicole Willis. Oder wie wäre es mit einem unerwarteten Jeff Buckley-Cover im Soul-Gewand („Everybody Here Wants You“)?

Hinter dem absolut unangestrengten und keineswegs geglätteten Sound des Albums stehen übrigens die australischen Funker The Bamboos, namentlich Lance Ferguson (Lanu), dessen Produktionsarbeit tatsächlich nur mit den Worten des Promo-Infos als „ultra-tight instrumental backing“ beschrieben kann. Zum Finale gibt es dann noch einen weiteren unwiderstehlichen Rare Groove-Klassiker, nämlich ein Cover von Alice Clarks „Never Did I Stop Loving You“. Bislang mein Album des Jahres. (Whirlyjoe)

Montag, 26. Mai 2008

Fette Beute
In Holzminden


Auf dem Weg zum Flohmarkt in Holzminden verdeckten dicke Wolken plötzlich den Himmel und als ich endlich in der Steinbreite ankam, waren die meisten Waren von Plastikplanen bedeckt. Sechs Kisten hatte ein Dealer dabei, von dem ich schon des Öfteren gekauft hatte und auch dieses Mal wurde ich fündig:

LPs:
James Brown – Pop Giants
Ray Charles – Live (2-LP)
Robert Palmer – Sneakin’ Sally Through The Alley (noch versiegelt)
Dr. Hook – Sometimes You Win...
Long John Baldry – Long John Baldry (mit einer coolen version von Morning Dew)
Johnny Rivers – Blue Suede Shoes
Chuck Berry – Greatest Hits (3-LP-Box)
Rolling Stones – Rolling Stones (Decca, mit den Frühwerken von Route 66 bis Can I Get A Witness)
The Ventures – A Go-Go
Black Music – V.A. (Arcade. 20 Hits, cooles Tracklisting)
Rock Generation – Vol. 5/The First R&B Festival In England (Mit Spencer Davies R&B Quartet, Rod Stewart, Sonny Boy Williamson & Yardbirds etc.)
The Synthesizer Sound Machine – Vol. 2 (wohl grausam)
Mahalia Jackson – Mahalia Jackson (auf Europa)
Mahalia Jackson – Greatest Hits
Temptations – Greatest Hits Vol. 3 (mit Papa Was A Rollin Stone. Was war auf Vol. 1 + 2?)

Plus 7”-es:
The Move – Curly
Redwing – California Blues
Chi-Lites - We Are Neighbors
Alice Cooper – School`s Out
Rolling Stones – Emotional Rescue

Letztendlich rundete der junge Mann großzügig nach unten ab und übergab mir den Stapel für 20 Euro. Bargain (R-man)

Sonntag, 25. Mai 2008

I Dig Your Wig!

Bei den Stadtkrug-Parties während des OBS beobachtet: der shake baby shake-Wall Of Sound lässt verlorenes Haupthaar wieder sprießen und selbst brave Mädchen mutieren zu Wolfsmenschen.

The Power of Rock’n’Roll – und K-Nut hat den passenden Song dazu spendiert. (Whirlyjoe)
Betty

Whirlyjoe

R-man

Patrick

James

Samstag, 24. Mai 2008

Ihre Freunde
nennen sie Hilde

So der Titel einer ganz vorzüglichen Doppel-LP-Compilation, die einen perfekten Einstieg in das definitiv entdeckungswürdige Oeuvre der Knef bietet. Hier soll es aber um ein anderes Album gehen: schlicht Knef betitelt und 1970 erschienen, das Cover zeitgemäß psychedelisch angehaucht und zumindest von den Alben die ich kenne, klar das beste.

Warum aber Hildegard Knef bei shake baby shake? Weil so mancher ihrer Songs DJ-tauglich ist und gerade dieser Longplayer (neben einigen vernachlässigbaren Chanson- und Schlager-Nummern) einen Vibe irgendwo zwischen Dustys „Spooky“, Shirley Bassey in Bestform und Ennio Morricone bietet. Ihre Stimme ist ja wohl sowieso der Hammer. Completely outstanding, wie ich finde.

Das haben auch schon andere gemerkt: mein alter Plattendealer und DJ extraordinaire Freddy hat mich einst auf den Geschmack gebracht, dann kam Justus Koehncke (Whirlpool Prod.) 1999 mit seinem Cover-Album „Spiralen der Erinnerung“ (was für ein Titel, natürlich von Hilde geborgt) und seiner Version von „Wieviele Menschen waren glücklich, daß du gelebt?“, das hier den Opener abgibt und mit feister Acid-Gitarre zu üppigen Orchestrierungen richtig spacy rockt. Und dieser treibende Bass erst, der sich übrigens durch das ganze Album zieht.

Oder „Insel meiner Angst“: von den ansonsten ja grenzwertigen Fettes Brot kongenial gesampelt („Männer“), erneut perfekt von Hans Hammerschmid orchestriert. Sooo sanfte Melancholie mit edler Plinkergitarre. Und die ihre Texte sind hier richtig poetisch, oft sogar recht surreal.

Das nächste Highlight: „Friedenskampf und Schadenfreude“ – nichts für den DJ, aber für alle anderen, die zuhören können. Eine kleine Suite, üppig orchestriert mit famosen Streichern und mächtigen Hörnern, cineatsisch inszeniert, zum teil reine Morricone-Eleganz. Aus dem Text werde ich nicht schlau, was natürlich gut so ist. Steckt m.E. John Miles „Music“ und „Ride to Agadir“ von Mike Batt locker in die Tasche.

Auf Seite 2 wird es dann noch besser: „Im achtzigsten Stockwerk“ ist einfach nur ein cooler Hit, den man perfekt nach Dusty Springfields „Spooky“ auflegen kann und der zurecht von den Fantastischen Vier (wenn ich mich nicht täusche – jaja, die Spiralen der Erinnerung…) gesampelt wurde. Dieses Jazzgitarren-Solo, unglaublich. Und das Ding hat einen dreckigen Latenight-Groove, den ich einfach spoonful nennen muss.

