Montag, 19. Februar 2007

Abt.: Brandneu
Little Barrie
Stand Your Ground

Coole, kleine britische Band mit dem zweiten Album. Das Debüt hat mich begeistert und Stand Your Ground, das kann ich eingangs schon verraten, ist noch besser. Chef von Little Barrie ist Barrie Cadogan, Gitarrist, Sänger und Songwriter in Personalunion. Bassman Lewis Wharton und der neue Drummer Russell Simins (Blues Explosion) stricken im Hintergrund am Rhythmusnetz und sorgen für einen straffen, funky Beat. Das ist dermassen engmaschig, daß Cadogan ganz ökonomisch zu Werke gehen kann. Er ist zwar ein Höllengitarrist, aber er hält sich zurück. Fast durchweg hört man nur eine knochentrockene Gitarre, selten werden hier ein paar Spuren übereinander gelegt. Das klingt manchmal wie ein Meters-Album auf 45 oder das ach so geile, stoische Saitengekratze auf James Brown Platten. Aber immer wieder zeigt er, was er drauf hat und bringt kleine Beweise seines Könnens ins Spiel – mal ein Jazzlick, dann Chicago-Blues, Hendrix-mässiges oder ruppigen Rock`n´Roll.

Die funky Highlights sind klar Pin That Badge und Cash In - zwei mächtig nach vorne gehende, funky Garagenrocker. Aber es funktioniert eigentlich komplett, dieses Album, sogar Pretty Pictures, das klingt wie ein (gutes) Stray Cats Outtake (und da dachte ich, Rockabilly brauche ich nun wirklich nicht mehr).

Wie beim Debüt ist der Gesang der einzige Teil, der nicht seine 110 % bringt. Zu dünn ist die Stimme des kleinen Barry. Aber irgendwie habe ich mich schon dran gewöhnt und mittels Studiotechnik wird hier versucht, sie so mächtig wie möglich erscheinen zu lassen. Und was ihm an Volumen fehlt, das macht er mit Einsatz wett.

Nach knapp 40 Minuten ist das Album zu Ende. 10 Songs, die klassische Länge, eine tolle Rock-Platte einer kleinen britischen Band. (R-man)

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

...doch, rockabilly brauchst du unbedingt.

dann werde ich doch demnächst mal was zu stray cats abliefern, das macht spass.

Anonym hat gesagt…

das album habe ich mir dann gleich als vinyl geholt und wie immer kann man sich auf r-mans empfehlungen verlassen.

das gute an der band ist diese kompaktheit, das klingt völlig unprätentiös wie gerade eben im eigenen keller eingespielt. irgendwo zwischen g. love und jj cale.

die besten songs sind m.e. "pin the badge" und "just wanna play".