Montag, 10. November 2008

Soul-Girl of the Week:
Candi Staton Diese Woche haben wir mit Candi Staton sogar das authentische „Sweetheart Of Soul“ zu bieten – so jedenfalls der Titel einer rundum perfekten Compilation mit allem Wichtigen, erschienen 2004. Candi Staton sollte man keinesfalls an ihrem Mittsiebziger-Charts-Pop messen, Ende der Sechziger war diese Southern Belle (geboren 1943 in Alabama) eine grandiose, selbstredend der Gospelschule entstammende Southern Soul-Sängerin, durchaus vom Format einer Ann Peebles. In jungen Jahren brannte sie mit Lou Rawls nach L.A. durch, spätere heiratete sie Clarence Carter und nahm beim legendären Soul-Label Fame in Muscle Shoals zwischen 69 und 72 drei vorzügliche Alben auf. Aus diesem Material besteht nun diese Kollektion von 26 Soul-Perlen, angefangen bei ihrem frühen Hit I’m Just A Prisoner, auch heute noch ein echter Bringer im klassischen Orgel + Gitarre + Bläser-Sound. Kommerziell erfolgreich war Candi Staton lustigerweise mit einem aus meiner Sicht wirklich scheußlichen Cover von Tammy Wynettes „Stand By Your Man“ – die Grenzen zwischen Soul und Country sind ja gerade im Süden bekanntlich ziemlich fließend. Und noch ein interessantes Cover gibt es hier zu hören: Elvissens Edelschnulze „In The Ghetto“, das sie dann auch sehr angemessen interpretiert. Ansonsten bietet diese vorbildliche Edition neben ausführlichen Linernotes fast ausschließlich klassischen Southern Soul, uptempo, funky, „roughvoiced“ und bodenständig, dazu einige angegospelte Balladen, fast durchweg auch mit diesen tollen Gitarrensounds ausgestattet, die man oft erst beim zweiten Hören richtig wahrnimmt. (Whirlyjoe)

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Auch ihr letztes Album von 2006 "His Hands" ist wunderschön geworden. In feinem Vinyl im Klappcover auf Honest Jons.
An-Dréad

Anonym hat gesagt…

Ihre 69er 'I'd rather be an old man's sweetheart'-7inch auf Fame gibt's für wenig Geld und ist 'ne garantierte Tanzflur-Bombe. Auschecken!!!

Anonym hat gesagt…

garantierte tanzflur-bombe. da wünsche ich immer wieder, daß ich nicht 25 jahre dj-pause gemacht hätte. wäre ich damals dabei geblieben, könnte ich wahrscheinlich heute auch so dönekes wie chrispop sie macht. obwohl es sicher auch ohne geht. aber zumindest hätte ich mehr allnighter und so gesehen und ein besseres gefühl dafür was den tanzflur füllt und was ihn putzt. wenn ich da an unsere party in London am 31.1. denke wird mir schon ganz flau, aber ich bin ja nicht alleine.

aber sowieso. habe neulich bei einem befreundeten mailorder die It's Happening LP bestellt, sollen auch nur "pure dancefloorfillers!" drauf sein. mich würde keiner der tunes auf die fläche ziehen (und ich tanze gerne, ähem). ist wahrscheinlich sowieso alles ansichtssache.

sagt - r-man

Anonym hat gesagt…

Nix flaues Gefühl vorschieben: einfach mal hier fragen, was auf den Plattenteller soll.

R'n b geht irgendwie immer, Northern Tracks - obacht! Häufig sind die zu schnell. Wobei ja seit längerer Zeit ein wenig in dieser Szene auf die Bremse getreten wird.

Was auch eigentlich immer klappt: Tracks, die sehr sehr bekannt sind, aber von anderen Künstlern gecovert worden sind. Mir fällt da gerade Ella FitzgeraldS 'These boots are made for walking' ein.

Vielleicht gibt's ja weitere Vorschläge???

Anonym hat gesagt…

lieber anonym!
was soll denn in london auf den Plattenteller? den einen oder anderen fetten tune habe ich ja auch, r'n'b auch (obwohl es da sicher noch jede menge dinge gibt die ich nicht kenne), mit northern soul werden wir in london eher nicht kommen, ist mir auch oft zu schnell und zu generic, macht die tänzer müde. ein paar Tracks, klar, aber dann eher mal so einen dazwischen geschmissen.

wir nehmen gerne listen eines perfekten sets, aber noch lieber mixtapes.

wie sagte jörg wontorra immer: bitte melde dich!

-r-man