Donnerstag, 27. November 2014

Jahres- und blog-Endspurt

Rauchen schadet Ihrer Gesundheit


...Ihr habt es gemerkt - hier passiert leider nichts mehr.

Dennoch wurden Fragen nach Wiederbelebung, Jahresbestenlisten und Shake-Glöckchen-Shake gestellt.

1. Der/das blog scheint mausetot zu sein. So sorry.

2. Jahresbestenlisten? Aber gerne! - ich hab' ja selber immer großen Spaß an sowas.
    Ihr könnt eure gerne an die gewohnte Mailadresse top-10 (ät) live.de schicken.
    Geposted werden die allerdings nicht hier, sondern auf der shake-baby-shake facebook-Seite.
    Das macht's für mich etwas einfacher und die facebooker unter Euch können Ihre Beiträge dort
    selber posten.
    Die Seite ist selbstverständlich auch für facebook-Verweigerer sichtbar! Einfach auf den link
    oben links klicken.

3. Heino und Joe haben sich für Euch furchtlos durch die hirnschmelzende
    Weihnachts-Song-Masse gehört und erneut auf erträgliche 80 Minuten eingedampft.
    Ihr wisst was zu tun ist um an Euer Exemplar zu kommen

(K-Nut)

Samstag, 1. März 2014



Günter Ramsauer – Songs To Remember
Geschichten aus der Zwischenwelt im Delta der Fußnoten, Vol. 1

Pop-Literatur in deutscher Sprache und dann noch in herausragender Qualität, gibt es die (noch)? Selten genug würde ich meinen. Umso höher ist es zu bewerten, wenn sich ein unermüdlicher Autor die Finger wundschreibt, um den geneigten Lesern seinen weitgefächerten musikalischen Kosmos unterhaltsam und fachkundig näherzubringen und dabei stets aufmerksam am Puls der Zeit bleibt und gleichzeitig auch traditionsbewusst vorgeht.

Ein solcher Schriftsteller – ich möchte ihn sogar Pop-Poet nennen - ist Günter Ramsauer. Er formuliert schon seit Jahrzehnten formidable Musik-Kritiken und glänzt dabei durch umfangreiches Fachwissen und abwechslungsreiche, hilfreiche Formulierungen. 2004 veröffentlichte er sein erstes Buch. Dieses Insel-Alben Buch, das 100 Highlights der Pop-Musik-Geschichte von 1961 bis 2002 vorstellt, ist für mich ein immer wieder zitiertes, wertvolles Nachschlagewerk geworden. Man kann seine eigene Einschätzung vorzüglich mit der von Günter abgleichen und bleibt bestätigt, erstaunt oder mit einem Aha-Erlebnis zurück.
Ich habe meine Sammlung aufgrund der Empfehlungen ergänzt und war stets erfreut, wieder ein neues Schmuckstück entdecken zu dürfen. Günter ringt der Idee, seine individuelle Sichtweise auf das Musikhören öffentlich zu machen, dabei neue Aspekte ab. Er geht nicht belehrend vor, schafft es aber trotzdem, den Leser auf eine anregende Reise mitzunehmen und ihm neue Sichtweisen zu verschaffen. Er bleibt kritisch, vermittelt dabei aber seine innige Verbindung zu Tönen und Zusammenhängen. Es macht schlicht Spaß, seine Auswahl kennen zu lernen und seine Begründungen nachzuvollziehen.

Basierte sein erstes Buch ausschließlich auf Fakten, so ist das neue Buch nicht so leicht zu durchschauen. Tatsachen, Erlebtes und Ausgedachtes werden vermengt und dem Leser bleibt es überlassen zu entscheiden, welche Inhalte der Darstellungen er glauben möchte und was er als Fiktion ansieht. 
Aber das Wichtigste ist: Das Ergebnis ist extrem kurzweilig. Alle Gedanken haben als Basis die Erinnerungen und Assoziationen der Hauptperson Gert Ramschweiner zum Thema. Ähnlichkeiten zum Autor sind dabei nicht rein zufällig. Es findet eine Kombination zwischen den Schilderungen und der damit in Verbindung gebrachten Musik und der zitierten Song-Lyrik statt. Die Erzählungen werden zum Soundtrack eines Lebens. 16 Geschichten, basierend auf persönlichen Erfahrungen, schildern poetisch Alltägliches und Besonderes. Der Leser meint manchmal, den Autor durch die Episoden kennenzulernen, kann sich dabei aber nie ganz sicher sein. 

Man wird auf eine Zeitreise mitgenommen und erfährt prägende bis hin zu traumatischen Erlebnissen. Wie oft bei Günters Worten wird der tiefere Sinn der Story erst deutlich, wenn man die Geschichte sacken lässt und mit eigenen Erfahrungen abgleicht. Er zeigt zum Beispiel auf, dass das Scheitern im Leben positive Seiten haben kann, die sich aber erst später als solche zeigen. 
Diese Erlebnisse können zu neuen Ufern führen, einen Richtungswechsel einläuten oder einen Lerneffekt auslösen. Die Geschichten zeigen auch die Irrungen und Wirrungen des Heranwachsens auf. Sie bestechen durch ihre bildhafte Ausdrucksweise und schonungslose Ehrlichkeit. Sie zeigen aber auch Geschehnisse auf, von denen man hofft, dass diese zu den Erdachten gehören. So unheimlich und verstörend werden sie präsentiert. Auch der ganz normale tägliche Alltags-Wahnsinn tobt in diesen Gedanken. Von heiter bis bedrohlich ist alles dabei. Und alle Schilderungen werden mit erlesenen musikalischen Assoziationen verwoben. 
Die Worte ranken sich um Songs, die mit den Episoden eine Einheit eingehen. Mal ist die Musik als Hintergrundbeschallung im Gedächtnis geblieben (Julie Driscolls Version von SEASON OF THE WITCH in einer Kneipe), mal kommt sie zufällig richtungsweisend aus dem Radio (Ray Charles I BELIEVE TO MY SOUL) oder sie dient bewusst zur Untermalung einer Lebenssituation (Billie Holidays I DON`T WANT TO CRY ANYMORE für ein Filmprojekt, Van Morrisons MADAM GEORGE bei ersten sexuellen Erfahrungen). Immer sind die im Langzeitgedächtnis von Gert Ramschweiner gespeicherten Kombinationen ein subjektiv wichtiger Bestandteil seiner Entwicklung. Die Songs werden von Günter dabei untrennbar mit den Erlebnissen in Verbindung gesetzt. Das Leben wird zum Mixtape oder das Mixtape zum Lebenslauf. 

