Mittwoch, 27. Juni 2007

Bo Diddley und der
Trip nach Berlin...


...oder auch nicht. Wir weren sehen. Steht alles noch in den Sternen. Aber wenn es läuft, dann wird es möglicherweise so laufen: Ende Juli wird Michael J. Sheehy (ihr erinnert euch, mein Stadtkrug Held) in Berlin weilen, um ein wenig Promotion für seine Platte machen. Im Rahmen des Besuchs wird er auch einen Solo-Gig spielen, zu dem sich auch Hugo Race gesellen wird, der gerade nach Berlin gezogen ist. Nach dem Gig soll Michael noch ein bißchen den DJ spielen und damit er nicht so alleine ist, soll ich ihn joinen. Möglicher Ort der Handlung: hier!

Natürlich lässt sich die Montag-morgen-OBS-Stadtkrug-Magie nur bedingt nachstellen, ganz sicher bin ich nur ein schwacher Ersatz für seinen Bruder und natürlich braucht Berlin uns nicht als DJ-Tag-Team, aber egal, kommt wahrscheinlich sowieso keiner, dann ist der Schaden nicht so groß. Nun habe ich mir überlegt, was lege ich auf, wenn Michael den letzten Ton aus der Klampfe gelockt hat und erstmal verschnaufen muß. Mit welchem Tune legt man los, damit die Leute merken: Aha, hier geht es noch weiter?!? Und garnicht mal so schlecht...

Mein augenblicklicher Favorit für den ersten Track ist I Don't Like You von Bo Diddley. Der ist von meiner aktuellen Lieblings-CD Drive By: Tales From The Funk Dimension 1970-1973 (auf dem australischen Raven Label). Das ist eine 20-Track-Compilation mit dem Besten aus vier Platten, die Bo Anfang der 70er für Chess aufnahm. Zu Zeiten, als das Label seine Blueskünstler in ein Funk/Soul-Korsett zwang. Muddy Waters sagte über seine (garnicht mal schlechte) Electric Mud Platte, die Gitarre würde klingen, als würde man einer Katze auf den Schwanz treten. Und Howlin Wolf ließ sein Label direkt auf die Hülle schreiben: "This Is Howlin' Wolf's new album. He doesn't like it."

Mindestens eine Handvoll Tracks auf der Diddley-Comp finde ich nun absolut Killer, seltsamerweise taugen die Cover (Bad Moon Rising, The Shape I'm In, Down On The Corner) überhaupt nichts. Aber auf Elephant Man, Bite You oder Stop The Pusher lasse ich nichts kommen. Oder I Don't Like You, das der All Music Guide (der die Compi nicht mag) hilarious findet. Finde ich auch, aber auch auf eine seltsame Art faszinierend. Der Groove ist da, Bo gibt den Opernfrosch und keift 3 Minuten lang mit seiner Gattin rum. Überhaupt auf die Idee zu kommen, sowas aufzunehmen. Und dann nach dem x-ten Durchlauf zu sagen, ist Klasse, nehmen wir... Aber hört selbst (wie immer nur 2-3 Tage, dann weg). (R-man)

Bo Diddley - I Don't Like You

PS.: Bo Diddley, mittlerweile 78 Jahre alt, erholt sich gerade von einem Schlaganfall. All the best!

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Dann hat es sich ja doch gelohnt nach Berlin zu ziehen. Hat das White Trash nicht Ende Juli Sommerpause? Es gib aber auch noch genügend schönere locations in B. Schade, dass Sheehy sine Bassistin nicht dabei hat:-)Freu mich, das SBS-Team wieder zu sehen! Move on, André

Tick, Trick und Track hat gesagt…

keine ahnung von wegen dem white trash. mein verbindungsmann in berlin schweigt allerdings seit ein paar tagen, obwohl er mir die details durchgeben wollte... ansonsten kann ich nur sagen: watch these pages. -R-man

Anonym hat gesagt…

wicked. der meister als operntenor mit offensichtlichen (drogen?) problemen....

dem oeuvre dieses dann doch recht seltsamen typen müsste man sich eigentlich mal gezielter widmen....