Sharon Jones vs. James Brown
Folgender Konzertbericht aus München landete gestern in den Comments. Da soll er nicht versauern. Tommy Soprano, here we go:
Hi, kein foto, nur ein kurzer Bericht aus München. Es war... wie soll ich es sagen? Also, ich kenne jetzt die Wahrheit. Die einzige richtige Wahrheit über Sharon Jones. Sie hat es lang für sich behalten können, aber an diesem Abend konnte sie es nicht mehr vor mir verbergen. Ich kenne jetzt die Wahrheit! Sie hat... also, Sharon Jones hat (das muss aber jetzt wirklich unter uns bleiben)... Sharon Jones HAT JAMES BROWN VERSCHLUCKT!
So, jetzt ist es raus. Und ganz ehrlich, das war ein echtes Konzerthighlight. Das mag ich nicht mal als Retro-Soul (oder wie auch immer das heute genannt wird) bezeichnen, weil dieses kleine Energiebündel das einfach so richtig lebt und einfach so MACHT. Sie hatte das Publikum sofort im Griff, hatte sich dreimal Kerle aus dem Publikum auf die Bühne geholt zum Tanzen und so alle ziemlich schnell um den Finger gewickelt. Und ich hab diese ganze Show geliebt: Die "Haus-Band" des Labels, die Aufwärmnummern, die Ansagen des Conferenciers und Bandleaders, die spontanen "bring it down, band" und "wait a minute"-Einlagen. Das war mein bestes Soulkonzert seit James Brown vor zehn (?) Jahren in Ingolstadt. Die Dap-Kings machten so richtig auf Understatement, so dass Sharon Jones einfach nur im Mittelpunkt stehen konnte. Wo sie auch hingehört, aber dabei hat sie keine Sekunde überheblich gewirkt und keine Sekunde wirklich Luft geholt. Der Beleuchter, der für ihren Spot verantwortlich war, ist manchmal kaum hinterher gekommen.
Also, wer die Gelegenheit hat, sollte sie sich ansehen auf ihrer nächsten Tour. Und ich schwörs, die Frau hat James Brown verschluckt. Ganz ehrlich, kann gar nicht anders sein. (Tommy Soprano)
Und das hier ist ein ziemlicher Hammer: Sharon Jones & The Dap-Kings live in Nancy am 15.10.2010. Offensichtlich gefilmt von Arte und mit 100 Minuten ein ganzes Konzerterlebnis!!!!








Die Maxi erschien wohl nur im Neutralcover, daher auch noch das dazu gehörende Album, weil es sich auch ganz gut in K-Nuts geschmackvoller Cover-Galerie machen würde.
(Whirlyjoe)

Trotz des zeitgleich stattfindenden Nationalkicks gegen die Türkei war der Keller bestens gefüllt und die Stimmung bombig, der Kühlschrank randvoll, dazu gab es diesmal auch noch köstliche bayrische Bier- und kroatische Longdrink-Spezialitäten – danke Chris & Filip!
Die Band war klasse, mit kompaktem, knackig lautem Sound, Twang & Reverb galore, souverän die Tempi wechselnd, so dass auch Surf-Laien schnell merkten, dass Surf Music eben nicht immer gleich klingt. Dazu gab es diesmal mit zusätzlichem Sax und Trompete vehemente Brass-Verstärkung, was dann einen coolen Morricone- bis Calexico-Touch ergab. Man spielte zwei rasante Sets, am Schluss sogar den Pulp Fiction-Hit von Dick Dale als Zugabe fürs Volk.
Mit Bandchef Dalibor Pavicic sprach ich danach noch ewig lang über das Dasein als Punk, später dann auch als Surf-Leuchtfeuer im Post-Jugoslawien, der Mann erwies sich als kompetenter Kenner von Musik, Kino und Kultur, dazu als extrem sympathischer Typ, der aber Wert darauf legt, eben nicht ausschließlich auf das Surf-Ding festgelegt zu werden, was das neue Album ja auch (ansatzweise) beweist.
Nach dem eigentlichen Konzert dann wie immer buntes Partytreiben, Plattenauflegen, Essen & Trinken, auch die unvermeidlichen Stuttgart 21-Diskussionen zogen sich (in friedlicher Atmosphäre) bis in den frühen Morgen. Und beim offiziellen Konzert im Stuttgarter Laboratorium am Samstag waren die über hundert Gäste dann auch restlos begeistert: es gab stehende Ovationen!
Super war’s mal wieder, ganz heißen Dank an Peter & Claudia, eine furiose Band und ein wunderbares Publikum. Und dem Gastgeber ist dann auch zuzustimmen, dass die in Stuttgart ja mittlerweile unvermeidliche Parole „oben bleiben“ zugunsten einer Kellerparty dann ausnahmsweise für ein paar Stunden außer Kraft gesetzt werden musste. (Whirlyjoe) 