Normalerweise brauche ich als Genussleser immer sehr lange, um ein Buch durchzulesen. Dieses mochte ich aber kaum aus der Hand legen. Es liest sich leicht und locker, die geschilderten Beweggründe sind nachvollziehbar und der Musikliebhaber bekommt reichlich Futter zum Nachspüren. Wer sich ein Bild über die literarische Qualität machen möchte, der hat die Gelegenheit, auf Günters Web-Seite ein Kapitel Probe zu lesen und er findet dort auch einen Link zu den Musikbeispielen, die den einzelnen Artikeln zu Grunde liegen. 

(Heino Walter)

Mittwoch, 12. Februar 2014

Zuwachs beim Stag-O-Lee Soundsystem!


Schon etwas länger fertig, aber erst jetzt hat der Künstler ein paar Bilder rüberwachsen lassen. Da ist sie, die Box, die ich nach dem Vorbild jamaikanischer Soundsystem habe bauen und bemalen lassen. Die Bespannung ist Original Fender Oxblood mit Goldstreifen. Edel. Befeuert wird sie allerdings von einer modernen Yamaha Stagepass Monobox. Duniel, der Mann hinter der Box freut sich über weitere Aufträge und was er sonst so macht, kann man hier einsehen. Und er kann auch Cash, Hank und His Bobness - zwei davon hängen ebenfalls bei mir - man schaue bei Bretterikone.de


Duniel hatte damals auch den Soundcruiser gebaut (Bild siehe oben), noch immer Zierde meines Wohnzimmers.

Donnerstag, 6. Februar 2014

Nick Waterhouse News...


Weil der gute Nick Waterhouse in der ersten März-Woche sein zweites Album vorlegt - Holly betitelt - und weil das verdammt gut geworden ist, weisen wir hier mal auf seine Soundcloud Seite hin. Dort finden sich ältere Songs von ihm, demnächst sicher auch neue und ein paar Mixes mit seinen 50s/60s-Favoriten. (R-man)

Dienstag, 4. Februar 2014

Keep On Chooglin'



Das Ergebnis des Swamp-Funk-Country-Blues-Fieberschubs... vier der geilsten Mixe, die ich tatsächlich je gehört habe (und ich habe viiiiel gehört). Comin’ right up, a steaming gumbo of down home, honey drippin’ Voodoo-Soul and rough-fried funky Blues with a large side order of countryfied brain salad.

Sobald die Dinger erhältlich sind, erfahrt ihr es hier! (R-man)

Montag, 3. Februar 2014

Gut, dass das nicht funktioniert hat...


... denn was wären wir ohne sie? (R-man)

Samstag, 1. Februar 2014

Deep-Fried-Swamp-Funk-Country-Blues-Fieber!


Das ist er, der gute Tony Joe White. Homo Swampus, wenn es je einen gab. Durch einen Zufall bin ich wieder voll drauf. Meine Fresse! 40 Jahre aktivst Musik hören und noch immer wieder ist man manchmal aufgeregt wie ein 5-jähriger an Weihnachten. Da schreibt ein Facebook Kumpel, er würde gerade einen Swampy Blues mix hören, ein anderer Kumpel würde auch grad an einem arbeiten. Her damit, sage ich, und noch bevor ich einen Ton gehört habe, habe ich selber einen gemacht. Und das, meine Lieben, das ist das Größte zur Zeit! Es war eigentlich schon immer das Größte, wurde nur immer mal wieder von anderen Dingen überschattet. 

Ich bin ja mit Southern Rock groß geworden und von da aus ist es nicht weit bis zu Muscle Shoals und Soul und so. Hat man damals ja alles gekauft und geliebt. Bei mir kreiseln die alten Lieben immer wieder, mal tauchen sie ab, dann sind sie wieder da. Und gerade hat mich dieses greasy, deep-fried Zeug wieder so richtig gepackt. 

Mein Aufruf gilt jetzt denen, die davon auch infiziert sind oder waren. Ich brauche mehr Musik, gute Tunes, schön groovy wenn es geht, schwarz oder weiß ist dabei egal. Aus dem Süden der USA vorzugsweise (aber nicht zwingend - CCR kamen aus dem Großraum San Francisco), Blues darf gerne auch aus Chigaco kommen. Zeitlich sage ich mal Mitte der 70er, plus/minus 5 Jahre (aber auch da ist man flexibel). 

Ich nenne jetzt einfach mal ein paar Namen: Travis Wammack, Johnny Jenkins, CCR, Little Richard zur Reprise-Phase (großartige Born On The Bayou Version), Gregg Allman, Muddy Waters (Mitte der 70er), Alex Taylor (hat jemand Dinnertime?), Larry Jon Wilson, Link Wray (die Three-Track-Shack-Phase), Dr. John, Eric Quincy Tate, Little Feat, Sam Samudio, L.A. Getaway, Charlie Daniels, Jim Ford, erste Boz Scaggs, Charlie Rich, Bobbie Gentry usw. usf. - Country Got Soul, Delta Swamp Rock, Country Funk. 

Nun kenne ich nicht alles von oben erwähnten Künstlern und natürlich gibt es noch jede Menge mehr - von Rusty Kershaw über Waylon Jennings bis Joe South.

Bitte in den Comments melden (wenn hier noch jemand lebt) und gerne auch ganze Mixe schicken. Danke. (R-man)

Freitag, 31. Januar 2014

Coming up: Sjock 39


Die ersten Bands für das 39. Sjock Festival wurden angekündigt und dabei sein werden: Peter Pan Speedrock / Nekromantix / Carolina and his Rhythm Rockets / Lords Of Altamont / Raketkanon / Marc And the Wild Ones / Koffin Kats / Spunyboys/ The Generators / The Delta Bombers / The Montesas / Bob Wayne And The Outlaw Carnies / King Hiss / More to be announced.

