Mittwoch, 27. September 2006

Chill-Out Woche bei shake baby shake Pt. 4: Openminded Chill-Out Was fällt mir zu Chill-Out ein? Mein mindestens zehn Jahre altes und ziemlich verstaubtes Café Del Mar-Album? Sicher nicht. Auch durch die Unmengen belangloser Ibiza- und Kuschel-Dance-Mixes wurde der Begriff nicht attraktiver. Der R-Man meint aber ja wohl auch was ganz anderes, nämlich grundsätzlich ruhigere Musik, zu der Mann nicht wirklich tanzen kann, die der DJ aber eben trotzdem auflegt, passenderweise zum Ausklang eines Sets – gerne aber auch mal zwischendurch, wenn der Moment passt. Und in dieser Perspektive hat ja nun auch der Tonträgermarkt mittlerweile einiges zu bieten: stil- und genreübergreifend, folky, psychedelisch, Musik aus den unterschiedlichsten Epochen. Ganz klar eine höchst positive Entwicklung zu mehr Openmindedness. Mein Beitrag dazu: eine kleine Liste persönlicher Favourites der deutlich gesetzteren Art, mit denen ich eigentlich immer gute Erfahrungen gemacht habe. Zeug, das man am liebsten für sich selbst spielt, wenn der Laden schon fast leer ist und das Personal die Stühle hochstellt. Die Klassiker: Roy Ayers - Everybody Loves The Sunshine > das liebt doch wirklich jeder, so smooth und warm und weich und upliftend The Commodores - Easy > Obacht: Mitsinggefahr! Ennio Morricone - My Name Is Nobody > Obacht: Mitpfeifgefahr! Die Fantastischen Vier - Tag Am Meer > mit dem genialen Gitarren-Sample von Lost Generation, wer die schwäbischen Stimmen nicht mag nimmt gleich die sanft trippende Instrumental-Version Hildegard Knef - Ich bin zu müde, um schlafen zu gehen > programmatischer Laidback/Latenite-Swing, Hilde ist sowieso ganz großartig Die Sentimentalitäten: Blumfeld - Tausend Tränen Tief > man liebt es oder hasst es Velvet Underground - Afterhours > betörend einfach und unwiderstehlich schön - auch noch in hundert Jahren Beach Boys - Surfer Girl > Hymne für die Ewigkeit, auch nach dem hundersten Hören jedes mal ergreifender Minnie Riperton - Loving You > Isn’t it romantic? Lulu - Mr. Bojangles > meine liebste Version, hier spielen immerhin auch Eddie Hinton und Duane Allman mit Die Irrläufer: Rita Coolidge - My Crew > zartschmelzender Country-Soul von 1971, nicht von dieser Welt Tim Buckley - Sweet Surrender > ein einziger sonnendurchfluteter, gänzlich weggetretener Trip Manu Dibango - Besoka On Salsa > afrikanischer Laidback-Salsa mit der coolsten Crooner-Stimme ever Dr. John - I Walk On Guilded Splinters > tiefster psychedelischer Sumpf, dampfend und brodelnd Alice Coltrane - Turya And Ramakrishna > ganz bodenständige Jazz-Blues-Ballade ohne jede Esoterik, nach diesen acht Minuten kann kein DJ der Welt noch etwas anderes auflegen… (Whirlyjoe) - Meister Whirlyjoe hat (hoffentlich nicht nur) mir den Mund wässrig gemacht. Hinter dem einen oder anderen muß man dann doch hinterher jagen... und Sweet Surrender hatte ich neulich auch mal wieder aufliegen. Das war in meiner Jugend in unserer Discothek Forum ein echter Hit...

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