Dienstag, 26. August 2008

Abt.: Brandneu Kitty, Daisy & Lewis So, nunmal wieder richtige Musik... kleiner Scherz. Aber ein Abstecher nach Spoonful-Hausen muß auch mal wieder sein, wo doch am Wochenende Whirlyjoe's Platte des Jahres erscheint: The Teen-Rockabilly-Sensation from London! Jetzt ist endlich das Album da, die erste Single Mean Son Of A Gun höre ich nun schon seit einem Jahr mit nicht nachlassender Begeisterung. Kitty, Daisy & Lewis Durham sind tatsächlich Geschwister, 15, 17 und 19 Jahre alt und mit der Musik von Elvis, alten Bluesern, authentischen Rock’n’Rollern und steinalten R&B-Artists aufgewachsen. Was Spuren hinterlassen hat, denn gemeinsam spielen sie jetzt genau den Sound der alten Zeit, auf authentischen Instrumenten und strictly analogue auf 8-Track-Tape, aufgenommen mit historischem Fifties-Equipment, das sie einzeln auf Flohmärkten zusammengekauft haben, um zuhause ihr eigenes Sun Studio nachzubauen – unglaublich, aber das Album klingt tatsächlich super. Die Drums bestehen lediglich aus einer einsamen, mit dem Besen von Daisy (mit Haltung) bearbeiteten Snare oder einer einzelnen Conga-Trommel, dazu kommen Standbass, Lewis’ Twang-, Steel- und Hawaii-Gitarren plus etwas Piano oder Harmonica. Auf der Bühne spielen dann noch Mom (Bass) und Dad (Gitarre) mit. Die zehn Songs des Debütalbums bestehen aus einer Eigenkomposition von Lewis und neun Coverversionen, von denen Nichthistoriker wohl nur I Got My Mojo Working von Muddy Waters und Canned Heats Going Up The Country kennen werden, letzteres gibt verdientermaßen auch die aktuelle Single ab: ein Hit mit Handclap-Beat und sattem Drive. Neben den bereits veröffentlichten Singles (auch Ooo Wee ist klasse) gefallen auch die Trips ins Country-Hinterland (O-Ton: „I love hillbilly music, it’s got a rocking beat“) und nach Hawaii. Die Drei sind so stilbewusst, dass sie das Album nicht nur als CD und LP, sondern auch als Vierfach-78er Schellack veröffentlichen, die Lewis höchstselbst cuttet - John Peel wird jetzt wohl vor Freude aus dem Grab steigen müssen. Zehn Songs, jeder einzelne ein garantierter Hit. Und an dieser Stelle muss auch noch mal auf ihre Compilation in der A to Z-Reihe ihres Labels Sunday Best verwiesen werden, wo sie zwei CDs mit ihren musikalischen Wurzeln kompilieren - der Hammer! (Whirlyjoe) here

9 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

"Going Up The Country" ist ja Mal ein 'Clapping Song Galore'! Großartig.

Anonym hat gesagt…

sehr schön!
da wird man mal wieder gewahr, dass es auch anders geht als die frechheit des tages:

Berlin. Die Plattenfirma CITY SLANG (bekannt durch Veröffentlichungen von Bands wie Calexico, Notwist, Get Well Soon, Nada Surf etc.) wird das vollständige neue Album der Formation LAMBCHOP aus Nashville als Jewelbox CD mit der Oktoberausgabe des deutschen ROLLING STONE ausliefern. Es ist das erste Mal, dass in Deutschland ein komplettes neues Album einer namhaften Band mit einer renommierten Musikzeitschrift veröffentlicht wird.
Die CD wird vorne auf das Cover aufgebracht sein, es handelt sich um eine handelsübliche CD und nicht um einen Pappschuber. Der Kopienpreis erhöht sich für diese Ausgabe um lediglich € 1,40, um die gestiegenen Produktions-, Verpackungs- und Vertriebskosten aufzufangen.

Auch für den ROLLING STONE ist dies eine Premiere: noch nie hat in einem der fünfzehn Länder der Welt, in denen die Zeitschrift erscheint, einer Ausgabe eine ganze Album CD eines einzigen Künstlers beigelegen.

City Slang Inhaber Christof Ellinghaus dazu:
„Natürlich kennen wir alle die Geschichte von Prince und der „Mail On Sunday“ in Großbritannien. Hier verhält sich die Sache jedoch anders: es sprachen einfach viel mehr Gründe für dieses Vorgehen als dagegen.

Wir feiern die zehnte reguläre LAMBCHOP Veröffentlichung.

Das Album ist mit das beste, was die Band um Kurt Wagner je geschaffen hat.