Ich kann das kleine (2.000 Leute) Festival in Gierle/Belgien nur empfehlen. Sehr entspannt, durchgehend Musik - links im Tittytwister Zelt (das blaue) spielen eher die Rock & Roll/Rockabilly-Bands, auf der Open Air Bühne die Headliner. Das Ganze findet vom 11.-13. Juli statt, wobei der 11. ein Freitag ist  und generell den Psychobilly-Bands vorbehalten wird. Steht man da nicht so drauf, dann kann man getrost am Samstag anreisen. Das Festival geht dann bis Sonntag nacht.

Hauptattraktion ist allerdings der Stag-O-Lee Stand, wo die besten Platten und das kälteste Bier feilgeboten werden. See you there. (R-man)


Donnerstag, 30. Januar 2014

Die gute alte Vinylsucht...


Da ich gerade auf einem extrem heftigen Country-Soul-Swamp-Funk-Rock Trip (das ist echt der heiße Scheiss) bin, habe ich mal den Zach Cowie gegoogelt, der an der Country Funk Compi für Light In The Attic mitgearbeitet hat. Schöne Story, schöne Fotos, schöne Website... hier! (R-man)

Mittwoch, 29. Januar 2014

Falls man mal in Melbourne vorbei kommt...


...dann empfehle ich dringend die Slow Grind Fever Parties. Im Tote, die Treppe hoch...

"Melbourne's only slow dance party, SLOW GRIND FEVER, grinds on into the new year. We make the room as dark and smoky as possible, we play the slowest, swingingest, spookiest, sweetest old records we can find, and the people slow grind on into the wee hours. It's a real nice time."

Wer es nicht schafft oder gerade unterwegs nach Australien ist, der kann sich mit diesen tollen Mixen in Stimmung bringen. (R-man) 




Dienstag, 28. Januar 2014

Michael Bloomfield - From His Head To His Heart To His Hands


“Suddenly Dylan exploded through the doorway with this bizarre-looking guy carrying a Fender Telecaster guitar without a case. It was weird, because it was storming outside and the guitar was all wet from the rain. But the guy just shuffled over into the corner, wiped it off with a rag, plugged in, and commenced to play some of the most incredible guitar I’ve ever heard. And he was just warming up!” 

Erzählt Al Kooper, der bei den Sessions zu Highway 61 Revisited an der Orgel saß. Das sagt viel über den Mitte der 40er in Chicago geborenen Künstler aus, der wohlbehütet im Norden der Stadt aufwuchs, aber nachts aus dem Kinderzimmer ausbüchste, um die schwarzen Blueser in der Southside zu erleben, um schließlich in einer Schule für schwer erziehbare Kinder zu landen. Als 2o-jähriger sorgte er in der Paul Butterfield Blues Band mit seinem Gitarrenspiel für Furore, spielte mit Dylan im Studio und live (es war seine elektrische Gitarre, die beim Newport Folk Festival für einen Sturm der Entrüstung sorgte), schuf mit Electric Flag und K.G.B. zwei Supergroups, jammte mit Al Kooper (daraus wurde das Super Session Album) und war bei vielen Sessions zugegen und verantwortlich für leicht unebene Soloplatten. Das Rampenlicht und die Aufmerksamkeit, die einem Gitarrenhelden geschenkt wurde, behagten Bloomfield nie. Er blieb lieber in der zweiten Reihe und sprach vehement Alkohol und Drogen zu, an denen er 1981 mit nur 37 Jahren verreckte. 
 
Der legendäre Al Kooper zeichnet nun für diese Retrospektive verantwortlich, die mit den ersten Demos, die er für Columbia Talentscout John Hammond Sr. aufnahm, bis zu den letzten Tracks bei einem Reunion Konzert mit Bob Dylan reicht. Zwölf der 46 Songs stammen aus den Archiven und wurden sorgfältig mit Tracks der Paul Butterfield Blues Band und Electric Flag, sowie Sessions für Dylan (drei unveröffentlichte Tracks), Muddy Waters und Janis Joplin gemischt, wobei die CDs thematisch in Roots, Jams und Last Licks unterteilt sind. CD 2 und 3 kommen zudem mit hohem Liveanteil. Auf der DVD findet sich erstmals die Dokumentation Sweet Blues: A Film About Michael Bloomfield mit alten Interviews und Liveaufnahmen, sowie relativ frischen Stellungsnahmen von Freunden und Zeitzeugen. 
 
Remastert hat das Ganze der bekannte Vic Anesini und in der Longbox findet sich zudem ein 40-seitiges Booklet mit Fotos, Trackinfo und einem Essay. Diese Box ist ein lange fälliges Tribut an einen der besten weissen Bluesgitarristen ever. „To me, he was just the best guitar player I ever heard!“ (Bob Dylan in späten Jahren) (R-man)

Sonntag, 26. Januar 2014

James Brown & The Famous Flames


Zur Zeit lese ich die James Brown Bio The One und da ich gerade im Jahr 1964 und beim Auftritt in der T.A.M.I. Show bin, will ich diese recht sensationellen 18 Minuten mal weiterreichen und empfehlen. Die TV Show wurde damals live mitgeschnitten und nach James Brown kamen die Rolling Stones. Keith Richards soll mal gesagt haben, danach aufzutreten, wäre ein großer Fehler gewesen.

Out Of Sight, Prisoner Of Love, Please Please Please (mit dem Cape Act - schon witzig) und abschließend das grandiose Night Train. Und mittendrin: the hardest working man in showbiz!

Enjoy! (R-man)

Samstag, 25. Januar 2014

JD Wilkes & The Dirt Daubers - Wild Moon


Als ich im letzten Sommer die akustische Vorgängerplatte als 10“-Vinyl auf Stag-O-Lee veröffentlichte, war mir bewusst, dass die sich Band von ihrem Oldtimey-Punk-Art-Bluegrass entfernen und eine elektrische Rock & Roll Band werden würde. Zu gerne hätte ich Wild Moon auf Stag-O-Lee veröffentlicht, aber irgendwann ist das im Sande verlaufen. Was ich einerseits bedaure, andererseits beschränkten sich die Antworten auf wichtige Mails auf 2-3 per iPhone gesendete Worte, gerne auch mit drei Wochen Verzögerung. So kann ich nicht arbeiten...

