Mittwoch, 13. Dezember 2006

Die Jahres Top-10 des Compilation Mannes... In 10 Akten! Sozusagen aus gegebenem Anlass! Zeit für ein Fazit! Ich habe mich ja immer wieder als Compilation-Mann geoutet, auch wenn ich langsam zum billig-Flohmarkt-Vinyl-Mann mutiere. Weil dieses Jahr in der Richtung nichts mehr kommt, hier meine 2006er-Endabrechnung: Auf Rang 10: Tom Moulton - A Tom Moulton Mix Tom Moulton ist einer der wichtigsten Männer in der Geschichte der Dancemusic. Er begann als Promoter für King Records und arbeitete in den späten 60ern als Model. Anfang der 70er besuchte er regelmässig die New Yorker Discotheken und sah, wie sich die DJ´s mit 3–minütigen 7“-Singles abmühten. Und da damals noch nicht gemixt wurde, ergaben sich zwischen den Stücken immer Brüche und die Tänzer wanderten zur Bar ab. Moulton, der weder Musiker noch DJ war, überspielte sich die angesagten Hits auf Bandmaschine und schnitt die Tracks mittels Rasierklinge zu einem halbstündigen, durchgängigen Mix zusammen. Das Geschnipsel dauerte 2 Tage, war aber die Mühen wert, denn das Publikum feierte den Mix frenetisch. Mittels dieser Technik bearbeitete er dann einzelne Stücke, doppelte/verlängerte einfach die guten Phasen und schnitt lahmere Passagen ganz raus, immer mit dem speziellen Blick für das, was auf dem Dancefloor funktioniert. Die Plattenfirmen merkten schnell, dass hier was am köcheln war und engagierten den Mann, um die Tracks der Stars für den Tanzboden fit zu machen. Dabei entstanden ureigene Versionen, nicht immer zur Freude der Künstler. So sagte Gloria Gaynor erbost „I don´t sing much“ zu einem 18-Minuten Mix, aus dem Moulton den Gesang fast völlig entfernt hatte. Von den Mixen fertigte er direkt Acetate an, die er DJ-Legenden wie Larry Levan, Tony Humphries und Steve Aquisto persönlich vorbei brachte, um sie vor Ort auf Tauglichkeit zu testen. So erfand er nebenbei auch die 12“-Single, denn der Überlieferung nach waren die 7“-Matritzen aus und man schnitt dann eine 10“. Nur um festzustellen, dass sie natürlich durch den größeren Raum mörderisch gut klang. Über die Jahre bearbeitete er gut 4.000 Tracks und A Tom Moulton Mix wurde zum Gütesiegel. Nun durfte das so großartige Soul Jazz Label als erstes in die Archive greifen und 16 seiner besten Tracks veröffentlichen. Wir hören absolute Knaller zwischen Funk, Soul, Philly & Disco von und mit Eddie Kendricks (Keep On Truckin), BT Express, Patti Jo, Andrea True Connection, MFSB (Love Is The Message), Isaac Hayes, Grace Jones, Detroit Emeralds etc. – alles von den Original-Bändern fettest gemastert. Das geht so was von ins Wohlfühlzentrum, da kann man nur ergebenst dankbar sein. Ganz großartig! (R-man) Yo: Auf vielfachen Wunsche eines einzelnen Lesers: auf Doppel-CD und jede CD verteilt auf 4 Plattenseiten bzw. Doppel-LP 1 undDoppel-LP 2. Des besseren Klanges wegen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Und wo wäre dieses feine Stück Mucke zu beziehen? Vielleicht über das Versandhaus unseres Vertrauens?? Oder bei OBI??