Samstag, 30. Dezember 2006

Die Jahres Top-10 des Compilation Mannes... In 10 Akten! DJ Samir war mir bis dato nur als Compilant der Planter's Club CDs bekannt, durchaus empfehlenswerten bis großartigen 70er Soul-Schatzkästchen. Als er sich nach vier PC-CDs mit dem namensspendenden Club in Wien überwarf, verlor er auch den internationalen Deal mit Universal und das 5. Volumen der Serie, nun in Believer’s Edition umgetauft, versackte in Samirs Heimat Österreich. Das hatte die CD nicht verdient. Ich habe ihn dann mal angeschrieben und mitbekommen, daß er mit Hot Grits auch in Richtung Funk unterwegs war und das auch diese Compilation das gleiche, territorial begrenzte Schicksal ereilen sollte. Keine Ahnung was das soll, aber für so ein kleines Land und ohne Exportaktivitäten kann man sich die Arbeit eigentlich auch schenken. Drama, sag ich. Ich habe dann in meiner Eigenschaft als Mailorderbesitzer eine Handvoll davon nach D importiert und noch jeder war von dem Ding begeistert. Diverse Hot Grits-Tunes haben sich derweil zu shake baby shake Favoriten entwickelt. Aus diesem Grund, mit kleinem Trommelwirbel: Auf Rang 4. Hot Grits - The Hottest Recipes For Your Funk Kitchen DJ Samir (der sich Maitre des Connaisseurs-Tempels `Zum Schwarzen Gold´ nennt) hat hier nur echte Kracher an Bord, die auch über die JB-Schule hinausgehen. Roher Funk, erdige Rare Grooves, abgeschmeckt mit einer Prise Soul und fertig ist ein Festmahl mit 18 Gängen. Und ich wage jetzt mal zu behaupten, dass es keine bessere Funk-Compilation gibt als diese. Und ich habe da ein paar Meter im Regal, von Labels wie BBE, BGP, Harmless etc. und natürlich die Ausgrabungsteile, bei denen es wichtiger ist, rares Material an den Start zu bringen als wirkliche Qualität. Und obwohl hier James Browns Funky Family (der Meister selbst, Lyn Collins, The J.B.’s, Bobby Byrd und Fred & The New J.B.’s.) gleich mehrfach antritt und alle einen durchaus ähnlichen Teufelsgroove reiten, ist diese Zusammenstellung doch um vieles spannender und abwechslungsreicher als alles was ich sonst kenne. Es ist einfach die Mischung aus perfekten Flow und Überraschungsmomenten, die hier überzeugt. Jede Menge erstklassige Songs helfen natürlich auch: da gibt es Motown-eskes (The Sisters Love, ein Killersong), Swamp-Funk (Crystal Mansion, mit Slide-Gitarre), brodelnder Downtempo (Etta James´ All The Way Down – gloriose 5 1/2 Minuten), Fela-style Percussion (Round Robin Monopoly), Jazziges (Roy Ayers, Blackbyrds), Instrumentales (Jermaine Jackson) und sogar der alte Rufus Thomas (The Funky Bird) geht ab wie Hölle. Als Funk-Liebhaber wird man beim Instrumental-Einsteig von Johnny Pate anfangen zu zucken und das wird erst beim abschließenden Lyn Collins Song aufhören. Der ist Himmel sei dank eine Ballade, die einzige auf dieser Zusammenstellung, die den Fan ganz langsam auf die Erde zurück bringt. Einfach nur geil! (R-man) PS: Laut Samir ist Vol. 2 für das Frühjahr 2007 geplant.

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