Donnerstag, 31. August 2006

London/Day Two Notting Hill Carnival Nachdem ich ja nun Freitag früh im Bett war, erwachte ich dann doch mit Kopfschmerzen, weil mein Kissen mit Beton statt Federn gefüllt war. Zumindest konnte ich so mal wieder das Hotel-Frühstück genießen. Also ich gegen 10 Uhr rein in den roten Doppeldecker und Richtung Camden gefahren. Da die beiden Music & Goods Exchange Läden noch nicht geöffnet hatten, bin ich mal wieder über den Camden Market gestromert, aber das ist ja mittlerweile zur kompletten Touristenfalle verkommen. Der eine 2nd Hand Laden machte erst gar nicht auf und der andere verweigerte den Jägern den Zugang zum Bargain Basement. Rausgeworfene Zeit also. Zurück zur Soul & Dance Exchange in Notting Hill Gate, wo der Preiswert-Keller geöffnet hatte und ich zwei Stunden mit zirka 15 armlangen Reihen Vinyl verbrachte – Soul, Funk & Dance – LPs 1 Pfund, 12“-es 50 Cent. Mit Carly Simon’s No Secrets (dieses Cover!) und einem Kid Creole Klassiker wechselten zwei Alben den Besitzer, dazu kamen noch Maxis von Pointer Sisters (rotes Vinyl), Isaac Hayes, Kelis (10“-Trick Me Mash Up), Mavis Staples, Barry White, James Brown, Candi Staton, Rae & Christian, Gwen Guthrie, Donna Summer (1-seitige Mac Arthur Park Suite – 17:33 min.) und einige andere. 10 Pfund legte ich dafür auf den Tisch des Hauses. Ich hatte Beute gemacht. Ich war zufrieden. Zurück zum Hotel und des Gewichts entledigt. Zwischenzeitlich war mein Kumpel Andi aus München eingetroffen und zusammen steuerten wir zielstrebig den Black Lion an. Es war ja schon 14 Uhr. Mit viel Geschnatter machten wir dann die legendäre Berwick Street unsicher, aber auch hier war im 2nd Hand Laden der Billig-Keller geschlossen und bei Selectadisc, Reckless oder Soul Jazz hatte ich dann keine Lust, 8 Pfund für eine 12“ hinzulegen. Die letzten Käufe waren zwei Bücher im erstarkenden HMV-Shop: Hotel California (über den Aufstieg der Laurel Canyon Szene) und die runderneuerte Version (100 Seiten mehr) von Last Night The DJ Saved My Life, der wirklich sehr empfehlenswerten Geschichte des DJ-ing. Dann mussten wir schon wieder ins Hotel zurück (nicht ohne im Black Lion auf ein Pint zu stoppen), denn abends war ja die Norman Jay Crate Diggers Party in der Bar Form in London. Dort sollte ich gegen 8 Uhr auflegen, gefolgt von jeder Menge anderer Musik-Fanatiker. Die Bar Form ist in Enfield, was bedeutet, dass man die Picadilly Line bis zum Ende fährt (und von dem Ticket verkaufenden Ersatz-Jesus verlacht wird), um dann noch ein paar Pfund für ein Taxi auszugeben, um sich noch weiter vom Zentrum Londinums zu entfernen. Letztendlich hat der Trip 2 Stunden gedauert und ich bin 2 Minuten zu spät gekommen. Aber das war egal, Gastgeber Steve Ellis wies mich schnell in die Technik ein und mit der Nonchalance eines Alt-DJs habe die beiden Pioneer CD-Player (Vinyl hatte ich aus logistischen Gründen nicht dabei) mit folgendem gefüttert: Della Reese – I Got The Blues James Brown – People Get Up And Drive Your Funky Soul Aaron Neville - Hercules The Sisters Love – Give Me Your Love Al Green – Love Ritual Nicole Willis – Feeling Free Alder Ray Black – Just Because The Package Has Been Opened Angie Stone – Brotha (Pt. 2) Sidney Barnes – Love In The Moonlight Die Bar Form war echt nett eingerichtet (die Fotos sind bis auf 2 leider nichts geworden), da hat jemand Geld in die Hand genommen. Der DJ saß erhöht unter der Decke, aber irgendjemand hat den Leuten erzählt, dass Bose-Boxen es bringen würden. Tun sie natürlich nicht und so war der Sound schon ziemlich mittig-Scheiße. Dazu gab es Heinecken (auch nicht so doll) und als wir dann gegen 11.30 Uhr abends den letzten Zug nahmen, waren wir auch schon leicht drüber. In weiser Voraussicht hatten wir uns für den Rückweg für die British Rail entschieden, nicht auszudenken, welche Qualen wir wegen gefüllter Blase in der Tube hätten durchleiden müssen. Letztendlich war es ein netter Abend, aber mit definitiv zu viel Reiseaufwand. Da hätte man auch eine der vielen Alternativen wählen können… aber wir wollen ja nicht nachkarten. (R-man) Wie es weiter geht: Carnival Tag 1. Nie hat Green Onions besser geklungen, eine Horde betrunkener Briten zeigt den Jamaikanern wo der Sound System Hammer hängt und R-man & Andi durchleben eine weitere Odyssee. Diesmal durch Süd-London.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

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