Sonntag, 7. März 2010

Skeletons – Smile Ein außergewöhnliches Nebenprojekt des großartigen Ben Lamdin, seines Zeichens Mastermind von Nostalgia 77 (Tru Thoughts) und einer der drei Betreiber von Impossible Ark Records, wo zuletzt beispielsweise auch Jeb Loy Nichols gelandet ist. Lamdin steht dem Jazz nah, allerdings immer fest in Funk und Soul verankert – oder wie hier mit tendenziell afrikanischen Roots versehen. Eigentlich waren diese über längere Zeit im eigenen Studio eher zur eigenen Entspannung als Entlastung vom hektischen Tagesgeschäft zusammengeschnipselten Tunes als Library Music, also vielseitig verwertbare Hintergrundmusik von eher unaufdringlichem Charme geplant, wie sie im britischen Königreich ja bereits in den 70ern immer wieder gekonnt produziert wurde. Lamdins Skeletons klingen trotz der heterogenen Herkunft der einzelnen Klangspuren, die diverse Gäste in seinem Studio hinterlassen haben, aber insgesamt so unglaublich smooth und homogen, dass man sich einfach nur eine cool groovende Band im Studio vorstellen kann, die mit Gebläse, Flöten, Upright Bass und Percussion einen perfekten afrodelischen Laidback-Vibe hinkriegt. Gesungen wird hier nur auf einer Nummer und dann darf auch gleich die große Alice Russel ran. Perfekte funky Mood Music, kristallklar produziert, alles andere als Easy Listening – oder wenn doch, dann auf eine neue, bislang unbekannte Weise. Der Geist von Alice Coltrane und Pharoah Sanders schwebt hier dezent über den Grooves, alles andere ist schönste Bauchmusik. (Whirlyjoe)

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