Samstag, 17. März 2007

J.J. Cale
Get Down Funky
In Oklahoma


Kann man mit JJ Cale funky downgetten? Dem anerkannten Meister des Laidback-Grooves, der gerne von Langweilern wie Eric Clapton gecovert wird? Dem „Schweiger von Tulsa“?

Der R-Man legt so was ja ab und zu mal im Stadtkrug auf und ich habe auch gerne die eine oder andere Cale-Scheibe in der Kiste. Zehn Nummern wie bei Van Morrison kriege ich nicht zusammen, habe auch nur vier Alben und ein paar Singles, für diese Top-Five hat es aber dennoch gereicht:

1. Travelin’ Light (von „Troubadour“ 1976)
Hier spielt Cale eine lupenreine Funk-Gitarre mit saucoolen Licks über einem erstaunlichen Bass, das Ganze viel schneller als sonst. Highlight sind das Solo der akustischen Gitarre, an das sich ein knorke Vibraphon anschließt. Auch sein nöliger Flüstergesang macht sich hier ganz ausgezeichnet. Rasant und funky, zwingend tanzbar.

2. Friday (von „5“ 1979)
Superhypnotische Upbeat-Nummer mit einem stoisch rollenden Bass und ebensolchem Gitarrenriff plus ein paar kleinen jazzigen Licks, minimalistisch wie immer. Dazu sein rauchiger, knarziger, extrem cooler Gesang. Mit vier Minuten definitiv zu kurz, ich will einen angedubten Extended-Mix!

3. Mama Don’t (von „Shades“ 1980)
Extrem rasant und druckvoll, weder laidback noch minimalistisch. Aber doch simpel gemacht, Cale zählt singend auf, was jene Mama alles nicht mag, angefangen von den einzelnen Instrumenten, die dann nach und nach einsteigen. Wenn sich die Band dann funky eingegroovt hat, geht es auch um andere „Bad Habits“ und zwischendurch hat jedes Instrument dann auch noch ein kleines Solo abgekriegt – das Ganze von Audie Ashworth wirklich perfekt produziert

4. Okie (von „Okie“ 1974)
Kleines feines Instrumental im lässigen Shuffle-Beat, darüber nur Cales flüssig-swingende E-Gitarre – dies war vor Dekaden übrigens die upliftende Titelmelodie vom SWF3 Popshop, wenn ich mich recht erinnere….

5. Call Me The Breeze (von „Naturally“ 1972)
Später von Lynyrd Skynyrd gecovert, ist dieser Opener des 72er Debütalbums eine schwungvolle Upbeat-Nummer mit einem simplen Country-Beat und einem lustigen Drum-Sound, der fast wie eine Beatbox klingt. Insgesamt aber deutlich am Blues orientiert, wie man es vom Meister (der laut All Music Guide übrigens „Jean Jacques“ heißen soll!) gewohnt ist

Und ja, Cocaine ist auch erstaunlich frisch geblieben. Funktioniert für mich so ähnlich wie Steve Millers Fly Like An Eagle, also untertouriger funky Blues-Rock, sehr hypnotisch und angenehm weggetreten.

Wie immer gewünscht: Ergänzungen, Verbesserungen, Edits und Remixes…. (Whirlyjoe)

PS: Tatsächlich habe ich beim letzten shake baby shake einen JJ Cale Track gespielt, nach knapp 15 Minuten, zum anwärmen. Gegen später wird im Stadtkrug generell etwas mehr Gas gegeben. Werde aber mal schauen, ob ich noch nachlegen kann. Falls sich unter den Bloglesern ein Cale-ist findet, der und hilft die Lücken zu füllen, bitten wir um Hebung der rechten Hand und ein lautes Hier!

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

"der R-Man legt so was manchmal auf ..." Und er tut gut daran! Ja, SWF3 Pop-shop, welch phänomenales Gedächtnis, das war doch kurz nach der Steinzeit!? Das lief immer parallel zu den Hausaufgaben nach dem Mittagessen. Jugenderinnerungen werden wach an einem verregneten Samstagmittag. Immerwieder nett bei Euch herein zu schauen. Das musste auch mal wieder gesagt werden.
J.J.Cale passt eigentlich fast immer, zu Beginn des Abends zum langsam reinschlappen, am Ende natürlich zum relaxten rausschlappen (Magnolia), nach halbem Reinschlappen zum langsam das Tempo anziehen (Money Talks, gerne auch die Live-Version), auch wenn 's mal up-tempo sein soll, gibt es reichlich Auswahl: (Anyway the wind blows, Downtown L.A.) dann kommt auch die "After Midnight" Version von Langweiler Clapperton ganz prima. Jedenfalls bleibt Cale immer angenehm locker und luftig und schafft dem Volk auf dem Dancefloor immer eine kurze Frische-Infusion, danach kann dann neuer Druck aufgebaut werden. Wenn der Groove mal im Mix verloren gegangen ist, kann man ihn mit "That Kind Of Thing" (Travelog) im Handumdrehen wieder herbei holen! Und dann fällt mir noch "Don't Cry Sister" ein, das gefällt immer den Ladies ganz gut, und da lohnt sich mal ein Reinhören in die Version von Clarence "Gatemouth" Brown mit Maria Muldaur (von: Long Way Home). Apropos: Clarence "G" Brown - aber, das ist wohl schon ein ganz anderes Thema ...
macht weiter so, Christoph "F-stone" Falkenstein

Anonym hat gesagt…

...da fände ich in diesem Zusammenhang noch 'Lies' (v.'Really') erwähnenswert!