Samstag, 18. April 2009

The Saga Continues: Spoonful
Volume 23
Chitlin’ Con Carne/The First Hour Auch wenn es der Bohnen-Liebhaber und Spoonful-Häuptling R-Man ja konsequent “sin carne” mag, ist dieses neue Volumen der Spoonful-Reihe etwas Besonderes. Gemeinsam mit dem jeder Form von Vegetarismus unverdächtigen K-Nutster hat man sich um jene frühe Phase eines Club-Abends gekümmert, die jeder DJ kennt. Um mal aus den Linernotes zu zitieren: "Man stelle sich vor: ein kleiner Club an einem Samstagabend. Soul/Funk/R&B ist angesagt. Es ist 22.10 Uhr, die Tür ist gerade geöffnet worden. Die Thekenbesatzung bereitet sich auf den Abend vor und frischt die Bestände auf, die Veranstalter laufen nervös durch den Laden, in dem sich mittlerweile vier japanische Touristen und ein dicker alter man mit Glatze, Kinnbart und Stag-O-Lee T-Shirt eingefunden haben. Was legt der DJ auf in dieser ersten Stunde? Womit groovt er sich ein? Womit bringt er die Mädels hinter der Theke zum Lächeln?" Die beiden Stag-O-Lee Allstars nähern sich dem Thema auf durchaus unterschiedliche Weise an. Zunächst wagt sich R-man aufs Terrain romantischer, leicht cheesiger und deutlich countrylastiger Tearjerker (Duane Eddy, Ben E. King) und dosiert den Funk zunächst sehr spärlich (Junior Wells). Dann sogar JBs aufwühlendes „It’s Man’s World“ – Streicherinferno und pure Emotion. Aber vielleicht doch eher ein Rausschmeißer? Dann aber Country & Soul im entspannten Frontporch-Modus, auch mal etwas jazziger und natürlich mit Jamaica-Infusion (Joe Higgs). Kurz vor Schluss seines 40-minütigen Sets dann das Signal für die Tänzer mit Johnny Otis und einer formidablen Spoonful-Nummer von Luther Alison. K-Nut dann wie man ihn kennt: der Mann mit der funky Seele. Zuerst lowdown, dann aber sehr behutsam mit wachsendem Druck. Hier mal ein Klassiker (Lowell Fulsons „Tramp“), zumeist aber K-Nut-typische Raritäten von obskursten Compilations. Spätestens ab Track Nr. 21 (Alex Williams - „The Thrill Is Gone“) wird dann aber doch sehr konkret auf den Dancefloor gezielt, wird ja auch Zeit, dass die vier Japaner endlich tanzen. Jedenfalls hat der DJ jetzt den Spoonful-Vibe. Noch im unteren bis mittleren BPM-Bereich, aber doch zwingend. Und mit furiosen Hits von Marvin Holmes und Billy Young, sowie einer edlen Country-Nummer von jemandem namens Mark Lee Allen & The Driver Brothers, die die Thekenmädchen eventuell irritieren wird. Wie werden nach einem solchen Einstieg wohl die weiteren Stunden im mittlerweile gut gefüllten und erwartungsfroh brodelnden Club aussehen? (Whirlyjoe)

6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Darauf habe ich (und ich denke viele andere auch) lange gewartet. Endlich Nachschub aus dem Spoonful Kosmos!!
Herzlichen Dank! Ich kann kaum erwarten das Ding in den Player zu stecken!

bluetwang

r-man hat gesagt…

es sind drei weitere volumen angedacht bzw. in arbeit. ich komme nur zu nichts. - R-man

Anonym hat gesagt…

...sammelt die doch bitte, und dann wieder ab in so eine kleine nette Metallbox... wie damals!
BadaBlech!

Anonym hat gesagt…

Kannst du schon Details zu den geplanten Volumen verraten?

Ich hätte allenfalls auch noch ein paar Perlen auf Lager!

bluetwang

busch-Man hat gesagt…

BadaBing hat Recht. Eine zweite Blechbox, das wäre was ...

Anonym hat gesagt…

...wenn ihr so weiter macht, müssen sich die Kent-Compilatoren in London aber warm anziehen...zudem ist da längst nicht alles Gold, was glitzerig ins Vinyl gepresst wurde.