Schließlich noch „Herren dieser Welt“: stilistisch ist das kaum einzuordnen, es beginnt folky-mysteriös, steigert sich dann zu einem edlen Traum in streicherseliger Melancholie, fängt auch noch zu Grooven an und wird sogar noch richtig upliftend.

Wahrscheinlich merkt man es: Knef ist eines meiner absoluten Lieblingsalben.

Gibt es als CD übrigens remastered und mit neuen Linernotes hier. (Whirlyjoe)

Donnerstag, 22. Mai 2008

shake baby shake im Juli!

Wer noch nicht genug vom Weser Hill Country hat, der kann sich ja das 1. Juli Wochenende (05.07.) vormerken. Ab 15 Uhr spielen 3 lokale Bands beim kleinen Rainer im Garten, ab 23 Uhr verlegen wir die Party in den Stadtkrug.

Glitterhouse Rembert meinte zum Plakat-Design: "Eine überspitzte Symbiose aus Mies van der Rohe-Geradlinigkeit und bulgarischem Ingenieursdesign. Hätte als Plakat auf Plattenbauten sicher Eindruck gemacht. Und dann dieser kecke Aufbruch der Geradlinigkeit, dieser kokett-verrückte Einfall `All for nothing´ im Halbrund anzuordnen. Total crazy. Ich muss schon sagen. Respekt, Rainer!"

Er habe damit nichts zu tun, das Plakat hätte Ulli designt, der sonst bei shake baby shake für Aktion am Zapfhahn sorgt. Egal, das Plakat geht als wegweisend durch. Da der kleine Rainer selbst beim größten Bierverleger vor Ort arbeitet und noch dazu mit der Tochter der Schlachterei Groppe liiert ist, wird es weder an Speis noch an Trank fehlen. Einem relaxten Abend mit nächtlichem Totalabsturz steht also nichts im Wege. (R-man)

Mittwoch, 21. Mai 2008

Abt.: Brandneu
Gene Clark
Silverado 75:
Live & Unreleased

Kleines Update: Es läuft noch immer nicht rund im sbs-HQ. Bevor wir wieder im Rhythmus sind, wir müssen ja auch noch unser Mixtape stillvoll beenden, hier mal etwas relativ unübliches. Gestern gehört und dann doch wieder der Magie verfallen:

Gene Clark ist mein Held. Müßte ich mich für einen Songwriter entscheiden, dann würde mir die Wahl zwischen Townes, Neil und Gene extrem schwer fallen. Seine Soloplatten sind Pflicht und ich denke es gibt keinen, den diese Songkunst nicht in die Knie zwingt. So langsam dürfte es keine Ausgrabungen im Clark-Fundus mehr geben, dachte ich, da kommt diese Liveaufnahme vom 19.2.1975 aus Denver um die Ecke.

Sechs Monate nach der Veröffentlichung des No Other Meisterwerks bestiegen Gene, Roger White (Gitarre) und Duke Bardwell (Bass, Banjo) seinen alten Dodge Silverado Van, um das Album zu promoten. Zwei Jahre tourten sie durch Kneipen und andere Absteigen, ohne Labelsupport, denn Labeleigner David Geffen war nicht gut auf ihn zu sprechen. Erst regte er sich auf, weil er für $ 100.000 nur 8 Songs (Mensch David, aber was für welche!) bekommen hatte und als es schließlich in einem Restaurant in L.A. zu einem Streit mit Gene Clark war, ließ der große Zampano den ex-Byrd fallen wie eine heiße Kartoffel.

Das Trio nahm Songs von den Soloalben (Spanish Guitar, No Other, She Darked The Sun, Silver Raven etc.), einen Byrds-Tune (Set You Free This Time), einige neue Songs (die später auf Two Sides.. erschienen) und Traditionals wie Long Black Veil und In The Pines, befreite sie von unnötigem Ballast und servierte sie Mountain Music-style, sprich: countrifiziert und mit schönen Harmoniegesängen garniert. 1975 war nicht mehr Gene Clark’s beste Phase, zu oft gab er sich seinen Dämomen hin, aber wenn er einen guten Tag hatte –und im Februar in Denver hatte er einen sehr guten Tag- dann konnte er es noch einmal allen zeigen.

Natürlich ist dieser exzellent klingende 12-Song-Mitschnitt (66 Minuten) in erster Linie für die Fans interessant, die werden allerdings schwerst begeistert sein. „Gene Clark could dial into these other places“, sagt Basser Duke Bardwell in den Linernotes. Und genau dort führt uns Gene Clark’s Musik hin. An einen anderen, besseren Platz. Und wenn es auch nur für eine Stunde ist. Auf Collector’s Choice Music. (R-man)

cd

Dienstag, 20. Mai 2008

Spoonful - The Hits

Noch immer sind wir auf der Suche nach den Hits. Ihr wisst schon, das Spoonful Survival Pack, the Saviour CD wie Patrick sie nannte. Die, die man auflegt wenn nichts geht. In der Hoffnung, daß dann was geht.

Nachdem Black Caesar nach der öffentlichen Listung knapp 200 Minuten zusammen getragen hat (thanxalot), ich die CD erstmal verlegt habe und schließlich beim OBS Whirlyjoe's Version bekam, habe ich mich an die Sichtung der compilierten Songs gemacht. Und war ich vorher noch fest der Meinung, es müßte eine Doppel-CD sein, so habe ich nach der Beseitigung der meißten Songs Schwierigkeiten, eine CD zu füllen.

