Montag, 7. Dezember 2009

Ab in die ewigen Jadggründe shake baby shake Nach vier Jahren haben wir am Samstagabend shake baby shake (unsere monatliche Party, nicht diesen Blog) zu Grabe getragen. Illustre Gäste wie Whirlyjoe, Chrispop und Badabing mußten wegen diverser Krankheiten absagen, sodaß wir DJs nur noch zu viert waren. Nachdem Andread, K-nut, Axel und ich bei Harry's gegenüber vom Beverunger Stadtkrug famos indisch gespeist haben, sind wir gegen halb neun in den gähnend leeren Hauptschauplatz des Abends gewechselt. Normalerweise sitzen dann schon zehn Gestalten dort rum, aber an diesem Samstag blieb es bis gegen 22 Uhr auffallend leer. Ich dachte schon an einen dieser Geburtstagsparty-Gags, wo der Jubilar verzweifelt, weil er denkt, er würde vergessen, bis alle seine Freunde mit Trärä einfallen. Wollte sich Beverungen etwa nicht vernünftig von uns verabscheiden? Gegen 23 Uhr wurde es dann aber zusehends voller und ab dem Zeitpunkt war es ein fröhliches Kommen und Gehen. Vom recht guten November Besuch blieben gerade mal 20 % der Gäste übrig, die anderen waren eher selten bis nie gesehene Gesichter, darunter ein extrem hoher Anteil an Jungvolk. Das fand ich ja schon mal gut.
Zur Musik: ich eröffnete mit dem üblichen midtempo Spoonful Zeugs, bevor Andread deutlich die Reggaekarte ausspielte. Bei K-nuts ersten Set kann ich mich kaum an Einzelheiten erinnern, er ging aber wie gewohnt gut runter. Danach zog Axel eine Knaller-45er nach der anderen aus seinem frisch erworbenen Beautycase und hatte gegen Ende des Sets sogar zwei junge Mädchen auf die Tanzfläche gezogen. Ich war eigentlich als nächster dran, ließ ihn aber erstmal wieder den Floor putzen, denn ich wollte nicht unbedingt die Hits runterreissen, sondern am letzten Abend meine coolen Neuentdeckungen laufen lassen – raw 50s & 60s dance music halt. Dann legte ich mal gleich mit Carter Brothers – Do The Flo Sho los und siehe da, die Tanzfläche füllte sich wieder mit 3-6 Menschen (damit sieht sie schon busy aus) und ner Handvoll Sympathisanten, die am Rande des Floors mit dem Hintern wackelten und so bekundeten, daß es ihnen gefiel. Dann machte ich mit Harlem Shuffle einen faulen Kompromiss, spielte danach aber eher die rauhen R&B-Stormer und Zeugs wie Brand New Cadillac, Jewel von T. Rex und generell recht wildes Zeug. Bis auf Eddie Bo’s Oh Oh kam alles gut an. Anschließend gab es noch etwas ping-pong mit K-nut – ein Kessel Buntes zwischen Rock & Roll, Soul und Funk, wobei der alte Funkateer aus Köln wie gewohnt die Tempi schwer durcheinanderwürfelte. Hatte ich mühsam einen midtempo Groove erarbeitet, auf dem man mühelos 3-5 Tracks hätte schwimmen können, zerstörte er ihn mit einem 160 bpm Nachfolger. Aber Spass hat es trotzdem gemacht! Ich wurde von Andread abgelöst, der noch 2-3 Tunes mit K-nut droppen durfte, aber Axel scharrte schon mit den DJ-Hufen. Die Nacht zuvor hatte er reichlich Ouzo gekippt und so gegen 2 Uhr gab es nur eins – ins Bett oder auflegen. Also ließen wir ihn hinter die Decks und mit der ihm üblichen Seelenruhe reihte er Funk-Hit an Soul-Groove an R&B-Burner - grundsätzlich nichts nach 1972 würde ich sagen. Als ich gegen drei Uhr den Heimweg antrat, war der Stadtkrug noch gut gefüllt. Im Taxi hörte ich noch: „Eine Fahrt vom Derentaler Hof zum Stadtkrug!“ Es sollte also weiter gehen... Gegen 4 Uhr wurde aber wohl der Zapfhahn hochgedreht, weil einige der Jungspunde in die Küche eingedrungen sind, um sich am Kühlschrank zu bedienen. Da hat Wirt Lollo dann mal gleich sein Lokal geräumt. Ich denke, shake baby shake hat sich würdig verabschiedet. Vier Jahre nach Lollo’s legendärem Satz („Eine Discokugel ist schnell aufgehängt!“) ist unsere Partyreihe zu Ende, getreu dem Motto: wenn es hinten weh tut, dann soll man vorne aufhören. Oder so ähnlich… (R-man)
PS: Danke an die Familie Richter und Wirt Lollo, den Stadtkrug, Axel, meine DJ-Freunde und alle, die öfter mal reingeschaut haben.

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

skipper, mir blutet das herz!
BadaBing!

k-nut hat gesagt…

"Bei K-nuts erstem Set kann ich mich kaum an Einzelheiten erinnern..."

Da bereite ich mich erstmalig akribisch vor und dann das! Hauptsächlich Uptempo-Kram (was sonst), Meters, Betty James, Five Aces, Edwin Starr, Gladys Knight, Lyn Collins....
Ich meine auch ein paar rythmische Körperbewegungen im Lokal wahrgenommen zu haben.

Ich warte ja noch auf den Tag, an dem Du mal 'ne Uptempo-Vorlage von mir aufnimmst. Ich werde es weiter versuchen.
Entschuldigen muss ich mich aber (ausschliesslich) für "For the love of money". Da hatte ich einen dringenden Termin im Sanitär-Bereich und die O-Jays standen halt gerade mal ganz vorne. O-Ton R-man: "Du kannst doch jetzt kein Philly auflegen!"

War ein wirklich toller Abend, Dank an alle Gastgeber! Traurig nur die hohe Anzahl der abwesenden Mitstreiter.

Anonym hat gesagt…

schade das es vorbei ist.war ein paar mal da und es war immer toll.aber getreu dem motto"alles hat ein ende nur die wurst hat zwei"
best regards

Anonym hat gesagt…

Doch,
hat Spaß gemacht. Wirklich schade die Dezimierung des DJ-Teams durch eine unheimliche Pandemie ausgerechnet zu diesem Wochenende.
Beste Genesungswünsche an alle!
Der Soundcruiser mit Couch-Ecke wäre diesmal durchaus eine Option gewesen.
Man sieht sich (wieder).
An-Dread

Anonym hat gesagt…

Kitchen at parties. Diese 7inch hatte ich auch dabei (hätte man ja dann um vier auflegen können:-).
http://www.youtube.com/watch?v=62eTq8ErUOQ
An-Dréad