Donnerstag, 24. Januar 2008

Simon & Garfunkel
We’ve Got A Groovy Thing Goin’ On


Hat da tatsächlich jemand in den Schlimmer-Comments gegen Simon & Garfunkel gehetzt? Das geht nicht, das Imperium schlägt sofort zurück, ruft die Herren Kruder & Dorfmeister in den Zeugenstand und legt schon mit diesem Cover-Vergleich überzeugendste Beweise für die Coolness von Simon & Garfunkel vor.

Nein wirklich, schlimm ist ja wohl nur das Bridge Over Troubled Water-Album, ansonsten ist Paul Simon eben doch ein vorzüglicher Songwriter gewesen und gemeinsam mit dem seltsamen Art legten die beiden in der zweiten Hälfte der 60er ein doch ziemlich einzigartiges Oeuvre mit wunderschönem Harmony-Gesang vor – folky (auf den Spuren der Everly Brothers) und selbstredend extrem eingängig und sixties-poppig.

Und dabei sprang auch eine gute handvoll Songs ab, die man als DJ problemlos auflegen kann. Selbst die fetten Hits laufen bei mir erstaunlich verschleißfrei, auch wenn manches vom Formatradio fast zu Tode gedudelt wurde.

Die zehn gehen immer:

1. We’ve Got A Groovy Thing Goin’ On (Sounds Of Silence 1966) - sollte sogar in ein Set von Chrispop passen

2. Flowers Never Bend With The Rainfall (Parsley, Sage, Rosemary And Thyme 1966)

3. A Hazy Shade Of Winter (Bookends 1968)

4. A Simple Desultory Philippic (Parsley, Sage, Rosemary And Thyme 1966) - klingt wie Dylan mit Fuzz-Guitar und rockt

5. Mrs. Robinson (Bookends 1968) - absolut unverwüstlich

6. The 59th Street Bridge Song (Parsley, Sage, Rosemary And Thyme 1966)

7. The Sounds Of Silence (Sounds Of Silence 1966) - unbedingt die Version mit den Drums nehmen

8. Anji (Sounds Of Silence 1966) - knuffiges Instrumental für Kenner

9. I Am A Rock (Sounds Of Silence 1966)

10. Paul Simon - Run That Body Down (nix zum Tanzen aber eine wunderschöne Perle vom 71er Soloalbum)

Die ersten sechs gehen zum Tanzen, die anderen sind eher was für die Kneipe.

Sind Simon & Garfunkel jetzt irgendwie umstritten? Das täte mich ja schon interessieren. (Whirlyjoe)

9 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Cheers Whirly,

erstmal vielen Dank für die kleine Liste. Ich muss dir aber sagen, dass ich selbst 'Bridge over troubled Water' gut finde. Ich bin ja bei gut gemachtem zweistimmigem Gesang eh sofort gefesselt. Deshalb mag ich auch so Kram wie Kings of Convenience sehr gerne. Die S&G-Platte wird übrigens auch vom AMG gelobt - der hat ja oft Recht ...

Anonym hat gesagt…

"bridge" fängt halt mit diesen drei schlechtesten s&g-songs ever an: dem titelsong, "el condor pasa" und "cecilia" - dann bin ich tatsächlich entnervt. den boxer mag ich aber schon.

Anonym hat gesagt…

Die 'Parsley, Sage, Rosemary And Thyme' habe ich leider garnicht, aber thanx for 'We’ve Got A Groovy Thing Goin’ On' - sehr cool und durchaus sbs-kompatibel!

Bei "Bridge" gebe ich dir Recht: Den Titelsong finde ich nicht schlecht, aber der Anfang riecht insgesamt etwas streng nach Lagerfeuer. Dann wird es mit 'Keep the Customer satisfied' aber deutlich besser. Ja, dass habe ich alles nachgehört, wahrscheinlich nur deshalb, weil ich keinen Bock habe zu lernen ...

Anonym hat gesagt…

Oh Mann,
unser Englischlehrer hat uns 2 Wochen vorm Abitur zur Einstimmung "The Graduate" auf VHS gezeigt und das Buch zum Lesen gegeben. Er hatte halt einen sehr zynischen Humor. Auf dem Soundtrack ist Mrs. Robinson leider nur angespielt und Sounds auf Silence ohne Schlagzeug. Aber jetzt bei Simon & Garfunkel einsteigen? Oweia. Obwohl "The Boxer" auf Bob Dylan's Self Portrait ist schon lustig.
War gestern auf der Lesung von Simon Reynolds "Rip It Up" .Da gab's Videos von Throbbing Gristle & Pop Group mit Mark Stewart als Livegast. Also ganz was anderes. Aber auch Pigbag, Scritti Politti & Orange Juice. Die ganz frühen Sachen. Die werd ich mir am Wochende aus dem Schrank ziehen...
Interessante Lektüre, K-Nut.
CU, An-Dréad

Tick, Trick und Track hat gesagt…

ich habe gestern als ich die post aufgearbeitet habe direkt lust auf den sound bekommen. werde mal sehen ob am wochende aufm flohmarkt was geht. sonst muß ich doch auf einen privaten mix von dir zurück greifen Busch-man... -r-man

Anonym hat gesagt…

Moin,

von S&G gefallen mir die frühen folkigen Sachen am besten, auf der Liste fehlen für mich daher Leaves that are green, Richard Cory (Spoonful-geeignet) und vor allem A most peculiar man und April come she will. Garfunkel habe ich aus den 70ern als gestörten Angeber in Erinnerung.
Simon Reynolds war bei Klaus Walter und machte einen symphatischen Eindruck. Er vertrat aber die seltsame These, Post Punk in den frühen 80ern habe außerhalb Englands hauptsächlich hierzulande stattgefunden. Ihm fiel dann aber nur Der Plan ein. Werde mir das Buch jetzt doch mal zulegen.
Einen Englischlehrer, der uns zwei Wochen vor dem Abi Die Reifeprüfung vorspielt, hätte ich auch gerne gehabt.

Jürgen

Anonym hat gesagt…

.... bright eyes! würg. Aber das war ja G solo, S&G sind nicht ganz so schlimm. Und S hat mit Graceland ein paar Jahre (Jahrzehnte?) später auch noch was recht gutes, nicht gar so schmalziges, lahm seicht nixiges hingekriegt. -- he wasndas, jetzt verteidige ich die auch noch!, suche wohl Begründungen für eure Fan-Comments hier, wa? Überhaupt, sind denn nur Romantiker unterwegs??

und p.s.t, whirly, deine Coverrecherche war echt verblüffend. + sogar silbig stimmts: Kru-der / Si-mon, Dorf-meis-ter / Gar-fun-kel. wow.
K&D finde ich übrigens auch zunehmend langweilig .... wär das ein Thema für übermorgen?

Anonym hat gesagt…

ich kanns mir nicht verkneifen: graceland ist für mich völlig unerträglich, da ist mir jedes art garfunkel-solowerk lieber.

Anonym hat gesagt…

Genau wie 'Rhythm of the Saints', oder wie dieser fiese Weltmusik-Quatsch auch immer hieß ...