Montag, 3. November 2008

Abt.: Brandneu Fujiya & Miyagi Lightbulbs Ein Knaller mit Ansage, denn schon der Vorgänger Electro Karaoke In The Negative Style und Transparent Things, eine Compilation mit EP-Tracks, versprachen einiges. Gestartet sind die Briten aus Brighton als Duo, jetzt sind sie schon zu viert, haben dabei ihren sehr spezifischen Sound weiter kultiviert. Blueprint für ihren treibenden, hypnotischen und absolut soulfreien Funk ist meines Erachtens genau ein Song: nämlich „I Want More“ von Can. Mit trockenem, stoischem Groove und tonlosen Vocals, daher auch ohne jeden Black Music- oder auch Rock-Appeal. Minimalistisch strukturiert, der stoische Bass ist das wichtigste Instrument, darüber ein paar Analogkeyboards, magere Gitarren und dezente Samples, mehr ist da nicht. Und trotzdem haben die Songs Drive und Charme, gerade der Flüstergesang verleiht der Musik einen hohen Wiedererkennungswert. Stereolab haben in jungen Jahren ganz ähnlich geklungen, auch der zeitgemäße New Yorker DFA-Groove befeuert manchen Song, allerdings ohne den Dreck unter James Murphys Fingernägeln. Die Midtempo-Songs haben etwas Beruhigendes an sich, die Uptempo-Nummern sind perfekt zum Tanzen – vor allem der Opener „Knickerbocker“, ein unwiderstehlicher Hit. Größtes Plus ist aber die wohlgeordnete Übersichtlichkeit, die klare, schlanke Strukturiertheit dieser Musik, die zumindest in dieser Hinsicht auf Kraftwerk verweist, die ja zumindest latent den Funk hatten. Dem kommerziellen Durchbruch von Fujiya & Miyagi steht damit nichts mehr im Weg. (Whirlyjoe) cd lp

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