Die elektrische Version der Dirt Daubers ist eine formidable Live-Band geworden, wobei Frontmann und ex-Legendary Shack Shaker JD Wilkes schon fast als Freakshow durchgeht. Für Wild Moon haben sie den supernetten Rod Hamdallah an die Gitarre geholt (der Bursche darf sich für die Einreise in die USA einen ganzen Tag Zeit nehmen), dessen Arbeit irgendwo zwischen nicht ganz klischeefreien Powerriffs und greasy Rock & Roll-Solierung wie die Faust auf’s Auge passt und dem Dirt Daubers Sound ordentlich Erdung verleiht. 
 
Das riecht nach den Juke Joints und Roadhouses des Südens, die fettigen Riffs schmecken nach Swamp-Rock und wenn JD die Harp bläst, fühlt man sich an den guten alten Chess Sound, Little Walter und den dreckigem Electric Blues der Fifties erinnert. Ein wenig von diesem apokalyptischen Southern Gothic Sound ist hier auch drin, plus eine Prise Rockabilly. JD und Gattin Jessica (auch Bassistin der Band) wechseln sich ab mit dem Gesang. Hat wohl was mit Gleichberechtigung zu tun, funktioniert aber besser als ich anfangs befürchtet hatte (live kackte sie etwas ab.). 
 
Fazit: Wild Moon ist nicht durchgehend erste Liga, aber die Band hat das Potential und den Sound, demnächst einen Klassiker abzuliefern. Es ist nicht zu befürchten, dass der Chicago/ Swamp/Roadhouse-Blues der Band mal poliert wird, also hören wir Wild Moon jetzt und harren der Dinge, die da kommen... (R-man)

Freitag, 24. Januar 2014

Out There!


Hyperaktiv gerade. Freitags bekomme ich immer eine Mail von Trunk Records, einem recht skurrilen, aber doch sehr großartigen Online Shop für Musik. Da gibt es dann immer das 50p Offer - also 50 britische Pence - und da sind schon schräge Sachen dabei.



Da ich bei Stag-O-Lee gerade an einer Serie mit ähnlichen Comps arbeite - Music From Planet Earth - war ich hocherfreut über das heutige Angebot - Fifties Musik über Marsmänner kann man nie genug haben. 

"Yes, put together with Nick from Intoxica! especially for the Herb Lester Map company, this exclusive and killer collection takes you on a rockin' trip to some far out places; let's get down with the chicken astronaut, let's Beep Beep with Louis Prima or maybe twist with some martians. And you might not believe that awesome numbers such as Space Guitar were cut in the early 1950s. Out there indeed!" - Trunk Records

Enjoy! (R-man)




Roots & Roses in Lessines


Auf diesem Wege möchte ich kurz auf das Roots & Roses Festival hinweisen, das am 1. Mai in Lessines in Belgien stattfindet. Ich war noch nie dort, es soll aber nach Zeugenaussagen sehr gut sein. Lessines liegt zwei Autostunden westlich von Aachen und sollte zumindest aus der linken Republikhälfte gut erreichbar sein.

Das Festival findet an einem Tag statt, wohl relativ innerorts (aber auf einer Wiese) und mit zwei abwechselnd bespielten, großen Zelten. Sonst würde man die 12 Bands, die dort regelmäßig gebucht werden, auch kaum an einem Tag schaffen.

6 der 12 Bands sind bereits bestätigt und das sieht schon mal seeeehr gut aus:

Big Sugar (klasse kanadischer Heavy-Blues um Gitarrist Gordie Johnson)
The Excitements (Soul-Funk aus Spanien mit toller Frontfrau)
The Sonics (!)
King Khan & His Shrines (!!)
The Dream Syndicate (!!!)
The Henhouse Prowlers (Bluegrass von Langhaarigen aus Chicago)

Zur weiteren Verfolgung empfehle ich die Facebook Seite des Festivals, die Webseite hinkt etwas hinterher. Tickets kosten 20 Euro an der Kasse, € 25 vorab.

Und das Beste: Stag-O-Lee wird mit einem kleinen Plattenstand vor Ort sein! Schaut auf ein Bier vorbei! (R-man)


Dienstag, 21. Januar 2014

Craig Charles Funk & Soul Club Vol. 2

Ein Jahr nach der ersten Ausgabe dieser hoffentlich langlebigen Compilation-Reihe kommt jetzt endlich Nachschub.
Der britische Soul-Boy und notorisches Allroundtalent (von Schauspieler bis DJ) mit eigener Radio-Show bei der BBC ist im Königreich eine maßgebliche Geschmacksinstanz für Black Music, jetzt durfte er fürs feine Freeystyle-Label erneut 18 seiner aktuellen Favoriten kompilieren. Und einmal mehr erweist sich Craig Charles als Kenner der (überwiegend) zeitgenössischen Soul- und Funk-Szene, dazu hat er die Connections, hier auch den einen oder anderen raren Mix an Land zu ziehen.

Der Hammer ist für mich dabei „The Outsider Pt. 2“, ein exklusiv hier zu hörender Track von Lack Of Afro – ein treibend-hymnischer Dancefloor-Kracher mit biggem Beat, fetter Orgel und einer Bassline, die sich extrem souverän mal schnell beim eigentlich so ausgelatschten „Seven Nation Army“ bedient – grandiose Nummer!
Aber auch sonst gibt es hier reichlich Hits: eine Hammond-Funk-Version von Gary Numans „Cars“ der australischen Cookin’ On 3 Burners, ein ebenso cooles „Ghost Town“-Cover (Original: The Specials) von The Hot 8 Brass Band. Oder Mop Mop mit den legendären Gast-Stars Fred Wesley und Anthony Joseph – treibender afrokaribischer Funk der Extraklasse. Fantastisch gerät auch „Euro Cinema“ von jemandem namens Koekwaus, der Style ist wie auch eine frühe Single des James Taylor Quartets („Blow Up“) scheppernder Garagen-R&B von zeitloser Klasse.
Weitere tolle Nummern kommen u.a. von The Bongolian, Omar, Jessica Lauren, Dr. Rubberfunk, Deep Street Soul und The Sweet Vandals.

(Whirlyjoe)

Sonntag, 19. Januar 2014

The Pepper Pots – We Must Fight

Auch schon seit zehn Jahren dabei: die ewig jugendlichen spanischen Pepper Pots, auf diesem fünften Longplayer machen sie einen deutlichen Karriereschritt nach vorn.
Zuletzt fest etabliert als dezent modernisierte Motown-Girlgroup auf den Spuren von Supremes, Marvelettes und Martha & The Vandellas klingt „We Must Fight“ reifer und differenzierter.