Will sagen, 27 Tracks haben wir. 3 Minuten 30 sind noch übrig. Die würde Joe gerne mit Summer In The City von Lovin' Spoonful füllen, aber ich bin mir da nicht so sicher. Ich glaube noch immer, daß wir einen richtigen Brecher vergessen haben, oder? Die Comments sind geöffnet... (R-man)

Here is what we have so far:

Al Wilson – The Snake
Althea & Donna – Uptown Top Rankin’
Aretha Franklin – Respect
Bo Diddley – Who Do You Love?
Booker T & The MGs – Green Onions
The Coasters – Love Potion #9
Marvin Gaye – Can I Get A Witness
Marvin Gaye & Tammi Terrell – Ain’t No Mountain High Enough
Dixie Cups – Iko Iko
Gloria Jones – Tainted Love
James Brown – I Got You (I Feel Good)
Jimi Hendrix Experience – Crosstown Traffic
Johnny Rivers – Secret Agent Man
The Kingsmen – Louie Louie
The Kinks – You Really Got Me
The Modern Lovers - Roadrunner
Ray Charles – Hit The Road Jack
Rolling Stones – Under My Thumb
Shirley Ellis – Clapping Song
Shocking Blue - Venus
The Sonics – Have Love Will Travel
Spencer Davis Group – Keep On Running
The Temptations – Ain’t Too Proud To Beg
The Who – My Generation
Them – Gloria
Toots & The Maytals – 54-46 Was My Number
Wilson Pickett – Mustang Sally

Montag, 19. Mai 2008

Blütenfest in
Beverungen

Alljährlich veranstaltet die Werbegemeinschaft das sogenannte Blütenfest in unserem schönen Weserstädtchen. Die örtlichen Autohändler präsentieren ihre neuen Modelle in der gesperrten Mainstreet, es gibt Bierbuden und die Geschäfte haben geöffnet. Sehr aufregend also.

Mich zieht vor allem der Flohmarkt dorthin. Da gibt es die kommerziellere Variante und an der Kirche den Kinderflohmarkt. So ganz viel gab es zwar nicht abzugreifen dieses Wochenende, aber für total 10 Euronen bin ich nun Besitzer von Spiel Mir Das Lied Vom Tod (LP), Beatles (We Can Work It Out/Day Tripper 45), The Who (Pictures Of Lily 45), Rare Earth (What I'd Say 45), From Dusk Till Dawn (CD), Trojan Chill Out Box (3-CD) und Delfonics (3rd Album/CD).

Schließlich stand ich vor einem extrem gut erhaltenen Paar roter Stiefel Größe 39, Typ Disco-Plateau mit gefühlten 8 cm Sohle und 16 cm Absatz. Das man sowas mal getragen hat?!? Da eine der beiden shake baby shake Barbie-Puppen mit den eingegipsten Füssen das Zeitliche gesegnet hat, werden die Stiefel bei der nächsten Party links und rechts vom Technics 1210er stehen. Denke das ist ganz stilvoll. Bin gespannt wann der erste sein Bier daraus trinkt.... (R-man)

Sonntag, 18. Mai 2008

Orange Blossom Special
Zeit für ein Fazit…


Das dann nach meinen Vorrednern Whirlyjoe und K-Nut relativ kurz ausfällt….

Das schönste vorab: die Vorhersage und die Tatsache, dass sich das Wetter daran hielt.

Weiter großartig: Patrick & Michael (meine lang vermissten Brüder). Das Wiedersehen und Abhängen mit Peter F., Peter W., Joe & K-Nut.

Glücklich: Spoonful auflegen mit Patrick. Der Mann kann mich mitreißen wie kein zweiter. Mit ihm hinter den Decks hatte ich die schönsten Stunden beim Festival. Auch saucool: Ping-Pong mit Whirlyjoe am Sonntag Nacht. (PS: die Spoonful-DJ-Crew heißt seit gestern übrigens The Spoonful Spinners).

Peinlich: meine Fader-Einmischung beim Set von Joe & K-Nut. Ich bitte um Vergebung. Der Suff. Allerdings hat sich Patrick auch einen Scheiß um den Gain-Regler gekümmert. Wofür sind sie denn da? Bin ich zu penibel?

Fave Gig: Great Crusades. Der Set hat mich im richtigen Augenblick gepackt und euphorisiert.

Schrägster Moment: als Michael Sonntags Nacht zwei brennende Teelichter umdrehte und sich diese wie Hörner vorne auf die Glatze setzte. Die Dinger blieben kleben, das Wachs lief an seinem Gesicht runter und erkaltete. Hellboy. Das Foto oben kann den Schrecken nicht wirklich wiedergeben.

Wunderschöner Moment: Als das verbliebende Jungvolk (darunter viele alte und aktuelle Praktikanten) um 6 Uhr morgens im Stadtkrug nicht aufhören wollten zu tanzen und ich mit Music von John Miles (dem besten Scheissstück dieser Welt) ein letztes Lachen auf ihre Gesichter zaubern konnte. Dann zog ich den Stecker.

Nuff said. Love you all! (R-man)

Samstag, 17. Mai 2008

Orange Blossom Special 12
Die Nächte


Donnerstag direkt nach dem Job losgefahren, bin ich um 22:00 gleich vor dem Stadtkrug aus dem Auto geklettert. Das warme Wetter ließ sogar ein wenig „Aussengastronomie“ zu, so dass ich die ersten netten Menschen schon vor dem Eingang begrüßen konnte. Erstmalig schon zum Vorglühen am Donnerstag aufgelaufen, war ich über den doch recht gut gefüllten Stadtkrug angenehm überrascht. Axel legte entspannt groovende Sounds auf. Der Großteil des Abends ging dann mit erfreuten Wiedersehens-Gesprächen (und –Getränken) mit überaus liebenswerten Leuten aus Beverungen, Stuttgart, Lauenförde, Berlin, Nürnberg usw. drauf. Im Laufe des Abends spielten dann noch Wolam ein schön krachiges Set im Nebenraum. (Vorher las wohl noch Stefan Maelk, aber da befand ich mich noch auf der Autobahn.)

