Montag, 25. September 2006

Chill Out Woche bei shake baby shake Pt. 2: Superimposers Charming! Dies ist Sixties-Referenz-Pop, gemacht im Hier & Jetzt von den Briten Dan Warden und Miles Copeland aus Devon. Mit ihrer lauschigen Mischung aus Easy Listening, Sixties Pop und Psychedelia haben sie nicht nur meinen Nerv getroffen, sondern auch den der internationalen Nu-Jazz-DJ-Mafia um Gilles Peterson – obwohl die Musik kaum tanzbar ist. Dafür aber ungemein warm und flauschig, immer ein wenig bekifft und abgehoben, irgendwo zwischen Burt Bacharach und Free Design, 101 Strings, Brian Wilson, Mamas & Papas. Stereolab und Air haben in den letzten Jahren zum Teil ähnliches versucht, vor allem, diesen speziellen Sixties-Vibe hinzukriegen, der in erster Linie den Arrangements zu verdanken ist. Cheesy Pop-Sounds mit Streichern, verhalltem Piano und immer hart an der Kitschgrenze entlang. Manches klingt fast schon wie der artifizielle Country-Pop von Glen Campbell (Wichita Lineman). Sehr aufschlussreich für das Vorgehen der beiden Superimposers ist vor allem der Song Seeing Is Believing dem das komplett übernommene und nur mit Gesang ergänzte Cristo Redentor von Ferrante & Teicher zugrunde liegt. Ganz ähnlich ist vor einigen Jahren ja auch die Beta Band mit einem Original des obskuren Kallmann Chorus verfahren. The Superimposers atmet den mondänen Retro-Chic eleganter Filmmusik aus den Sechzigern, zumeist allerdings präsentiert im echten Songformat und nur selten wirklich „loungy“ daddelnd. In funktionaler Perspektive ist dies zwar schon Chill-Out-Musik, soundästhetisch aber aus einer ganz anderen Welt stammend. Diese stilistische Kontext-Umwidmung ist aber auf jeden Fall rundum gelungen. (Whirlyjoe) PS: Dieses kleine Wunderwerk stammt von 2005. Im Prinzip war es eine Sammlung von Singles mit zusätzlichen Songs, aber wie Whirlyjoe oben ja ausführt, sehr stimming gemacht. 2006 kam dann das Missing Album mit handgespieltem Sixties-Pop, Beatles-Psychedelia, Bacharach-Easy-Listening-Grandezza und eine Handvoll Left Banke-scher Barock-Arrangements. Allerdings las man, daß die Band damit nicht zufrieden sei und das Label einfach unfertige Aufnahmen veröffentlichte. Sachen gibt’s...

Keine Kommentare: