Dienstag, 22. August 2006

Abt.: Deep Soul George Soulé Coming soon... Der Tag wird kommen und ich werde an dieser Stelle meine ausserordentliche Liebe zum Southern Soul zum Ausdruck bringen, der ja trotz ziemlicher Rassenprobleme Ende der 60er/Anfang der 70er sowohl von weißen als auch farbigen Musiern funktionierte. Oder auch zusammen, wie Booker T & The MGs damals in Memphis bewiesen (jedenfalls bis zum Martin Luther King Attentat). Den weißen Teil der Geschichte beleuchteten die beiden Country Got Soul-Compilations vor einiger Zeit nahezu perfekt (nahezu, weil ich nie genug bekommen kann von dem Zeug), mit Tracks von Tony Joe White, Donnie Fritts, Dan Penn, Larry John Wilson, Razzy (mit I Hate Hate, welch ein Hit!) und anderen. Der absolute Sieger auf CGS war für mich George Soulé mit Get Involved (das es auf Darker Than Blue auch von Freddie McGregor gibt), einem absoluten Killer-Groove, den die Southern-Soul-Randfigur (die es nur auf eine Handvoll 45`s brachte) damals mit einem Druck raushaute, dass ich mich vor Lachen kringeln mußte, als ich dann später ein aktuelles Bild des Mannes sah. Ein Southern Gentleman zwar, aber auch dünn wie ein Strich. Man konnte kaum glauben, daß aus diesem Körper je diese Stimme kommen konnte. Durch die beiden Compilations erlebte die Szene ein kurzes Revival und das Causal Records Label aus London finanzierte neue Aufnahmen, die unter der Firmierung Country Soul Revue letztes Jahr als Testifying Album erschien. Die Herren White, Fritts, Penn, Wilson und Soulé, sowie Bonnie Bramlett als Southern Belle, lieferten ein mehr als ordentliches Album nach altem, unverschnittenen Grundrezept ab. Und auch hier zeichnete sich George Soulé schnell als der klare Sieger ab... Casual wollte die Band dann so als eine Art Buena Vista Social Club aufbauen, was aber nicht funktionierte, weil mit Dan Penn und Tony Joe White die wichtigsten Leute nicht touren wollten. Also schickte man die zweite Besetzung, sicher musikalisch großartig, aber beim Hauptrennen muß man halt in Bestbesetzung antreten... Mittlerweile hat Casual wohl auch das Interesse verloren und setzt mehr auf four-to-the-floor Dancefloor Kracher. Das geschätzte Mojo-Magazin nun, das auch in Musik machen wollte, schickte Soulé nach Nashvile zu Mark Nevers (der bei Candi Staton ja schon ganze Arbeit geleistet hat) zur Albumaufnahme. Das Mojo-Label liegt aber erstmal auf Eis und letztendlich ist die Platte beim kleinen, aber feinen Zane-Label (Eddie Hinton etc.) untergekommen. Natürlich ist Take A Ride super geworden, der Mann hat noch immer eine geniale Deep Soul-Stimme und Mark Nevers als Produzent beweist mal wieder, dass solche Leute bei ihm in guten Händen sind. Natürlich gibt es auch eine kochende Neufassung von Get Involved... und ein rundes Review, wenn sie draussen ist. Zumindest ist es nicht übertrieben, wenn das Label von "deep soul ballads, floor filling funk, and slow burning country soul" spricht. Ohren auf! (R-man)

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