Nach dem Gig legte R-Man noch ein Weilchen Spoonful auf um sich dann zu verabschieden, da er früh am nächsten Morgen M.J.Sheehy und die Band abholen musste. Danach versuchte ich die Tanzfläche zu füllen, was mir aber nur sehr kurzfristig mit Duffy’s Mercy gelang. Irgendwann legte ich dann vor lauter Verzweiflung einen The Killers-Remix auf und konnte damit eine volle Tanzfläche an Axel übergeben. Der hielt das angenehm junge Publikum dann noch ganz locker stundenlang bei Laune und in Bewegung.

Freitag stießen dann auch Whirlyjoe und Chrispop zur Truppe und nach einem sehr gut besuchten und musikalisch hervorragendem Freitag-Abend auf dem Festival-Gelände ging’s dann im Stadtkrug munter weiter. Ingolf und Fruity Mulati komplettierten dann den auflegewilligen Haufen neben den Decks, so dass schon gelästert wurde es müssten wohl bald DJ-Wartemärkchen ausgegeben werden.

Ab dann verschwimmen meine Erinnerungen an die einzelnen Abende ein wenig. Es gab tolle Einzel-Sets von Chrispop, Axel und Will Twynham (dem Bassisten von Mary Epworth, der mit einem kleinen Karton voller Singles kam) und wunderbare Ping-Pong-Sets: R-Man+Patrick, Patrick+Michael, Joe+Peter F., Ingolf+Fruity Mulati, Joe+R-Man, Joe+K-Nut. Und das alles vor und mit einem ausgelassenen, wild dauertanzenden Publikum aus OBS-Besuchern, SBS-Stammgästen, Glitter-Personal und Dorfjugend in einer süchtigmachenden Atmosphäre aus Alkohol, Schweiß und Glückshormonen. Und mitten im Gewühl immer zahlreiche OBS-Künstler, lachend, plaudernd, trinkend, tanzend.

Wurden von uns noch am Abend zwei Musiker auf der Bühne als peinliche Poser bezeichnet, erwiesen sich gerade diese im Stadtkrug als tanzwütige, kontaktfreudige Nettmenschen. (Dafür erwies sich ein, auf der Bühne sehr unauffälliger, skandinavischer Drummer im Stadtkrug als äußerst anstrengende Nervensäge.)

...und aufgelegt wurde eigentlich alles! Spoonful, Disco, Reggae, Sixties Beat, Rock, Funk, alles ging! Als sich eine reizende junge Dame bei mir Duffy, Madonna und Britney wünschte und mir versicherte das wäre beim letzten Shake Baby Shake auch alles gelaufen, wollte ich ihr nicht wirklich glauben, musste mich aber eines besseren belehren lassen. (Den ersten Wunsch konnte und wollte ich ihr aber erfüllen. Duffy + Amy W. liefen überhaupt jeden Abend und es war mir ein besonderes Vergnügen echte OBS-Veteranen dazu tanzen zu sehen.)

Zu Joes großer Erleichterung blieb der Großteil meiner 12“Maxis im Kasten und während unser erstes gemeinsames Set noch ein klein wenig hakelte, lief unser Rock-Set am Samstag schon ziemlich flüssig. In ewiger Erinnerung werden mir die allerliebsten Fader-„Diskussionen“ zwischen Joe und R-Man bleiben, die auch schon mal zu beherzten Eingriffen in fremde Sets führten (manchmal mit durchaus hörbaren Folgen).

Von diesen vier grandiosen Tagen und Nächten werde ich sicher noch sehr lange zehren. Joe bezeichnete das OBS12 als best OBS ever. Das würde ich vom live-musikalischen Standpunkt aus nicht unbedingt unterschreiben wollen, aber die Aftershow-Parties, die neuen und alten Freunde, die Atmosphäre und nicht zuletzt das Wetter werden kaum zu toppen sein.
Es war GROSSARTIG!

DANKE an: R-Man (für alles), Rembert (für ein fantastisches OBS; es geht auch ohne die ganz großen Namen!), Lothar, Barbara und das famose Stadtkrug-Team (für die sensationelle Gastfreundschaft), Joe (den coolsten und besten „sonderbaren Typen“ (O-Ton Joe) überhaupt), Peter F. (sowieso), das ganze Glitter-Team und natürlich Heike und Axel, die besten Gastgeber der Welt (mindestens!). (K-nut)

Freitag, 16. Mai 2008

Orange Blossom Special 12
Die Tage


Das war was. Best OBS ever, jedenfalls aus meiner Sicht. Für mich war es allerdings erst das fünfte Mal. Peter Felkel schreibt uns dieses Jahr leider keine seiner emotionsgeladenen Zusammenfassungen, der Mann ist im Stress - was man ihm aber zumindest beim OBS niemals anmerkt. Einen ausführlichen Konzertbericht hat wie jedes Jahr der gute Ulrich Maurer für Gästeliste.de geschrieben - schaut mal rein, hier erfährt man alle Fakten, kriegt reichlich Fotos und diesmal auch ein paar Videos!

Letztlich finde ich das Konzertprogramm eigentlich immer gleich gut: die bekannten Namen rocken so gut, wie man das erwarten darf und die Newcomer überraschen oft auf ganzer Linie, so auch diesmal. Übers Wetter will ich nicht lange reden: konnte es besser kommen? Haben wir uns auch alle verdient, auch wenn die klassische Rindenmulchaura vor der Bühne schon ein wenig gefehlt hat. Statt eigenwilliger Gummistiefelmode diesmal also bleiche Waden zu Hotpants, gekrönt von teils kühnen Kopfbedeckungen, das alles mit etwas Sonnencreme ganz ohne Sonnenbrand zu überstehen. Einfach herrlich. Unter diesen Bedingungen kann man dann tatsächlich noch mehr und auch konzentrierter Musik hören, außerdem kann man guten Gewissens viel Trinken, empfiehlt ja jeder Arzt.

