Donnerstag, 11. Januar 2007

How to buy?
James Brown
Teil 1: Studio


Da ich selbst erfahren habe, wie schwierig es ist, aus den vielen JB Veröffentlichungen die besten heraus zu suchen, wollte ich hier mal kurz eine rein subjektive Kaufempfehlung geben. Ich will mich da nicht als absoluter Kenner aufspielen, habe aber meine Erfahrungen mit denen von Wissenden verglichen und bin zu folgendem Ergebnis gekommen. Wegen derLänge in 3 Teilen: Studio, Live und James Brown’s Funky People. Abweichende Meinungen werden gerne gehört....

James Brown – Star Time
Reissue der 72-Track-4-CD-Anthologie, kommt in einer Longbox und mit einem 64-seitigem Booklet und neuem, schöneren Cover. Während der 294 Minuten und 50 Sekunden kann man chronlogisch die Entwicklung vom anfangs verhaltenen Rhythm & Blueser der 50er und frühen 60er zum Zeremonienmeister des Funk, der permanent die Rhythmuspeitsche schwingt, perfekt nachvollziehen. Sogar Disc 4, die den kreativen Abschwung von JB dokumentiert, präsentiert sich auf die Essenz konzentriert als feine Zusammenstellung. Natürlich sind knapp 5 Stunden bei einer solchen Karriere gerade genug. Und wahrscheinlich Basis für tiefere Grabungen...

James Brown - 20 All-Time Greatest Hits!
Der perfekt Einstieg in die Welt des Soul-Gotts mit den tatsächlich besten Tracks von den frühen R&B-Knallern über die wegweisenden 60er-Hits bis hin zu den 70er Funkjuwelen. Für die, die sich einreden, daß sei "alles was ich von James Brown brauche", sicher eine gute Wahl.

James Brown – In The Jungle Groove
Remasterter Reissue der ehemals Mitte der 80er erschienenen Dokumentation der Phase zwischen '69 und '71, als sich JB vom Soul Brother zum Funk-Godfather wandelte. Mit zwei Versionen von Funky Drummer (eine remixt), Hot Pants, einer remixten Version von Talkin Loud & Sayin Nothing (gigantisch) und anderen Hits dieser Zeit. Dazu gibt es mit der bislang unveröffentlichten full length Version von Blind Man Can See It ein weiteres Extra und I Got To Move war gar gänzlich unveröffentlicht. Funk-Klassiker, kein Zweifel.

James Brown – Motherlode
Remasterter Reissue der Compilation, die ein paar Jahre nach In The Jungle Groove veröffentlicht wurde und den Zeitrahmen von 1969 – 1973 beleuchtet und die üblichen Hits unberücksichtigt lässt. Dabei laufen die Tracks perfekt ineinander, sodass gar nicht erst Compilation-Atmosphäre aufkommt. Neben einigen unveröffentlichten und raren Aufnahmen ragt vor allem People Drive Your Funky Soul in der bisher unveröffentlichten Langversion heraus, das die exzellente Band im perfekt-hypnotischen Groove dokumentiert. Neben einigen Nachbesserungen (neue Mixe) gibt es drei Bonustracks: You´ve Changed (unveröffentlicht), Bodyheat (unveröffentlichter 12-Minuten Mix) und Can I Get Some Help (unedited/unveröffentlicht). Eine gute Ergänzung zu In The Jungle Groove.

James Brown – Getting’ Down To It
Der nimmermüde Funkateer schaltete 1969 einen Gang zurück und nahm mit dem Dee Felice Trio dieses legendäre/swingende Album auf. Neben einigen Sinatra Evergreens (Strangers In The Night, Chicago, Time After Time) hören wir seine Version von Sunny sowie die JB-Originale Cold Sweat und There Was A Time. Aber das ist weit davon entfernt, Las Vegas-Weichspülsound zu sein, denn die Band swingt und der Meister schafft sich hier richtig rein.

James Brown – Soul On Top
1970 setzte er die auf Gettin`Down To It eingeschlagene Richtung fort und ging mit dem ehemaligen Duke Ellington Drummer Louie Belsson und dessen Orchester ins Studio. Das Ergebnis war eine explosive Mischung aus dynamischem Big Band Jazz und brodelnder Funk Power. „…Soul On Top is undoubtedly a lost masterpiece.” (Mojo. ****)

James Brown – Black Caesar
Nach Isaac Hayes und Curtis Mayfield lieferte JB '73 sein Blaxploitation-Soundtrack-Debüt ab. Neben ein paar tighten Instrumentals sind es vor allem The Boss, Make It Good To Yourself und Mama’s Dead, die das Album in das obere Drittel der Brown’schen Discografie heben.

James Brown – The Payback
Beim 73er Doppel-Album perfektionierten JB und seine Band (Fred Wesley, Maceo Parker, St. Clair Pickney, Jimmy Nolen, Jabo Starks) ihren telepathischen Groove. Bei 8 Stücken auf 73 Minuten ließ man sich Raum für Soloausflüge, die auf der satten Funkbasis bestens abgesichert waren. Mit Tracks wie Time Is Running Out Fast, Shoot Your Shot und Mind Power.

James Brown – Hell
74er Nachfolger von The Payback und damals ebenfalls auf Doppelvinyl erschienen. When The Saints Go Marching In und Stormy Monday sind eher Irrläufer, aber Mr. Thang, Coldblooded und das abschließende, 13-minütige Papa Don’t Take No Mess beweisen, daß James Brown und seine Mannen den Funk noch immer bis kurz vor die Explosion treiben konnten.

Soon come: James Brown live! Stay tuned! (R-man)

Keine Kommentare: