Sonntag, 10. September 2006

Mein Lieblings-Mutant Michael Jackson Da hat der R-Man zuletzt auf seiner Liste für London doch wirklich so was wie The Beat Goes On von den Whispers hervorgekramt, und ich musste gleich lamentieren, dass derartige Seventies-Dance-Classics doch so was von abgenudelt seien. Wenn man so was bei einer Party spielt, fühlt sich doch immer gleich jemand bemüßigt, sich vom DJ It’s Raining Men oder I Will Survive zu wünschen. Bin jedenfalls schon gespannt, wie die Londoner Cratedigger-Crowd dann reagiert hat…. Und kontere diese DJ-Strategie gleich mit meinem Lieblingsmutanten Michael Jackson - auch, um mich hier als Gastschreiber endgültig für die ganz peinlichen Themen zu etablieren. Aber wirklich gleich Michael, dem man auf menschlicher Ebene wohl wirklich nur noch tief empfundenes Mitleid entgegenbringen kann? Klar doch, schließlich hat der Bursche mal ganz großartige Funk- und Soul-Nummern hingekriegt, damals in den Siebzigern. Mit Bad war der Ofen in den mittleren Achtzigern allerdings schon fast aus, danach kam ja wohl nur noch halbherziger Charts-Stuff, wenn ich das richtig mitgekriegt habe. Aber Alben wie Off The Wall (1979) und Thriller (1982) haben bei aller hemmungloser Kommerzialität die Zeit dann doch sehr gut überstanden. Und der mutige Kneipen- und Party-DJ greift ohnehin gerne zu dem einen oder anderen Michael Jackson-Song, gerade wenn das Publikum zu jung für dessen goldene Zeiten ist. Meine Michael Jackson-Top-5 sehen jedenfalls so aus: 1. Shake Your Body (Down To The Ground) (The Jacksons - Destiny von 1978) ein sensationell leichtfüßiger, hypnotischer 8-Minüter mit relativ dezenten Streichern und ganz raffinierten Beat-Akzenten. Michael ist natürlich unüberhörbar der Leadsänger, die anderen Jacksons stören nicht weiter. 2. Don’t Stop ‘Til You get Enough (von Off The Wall 1979) Der Hit vom ersten Mega-Seller, Ältere kennen das natürlich noch, slick und doch extrem funky von Quincy Jones in Bestform produziert 3. Ain’t No Sunshine (von Got To Be There 1971) Psychedelic-Soul mit fetten Streichern, Michael holt auch mit vorpubertärer Piepsstimme alles aus Bill Withers Meisterwerk heraus 4. Billie Jean (von Thriller 1982) muss einfach sein, auch hier wieder eine tiefe Verbeugung vor Quincy Jones, allein der mittlerweile vielgesampelte Beat hat Ewigkeitswert - noch besser ist übrigens die Reggae-Cover-Version von Shinehead 5. Thriller (von Thriller 1982) „Rap by Vincent Price“, dazu das bahnbrechende Video - das kann man heute noch gut hören. Hat sein Schimpanse eigentlich auch Pigmentstörungen? (Whirlyjoe)

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

> Hat sein Schimpanse eigentlich auch Pigmentstörungen?
--> gehabt. inzwischen wegoperiert.