Freitag, 30. März 2007

Abt.: Moodtrip
Soulsavers
It’s Not How Far You Fall,
It’s The Way You Land


Soulsavers sind ein Duo aus Manchester, früher als DJs unterwegs, einer gar im Soul/Funk-Bereich (es gibt da ein paar inoffizielle Mix-CDs). Aber schon ihr Debüt Tough Guys Don`t Dance war von ganz anderem Holz. Das erinnerte an John Carpenter-Filmmusiken, düsteren Downbeat und hatte u.a. mit zwei von Josh Haden (Spain) gesungenen Tracks eine Handvoll Tunes, die auch 3 Jahre später noch jedes Düster-Mixtape veredeln.

War der Vorgänger weitestgehend instrumental, so regieren auf It’s Not How FarYou Fall die Stimmen – und was für welche! Gleich 8 der 11 Songs werden von Mark Lanegan`s rauchigem Bariton perfektioniert (bei Neil Young’s Through My Sails gar mit Will Oldham im Duett), ein paar weibliche Stimmen besäuseln den Background und als weitere Gäste waren P.W. Long und Jimi Goodwin (Doves) zugegen.

Thematisch ein Gospel-Album (lag bei dem Bandnamen ja eigentlich nahe), aber ohne jetzt Nicht-Kirchgängern übel aufzustossen. Ein paar dieser dunklen Instrumentals sind verstreut, die gehen weitestgehend noch als TripHop durch, sind aber eher von einer cinematischen Grösse, daß sie als Bindeglieder zwischen den Vokalsongs perfekt funktionieren. Ansonsten ist das gut gebettet in Americana, Folk, Blues und Gospel. Mehr als einmal fühlt man sich in ein Lanegan Album versetzt, denn die musikalischen Beiträge der beiden Mancunians sind so atmosphärisch dicht und mit so vielen instrumentalen Feinheiten durchsetzt, daß ich da zu dem von mir so heiß geliebten Lanegan-Solowerk keine Unterschiede höre.

Bei Ghosts Of You & Me und Jesus Of Nothing wird es kurz mal rustikal, sonst herrschen hier durchweg ganz elegische Stimmungen. Das Album endet mit der schönsten Version von No Expectation (Jagger/Richards), die ich je gehört habe. Extrem entschleunigt, non einer Kirchenorgel getragen und einer Pianolinie langsam vorangetrieben, gibt Lanegan hier eine Sangesvorstellung, die mich mal wieder ganz tief berührt. So, wie es seit Jahren kaum ein anderer vermag. Nach 5 ½ Minuten ist der Song vorbei, es herrscht 60 Sekunden Ruhe und die Soulsavers legen noch ein kleines, fast meditativ-minimalistisches Piano-Instrumental nach. Perfekt! (R-man)

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Tough guys don't dance? Na, mal sehen, wer von euch sich nächste Woche auf der neu gestylten Tanzfläche tummelt... (Jaybee)