Dienstag, 26. Januar 2010

The Stag-O-Lee Shakedown! Mutter Kassel Letzten Samstag waren der alte DJ-Haudegen Duke Jens-o-matic und yours truly (als Prince R-man) in der Mutter in Kassel als Plattenleger tätig. Die Mutter, von Beverungen verkehrsgünstig in der Nordstadt der hessischen Metropole gelegen, ist als Kneipe/Club/Bar eine Punk`n´Roll-Institution, die ich schändlicherweise nie zuvor besucht hatte. Dabei ist das Programm (DJs an den Wochenenden) durchaus schwer interessant. Gegen 20 Uhr traf ich den extra aus Stuttgart angereisten Duke in der Bahnhofskneipe auf zwei Pilslängen. Am Telefon fragte ich ihn noch, wieviel Zeug er mit habe? Darauf er: „Vier Europaletten!“ Letztlich waren es aber „nur“ zirka 200 7“-es und 100 LPs, dazu eine CD-Mappe. Alles verschnürt auf einer Art Sackkarre und somit gut gerüstet für drei Jahre auflegen. Nach einem Wagenrad von Pizza trafen wir gegen 22 Uhr gleichzeitig mit Wirt Udo vor dem Etablissement für die Nacht auf. Udo kommt aus Warburg (also um die Ecke) und hat Beverungen mit seinem angelnden Vater schon früh erkundet, man verstand sich also auf Anhieb. Der Laden füllte sich alsbald mit Jungvolk, derweil lief eine hauseigene Compilation mit dem Titel Negermusik. Gegen 23 Uhr übernahmen wir dann die Wheels Of Steel. Die waren von Technics, der Doppel-CD-Player hatte allerdings seine Macken und die Regler des Mischpults hatten wir alsbald auf 11 ½ geschoben. Ohne viel Warm Up ließen wir es gleich ganz gut krachen, R&B, Rock`n´Roll und Früh-Soul bestimmten die Szene. Dazu einige Bopper von’ Lightnin Hopkins und John Lee Hooker. Wir hatten unseren Spass und Jens’ Befürchtung, ich würde zu viel Funk auflegen, war da schon in alle Winde zerstreut. Der Laden füllte sich nur spärlich, man warnte uns vorher vor diversen Gegenveranstaltungen, aber gegen 2 Uhr morgens war die Mutter endlich rammelvoll. Ach ja, die Mutter. Wer noch nicht da war, dem sei erklärt, daß der Laden so etwas wie der Punk`n´Roll Himmel auf Erden sein muß. Leicht angeranzt, aber nicht ranzig, bunt geschmückt mit vielen Flohmarktfunden und kitschigen Wandteppichen, in die man zur Auflockerung schon mal ein UFO eingeklebt hat. Der Laden ist eher eine Art langer Schlauch, mit großzügiger Theke gleich links vom Eingang. Nach ein paar Metern gibt es zwei Durchgänge, von denen aus man in den Hauptraum gelangt. Gemütliche Sitzecken und eine kleine Tanzfläche bestimmen das Bild, das DJ-Podest hinten am Ende ist großzügig gestaltet. Danach kommt noch ein Raum mit zwei Kickern. Wir fühlten uns jedenfalls auf Anhieb wohl und dieses Gefühl sollte sich im Laufe des Abends eher verdichten. Gegen drei tauchten dann die Leute von den Mad Sin und Speed Chicken Konzerten auf, deren Geschrei nach „Rockabilly“ der Duke kurz mit einer Cramps-Single erstickte, bevor wir zu dem zurückkehrten, was wir tatsächlich auflegen wollten. Besonders schön der Übergang von Looking For My Baby (Nightriders) zu Artibella (Ken Boothe) und die nachfolgende Reggae-Selection. Ab vier Uhr spielten wir dann mit etwas größerer Hitdichte, um die Tanzfläche am Kochen zu halten und gegen 5 Uhr liefen die letzten Rausschmeisser. Balladen oder Tränenzieher hatte Jens nicht dabei, da war ich besser bestückt. Aber der Duke zauberte immer mal wieder eine Genialität aus seinem Singles-Koffer, um nach 6-8 R&B-Krachern locker in ein anderes Genre zu schalten. Ist halt ein Profi. So haben wir mehr als 6 Stunden konsequent Ping-Pong aufgelegt und hatten einen Mordsspass dabei. Nach dem Besuch in der Mutter muß ich meine Vorurteile über Nordhessen auf jeden Fall revidieren. Gar schee wars! (R-man) PS: Der junge blaue Mann dort oben ist übrigens King Khan, der zu Kasseler Zeiten hier sein Unwesen trieb. KK Gitarrist Till ist der zweite Besitzer der Mutter und war am Samstag gerade frisch von einer Australien Tour heimgekehrt.

1 Kommentar:

k-nut hat gesagt…

....irgendwie sind sämtliche Bamboos-Videos übernacht aus dem Netz verschwunden!?!
Drum also spontan R-Mans Mutter-Rückschau. Das interessiert uns ja auch ohnehin noch mehr, gell?

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