Mittwoch, 4. Mai 2011


Tav Falco & Panther Burns   -   live im Bassy, Berlin 29.04.2011

Trotz Sommergrippe hab ich mich letzten Freitag in den Bassy Cowboy Club („music only before 1969“) geschleppt, um den recht exklusiven Deutschland-Auftritt der Panther Burns-Combo im würdigen Clubrahmen nicht zu verpassen. Um es vorweg zu sagen: Das Warten bis Mitternacht in der mehr als gut gefüllten Venue hat sich gelohnt. Tav Falco gab ein professionelles und unglaublich gutes 2-Stunden-Set.

Eröffnet mit einer schon fast ortsüblichen, bejubelten Burlesque Performance von Drummerin Giovanna (mit Jack Daniels Catering für den Maestro) spielte sich die Band zunächst recht zurückhaltend durch einen Mix von gepflegtem 50’s & 60’s Pop. Es musste erst einmal klar gemacht werden, wer der wahre Crooner in diesem Universum ist: auf keinen Fall vergessen, sich regelmäßig die Haare zurückzukämmen. Mit gesteigerter Spielfreude taute der Meister auf und unterhielt mit Kurzvortägen über US Southern Music im Allgemeinen und Konzerterlebnisse in Westberlin der 80er Jahre („special atmosphere“) im Besonderen das Publikum, viel Eigenwerbung für das aktuelle Conjurations Album inklusive.

Unterstützt von der der euphorisierten Meute, teils exzentrischen Gestalten in der ersten Reihe (er ließ sogar das Rauchen zu), wechselte die Band in der zweiten Stunde dann endlich in den pre-Jon Spencer Blues Explosion Modus und ließ es richtig krachen. Es macht immer Spaß, eine so gut eingespielte Band zu sehen, die mit tollem Songmaterial dann auch improvisieren kann. Viel Gitarren-Arbeit, ein guter Bassist und eine nicht nur optisch hervorragend groovende Drummerin verschmolzen wirklich zu einem Gesamtpaket, das so schon 30 Jahre auf der Bühne gestanden haben könnte. Das einstudierte Crowd Surfing und Zerlegen des Bühneninventars nimmt dann auch gerne als Showbiz Bonus mit.

Das kleine Podest im Bassy ließ diesmal leider keine Tango-Einlagen zu. Nach mehreren Zugaben sank die ganze Gemeinde glücklich zusammen. Es passte zur tollen Atmosphäre, dass die erschöpfte Panther-Truppe nach dem Gig nicht einfach so in die Katakomben verschwand, sondern glücklich hinterm Mischpult/ DJ Set verweilte. Ein wahrlich gelungener runder Abend.

(An-Dréad)

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

schöne(s) foto(s)! schade das die truppe nicht in köln aufläuft.
BadaBing!