Montag, 30. April 2007

shake baby shake
Home Sweet home!!!


Zurück aus Ungarn. Budapest, um genauer zu sein. Dort hat das shake baby shake DJ-Team sich erstmals gemeinsam von den Strapazen des Lebens erholt. Hier ein kleiner Reisebericht:

Tag 1. Mittwoch:
13:15 Uhr ab Dortmund bedeutete Abfahrt in Beverungen gegen 11 Uhr. Ganz relaxt bei Easyjet eingecheckt, keine Wartezeiten, kleiner Flughafen. Perfekt. Der Ungar brauchte dann etwas, um unsere Koffer anzuliefern, aber auch das ging sehr stressfrei. Rein ins Taxi und ab in Richtung Hotel Gloria. Den Strassennamen Blàthy Ottó hatte ich sogar fehlerfrei ausgesprochen, aber wesentlich näher bin ich der ungarischen Sprache in den 3 Tagen nicht gekommen.
Denn der Finne ist irgendwann mal runtergemacht in die Gegend der Magyaren und hat sprachlich seine Spuren hinterlassen. Das Wort oben im roten Quadrat (unbedingt per Doppelklick vergrößern) heißt übrigens Feuerlöscher, um euch mal einen Eindruck zu geben, was einen da erwartet. Und irgendwie empfand ich es als hinderlich, dass man so gar nichts kapiert hat von dem, was man lingual so angeboten bekam.
Das Hotel Gloria befand sich letztlich auf halber Strecke zwischen Flughafen und City, in einer Nebenstrasse, die so auch in jedem Negerkaff um Beverungen hätte liegen können. Aber 38 Euro pro fettes Doppelzimmer (welches wir alleine bewohnten) mit Frühstück war einfach ein Argument, dem wir nicht widerstehen konnten. Nachdem wir die nötigen Papiere am Empfang ausfüllten und wir kurz auf die Uhr schauten (Axel hatte die Losung „Kein Bier vor vier!“ ausgegeben), sind wir gleich mal nach links ins Restaurant abgebogen. Über der mageren, ostzonalen Bar stand in goldenen Lettern Azilum Drink und so tranken wir uns an diesem Nachmittag etwas näher ran an den Wahnsinn. Sechs große Flaschen Dreher (empfehlenswertes Lokalpils) später machten wir uns kurz frisch und ließen uns per Taxi (es war schon dunkel) in den Old Man’s Music Pub kutschieren. Eine nette Kellerkneipe/Disco, die in jedem Reiseführer steht. Oben spielte eine Coverband mit einem Gitarristen Typ grauer 55-jähriger mit Pferdeschwanz und als sie dann Toto oder Foreigner meuchelten, gingen wir weiter runter im gleichen Etablissement, wo ein DJ auf seinen Einsatz wartete. DJ Robert entpuppte sich als Freund guter Discomucke, die später immer housiger wurde. Den Touristen gefiel es, die Tanzfläche war voll und ich zeigte mich von seiner Mixtechnik beeindruckt. Was dann zu einer hitzigen Debatte mit sbs-Axel führte, der meinte, so was brauche man nicht. Darauf ich sinngemäß: „Wenn Du willst, dass sich deine Übergänge anhören, als würdest du mit einem Auto in eine Herde Kühe rasen, dann mach ruhig so weiter.“ Ein paar Bier später meinte Axel dann, in drei Wochen wäre er besser als Robert usw. usf. – denke der Alkohol und die Tatsache, dass jede der Barfrauen im Old Man’s Music Pub auf der Playboy Mittelseite positiv aufgefallen wäre, hatte unsere Sinne vernebelt.