Entsprechend gut besucht waren die Bierausschänke und der bewährte Kühlschrank backstage, ohne dass man in den drei Tagen ernsthafte alkoholbedingte Ausfallerscheinungen zu beklagen hatte, sieht man mal von einem bestimmten schwedischen Drummer ab. Sowas gehört eben auch zu einer gewachsenen Festivalkultur, wie auch die organisatorische Perfektion des Ganzen, das ja dann verdientermaßen doch noch ausverkauft war.

Daher gleich mein tief empfundener Dank an alle Macher und Malocher: der Sound war einfach perfekt, und zwar überall auf dem Gelände. Beim Bierholen musste man nie lange warten und alle waren immer so freundlich und gutgelaunt. Wie Christoph backstage das Catering und die Getränkeversorgung managt, ist einfach nur verehrungswürdig. Da wird tatsächlich das nachgefüllte Bier nicht sorglos oben in die Kühlbox gelegt, sondern ganz unten rein gepackt, dass niemand auch etwas Lauwarmes trinken muss. Er und sein Team sehen leider nur ganz wenig von den Konzerten, wie auch Ingolf mit seiner Crew in der Merchandise-Garage - die Armen. Erwähnte ich schon die bequemen Kopfstützen an der Pinkelrinne? Gelebte, praxisnahe Innovation.

Unsere Anreise verlief wie fast immer aus Stuttgart: mit fettem Stau, diesmal Kassel statt Würzburg. War dann angesichts des besten OBS-Freitags seit Menschengedenken schnell vergessen. Nach herzlichster Begrüßung durch all die alten Freunde gleich mehrere ganz feine Bands auf der Bühne: die von Chrispop zurecht gehypten the Audience mit souverän schwankendem Sänger und sattem Indie-Disco-Approach, oder auch die nur scheinbar unpassenden Belgier von Girls in Hawaii, ein gelungener Tribute an das freitags ja immer etwas jüngere Publikum.

Samstag dann gleich in die Vollen trotz erster erlebter Nachtschicht im Stadtkrug: die frühen Biere sind beim OBS ja immer die besten. Meine Tages-Highlights: Rykarda Parasol mit hervorragendem Glitterhouse-Album im Rücken, optisch etwas stylish, vor allem ihre beiden Jungs an Bass und Gitarre waren schwere Poser, bei denen ich immer an Olli Schulzens letztjährige Satiren denken musste. Lustigerweise war dann aber die ganze Band dermaßen basisnah und die weiteren Nächte auch im Stadtkrug wild am Tanzen, dass es doch eine einzige Freude war.

Dann natürlich Michael Sheehy und die leicht umbesetzten Hired Mourners (jetzt mit Geigerin), diesmal völlig verdient zur Prime Time. Auch wenn die Musik nur selten richtig rockt, sind Michael und Pat einfach saucoole Rockstars mit Seele. Das Publikum war zurecht gebannt. Vom herrlich schrägen Scott Matthew sah ich leider nicht mehr viel, die Pflicht im Stadtkrug mahnte zum Aufbruch. Dort kommt man dann gerne erst bei Tageslicht wieder raus, erfreut über maßlose Tanzbegeisterung zu alten Hits, aber auch reichlich rarem bis seltsamem Rare Groove- und Spoonful-Zeug. K-Nut übernehmen sie.

Wer muss da schon schlafen? Sonntag um halbeins stand schließlich Mary Epworth (Ex-Hired Mourners) mit ihrer Band auf der Bühne. In der wärmenden Mittagssonne spielte sie einen schönen Set zwischen Folk, Soul und Blues, vielleicht wird sie ja mal die neue Holly Golightly? Als Zugabe dann eine schlicht atemberaubende Version von „Four Horsemen“ der ollen Aphrodite’s Child (feat. Demis Roussos!), neben mir stand ähnlich ergriffen der hartgesottene Musikexpress-Schreiber Peter Felkel und sprach aus, was auch mir gerade in den Sinn kam: genau das war der magische OBS-Moment 08 mit nachgewiesener Gänsehaut-Garantie. Wow. Am nächsten Morgen um vier im Stadtkrug trauten wir uns dann auch, Mary unsere Begeisterung kundzutun, was sie dann angesichts so enthusiastischer älterer Männer doch auch sehr rührte….

Nach Mary Epworth dann das einzige verpasste Konzert (Gisbert zu Knyphausen - selbst R-Man hat es gefallen), weil ich mit K-Nut dann doch noch das Frühstück bei unseren unschlagbaren Gastgebern Heike und Axel (legendärer SBS-Resident) nachholen wollte. By the Way: wenn man derart königlich residiert, kann das OBS ja nur super werden - ich habe die Unterkunftskarriere in Beverungen jedenfalls bis ganz nach oben geschafft: vom Campingplatz über das Hotel Kuhn und die Hochzeitssuite bei Schübeler nun in die Lauenförer Privat-Residenz, besser geht es nicht. Sagte ich schon danke?

Bis nachmittags halbvier dann mit kühlem Bier in der Hand die Weser entlang bis zum Festival spaziert um Scout Niblett zu sehen. Auf dieser immer schönen Wegstrecke trifft man übrigens regelmäßig Musikerprominenz in mehr oder weniger gelöstem Zustand, Michael Sheehy hielt sogar Zwiesprache mit der niedlichen kleinen Schafherde. Scout Niblett wurde von Rembert übrigens als eher schwierig und kantig angekündigt, war sie dann aber nur bedingt. Allein mit ihren Autoschlüsseln um den Hals, ihrer herrlich lauten E-Gitarre und dem beinahe komatösen Drummer (der aber Wumms hatte) entwickelte sich das für mich schönste Konzert des Festivals. Man muss sich da schon drauf einlassen, aber wenn man ganz vorne steht, Cat Power und Sylvia Juncosa mag und Althea & Donnas „Uptown Top Ranking“ auch ohne Reggae-Beat erkennt, ist man im Himmel. Später dann das vorgezogene Finale, als R-Man und Rembert sich The Great Crusades auf die Bühne holten, um AC/DC zu gröhlen und selbst die coole Rykarda mit aufs Schlagzeug drosch.

