Mittwoch, 15. Dezember 2010
Jahrescharts 2010 Whirlyjoe
Ich bin das ganze Jahr als Berufsdemonstrant gegen den Stuttgart 21-Schwachsinn im Einsatz gewesen, da blieb im kulturellen Bereich dann leider einiges liegen (Literatur und Kino zum Beispiel). Trotzdem hat es wieder für die wichtigsten Listen gereicht, etwas Amüsement muss ja sein….
Alben
1. Junip - Fields
Diese Musik ist trotz ganz konventioneller Instrumentierung komplett neu: dunkelrot glühend, psychedelisch-luftig und total süchtigmachend. Der Acid-Folk der Zukunft.
2. Seu Jorge And Almaz
Diese Stimme, wow! Und um den brasilianischen Bariton herum auch noch satter, harter, souliger Seventies-Psychedelic-Rock zwischen Os Mutantes und Shuggie Otis.
3. Allo Darlin’ – Allo Darlin’
Das sonnigste Indie-Pop-Album des Jahres. Oder Jahrzehnts? Die munteren Briten stecken die dieses Jahr ja auch wieder sehr guten Belle & Sebastian trotzdem locker in die Tasche.
4. Sharon Jones & The Dap-Kings - I Learned The Hard Way
Das perfekte Classic Soul-Album. Kann man nicht besser machen. Und als DJ kann man so gut wie jeden Song auflegen – alle gehen schwer zu Herzen!
5. Roots Manuva – Duppy Writer
Den mit Abstand besten britischen Rapper hatte ich aufgrund seines Hangs zu eher futuristischem Dubstep/Dancehall-Zeug ja fast schon aufgegeben und dann das: die Wende hin zum altmodischen Reggae!
6. Bomb The Bass - Back To Light
Ein ganz unerwarteter Knaller: Tim Simenon zaubert mit Gui Boratto zwischen Cosmic Disco und Dream-Pop einen ganz eigenen Sound, gebettet auf fluffige, spacige Sequencer-Sounds, die einen beim Hören herrlich wegdriften lassen.
7. Fat Freddys Drop - Live At Roundhouse
Ich mag keine Livealben. Dieses aber schon, denn der elastisch federnde, zwingend tanzbare und psychedelisch abhebende Reggae-Groove der Neuseeländer ist vor allem für die Bühne gemacht.
8. LCD Soundsystem - This Is Happening
Die verlässliche Größe – auch wenn James Murphy behauptet, keine Hits zu produzieren, sind hier gleich mehrere drauf, ruff & tuff wie immer.
9. Chromeo – Business Casual
Der sensationell coolste 80er-Retro-Sound zwischen Hall & Oates, Prince, Cameo und Rick James, kombiniert mit superfunky Grooves der French House-Schule, all inclusive mit Handclaps, Falsett-Harmonies und Vocoder.
10. Quantic presenta Flowering Inferno - Dog With A Rope
Tropical Soundclash! Will Holland fusioniert aufs Entspannteste Descarga-, Mambo-, Bugalu- und Cumbia-Funk mit feinstem, mild angedubtem Reggae: lowdown und wunderbar hitzetauglich.
Wegen Parteilichkeit und offensichtlicher Vetternwirtschaft außer Konkurrenz: die besten auf Glitterhouse Records (konnte mich echt nicht entscheiden):
Elva Snow - Elva Snow
Ganz wunderbares Album, auch von mir zunächst eher übersehen. Tolle, bewegende und eingängige Songs, die im Bandformat fast besser rüberkommen als bei Scotts eher minimalistischen Soloalben.
Tamikrest - Adagh
Der Wüstentrip wurde verdientermaßen zur Erfolgsstory. Nie gehörte, dunkel-hypnotisch-psychedelische Musik aus einer anderen Welt. Eine Zierde fürs Label.
Reissue des Jahres:
Nick Garrie - The Nightmare Of J.B. Stanislas (40th Anniv. Deluxe Ed.)
Sonderlob für diese opulente Perle: höchster Raritätenfaktor trifft auf aufwendigste Verpackungskunst. Ein kleiner Schatz.
Songs/Tracks:
1. Juan MacLean - Feel So Good (Monster-Track!)
2. Roland Appel – Schooldayz (noch ein Monster-Track!
3. Fitz & The Tantrums - Money Grabber
4. Ben L'Oncle Soul – Soulman
5. The Bird And The Bee - I Can't Go For That
6. Moon Invaders – Chain Gang
7. Rachel & The Soul Criminals - Plain & Simple
8. 3 Titans feat. Menahan Street Band – College/The Life Of A Scholar
9. Dum Dum Girls - Jail La La
10. Hercules and Love Affair - My House
Konzerte (ohne Rangfolge aber das OBS und auch Crosby Stills & Nash möchte ich doch besonders loben)
Bambi Molesters
Crosby Stills & Nash
Cut In The Hill Gang
Gossip
OBS
Putte & Edgar
Tamikrest
Tokyo Sex Destruction
Wovenhand
Steve Wynn
(whirlyjoe)
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