Mittwoch, 18. Mai 2011

Coming soon:
Kitty, Daisy & Lewis – Smoking In Heaven

Nach zirka 10-maligem Hören der am 30.5. erscheinenden 2. KDL Scheibe habe ich mir folgendes abgerungen. Bin auf Joe's Konterreview gespannt. Aber erstmal ich:

Die Teenage Geschwistertrio Sensation ist zurück. Mit Spannung erwartet, zumindest in diesem Haushalt. Das Debüt der archaisch musizierenden Jungspund-Familie erschien 2008 und schlug ein wie eine Bombe. Es gab viel zu erzählen, blutjunge (15-17) Kids lieben Country, Blues, R&B, Swing und Rock & Roll der 40er und 50er Jahre, Papa und Mama sind auch mit on the road und das Heimstudio ist vollgestopft mit analogem Vintage Equipment. Die Platte, obwohl nur aus 50s/60s Covertunes bestehend, wirkte frisch und mitreissend und dürfte sich auch wegen des Hypes und toller Livepräsentation um ein vielfaches besser verkauft haben, als das Label es sich in seinen kühnsten Träumen erhofft hatte. Es reichte gar zu einer US-Tour im Vorprogramm von Coldplay.

Das zweite Album war nun mehr als fällig. Die Kids waren viel beschäftigt in den letzten zwei Jahren, aber in einem Haus voller Instrumente wird wahrscheinlich ständig gejammt und irgendwas auf 4 Spuren mitgeschnitten. Aber so ein wenig ist er ab, der Lack. Oder zumindest das Überraschungsmoment verpufft. Oder die Erwartungen zu hoch gehängt?

Die Truppe bewegt sich noch immer zwischen den gewohnten Eckpfeilern, ein paar mehr Ska-Partikel sind auszumachen, sicher der Einfluß von Trompeter Tan Tan Thornton. Dazu jazzig geschrubbte Gitarre und schön vorwärts treibendes Simpel Schlagzeug, eine gut passende, rachitische Orgel gibt die letzten Töne von sich, die soeben erwähnte Trompete heizt den einen oder anderen Tune gut vor. So weit, so gut.

Der springende Punkt scheint mir das Songwriting zu sein. Da fehlt es doch etwas an Substanz. Klar, der eine oder andere durchschlagende Kracher ist dabei (I’m Going Back), aber mit 13 eigenen Songs und 60 Minuten Musik auf hohem Niveau scheint mir das Durham Trio doch etwas überfordert. Da hätte eine Qualitätskontrolle beim eigenen Material zur Verbesserung beigetragen. Und warum ganz auf Coverversionen verzichten, wo das erste Album (fast) vollständig aus Fremdmaterial bestand? Es gibt doch genug obskure Tunes, deren imaginative Bearbeitung etwas Druck von den jungen Menschen genommen hätte. Und wenn man schon aufnahmetechnisch so puristisch unterwegs ist wie der gute Lewis, warum dann 60 Minuten abliefern und nicht die klassische LP-Länge von maximal 40 Minuten? Doppelalben haben doch mit der von der Band so geliebten Phase absolut nichts zu tun. Da wäre ein Ratgeber von aussen besser gewesen als die so oft beschworene künstlerische Freiheit.

Aber ich will jetzt mal aufhören zu meckern. Ich denke, viel liegt an meinen leicht übersteigerten Erwartungen. Anfangs hatte ich wie gesagt ein ziemliches Problem mit Smoking in Heaven, mittlerweile habe ich mich dran gewöhnt und bin auf dem Weg zum „gut finden“. Wahrscheinlich ist Smoking In Heaven demnächst zu meinem Lieblingsalbum gereift ... (R-man)

7 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

... zumindest aber auch eine alles andere als kommerzielle, eigenartige, gewagte Covergestaltung. Gefällt mir. Kann das in den USA so erscheinen?
Ich freu mich auf die Ska-Partikel!
An-Dréad

K-Nut hat gesagt…

ha ha, und da habe ich mich gestern noch auf facebook über das
wirklich doofe und unprofessionelle Cover mokiert. So unterschiedlich sind die Geschmäcker...

Whirlyjoe hat gesagt…

da lehne ich mich jetzt mal aus dem fenster: besser als das debüt. so.

Anonym hat gesagt…

auf jedenfall reifer,besser und blümeranter. wäre ja noch schöner wenn die mädels und junge nicht älter werden,oder?

chris_der_1 hat gesagt…

jammern und meckern auf hohem Niveau würde ich mal sagen

Whirlyjoe hat gesagt…

hab das album jetzt die ganze zeit gehört: traumhaft, höchste hit-dichte.

Anonym hat gesagt…

also, freunde der sonne! k,d+l in aller ehre! Aber heute wird der meister 70!
BadaBob!