Dienstag, 3. Oktober 2006

Abt.: Brandneu DFA-Remixes Chapter 2 The Hardest Working Men im internationalen DJ- und Remix-Wesen liefern die nächste Remix-Collection ab, die sich auch diesmal gewaschen hat. Denn die DFA-Maschine läuft nach wie vor völlig reibungslos und auf höchsten Touren. James Murphy & Tim Goldsworty kultivieren einerseits ihren ganz eigenen Style (Punk-Rock-Psychedelic-Dancefloor), schaffen es aber nach wie vor, mit fast jedem ihrer doch recht zahlreichen Remixes zu überraschen, eigenwillig und innovativ zu sein. Allein schon die Länge ihrer Mixes wird so manchen Auftraggeber irritiert haben: hier denen sie Goldfrapps ursprünglich knackigen Elektro-Pop mit Kuhglocken und Handclaps auf 13 Minuten – UNKLEs „In A State“ läuft sogar noch länger und ist jede Sekunde wert, wenn der hypnotische Riffrocker mit Alan Parsons- wenn nicht sogar Klaus Schulze-Prog-Chören angereichert wird. Wer das laut hört und sich darauf einlässt, wird auch diesmal wieder hingerissen sein. Diese ganz typischen DFA-Soundideen sind oft recht simpel, aber ungeheuer effektiv, da man sich im Mix einfach richtig viel Zeit lässt, systematisch etwas aufzubauen, Spannung und Druck zu erzeugen und dabei fast immer lupenrein nach DFA zu klingen, egal ob nun die O-Töne von Tiga, Junior Senior, N.E.R.D. (übrigens absolut HipHop-frei), Hot Chip oder Chromeo noch irgendwo im Mix auftauchen. Das Meisterstück auf Chapter Two ist aber der superfunky Neunminüter, der den ansonsten ja doch recht verdrießlichen Nine Inch Nails abgerungen wird. Was für ein Hammer! Und so typisch, mit Handclaps, Kuhglocken einem nie stoppenden, superdreckigen Funk-Bass-Riff und darüber freifließenden Keyboards und psychedelischen Electronics, dass einem ganz schwindlig wird. Das rockt und schwitzt und groovt wie nichts anderes. 8 Tracks in 72 Minuten (auf CD, Doppel-Vinyl hat weniger), DFA- State Of The Art, verschleißfrei, unverwüstlich, süchtig machend. (Whirlyjoe)

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