Freitag, 22. Dezember 2006

Die Jahres Top-10 des Compilation Mannes... In 10 Akten! Das Jahr stand für mich eindeutig für die Entdeckung von Cosmic. Es begann eigentlich Anfang 2006, als ich das gleichnamige (im November 2005 erschienene) Album von Lindstrom & Prins Thomas (zugegeben langsam) lieben gelernt habe. Das war Musik für einen Dancefloor, so wie ich ihn mir vorstelle. Tanzbar, aber nicht so gnadenlos hart oder stumpf four-to-the-floor. Cosmic-Space-Disco waren die Begriffe, die immer wieder fielen und als ich dann im www eine paar Mixe der auch als DJ tätigen Herren (und ähnlich gelagerter Künstler) auftreiben konnte, war ich ganz schnell davon überzeugt, dass das meine Musik ist. Wie man nämlich Tracks von Robin Trower, Blind Faith oder Joe Walsh unter das eigene Zeug mixen konnte, und so ganz nebenbei auch noch 20 Jahre Obskur-Disco im Handstreich nahm, noch dazu mit so einem Spaßfaktor, daß hat mich einfach glücklich gemacht und mir dieses Jahr unendlich viel gute (alte und neue) Musik gebracht. Irgendwann bin ich mal dahinter gekommen, daß Cosmic jetzt nicht für die leicht drogig-psychedelischen Effekte dieser Musik steht, sondern als eigenes Genre gehandelt wird. Und das es Anfang der 80er in der Discoteca Cosmic in Lazise am Gardasee in Italien einen DJ namens Daniele Baldelli gab, der hinsichtlich Trackauswahl und Mixtechnik allen anderen (inklusive den hippen New Yorker DJs) weit voraus gewesen sein soll „Not only he´s beat-mixing Funk, Soul and early Disco - Baldelli´s sytle is unique: songs are mixed perfectly in a superslow tempo of 80-105 BPM. Cosmic is like a wild LSD trip: Afro mixed with German electronics, percussion solos, Bolero with delay effects, 12“s on 33 instead of 45, 70s Krautrock, Industrial...” (DJ Mooner). Das ist aber auch erst seit ein paar Jahren bekannt und erfährt eben seit anfangs erwähntem Album eine Art Mini-Hype. Ich schrob ja schon des Öfteren über diese Szene... Auf Rang 6. Elaste – Vol. 1 Ein gewisser DJ Mooner hat nun für diese Compilation elf Originals From The Cosmic Era zusammengestellt und sie recht treffend Slow Motion Disco untertitelt. Und was hat Mooner aufgefahren? Eine Handvoll heute leicht cheesy klingender Synthie-Tunes wie Electric Fling (The Rah Band) oder Oriental (Peru), ein paar britische Wave-Klassiker (Heaven 17 und Chris & Cosey) und die großartig-deepen Logic System (deren Platten langsam reissued werden dürften). Dazu echte Entdeckungen wie das hymnische Mystery Man (Clive Stevens & Brainchild) oder der absolute Dancefloor Hammer Dance On The Groove (And Do The Funk) von Love International. Offensichtlich hat Daniele Baldelli diese Tunes damals in der Discoteca Cosmic aufgelegt, allerdings in jeder Hinsicht schwerst bearbeitet, mit Effekten versehen und im Tempo heftig variiert. Hier kommen sie ungemixt. Aber trotzdem funktioniert Elaste Vol. 1 von vorne bis hinten. Ich bin einfach reif für diesen Sound. Und das Unglaubliche wird wahr: in diesem Zusammenhang gefällt mir sogar Horizon von Eloy (fucking Eloy!), ein Stück wabbernder Electro-Prog. Zugegeben, man sollte schon so weit drin sein wie ich im Cosmic-Sound, um Elaste Vol. 1 so gut finden zu können wie ich. Aber ich bins eben (und ich bin wirklich glücklich drüber) und warte schon heute auf Volume 2. (R-man) PS.: Elaste war übrigens der Titel eines deutschen Lifestyle-Magazins, als es noch garkeine lifestyle Magazine gab. Damals herausgegeben von Michael Reinboth, der dann das Compost Label gründetete, auf dem diese CD/2-LP auch erscheint. Es wird demnächste nach Jahren der Abstinenz eine neue/alte Elaste Nummer geben. PPS: Wenn ich das richtig sehe, dann muß man um die Elaste CD komplett auf Vinyl zu haben, die zuvor veröffentlichte Elaste-EP 12“ und die Elaste Vol. 1 Do-LP kaufen.

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