Donnerstag, 17. Dezember 2009
The 2009 Chronicles
An-Dréad
Dieses Jahr bin ich unbewusst dem allgemeinen Trend gefolgt und hab mir mehr Konzerte angeschaut als Platten zugelegt. Deshalb hier zwei Top 10 Listen, jeweils mit meiner Lieblingsplatte und der spektakulärsten Show, alles weitere ohne bestimmte Rangfolge:
1. Bill Callahan – Sometimes I Wish We Were an Eagle
Smog hatte ich seit Jahren nicht mehr auf meiner Rechnung, aber dieses Album ist der große Wurf. Diese unglaublichen Songs haben mich das ganze Jahr begleitet.
Balmorhea – All is Wild All is Silent
Jungspund-Kollektiv aus Texas irgendwo zwischen Lambchop und Penguin Café Orchestra.
Panorama-Americana als Kammerpop. Welch effektive Spielfreude!
BLK JKS – After Robots
Die Platte zur WM aus Johannesburg. So muss Afro-Rock klingen. Der Desert Blues von Tinariwen hat’s leider nicht in die Top 10 geschafft, aber wir warten ja noch auf Tanikrest.
Joe Czarnecki – Watch Now
Ein Amerikaner in Berlin. Ein Mann, eine Gitarre. Mehr braucht es hier nicht. Ein sympathischer Kerl dazu. http://www.myspace.com/theinstrumentalguitarmassacre
Scott Matthew – There’s an Ocean That Divides …
Die Stimme. Dass er sein Debut noch toppen könnte, hatte ich nicht erwartet. Toller Erfolg für das Haus Glitter. Bin dann mal gespannt auf Elva Snow.
Miike Snow – Miika Snow
Intelligente Beats vom Produzenten-Duo aus Schweden, verpackt in hübsche Pop-Songs, denen man sich irgendwann nicht mehr entziehen kann.
Gemma Ray – Lights Out Zoltar!
Folk-Soul-Pop aus dem Hause Sheehy, der nur so klingen kann. Bezaubernd. Was freue ich mich auf den Auftritt beim Orange Blossom Special nächstes Jahr.
Gizelle Smith & Mighty Mocambos – This is Gizelle Smith
Soul Woman of the Year. Eine Augen- & Ohrenweide. Mit Snake Charmer auch eine tolle 7inch-Auskopplung. Really good music from Germany.
Welcome Wagon – Welcome to Welcome Wagon
Die Weihnachtsplatte schlechthin, aus Dezember 2008. Das Beste, was Sufjan Stevens je produziert hat. Aber ist das Pastoren-Ehepaar ein Fake oder gibt es sie wirklich?
XX – XX
Young Marble Giants revisited. So jung, so cool. Zurecht Hype des Jahres.
11. Prefab Sprout – Let’s Change the World With Music
Außer Konkurrenz, da eigentlich schon 1992 aufgenommen. Wunderbarer Titel, wunderschöne Musik. Zeitlos.
Es gab viele schöne Konzerte dieses Jahr, nicht in der Liste: die Arto Lindsay Penny Parade, Big John Bates im Bassy, Horace Andy im HKW, Dubblestandart im Glashaus, Martha Rose im West Germany, Soulsavers im Postbahnhof, Kaki King im Magnet Club, Soap & Skin im Sophiensaal, Billy Childish im Monarch (alle Berlin), Mirah & Tara Jane O’Neil im King Georg Köln, die Right Ons aus Spanien im Luxor Köln, etc. Hier aber die Top 10:
1. Wildbirds & Peacedrums – Prater, Berlin
Eine Stimme, ein Schlagzeug. Singen, Schreien, Flüstern, mit den Füßen in den Bühnenboden stampfen. Das alles dann zur einer rhythmischen Kunstform gebracht. Einmalig.
Mulatu Astatke & Heliocentrics – Astra, Berlin
Der äthiopische Großmeister am Xylophon mit dem australischen H/Triphop-Kollektiv auf dem Gipfel der kontrollierten Improvisationskunst. Auch zum Tanzen.
Balmorhea – Schokoladen, Berlin
Die jungen Texaner auch live und auf kleinster Bühne eine Offenbahrung. Die Wüste lebt.
BLK JKS – Volksbühne, Berlin
Beim Auftritt musste ich ständig an Thin Lizzy (minus der Polyrhythmik) denken. Eine afrikanische Rockband sieht man nicht alle Tage.
Bill Callahan – Ampere, München
Diese stoische Intensität kannte ich bis dahin nur von Songs: Ohia und Savoy Grand.
Absolute Stille im Publikum. Intensiv.
Efterklang – Festsaal Kreuzberg
Das Animal Collective aus Dänemark. Den brillianten Kammerfolk mit Chor (auch zum Mitsingen) gibt’s auch auf der aktuellen LP/DVD „Performing Parades“.
Hauschka & Dakota Suite – Dot Club, Berlin
Der sympathische Pianist aus Düsseldorf, gerne auch mit Streichquartett, überzeugt bei wirklich jedem Konzert. Dakota Suite so minimalistisch wie nie.
Natalie Merchant – Roter Salon, Berlin
Ein Wunschtraum hat sich mir mit diesem “Geheimkonzert” vor 100 Leuten erfüllt. Was für eine Frau, was für ein extrovertierter Auftritt. Exklusives Material vom nächsten Album.
Myriad Creatures – diverse Orte, Berlin
Stag-O-Lee kompatibles Beat-Quartett aus London, in Berlin lebend. Kinks & Faces lassen grüßen. Schon fürs OBS vorgeschlagen. Mit Sailorgirl im Cafè Zapata. No solo tango!
Michael J. Sheehy & Hired Mourners – Café Zapata, Berlin
Die Sheehy-Brüder hab ich schon gefühlte 10 mal gesehen. Aber die neue Rhythmusgruppe mit 19-jährigem Bassisten ist eine Wucht. Danke Patrick fürs Backstage Bier!
4 Festivals hab ich besucht: Stag-O-Lee Shakedown in Beverungen mit Death Letters, Gizelle Smith und den Sweet Vandals aus Spanien, das OBS mit Kristopher Aström, Miserable Rich und den Real Ones aus Norwegen, Rock am Ring mit Juliette Lewis und Madness (auf den großen Bühnen), Kitty Daisy & Lewis im Coca-Cola-Tent, sowie das Berlin-Festival in Tempelhof mit Saint Etienne, Telepathe und den großartigen WhoMadeWho. Uff.
Silvester feier ich noch einmal mit Kitty Daisy & Lewis im Admiralspalast in Berlin!
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5 Kommentare:
hach, in berlin sollte man leben. aber als schwabe wird man dort ja mittlerweile schwer diskriminiert...
Naja,
Du hast aber trotzdem sehr schöne Konzerte für Dich herausgepickt.
Berlin ist immer eine Reise wert:-)
An den Cineasten: Weihnachten läuft Fatih Akins "Soul Kitchen" an. Soundtrack mit u.a. Burning Spear, Curtis Mayfield, Isley Brothers...
Schon eine Meinung/ Empfehlung dazu?
An-Dréad
ich schaue eigentlich fast nie deutsche filme im kino, aber das werde ich ansehen, keine frage.
...kommt sicher bald auf arte...
ansonsten auch hier vielen dank für die tips, an den mann mit dem geschmackvollsten musikzimmer des jahres!
badabing!
Jau, Soul Kitchen - da freu' ich mich schon drauf!
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