Der Rolling Stone ist die beste deutsche Musikzeitschrift.

Die Kunden bleiben dem traditionellen Tonträgerhandel in zunehmendem Maße fern. Wir müssen also neue Wege in die Ohren und Herzen der Fans für unsere Künstler finden.

Hier ist einer. High-End Musik trifft auf High-End Musikjournalismus. Eine Ehe in Sachen Qualität und Synergie, die es so noch nicht gegeben hat. Und auf diese Weise hat diese Band hoffentlich die Chance, von mehr Hörern entdeckt zu werden, als in der Veröffentlichungsflut dieses Herbstes unterzugehen.“

ROLLING STONE Chefredakteur Bernd Gockel kommentiert:
"Der Rolling Stone war 1995 die erste deutsche Zeitschrift, die eine CD dem Heft beilegte, und wir freuen uns, auch mit dieser Aktion einen Schritt in die Zukunft zu gehen. Die weiterhin abnehmenden CD-Verkäufe treffen vor allem jene Musiker, die keine Unterstützung in den Massenmedien finden. Umso notwendiger wird es, (leider immer noch) heimlichen Talenten wie Kurt Wagner eine adäquate Plattform zu liefern. Der Aufpreis von 1.40 Euro (das Heft kostet einmalig 6.90 statt 5.50 Euro) sollte für Lambchop-Fans ein Schnäppchen - und für Neueinsteiger ein preiswerter Appetizer sein."

Kurt Wagner von Lambchop meint dazu:
„Man könnte diese Tat als "menschenfreundlich" betrachten, wäre es nicht unangemessen, ob der Tatsache, dass wir leider wirklich nicht die Mittel für solche großartigen Gesten haben. Tatsächlich ist in diesem Fall der Akt des Gebens die wahre Belohnung.“


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Was für eine scheisse, da könnt ich mich drüber aufregen.

Für die band gut, mehr gema liese sich sonst nie erzielen.

Für einen kritischen Musikjournalismus (gabs den?), für den ist es die endgültige niederlage.

Und für alle anderen labels natürlich auch eine schlimme zumutung. vor allem wenn so beschissen argumentiert wird: selten eine verlogenere und unerträglich formuliertere argumentation gelesen! „High-End Musik trifft auf High-End Musikjournalismus.“ Haha!

die mir gegenüber geäußerte city slang behauptung "wir verdienen da nix dran" ist auch nach meiner recherche eine faustdicke lüge - der r stone zahlt nämlich was dafür und nicht zu knapp.

und ist nicht auch k wagner im verlag von ellighaus?

die händler, die jahrelang auch kleine cityslang bands pushen sollten, sollten ihr cityslang fach achtkantig rausschmeissen.

ein weiterer sargnagel.

und trotz freundschaft zw glitterhouse und c slang und der innigen beziehung zw r stone und dem glitterhouse eigentlich auch für euch ein menetekel? oder kommt in der dezember ausgabe die neue walkabouts gratis da mit?

Kritische grüsse gereon

Anonym hat gesagt…

ich wollte das eigentlich gar nicht anonym formulieren: also meine email: gereon@nobistor.net.

Anonym hat gesagt…

Hallo !

Auf der Heft CD vom neuen Spex ist der (angeblich) exklusive Track Say You'll Be Mine von Kitty, Daisy & Lewis.

Schöne Grüße
Heino

Tick, Trick und Track hat gesagt…

der spex track ist 5 minuten lang und damit doppelt so lang, wie er eigentlich hätte sein sollen. und nicht wirklich gut. -r-man

Anonym hat gesagt…

ich sag nur: tschüß plattenladen. hallo heuchelei.

Anonym hat gesagt…

auch nach 2 tagen keine inhaltliche ausandersetzung mit dem (zugegeben) nicht ganz hier hin passenden gratis-lambchop-thema?
nicht mal vom blogowner?
mh.
ach egal. was reg ich mich auf.

Anonym hat gesagt…

@gereon:

dein beitrag hat mich gefreut, ich hatte die erste promomeldung zum thema auch gleich erschrocken ans glitterhouse weitergeleitet. der glitzerchef ist mit der entwicklung sicher auch nicht glücklich, wird sich eventuell auch noch dazu äussern. ansonsten bleibt die hoffnung auf die cd-deluxe-version und die vinyl-ausgabe. eine so gute band wie lambchop gehört eh in den vinyl-schrank und nicht ins cd-regal...

gruss,

joe

Anonym hat gesagt…

Yes Joe,
Hab eh alle Lambchops auf Vinyl.
Es gibt ja auch noch die Konzerte.
an-dréad