Abt. Stadionrock
Gossip live!
Also in den letzten Tagen hatte ich wirklich reichlich Konzert-Action, überwiegend kleinere Gigs cooler Glitterhouse- und Stag-O-Lee-Bands, aber auch Angesagtes (Yann Tiersen – war langweilig), dazu jetzt die Chartsstürmer Gossip in Stuttgarts zweitgrößter Multifunktionshalle (Porsche-Arena). Nebenan in der Schleyer-Halle waren übrigens zeitgleich Deep Purple zugange, vor noch mehr Leuten.
In die Porsche-Arena wollte ich ja nie im Leben, Bierpreise von unverschämten 5 Euro vergrößern den Spaß auch nur bedingt. Mit ca. 5000 Leuten war die Halle aber zum Glück nicht ganz voll, weshalb man dann ohne jedes Gedrängel sogar ziemlich nahe an die riesige Bühne kam. Überhaupt war das eine rundum angenehme, gut klimatisierte und entspannte Veranstaltung, während die Band beim letzten Stuttgart-Gig ja noch das kleine Schocken beinahe zum Explodieren brachte.
Besonders gefreut hatte ich mich ja auf Hercules & Love Affair als Support. Aber ob das gut geht, in so einer Riesenhalle? Ich fand schon. Mächtiger Bollersound, hypnotische Beats, eher schon ein DJ-Set verstärkt von drei singenden Damen eher unbestimmten Geschlechts. Und lustigerweise klingen die New Yorker immer mehr wie Soul II Soul zwanzig Jahre später. Will ich wieder sehen, aber in einer kuscheligeren Location.
Umbaupause, vier Bier im Plastibecher für die Gang macht 20 Euro plus Pfand. Das Publikum lustig gemischt, von jung und queer bis schwäbisch bodenständig, präsentiert hat peinlicherweise SWR3, der denkbar schlimmste Radiosender der Welt. Dann ging’s auch gleich los, Beth Ditto ist tatsächlich ein Ereignis. Ich denke, sie staunt selbst, wie schnell sie es auf die allergrößten Bühnen gebracht hat. Sie ist angenehm natürlich und trotzdem charmant, kindisch und bester Laune. Der Sound ist schlicht und funktional, wie auf Tonträger eben auch und ihre Stimme tatsächlich eine Waffe.
Die Hits kommen alle, dazwischen allerdings auch ein furchterregendes Tina Turner-Cover („What's Love Got To Do It”), das die SWR-Crowd dann auch lautstark und mit in die Luft gereckten Feuerzeugen mitsingt – pure White Trash!. Zum Finale gibt Beth dann acappella Dolly Partons Superschnulze „I Will Always Love You“, das die Anwesenden natürlich wiederum von Whitney Houston kennen. 75 Minuten mit Zugaben sind dann auch genug, war aber alles in allem ein komplett überzeugender Auftritt, auch wenn man sich die Konzerte in schweißtriefenden kleinen Clubs dann doch zurücksehnt. Den großen Erfolg in Richtung Mainstream gönne ich Gossip aber aus tiefstem Herzen. Und Beth Ditto ist schon knuffig.
Auch lustig: schon einen Tag später kann man bei Youtube das komprimierte Konzert in erstaunlich guter Qualität nacherleben, schaut doch mal rein:
Das Handyfoto hat meine kleine Schwester gemacht.
(Whirlyjoe)
5 Kommentare:
Du hättest Deine kleine Schwester zum Fotografieren aber ruhig mal hochheben können!
schön, aber jetze mal schnell zu miraculous mule, bitte! Habs verpasst und sehne mich nach audiovisueller overdose!
Mensch Joe, Brüder im Geiste: Ich gehe übermorgen in Düsseldorf zu Gossip und freu' mich schon wie Bolle !!!
fünf Euro für ein Bier und wahrscheinlich noch 0,3 ja wo leben wir denn!Ein Grund mehr diese Location zu meiden,auch wenn es manchmal schwer fällt.
tröstlicherweise waren es große 0,5 l-biere, wie wir schwaben sie ja gerne trinken....
busch-man: hau rein!
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