Dienstag, 2. März 2010

Nigeria Afrobeat Special/Various Artists Vierte Folge der famosen “Nigeria Special”-Serie des britischen Soundway-Labels. Diesmal mit Fokus auf den klassischen, in erster Linie von Fela Kuti geprägten Afrobeat-Sound der frühen Siebziger. Also mit großer Band, Gitarren, Percussion, reichlich Gebläse plus spacy Orgelsounds. Wie es geht, macht der Meister selbst gleich beim Opener klar. James Brown trifft Sun Ra in Afrika. Hypnotisch-psychedelisch, suggestiv und absolut mitreißend. Der rare 9-Minüter erschien ursprünglich 1971 als 45er Seven-Inch. US-Funk und Psych-Jazz fusioniert mit Highlife und Juju. Überhaupt sind die Songs hier mal wieder fast alle überlang und dazu bislang auf CD gar nicht erhältlich gewesen. Nicht zu glauben, was man hier noch an Ausgrabungen machen kann. Mir haben es vor allem die Tunes von Bob Ohiri & His Uhuru Sounds (was für ein cooler Bandname!) und Saxon Lee & The Shadows (auch nicht schlecht) angetan, letzterer ist ein fast zehnminütiger Trip in den westafrikanischen Psychedelic-Funk-Underground, in untergründig brodelndem Tempo, mit leiernder Weltraum-Orgel, psychedelischen Wahwah-Gitarren und ganz entspannten Bläser-Breitseiten. So eine wunderbare Nummer, die sich ganz langsam aufbaut, den Groove kultiviert, die Spannung steigert und schließlich in ekstatische, kleine Bläser- und Gitarren-Soli mündet. Das alles in vorzüglichem, ganz erstaunlich transparentem Sound. Fantastisch. Das Album kommt wie immer in schönster Ausstattung mit dickem Booklet und ausführlichen Infos. Dreifach-LP mit fünf Bonus-Songs. (Whirlyjoe)

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