Apropos Moderation: R-Man und Rembert waren ja mal wieder so was von in Bestform, ich wüsste nicht, wie man angemessener durch ein solches Festival führen kann. Und der über drei Tage gestreckte Witz war diesmal wieder echt knorke. What else? Wir standen vorm Schrein und hatten alle keine Ahnung, um wen es sich handelt - auch der Hinweis mit dem Wifebeater-Shirt erschloss sich erst später. Der umfassend gebildete Peter Felkel wusste aber bescheid: Ike Turner war’s, der ja bekanntlich den Rock’n’Roll erfunden hat.

Nochmal ganz heißen Dank an alle Macher, DJs, Gäste und Freunde aus allen Ecken Deutschlands, von der Glitterhouse-Crew vor allem Rembert fürs coole Programm und die souveräne Gesamtleitung (OBS muss weitergehen!), dazu natürlich auch dem Stadtkrug-Team um Barbara und Lothar, die wie niemand anders Extrem-Gastronomie mit Sonne im Herzen bewältigen. Chapeau.

Ach ja: die hübschen Bilder hat K-Nut gemacht, ein hervorragender Fotograf, kühner DJ und rundum guter Junge. Die leicht verwackelten sind von mir. (Whirlyjoe)

Donnerstag, 15. Mai 2008

Do The Popcorn!

Popcorn ist ein ungefähr 1969 in Belgien (of all places) entstandener Musikstil, der DooWoop, Soul und Rhythm`n´Blues mixte – also musikalisch ungefähr die Zeit von 1955-1965 abdeckte. Ausgangspunkt war die nur Sonntag nachmittags geöffnete Popcorn Disothek in Vrasene (ein alter Bauernhof – siehe Bild), in dem sich später tausende Popcorn Fans trafen.

Durch diesen Erfolg verbreitete sich Popcorn in ganz Belgien und wurde später auch von Northern-, Mod- und Soul-Fans anderer Länder als eigene Stilrichtung anerkannt. (Nicht nur) in Belgien gibt es bis heute an jedem Wochenende irgendwo eine Popcorn-Night.

Das Tempo bewegte sich vorwiegend im Midtempobereich und auf der Tanzfläche entwickelte sich ein ganz eigener, eher swingender Tanzstil. Den Großteil der Titel kann man problemlos an einem Spoonful-Abend auflegen. Am besten überzeugen kann man sich mittels dieser Boppin Rhythm And Blues Compilation. Ganz feines Zeug. I love it! (R-man)

Mittwoch, 14. Mai 2008

Post OBS-Blues

Noch sind wir nicht wieder richtig auf dem Damm. Nach 4 wirklich exzellenten Tagen und Nächten, die ich um zirka 6 Uhr am Sonntag morgen mit Music von John Miles stilsicher beendet habe (mit hands-in-the-air-Reaktion), bin ich heute geistig zu leer, um irgendwas vernünftiges zu posten.

K-Nut und Whirlyjoe haben eine Nachlese versprochen, die sicher in den nächsten Tagen fertig wird. Dann geht es hier regulär weiter... see ya. (R-man)

Dienstag, 13. Mai 2008

A Message
From The Stars
Mixtape Song 20
Beck – Paper Tiger


Jetzt ist es tatsächlich schon 14 Jahre her, dass Beck mit der Folk-Blues-Hip-Hop-Slacker-Hymne Loser einen Überraschungshit landete. Seitdem ist er für mich ein Musiker mit (mindestens) 2 Gesichtern geblieben. Auf der einen Seite sind da seine eher zappeligen, rhythmusbetonten Stücke, auf der anderen Seite kann er aber auch sehr introvertierte, kunstvolle Songs schreiben. Ich bevorzuge die ruhigen, am Folk geschulten Arbeiten des Beck Hansen, der ja nach der Bremer Biermarke benannt worden sein soll. Deshalb finde ich auch seine Alben Mutations von 1998 und vor allem Sea Change von 2002 am besten.

Sea Change wurde von Radiohead-Produzent Nigel Godrich perfekt in Szene gesetzt. Die Produktion ist transparent, detailverliebt und luxuriös. Die Songs haben Hirn und Herz. Sind sie im Spannungsfeld zwischen Roy Harper, spätem Scott Walker und Nick Drake angesiedelt. Sea Change ist ein durchgängig hochklassiges, stilsicheres, abgehangenes Werk mit vielen psychedelischen Referenzen geworden. Ein verkanntes Meisterwerk, wenn man mich fragt.

Paper Tiger hat eine melancholische Grundstimmung, die ständig aufrüttelnde Impulse erhält. Der Song überrascht gegen Ende dadurch, dass die opulenten, teilweise gegen den Strich gebürsteten Streicher den Lead-Part von der E-Gitarre übernehmen. Völlig irre. (Heino Walter)

track 20.

Donnerstag, 8. Mai 2008

A Message
From The Stars
Mixtape Song 19
Barrabas - Fly Away


Nachdem der Folk-Faktor hier ein wenig in den Hintergrund gerückt ist, wage ich mich nun auf ganz dünnes Eis. Track 19 kommt von einer spanischen Formation über die man eigentlich einen ganzen Roman schreiben könnte. Der „Erfinder“ von Barrabas war Fernando Arbex, der u.a. als Mitglied von Los Brincos, einer spanischen Antwort auf die Beatles zumindest in interessierten Kreisen ein wenig Berühmtheit erlangte. Nach dem Brincos-Split gründete er Barrabas, eine Formation, in der er seine Vorstellungen von einem Gemisch aus Psychedelic Rock, Latin, Funk und Disco verwirklichen wollte. Auf dem ersten Album war Arbex noch als Sänger, Schlagzeuger und Produzent beteiligt, danach nur noch als Songwriter, „Musical Director“ und Produzent. Die ersten drei LPs sind auch durchaus zu empfehlen, wenn auch etwas durchwachsen. Die z.T. etwas schlagerhaften Songs und ein reichlich überambitionierter Sänger mindern den Genuss stellenweise erheblich.