Das Genre ist natürlich nach wie vor Soul, diesmal aber nicht nur klassisch zwischen Stax und Motown, sondern auch in Richtung leicht psychedelischem Kammer-Soul mit schönen Streicher-Arrangements, wie ihn einst Minnie Riperton, Valerie Simpson oder Carla Thomas in den frühen 70ern spielten.

Ska und Reggae gibt es hier im Gegensatz zu früher gar nicht mehr zu hören, dafür aber die frischen Stimmen von Adriana Prunell und Aya Sima (die dritte Sängerin ist nicht mehr dabei), erstklassig bläserlastig inszeniert und arrangiert von Daptone-Experte Binky Griptite (Amy Winehouse, Sharon Jones, Robbie Williams). Im Gegensatz zum Vorgänger "Train To Your Lover“ dominieren hier eher Mid- und Downtempo-Nummern, das Spektrum wurde also von den allzu engen Fesseln des Early-Motown-Sounds zumindest ein wenig befreit.
Charakteristisch ist die unbefangene Frische und Luftigkeit des Sounds, die Songs sind klassisch geschult und das ganze Album wie immer ein gute Laune machendes Feuerwerk des souligen Retro-Chics.

(Whirlyjoe)

Samstag, 18. Januar 2014

Sharon Jones & The Dapkings - Give the People What They Want

 


Wie wenn nie etwas gewesen wäre.
Die große Sharon Jones – in meinen Augen klar die beste/wichtigste/einflussreichste Soul-Sängerin der Gegenwart – ist nach unerfreulicher Auszeit wieder mit einem makellosen neuen Album zurück.
Dabei saß der Schock nach ihrer Krebsdiagnose vom letzten Jahr erst mal tief. Scheint aber alles gut gegangen zu sein, denn das neue Album klingt genau so wie es sein soll und auf Tour ist sie mit ihrer einzigartigen Band auch schon wieder – im Mai übrigens auch in Germany.

Die Band ist mal wieder vom Feinsten, die Daptones sind mittlerweile weltweit gefragte Cracks ganz ohne Profilneurosen – viel mehr absolute Teamplayer, was eben diesen einzigartig kompakten, rundum klassischen Soul-Sound ausmacht. Diesmal wieder etwas bläserlastiger und stilistisch flexibel, denn erneut bedient man sich hier beim besten von Stax, Motown und Southern Soul.

Diesmal höre ich einige Referenzen an die großen Girl-Soulistinnen wie Marvellettes, Velvelettes und Mary Wells, die Tempi sind weitgehend kontrolliert, der Groove souverän untertourig. Der beste Song ist dennoch das dynamische „People Don’t Get What They Deserve“, mit Vibraphon und brodelndem Northern-Beat.
Auch wenn „Give the People What They Want” wahrscheinlich nicht ihr bestes Album geworden ist, wird es die Erfolgsgeschichte von Sharon Jones, ihrer grandiosen Band und dem famosen (Indie-) Label Daptone garantiert nahtlos fortsetzen.

(Whirlyjoe)

Dienstag, 14. Januar 2014

The Strypes - Snapshot



In meinem Alter muss man nun wirklich nicht mehr jedem sich jagenden britischen Teenage-Rock’n’Roll-Hype hinterher hecheln, aber The Strypes aus Irland sind einfach der Hammer. Auf ihrem Debütalbum spielen die Burschen einen grandios dreckigen, R&B-lastigen Street-Rock – unglaublich druckvoll produziert (Chris Thomas of „Never Mind The Bollocks, Here’s The Sex Pistols“-Fame), superdynamisch gespielt (die Gitarren klingen wie Dr.Feelgood und Nine Below Zero zusammen), der Sänger eine narzisstische Rotznase wie der junge Jagger.

Und The Strypes haben dazu noch tolle Songs, teils gnadenlos eingängig (der Hit: die erste Single „Blue Collar Jane“), mit traditioneller Foundation und im allerbesten Sinn mit reichlich kommerziellem Potenzial. Kein Wunder, dass dieses Debütalbum gleich bei einem potenten Major erscheint, den ich hier für sein sicheres Händchen beim Signing loben muss. Denn The Strypes sind ganz und gar geschichtsbewusste Rock’n’Roller, die mal eben nicht mit der Plattensammlung ihrer Eltern, sondern der der Großeltern aufgewachsen sind – weshalb wir hier reichlich scheppernden Garagen-Sound, klassischen Brit-R&B zwischen jungen Them und noch jüngeren Stones hören, mit dreckigen Gitarren (inkl. Winz-Soli) und auch viel Harmonica.

Überragendes Debüt, das sich fast wie die Rock’n’Roll-Version des ebenso guten Jake Bugg anhört. Ach ja: die Typen sind zwischen 16 und 18 Jahre alt – unbelievable…. 

(Whirlyjoe)

Montag, 13. Januar 2014

Jukebox Jam – Vol. 2



Schon seit geraumer Zeit beglückt mich das kleine Jukebox Jam Label und dessen Macher Liam Large mit Ausgrabungen aus den 50er Jahren. Aktuell stehen 49 Singles auf der Haben-Seite und eine jede ist es wert, ihr ein Ohr zu leihen.
Und da Mr. Large sich mit dem Gewöhnlichen nicht zufrieden gibt sind viele davon einzigartig, speziell und oft auch leicht schräg. Also Fundstücke, für die man ein Gespür haben und die man dann auch veröffentlichen muss. Und die so ganz nebenbei voll meinen Geschmack treffen.

Neben den ganzen 7“-es gibt es hin und wieder ein Stück Großvinyl, welches eine Auswahl der Singles plus non-7“ Material versammelt. Wie die 7“-es ist auch das ist limitiert. Vol.1 ist mittlerweile vom Markt verschwunden. Vielleicht um Platz für Vol. 2  zu schaffen, das nun in der Handvoll Läden steht, die das noch interessiert.
„Contains 23 sticks of R&B dynamite. Spanning the period from the mid-40s to the mid 60s, every track is carefully selected to make you jump out of your chair and shout out an ‘Ooo Wee’, or an ‘Amen’ for the religious follower.“ Sagt das Label selbst und liegt damit völlig richtig.
Von Mamie Perry über Young Jessie bis hin zum absolut großartigen Big Game Hunter von Steve Gibson ist der Fan dieser Art von Musik mehr als glücklich.
Von Wissen geprägte Linernotes runden das feine Werk ab. Der Kenner greift zum Doppel-Vinyl im Klappcover, das aus der dicksten Pappe gefertigt ist, die ich je bei Vinyl in der Hand hatte. Ein echter Augasmus. Love it.

