Es ist wirklich eine Schande, dass zum Stuttgarter Konzert der Band aus Seattle gerade einmal um die 25 Besucher kamen. Okay, zu Walpurgis gibt es diverse Konkurrenzveranstaltungen und der Kellerclub ist auch nicht die passende Location, aber ein paar mehr Leute hätte das rundum fantastische Konzert unbedingt verdient gehabt. Unser Berlin-Korrespondent An-Dread kündigte ja schon beachtliche Lautstärke an und so kam es dann auch – zumindest zeitweise.
Jesse selbst erinnerte mich ein wenig an die junge Patti Smith und ihre Stimme klingt live deutlich dunkler und wärmer als auf Platte. Sehr intensiv geraten die ruhigen Nummern, immer mit viel Twang im Sound von Gitarrist Phil Wandscher, der sich zu sehr später Stunde noch mit dem superlustigen und ebenso bärtigen Bassisten Bill im benachbarten Zwölfzehn beim Bier einfand.
Während mir die eine oder andere ruhige Nummer ein wenig zu feierlich in Richtung Cowboy Junkies ging, entwickelte die Band bei den dynamischeren Songs einen gewaltigen Wall Of Sound, befeuert von den beiden Gitarren von Jesse und Phil. Beim neuen Album "Marble Son“ fiel mir das erst gar nicht so richtig auf, aber live ist eine ganz wichtige Referenz eindeutig Jefferson Airplane. Acid-Rock mit Americana-Vibe – meisterlich.
Somit erlebten die allesamt sehr zufriedenen eben ein hervorragendes Konzert im eher intimen Rahmen. Ein ums andere mal raunten sich die Besucher dann auch ins Ohr, dass Jesse Sykes & The Sweet Hereafter ja eigentlich auch einer perfekte Besetzung für ein zukünftiges Orange Blossom Special wären. Wer will da widersprechen?
Dank an Chris für die schnellen Handy-Fotos.
(Whirlyjoe)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen