Stimmt schon, zum Thema Fab Four ist alles gesagt und geschrieben, aber der Ansatz dieses Buches macht nicht nur Sinn, sondern auch einen Höllenspaß. Der Rolling Stone- und NME-Autor Steve Turner nimmt sich das Beatles-Oeuvre Album für Album und Song für Song vor und erklärt auf jeweils einer, zwei oder sogar drei ganzen Buchseiten schnörkellos Entstehungsgeschichte und inhaltliche Zusammenhänge, liefert zum Teil auch nachvollziehbare Interpretationen, sowie allerlei Anekdoten. Das Ganze wird garniert mit über 200 erfreulich unverbrauchten Fotos. So etwas liest man dann eher nicht am Stück (kann man aber gut), sondern nutzt es als Nachschlagewerk, wenn man mal wieder ein Beatles-Glanzstück aus dem Schrank zieht. Ich habe es probiert, das funktioniert hervorragend, und die Textmenge korrespondiert perfekt mit den damals ja noch sehr kompakten Songs. Die Story hinter „Strawberry Fields Forever“ kennt ja nun jeder, aber dass „Come Together“ vom letzten Album „Abbey Road“ ursprünglich ein Wahlkampfsong für LSD- Papst Timothy Leary war, der 1969 gegen Ronald Reagan kalifornischer Gouverneur werden wollte, wusste ich nicht. Bezeichnend übrigens, dass den Posten heute Arnold Schwarzenegger besetzt und Leary wegen Marihuana (!)-Besitzes ins Kittchen wanderte. Und Turner findet auch heraus, wer all die mythischen Gestalten wie Lucy (In The Sky With Diamonds), Bungalow Bill, Lovely Rita oder Polythene Pam wirklich waren. Das britische Original des vergnüglichen Songlexikons erschien erstmals 1994, dies ist jetzt die empfehlenswerte deutsche Erstveröffentlichung.
Steve Turner:
The Beatles – A Hard Day’s Write
Die Storys zu allen Songs
384 Seiten, Flexo-Broschur
Mit zahlreichen Abbildungen
Format 14 x 19,5 cm
€ 19,95 (D) / € 20,60 (A) / sfr 34,50
ISBN 978-3-941376-12-0
Demnächst hoffentlich auch beim Lieblings-Mailorder erhältlich.
(Whirlyjoe)
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