(R-man)

Sonntag, 12. Januar 2014

Sharon Jones & The Dap-Kings - Give The People What They Want


Das neue Album der Soul-Königin hier im offiziellen Stream!
Hindenburg Journalist

Ein kleiner Tipp für die, die gerne eigene Mixe, Podcasts oder gar Radiosendungen machen: da gibt es mit einem Programm namens Hindenburg Journalist die perfekte und nicht mal teure Lösung.
Für schlappe 85 Euronen bekommt man ein Programm, welches genau auf diese Bedürftnisse zugeschnitten wurde. Es ist also genau das drauf, was man dafür braucht und eben nichts sonst. Und das ist für Leute wie mich, die ungern Bedienungsanleitungen lesen und die von vielen unnützen Extras nur verwirrt werden, a-b-s-o-l-u-t perfekt. 
Die Bedienung ist supereinfach, man kann sofort loslegen und hat den ersten Mix quasi in ein paar Minuten fertig. Einfach die Songs in die vier Ebenen ziehen und dann etwas schieben (für die Übergänge) und fertig ist das Ding. Die Lautstärke gleicht sich automatisch an und ruckzuck ist das Ding als wav oder mp3 exportiert. Natürlich gibt es einige Features für Sprachaufnahmen, Editing und andere Sachen, aber auch die sind schnell zu kapieren und anzuwenden. 

Ich denke, die Journalist Version reicht für mehr als den Hausgebrauch, ob man wirklich die Pro-Version braucht, kann man ja auf der formidablen Hindenburg Webseite auschecken. Und das Beste ist, man darf sich vorab eine 30-Tage-Trail-Version runterladen, die einem alle Features bietet und komplett funktionabel ist. Kann ich wirklich wärmestens empfehlen. (R-man)

Samstag, 11. Januar 2014

The OBS Mixtape-Conspiracy


Alle Mix-CD-Bastler, Sofa-DJs und Mixtape-Nerds haben beim 18. OBS eine neue Anlaufstelle.

Und so wird's gemacht:
Jeder, der eine selbstgemachte Mix-CD (oder ein Mix-Tape) abgibt, kann sich dafür eine
andere aussuchen. Musikgenre, Zusammenstellung und Gestaltung bleibt ganz Euch
überlassen - bloß selbstgemacht muss es sein! (Irgendwelche Compis zu kopieren gilt nicht!)
Im Prinzip funktioniert das wie Wichteln zu Weihnachten - nur eben an Pfingsten und auf
Tonträger beschränkt.
Und damit jetzt nicht der erste Wichtel mit seiner Gabe traurig vor einer leeren Kiste steht
würde ich
1. für eine gewisse Grundfüllung sorgen und
2. vorschlagen den OBS-Freitag und -Samstag ausschließlich für das Sammeln zu reservieren
    um dann am Sonntag eine größere Auswahl anbieten zu können.
    (Für jeden abgegebenen Mix gäbe es dann einen Bon, den Ihr am Sonntag eintauschen könnt.)

Die Sammel-Box findet Ihr während des gesamten Festivals am Stag-O-Lee-Stand.
Je mehr Leute teilnehmen, desto spaßiger dürfte die Aktion werden!

(K-Nut)


Donnerstag, 9. Januar 2014

Surf Age Nuggets

"Trash & Twang Instrumentals 1959-1966" untertitelt, handelt es sich hier um eine seit 2012 veröffentlichte, mir aber erst vor kurzem über den Weg gelaufene, Sammlung mit 100 Instros aus der ersten Sechziger-Hälfte. Das ist sicher nicht für jeden, sei aber dem Interessierten durchaus heiß empfohlen.

Mein Exemplar ist erst kurzfristig in meinem Besitz, aber hergeben würde ich es nicht mehr. Zwischen zwei richtig dicken Pappdeckelen von zirka 26 cm Breite und 14 cm Höhe - die auch die vier CDs halten - steckt ein 60-seitiges, exzellentes Booklet mit Track-für-Track-Infos und allerlei Fotos und Memorabilia zum Lifestyle. 

Gedacht ist das Werk als Ergänzung zum (mittlerweile vergriffenen) Cowabunga! Set von Rhino. Diese Box konzentrierte sich damals auf die Stars der Szene, wogegen Surf Age Nuggets tiefer gräbt und fast durchweg rares und abseitiges Zeug ans Licht fördert. James Austin heisst der Mann hinter beiden Box-Sets, der ganz offensichtlich Fan und Wissender ist. Toll gemacht!!!!

Erschienen auf dem kleinen Rockbeat Label, das selbst keine Exemplare mehr auf Lager hat. Auch beim größten europäischen Importeur (der eigentlich alles in seiner Datenbank hat) wird man nicht fündig, sodass ich davon ausgehe, dass die wertige Sammlung in dieser Form demnächst ein Sammlerstück ist. Rockbeat hat Vol. 1 mittlerweile als Vinyl mit 14 Tracks und offensichtlich auch eine Einzel-CD-Version (der ersten CD?)  mit auch nur 14 Tracks (?) veröffentlicht, aber so richtig zu flutschen scheint das nicht und verlässliche Infos sind spärlich.

Ich mache es ja nur ungerne, aber dieser sich nach einem wunderschönen Volvo benannte Versand hat noch einige Exemplare für knapp über 50 Euro am Lager. Wäre die Box von Rhino, würde sie einiges mehr kosten. Taugt! (R-man)


Dienstag, 7. Januar 2014

The Sound Of Spoonful


Wie vor ein paar Tagen geschrieben - keiner hatte vor Jahren damit gerechnet, dass die Spoonful Serie so einen langen Atem haben würde. Die zuerst veröffentlichte 6-CD-Box war eigentlich als Tribut an eine legendäre Nacht gedacht, aber dann kam alles anders. Spoonful Vol. 80 steht kurz vor der Veröffentlichung und Ideen und Projekte gibt es reichlich, wobei es nicht immer einfach ist, auf Doubletten zu verzichten (was aber eigentlich immer klappt).