Fernando Arbex löste die Band Mitte der 70er auf um sie Anfang der 80er mit nahezu komplett neuem Personal wiederzubeleben. Ab da lieferten sie eigentlich ausschliesslich sortenreine Disco-Produktionen ab. Arbex verdiente sich nach dem endgültigen Aus von Barrabas noch ein wenig zu seiner Altersversorgung mit Songwriting und Produktionen hinzu. So gehen Der Junge mit der Mundharmonika und Soley Soley auf sein Konto. 2003 verstarb Arbex.

Fly Away stammt vom 3. Album Soltad A Barrabas (1974), auch erschienen als Release oder Barrabas, und steht für die frühen psychedelischen Momente der Band, ohne einen guten Groove vermissen zu lassen. (k-nut)

Tune 19.

Mittwoch, 7. Mai 2008

Da freut sich der Modernist!

Das 3. Volumen dieser von der New Untouchables Gruppierung präsentierten und von DJ Rob Bailey compilierten Serie ist frisch draussen, aber derzeit nur teuer über The UK zu bekommen. Die erste Ausgabe mit 25 raren und tanzbaren Dancefloor-Juwelchen ist seit einiger Zeit ausverkauft und steigt im Wert - um die 40 britische Pfund wird das Werk teilweise gehandelt. Neben groovigen Tracks von Howard Carpendale und Knut Kiesewetter finden sich einige Franzosen und natürlich viele britische Acts. Highlights für mich: Pipps, the Marmalade, Steve Ellis, Don Fardon, der Knut und Phil Wainman. Alles zwischen Freakbeat, Mod-Sounds, R&B, Garage-Punk und anderen groovigen Sixties-Sounds.

Dig it! (R-man)

Dienstag, 6. Mai 2008

A Message
From The Stars
Mixtape Song 18
The Zombies -
Girl Help Me

Konsequent unterschätzte Band um Colin Blunstone, Chris White und Rod Argent. Schon ihre klassischen Hits sind bis heute einfach göttlich geblieben (She’s Not There, Time Of The Season), es gibt aber noch reichlich gutes Zeug zu entdecken – zum Beispiel auf ihrem psychedelischen Opus Magnum Odessey & Oracle von 1968, dessen CD-Reissue (dieser Tage soll zum 40. Geburtstag eine weitere edle Neuauflage als Doppel-Digipak erscheinen) randvoll mit Bonus-Tracks gepackt wurde – darunter auch dieser hier: auf Anhieb eher unscheinbar, mehr Pop als Psych, mit Nikki Sudden-Gedächtnis-Gitarre und dieser grandiosen Stimme von Blunstone.

Wie gewohnt gibt es beim führenden Mailorder im Weserbergland eine reiche Auswahl an Zombies-Tonträgern, im Zweifelsfall empfehle ich diese hier. Und Kinofreunde verweise ich auf „Dear Wendy“ von Thomas Vinterberg; ein einsames Kino-Highlight von 2005, das an mehreren Stellen diverse Zombies-Songs präsentiert, die auch dort glänzend zur Geltung kommen. Problemlos als DVD zu beschaffen. (Whirlyjoe)

Track 18.

Montag, 5. Mai 2008

shake baby shake im Mai

Das Mai-shake baby shake ist gelaufen und da ich wegen attackierender Birkenpollen aussetzen mußte, überlasse ich das Fazit dem Axel, der mit Ingolf den Abend beschallt hat:

"toller Abend - ca. 70% Frauen - insg. ca. 50% unter 20 Jahre. entspanntes auflegen mit 1 h sets - alle Räume gut gefüllt und immer wieder ne tanzende Meute - füllt sich spät zwischen 23-24 Uhr, ansonsten ein sbs Selbstläufer ..."

Um 4 Uhr hat Wirt Lothar wohl den Sound runtergedreht, trotz reichlich feierwütiger Gäste. Wahrscheinlich wollte er sich auf das kommende Wochenende vorbereiten - von Donnerstag-Sonntag steigt im Stadtkrug ab Mitternacht die Orange Blossom Special Afterparty. Recht hoch wirds hergehen mit internationalen Gästen wie Whirlyjoe, K-Nut, Chrispop, Michael, Patrick, Peter F. und anderen. (R-man)

Sonntag, 4. Mai 2008

Sonntag Morgen Mix

Ich habe ihn gerade mal durchlaufen lassen und auch wenn musikalisch der eine oder andere Brocken leicht quer runter ging, so war es doch genau der richtige Sound für einen sonnigen Sonntag morgen - der Laurel Canyon betitelte Mix mit "groovy 70's sofrtrock/M.O.R.". Erstellt von der Berliner DJ-Gruppierung um die Bungalow Leute.

Der Mixer schreibt selbst dazu: "for some time now i dig deeper and deeper into the 70's world of softrock/M.O.R., the music that i connect to california radio stations, that you listened to in the early seventies while driving desert highways on the westcoast of the USA with some big car in a very slow tempo (i produced this mix like a 70's radio show with jingles, commercials etc...). For me this contains no irony at all, this is BIG MUSIC, with big compositions, big arrangements and over all bands with (extremly) BIG EGOS. I guess I am not alone with this hidden passion, as recently lots of modern bands are influenced by softrock (some without admitting...): a.o. Gonzales, Midlake, Phoenix, Zoot Woman, Air, Josh Rouse, Republic of Loose, Sebastian Tellier, Beyond The Wizard's Sleeve, Black Ghosts, Tele or The Autumn Defense discovered this recognizable "warm" sound for themselves."