Tag 2. Donnerstag:
Da Ingolf und Axel (meine Mit-DJs) zumindest in solchen Urlaubssituationen zwei ganz ruhige Vertreter sind, wurde erstmal lange geschlafen, dann einige Zeit überlegt, wie man den Tag verbringen will, um sich dann langsam in Gang zu setzen. Das war mir zwar neu, aber nicht unangenehm.
Wir wollten eine kleine Donausause unternehmen, verplemperten aber erstmal zwei Stunden mit der Suche nach dem richtigen Schiff. Dann fanden wir aber einen schönen kleinen Dampfer, auf dem es sogar ein frisch gezapftes Freibier gab. Die Donau rauf, konnten wir auf der berühmten Margaretheninsel aussteigen und sie eine Stunde zu Fuß erkunden. Nach 500 Metern sind wir aber umgekehrt und haben uns auf ein Bier in die kleine Kneipe am Anleger gesetzt. Nach der Donaufahrt sind wir kurz in den Jazz-Pub Columbus, um auszuchecken, ob man da abends mal hingehen könnte. Das Columbus ist ein Schiff, welches auf der Donau lag und dort zu einem Restaurant, Live-Club, Bar umgebaut wurde. Hier hatte man hinsichtlich der Barbesetzung ein ganz anderes Konzept als noch im Old Man’s Music Pub – die Bedienung war durchweg männlich und Typ britischer Hooligan. Kurzgeschorene Haare, üble Fresse, ziemlich unlustig und latent gefährlich. Selbstredend war der Laden nach einem Bier abgehakt.
Zurück ins Hotel und nach ein paar Flaschen Dreher im Azilum Drink sind wir abends dann ins Alcatraz. Eine weitere Reiseführer-Empfehlung, aber mit viel Geld cool eingerichtet. Sah halt alles aus wie im Knast, mit Ausnahme der Großbild-TVs, die zufällig gerade Werder Bremen gegen Barcelona zeigten. Dazu rasselte eine Salsaband, die Posse tanzte, hängen geblieben ist von der Musik wie immer nichts. Aber das Essen war gut, die Bedienung aufmerksam, das Bier lecker, so ließ es sich äußerst gut aushalten im Alcatraz. Später sind wir dann noch mal in den Old Man’s, der gleich um die Ecke lag. DJ Robert war da, die Barmädels auch, aber irgendwie wollten wir dann auch ins Bett.

Tag 3. Freitag:
Nachdem wir auch in den ersten beiden Tagen ein paar Abstecher in die Stadt machten, aber so ganz und gar nichts von der so viel beschworenen Schönheit Budapests gesehen hatten, haben wir uns für eine Stadtrundfahrt entschieden. Auch um sich wirklich ein Urteil bilden zu können. Das Motto war Hop On, Hop Off und so haben wir die Fahrt immer mal wieder unterbrochen für ein paar Rundgänge oder zur Nahrungsaufnahme. So hat sich Budapest auch rehabilitiert und wir haben tatsächlich auch ein paar schöne Seiten entdecken können. Anschließend sind wir noch durch die Stadt geschlendert, haben auch hier im Gegensatz zu den Tagen vorher ein paar coole Ecken gefunden, und letztlich gar einen kurzen Stop im Akt Plattenladen gemacht. Zu kaufen gab es aber nichts.
Ein an Alzheimer leidender Taxifahrer, der ständig die Namen legendärer Formel 1 Helden brabbelte ("Häkinen, hähähä!") und ebenso verrückt fuhr, brachte uns dann nach Hause. Kurz auf ein Dreher in den Azilum Drink. Wie gewohnt saß ich an dem Platz an der Theke, der mit Doktor Uz betitelt war.
Da wir am nächsten morgen früh aufstehen mussten und wir keine vernünftigen Alternativen hatten, sind wir noch einmal ins Alcatraz. Wir wurden mit einer Bob Marley CD begrüßt, perfekte 45 Minuten zur Einstimmung. Danach spielte eine Funkband (Farkas Zsófi, Voga Viki & a Funk Factory), die so zwischen Stevie Wonder, Aretha Franklin, Jamiroquai, Incognito und Brand New Heavies agierte und uns einen angenehmen Abend und schönen Trip-Ausklang verschaffte. Das war durchaus hörbar, auch wenn sich der Saxophonist (Stenczl Tamás) mal wieder für den Größten hielt. Der nachlegende DJ entpuppte sich ebenfalls als großer Mixmeister und mittlerweile hatte ich auch meine beiden shake baby shake Kollegen so weit, das sie zumindest beeindruckt waren. So wurde der Trip nach Budapest letztendlich gar zur Bildungsreise.

Tag 4. Samstag:
Früh aufstehen, blitzschnell eingecheckt und ab nach Hause zu den Lieben. Zeit für ein Fazit:
Mit Ingolf und Axel lässt es sich gut verreisen (auch wenn mich die Qualmerei der beiden zirka ein Jahr meines Lebens gekostet hat)! Vor allem, wenn man mal so ganz in Ruhe los will. Und eins war uns nachher allen klar: Budapest war ok, aber das haben wir abgehakt und da müssen wir nicht mehr hin. (R-man)

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

irgendwie sieht das für mich nach einer einzigen sauftour aus:)

Tick, Trick und Track hat gesagt…

nö, war es aber nicht. ausser direkt bei der ankunft (da waren wir allerdings auch ausgehungert und dementsprechend verwundbar) ist es nie ausgeartet. klar, wenn man so zu dritt unterwegs ist, dann bestellt man dann auch irgendwann mal ein Bier. Oder zwei. Blieb aber alles im Rahmen. Ist ausserdem ne staubige Stadt... auch da hat es wenig geregnet. -R-man

Anonym hat gesagt…

Tja, wer schon das Sissi-Motto 'Kein Bier vor Vier' ausgibt ;-)