Dienstag, 6. März 2007

2-Tone-Fever:
The Specials

Nachdem die Post zu den formidablen Dexy’s Midnight Runners zuletzt so gute Resonanz bekam, schiebe ich jetzt mal was zu einer Band nach, die ich genau in diesem Kontext sehe, auch wenn die Specials ja objektiv dem britischen Ska/Reggae-Lager zuzuordnen sind. Für mich gilt da generell: authentischer Jamaika-Ska ist ebenso okay wie die britischen Revival-Bands Ende der 70er, während man von zeitgenössischen Ska-Combos (vor allem aus Übersee) die Finger lassen sollte.

Die Epoche ist also dieselbe wie bei Kevin Rowland, und auch hier gibt es nur ein schmales Oeuvre zu begutachten, nämlich das titellose Debütalbum von 1979, produziert übrigens von Elvis Costello, sowie dessen Nachfolger More Specials von 1980. Dann war auch schon Schluss, nachdem Mastermind Jerry Dammers als Special AKA weitermachte und seine Bandmates die ziemlich interessanten Fun Boy Three gründeten, zu denen man eigentlich auch mal was Wohlwollendes schreiben könnte.

Die Band um Songwriter und Tastenmann Dammers und Sänger Terry Hall stammte aus Coventry und bildete zusammen mit Madness und Selecter das Zentrum des damaligen Ska/Rocksteady-Revivals, wobei sie ihren undogmatischen Sound mit einer guten Portion Soul und Punk-Attitude anreicherten. Das Debütalbum ist meines Erachtens Pflicht, dazu kommt die Single „Ghost Town“ – aus diesen Scheiben kann man dann diese kleine Top-Five-Liste zusammenstellen:

1. A Message To You Rudy (von “The Specials” 1979)
Kongeniales Cover des alten Dandy Livingstone-Klassikers, auch heute noch ein unverwüstlicher Party-Klassiker, der auch in jedes Nicht-Reggae-Set passt

2. Gangsters (von “The Specials” 1979)
Der angepunkte Ska-Rocker, passt perfekt zu „Nightboat To Cairo“ von Madness, massiver Uptempo-Groove, feine kleine Orgel – durch und durch upliftend

3. Too Much Too Young (von “The Specials” 1979)
Lustig zum Mitgröhlen, trotzdem nicht so stumpf wie z. B. „Monkey Man“, eher mäßiges Tempo für Ska-Verhältnisse, hat außerdem einen richtigen Dub-Part zu bieten

4. Ghost Town
seinerzeit nur als Single erschienen, aber natürlich auf diversen Best Of-Compilations zu finden – die perfekte Synthese aus Reggae und mystischer Wildwest-Romantik

5. Hey Little Rich Girl (von „More Specials“ 1980)
Wunderbar beschwingte Nummer mit knackiger Gitarre und tolerablem Sax, auch hier mit dem typischen Specials-Mitgröhlfaktor

Wer andere Specials-Favoriten hat – immer her mit den Kommentaren. Ich finde das ja immer inspirierend, wenn man auch auf scheinbar gut bekannten Platten mit der Nase auf versteckte Hits gestoßen wird. (Whirlyjoe)

PS: Hier gibt es eine perfekte Webseite zu den 2-Tone Releases!

7 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Cheers Whirlyjoe!

Welch' ein Zufall: ich habe die Specials just vor zwei Wochen wieder ausgegraben und war ob der Qualität des Debüts hellauf begeistert. Zum hochköcheln auf einer Party finde ich auch "It's up to you" von eben dieser ersten Platte sehr schön.

Weitermachen...

Anonym hat gesagt…

Schön ist auch "Rat Race"! (Single only?) ...

Anonym hat gesagt…

also "rat race" habe ich jetzt nicht gefunden, aber "it's up tou you" ist schon eine sehr lässige reggae-nummer mit mächtiger bass-line. danke für den tipp!

Anonym hat gesagt…

kleine Klugscheisserei am Rande:

'rat race' war von 'Special Beat',
(die gab's was später + setzten sich aus Ex-Mitgliedern von The Beat und den Specials zusammen)

Beste Grüsse

Anonym hat gesagt…

'rat race' läuft auf der Single-Collection unter 'the Specials'.
mein coment war wohl doch mehr scheisse als klug?!?
-egal- ...bleibt ein guter song!

Anonym hat gesagt…

...aber nein, wir lernen alle mit dir und gleichzeitig wächst das interesse an der nummer immer mehr.

Anonym hat gesagt…

...ich hab' tatsächlich beide Versionen in meinem Regal gefunden.
(Die Version von 'Special Beat' ist 'ne ziemlich schrottige Live-Version.)