Und hier ist das Tracklisting und der Link (runterscrollen):

01. AM/FM Intro
02. CHICAGO - Saturday in the park
03. BROWNING BRYANT - Liverpool fool
04. DOOBIE BROTHERS - What a fool believes
05. LIVINGSTONE TAYLOR - I'll come running
06. FIFTH DIMENSION - Magic in my life
07. BOZ SCAGGS - Georgia
08. DANNY KORTCHMAR - for sentimental reasons
09. ARETHA FRANKLIN - Until you come back to me (that's what i'm gonna do)
10. RUPERT HOLMES - Get outta yourself
11. ACE - How long has this been going on
12. AMBROSIA - Holdin' on to yesterday
13. CARPENTERS - Calling occupants of interplanetary craft1
4. MARIA MULDAUR - Midnight at the Oasis
15. BOB MCGILPIN - I'll always come a runnin'
16. GEORGIE FAME - Peaceful
17. BABY GRAND - Bring me your broken heart
18. SEALS & CROFT - Peaceful
19. PHILAMORE LINCOLN - Temma Harbor
20. COLIN BLUNSTONE - I don't beleive in Miracles
21. Bad Pizza Geno's commercial Outro

Enjoy & let the sunshine in. (R-man)

Samstag, 3. Mai 2008

Spoonful im Subrosa

Auf dem Weg zur World Domination mußte Spoonful erst einmal eine mittelschwere Schlappe einstecken. Unsere Party im Subrosa am Vorabend des 1. Mai interessierte nämlich nur schlappe 20 Leutchen. Das war schon ein mittelschwerer Schlag in die Magengrube und bei der Aufarbeitung bzw. Fehlersuche pendelten wir zwischen Selbstzweifel und die-Welt-ist-Scheisse.

Zumindest hatte ich einen tollen Tag mit Michael und Patrick, zwei der liebenswertesten Menschen auf diesem Planeten. Ich hatte sie neulich mal „the ultimate in laissez-faire“ genannt und mittlerweile bin ich mir sicher, daß sich irgenwann mal ein Jamaikaner in ihren irischen Stammbaum geschlichen hat. Grundgute, super herzliche Typen mit unglaublichem Humor und Soon-Come-Mentalität. Was will man mehr?

So sassen wir also im Subrosa in Dortmund und warteten auf die Massen, die letztendlich nicht kamen. Schauten Chelsea gegen Liverpool und legten nicht auf, sondern Spoonful #15 als Warm-Up in den Player. Irgendwann gingen Michael und Patrick dann auf die Bühne und spielten einen wirklich famosen Set mit vielen „sad songs“, darunter monumentale Coversionen von Lovesick/Dylan und Townes (da hatte ich dann eine Idee). Gegen Ende legten sie nochmal einen Zahn zu und da hatte ich dann eine zweite Idee. Insgesamt war es ein toller Gig eines wirklich nicht genug zu lobenden Künstlers.

Eigentlich hatte ich nicht wirklich Lust, danach noch aufzulegen, aber wir hatten es ja angekündigt, also zogen wir es durch. Die ersten Tunes dropte ich noch alleine, aber recht schnell stieß Patrick dazu, dessen ansteckender Enthusiasmus genau zur rechten Zeit kam. Da Michael etwas müde war, spielte ich mit Patrick gut zwei Stunden Ping-Pong. Und Boy, hat das Spass gemacht. Im Prinzip durchreisten wir in diesen Stunden den gesamten Spoonful Kosmos und stoppten tatsächlich an jedem Stern – ob es nun John Lee Hooker oder Funkadelic war, Keef Hartley oder die Chocolate Watchband, Joe Tex auf +5 oder ein früher Lenny Kravitz Tune (von dem gleich 2 Leute wissen wollten, was das denn sei). Irgendwann droppte Patrick einen Hip-Hop Tune (der Refrain „nuts on my chin“ wurde von Patrick inbrünstig mitgerappt) und siehe da, es funktionierte. Gut, daß ich mit Pharaohe Monch von meiner Box-CD was zum nachlegen hatte. Irgendwann übergab ich an der wieder erstarkten Michael und zog mich zufrieden zurück.
Der Abend hätte ein paar mehr Zuschauer verdient. Ich bin sicher, sie hätten ihren Spass gehabt. (R-man)

Freitag, 2. Mai 2008

A Message
From The Stars
Mixtape Track 17
Mu – Too Naked For Demetrius


Vom klassischen ersten Album (1971) von Mu könnte man jeden Song auf ein Psych-Folk-Mixtape nehmen. Die Band bestand vor allem aus Sänger und Songwriter Merrell Fankhauser und dem Gitarristen Jeff Cotton, der zuvor unter dem Namen Antennae Jimmy Semens bei Captain Beefheart's Magic Band spielte.

Nach dem unglaublichen ersten Album zog die Band nach Maui und startete dort eine Bananen- und Papaya-Plantage, um ihre Musik zu finanzieren. Der Sound der Band wurde akustischer und war klar vom neuen Leben geprägt. Ihre Aufnahmegeräte empfingen extraterristische Geräusche und offensichtlich sahen sie auch ein paar UFOs, die um den mystischen Haleakala Vulkan kreisten. Letztendlich denke ich, dass sie einfach nur gute Drogen hatten und völlig entspannt waren. 1974 löste sich Mu dann wieder auf.

Too Naked For Demetrius, das ich letztlich gewählt habe, ist mit 2:34 Minuten ein recht kurzes Instrumental. Es hätte tatsächlich 3-5 andere Songs treffen können, aber ich denke, der Space-Blues passt ganz gut an diese Stelle des Mixtapes. Die Mu und End Of An Era Alben kann ich vorbehaltlos empfehlen. (R-man)