Samstag, 23. September 2006

Abt.: Neu & gut Noiseshaper Real To Reel Die beiden Wiener Axel Hirn und Florian Fleischmann haben es längst in die internationale Liga der Dubby-Downbeater geschafft – sagen wir mal irgendwo zwischen Rockers Hi-Fi, Dub Syndicate und Thievery Corporation. Gerade in den USA konnten Noiseshaper doch nachhaltig punkten, weshalb dieser neue Longplayer auch mit reichlich internationaler Besetzung protzen kann. Sly & Robbie, Ari Up (von den Slits) und die vorzügliche Sängerin G. Rizo geben sich die Klinke in die Hand und bei einigen Tunes bediente der leibhaftige On-U Sound-Hexer Adrian Sherwood das Mischpult. Die Herkunft dieser 16 Tracks ist etwas zusammengewürfelt (Neues, Geremixtes, ältere Tunes neu eingespielt), der Sound ist aber nach wie vor aus einem Guss, nämlicher schwer angedubter Reggae mit dezenten elektronischen Modernismen aufgemotzt und mit abwechslungsreichen Gaststimmen angereichert, die überwiegend nach Jamaika klingen. So entsteht ein sehr smoother psychedelischer Flow, der souverän die letzten 30 Jahre Dub- und Reggae History verwurstet – und zwar auf wirklich lässige Weise. Man höre nur „Walls Of Silence“, das gekonnt die Traditionen von African Head Charge und Alpha & Omega aufnimmt, oder den direkt darauf folgenden Dancehall-Stomper Fire Mi Roots im trendy Seeed-Style. Das Ganze nicht in seichtem Lounge-Sound mündend, sondern konsequent songorientiert und durchaus floortauglich. (Whirlyjoe)

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