Unten ein kleiner Querschnitt durch das Spoonful Programm als Mix - auch zu finden auf der Soundcloud Seite des Stag-O-Lee-Shops - also hier (dort auch mit Tracklisting).  

Eine ungemixte CD-Version (mit Covercard) von The Sound of Spoonful gibt es umsonst bei einer Bestellung im Stag-O-Lee Shop, egal wie groß oder klein sie ist. Die Preise für Spoonful und Stag-O-Lee Veröffentlichungen sind auch im Januar noch einmal extrem günstig. Mehr gute Musik für weniger Geld ist kaum möglich. (R-man)




Montag, 6. Januar 2014

The Flamingo Club / London Mitte der 60er


Die letzten beiden Tage schrob ich über die beiden In-Crowd Comp-CDs in der Spoonful Reihe und hier unten poste ich mal einen Text, den ich im www gefunden habe und der ganz gut geeignet ist, die Mitt-60er als Mod in London nachzuempfinden. Einer der wichtigsten Clubs zu der Zeit war sicher das Flamingo in der Wardour Street in London. Das "Mingo" (wie der Insider sagte) begann 1959 als Jazz Club, öffnete sich in den 60ern aber dem Rhythm`n´Blues und Soul und bot vielen US-Musikern und Bands eine Auftrittsmöglichkeit. Die Hausband war damals Georgie Fame And The Blue Flames, die dort drei Jahre lang jeden Samstag im Rahmen des Allnighters auftraten. Zu der Zeit schlossen die Pubs noch zwischen 15 und 17 Uhr, um 22.30 Uhr wurden in London tatsächlich die Bürgersteige hochgeklappt und nichts ging mehr. Nicht so im Flamingo. Dort gab es Samstags eine Evening Session von 17 bis 23 Uhr. Dann wurde durchgefegt und um 24 Uhr für den Allnighter erneut geöffnet, der bis 5 Uhr morgens ging. Ziemlich sensationell, wie ich finde.
Anfang der Sechziger war das Flamingo die Heimat der westindischen Einwanderer und den in England stationierten GI's, die ihr freies  Wochenende im Club verbrachten. Also ziemlich pechschwarz, was Anfang der Sechziger auch in einer Weltstadt wie London ein ziemliches Problem war, glaubt man diversen Berichten im www (was ich durchaus tue). Erst später trauten sich mutige Mods und Weißbrote in den Club. 

Georgie Fame once recalled: “There were only a handful of hip young white people that used to go to The Flamingo. When I first went there as a punter I was scared. Once I started to play there, it was no problem.”

Im Flamingo kam übrigens auch die Profumo Affäre in Gang: "Georgie Fame, who was born Clive Powell but was instructed to change his name as part of Larry Parnes’ stable (he was originally Billy Fury’s pianist), often employed black musicians, one of which was the strikingly named ‘Psycho’ Gordon – a Jamaican who came to the UK in the late 1940s. Psycho Gordon often brought to The Flamingo Club his brother ‘Lucky' Gordon, a part-time jazz singer and drug dealer. Lucky had also been a boyfriend of the infamous Christine Keeler and it was at one of the hot and sweaty ‘all-nighter’ Flamingo sessions in October 1962 when Gordon bumped into another of Keeler’s black lovers – Johnny Edgecombe.

Gordon and Edgecombe started arguing and it soon developed into a vicious knife fight. The fracas ended with Edgecombe badly slicing the face of, this time a rather unlucky, ‘Lucky’ Gordon. No one knew, least of all the two protagonists, but the fight started a slow-burning fuse that eventually caused the explosion that became the most infamous political scandal of the twentieth century." Mehr dazu hier.


