Dienstag, 10. April 2007

Abt.: New Funk
The Sweet Vandals
The Sweet Vandals


Das klingt so, wie irgendwelche alten 45er, die man aus der Flohmarktkiste angelt. Nicht zum ersten Mal in den vergangenen Monaten kommt so eine Vintage Soul Bombe auf den Tisch, die nur eben nicht alt ist, sondern von Funk-addicted Musikern, die auf technischen Quatsch verzichten und richtiges Blut auf den Holzdielen schäbiger Bühnen vergießen. Die Sweet Vandals kommen aus Madrid. Hä? Da höre ich schon wieder Vorbehalte und Vorurteile anrollen. Da lasse ich aber keinen Zweifel aufkommen, die Truppe um die kräftig gebaute Majika Edjo sieht mit speckigen Oberhemden und gnadenlos aus der Mode gekommenen Krawatten genau so aus, wie ich mir eine wild gewordene Deep-Funk Band vorstellen möchte. Keinem Bier aus dem Weg gehend, aber den Fuß immer im Takt und die Finger zucken. Sei es die fanatische uralt klingende Gitarre oder die rumorende Orgel. Manchmal – nicht übertrieben - auch Bläser – muss ja! Edjo ist die passende Sängerin, mit gehörig Platz für Resonanzfindung und dem schnoddrig-schneidendem Organ, das sich vor Nicole Willis oder Sharon Jones nicht verstecken muss. Es gibt nicht nur ein 1000 Volt Cover von Papa’s Got A Brand New Bag, auch die eigenen Kreationen stehen gerade. Wenn Frau Edjo singt Love Me, Squeeze Me laufen einem kalte Schauer über den Rücken – Furcht? Wollust? Ekstase? Respekt vor der drohenden, übermächtigen Aufgabe. Vollspaß – auch wenn die Klamotten an bleiben. (sbs Ingolf)

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