Hier der anfangs erwähnte Text von John Pigeon:
One warm spring Friday night in 1964, cooling off between sets outside the Ricky Tick club in Windsor, I share a match flame with a sharp-suited mod whose jaw works in perfect time with the record wafting from the upstairs room. He chimneys a lungful skywards and asks have I seen Georgie Fame and the Blue Flames? I haven’t. He says they’re the best band around by far and that they’re on at the Flamingo – “up west”, indicated with a head tilt towards London – every Saturday night. I thank him for the tip-off, but figure if a group’s that good, they’ll turn up at the Ricky Tick before long. Although I don’t see him the following week, the Friday after he wants to know what I reckon. When I tell him I haven’t seen them yet, he exhales a smoky sigh and walks away.
Saturday nights soon take on a new pattern. Dex and I still rendezvous in the Antelope, but we leave before closing time and aim my Ford Pop east along the A40, watching house lights go out in the cosy commuter country of Beaconsfield and Gerrards Cross, the suburban estates of Greenford and Perivale, built when being handy for Western Avenue’s sclerotic arterial was a selling point, and the Lego-like semis of Acton, as yet unspoiled by stone-cladding and secondary glazing. We stop off at the bowling alley by Gipsy Corner for as long as it takes to rinse down half a dozen doobs with a waxed-paper cup of coke, and by the time the car is parked in W1, in a space vacated by the straights and squares who’ve already headed home after their idea of a night-out, the amphetamine magic is working, and we are doing our mod swagger down Wardour Street, hoping the Marquee-ites, homeward bound themselves, will notice our dark, dilated pupils, the urgent way we chew our gum, and our walk – oh yes, a walk so cool it ought to be a dance.
At most clubs where R&B groups play, back rooms of pubs, like the Ricky Tick, with a bar in one corner and a makeshift stage, the audience is art-studenty, the scruffy side of smart, with Stones-length hair or longer. The Flamingo, a firetrap of a basement south of Shaftesbury Avenue, attracts an altogether different crowd. Because the All-Nighter operates from midnight to six, they come from a netherworld where people don’t keep regular hours: US servicemen from Mildenhall and Lakenheath on 48-hour passes, determined not to waste pay on a hotel room or precious leave asleep, young West Indians from Notting Hill and Brixton, insomniac musicians, drunks, junkies, hookers, and drynamil-fuelled faces. Mods will be misremembered as the pansy prey of rockers, but the mods-versus-rockers match-up is essentially a media invention, and the notion that a dedicated dress sense is a disqualification from violence a dangerous misconception.
Like the Marquee up the road, the Flamingo was a jazz club originally, modern jazz though, unlike the Marquee’s trad. An illuminated sign assures punters who are unimpressed by the nondescript entrance between a Chinese restaurant and a shoe shop that, “Here is the internationally famous Flamingo Jazz Club.” An arrow points at the doorway leading to a flight of stairs. A second sign, on which a pink flamingo is depicted cartoonishly, boasts that the place is “Britain’s Finest Modern Jazz Venue”. Only on a third sign, smaller than the other two and unlit, are the words ‘Allnighter’ and ‘Rhythm & Blues’ printed. But it’s the word ‘Jazz’ – in jazzy lettering, naturally – that I have fixed on to legitimise my Saturday nights. That and the fact that Dex happens to have a barrister uncle in Belgravia. Even though my old man is less bothered about me spending an evening in sinful Soho than that I’ll be having my ear bent by the modern jazz he abhors, my mother is relieved that I’m avoiding a late drive home by staying over in SW1. If only.
Outside the Flamingo, the audience from the evening session, over at eleven, has gone. Everyone waiting now is here for the midnight hour. The white-knuckle ride of a rush from the pills has smoothed into a surge of euphoria so intensely exhilarating it nearly takes my breath away. Inevitably I turn to Dex and whisper hoarsely how fantastic I’m feeling.
Inside, the lights are dim, and the heat, under the false ceiling, ferocious. Tony Clarke’s ‘Ain’t Love Good, Ain’t Love Proud’ comes over the PA, or James Brown’s ‘Papa’s Got A Brand New Bag’, which I hear for the first time queuing on the stairs to the basement, and inevitably before the night is over, since it is a favourite of John Gunnell’s, Lord Kitchener’s priapic ‘Dr Kitch’. Gunnell, who runs the club with his older brother Rik, introduces the acts and, between the sets, plays records from the band room beside the stage, spicing his MC’s patter with a crude parody of Jamaican patois, which nevertheless amuses, rather than offends the West Indians in the audience. There are always two bands on, each playing two alternate sets, with Zoot Money’s Big Roll Band or Chris Farlowe and the Thunderbirds or Ronnie Jones and the Nightimers opening, and Georgie Fame and the Blue Flames closing the session.
The Blue Flames were once Billy Fury’s backing group, and it was Fury’s manager, Larry Parnes, begetter of Tommy Steele, Marty Wilde, Vince Eager, et al, who changed their pianist’s name from Clive Powell to Georgie Fame. But since the start of their Flamingo residency in 1962, Fame and the Blue Flames have undergone an extraordinary evolutionary process. Other bands have likewise added horns and replaced piano with Hammond organ, but what is unique about the way their music has developed is the input of the Flamingo’s audience.
Much of the band’s material has come from the GIs who frequent the All-Nighter. Keen to replicate the music they would be dancing and drinking to back home – were they not guarding us from the red menace that lurks behind the Iron Curtain – and gratefully aware that Fame and his fellow musicians are not only capable of meaningful interpretation, but enthusiastically open to influence, they lend him their own records. If Fame likes what he hears, the song will be in the band’s set the following weekend, just like James Brown’s ‘Night Train’, Rufus Thomas’s ‘The Dog’, the Phil Upchurch Combo’ ‘You Can’t Sit Down’, even Paul Anka’s ‘Eso Beso’. And, of course, it’s a GI who has introduced him to maverick jazzer Mose Allison, reshaping his singing style overnight. The album that hooked him is I Love The Life I Live, its title track now a staple in the Blue Flames’ set, along with Allison’s ‘Parchman Farm’ and ‘Work Song’.
Even when I search out Allison’s originals, I don’t like Fame’s approximation any less. Plus I am now a sucker for Hammond organs and horn sections, and there isn’t one number in the Blue Flames’ repertoire I don’t think is great. The Rolling Stones may have been lost from the Ricky Tick to the wider world of pop, but I don’t care any more, because Georgie and the Blue Flames make the most exciting music in town. The All-nighter is unmissable.
From midnight to six we dance and fidget and talk nonsense, start to feel not so great, swallow more pills and feel great again, and suddenly we’re outside in the cold, cold light. Those six hours can flash by so fast, I once ask on my way out why the bands haven’t done two sets tonight. “What’re you on, son? Here, you sure you’re old enough to be in this joint?” I wasn’t.
We have a wash at Charing Cross station, a coffee in the Strand, occasionally shop for bluebeat records at a stall in Petticoat Lane, anything to put off the return to the real world and the inevitable come-down. Some hardcore Flamingo fans even go back for more. There’s a Sunday afternoon session, where John Gunnell, easing his way through the day with a bottle of Scotch, heckles the bands he’s booked. In theory, and in amphetamine-powered defiance of fatigue, you can attend six sessions between Friday and Sunday.
For out-of-towners, like Dex and me, whose alibi of the bed in Belgravia means there’s no hurry to get back to High Wycombe, the morning-after usually begins with a time-killing detour via the 24-hour Heathrow Bowl on the A4 until it’s late enough to be starting a normal Sunday. Except by now my jaw aches, my eyes sting, my synuses burn, my feet throb, my throat is raw, my stomach convulsed, and my penis shrunk so small I struggle to pull it from my pants for the dribble of dark urine which is as much as I can summon. On my tongue there’s a permanent ball of spit, which taints everything I taste. Not that I have an appetite.
We can’t go to anyone’s house unless they’re in on our secret and their parents, who would think us ill, are out, so we usually wind up in the one coffee bar in the entire town that is open on a Sunday afternoon. It becomes such a regular sanctuary that I start taking one of the waitresses home after her shift. A fumble in my car, parked at the end of her drive, momentarily reverses the day’s downward spiral.
Bottoming out of my come-down at school on Monday, I meet Dex by the tuck shop and swear I’m never going to the All-Nighter again. I’m still adamant on Tuesday, but by Wednesday we’re singing snatches of that new number that went down a storm. What was it called? ‘Yeh Yeh’? Georgie and the band ought to record that. Who knows, it could be a hit. On Thursday we scan the Flamingo’s weekly ad in Melody Maker to see who the other group’s going to be. Friday I hand Dex the money for my doobs. I can’t wait for Saturday night. I love the Flamingo, right until the weekend before I leave for university, when I realise what a dangerous place it is for a middle-class boy masquerading as a mod.