Samstag, 3. Mai 2008

Spoonful im Subrosa

Auf dem Weg zur World Domination mußte Spoonful erst einmal eine mittelschwere Schlappe einstecken. Unsere Party im Subrosa am Vorabend des 1. Mai interessierte nämlich nur schlappe 20 Leutchen. Das war schon ein mittelschwerer Schlag in die Magengrube und bei der Aufarbeitung bzw. Fehlersuche pendelten wir zwischen Selbstzweifel und die-Welt-ist-Scheisse.

Zumindest hatte ich einen tollen Tag mit Michael und Patrick, zwei der liebenswertesten Menschen auf diesem Planeten. Ich hatte sie neulich mal „the ultimate in laissez-faire“ genannt und mittlerweile bin ich mir sicher, daß sich irgenwann mal ein Jamaikaner in ihren irischen Stammbaum geschlichen hat. Grundgute, super herzliche Typen mit unglaublichem Humor und Soon-Come-Mentalität. Was will man mehr?

So sassen wir also im Subrosa in Dortmund und warteten auf die Massen, die letztendlich nicht kamen. Schauten Chelsea gegen Liverpool und legten nicht auf, sondern Spoonful #15 als Warm-Up in den Player. Irgendwann gingen Michael und Patrick dann auf die Bühne und spielten einen wirklich famosen Set mit vielen „sad songs“, darunter monumentale Coversionen von Lovesick/Dylan und Townes (da hatte ich dann eine Idee). Gegen Ende legten sie nochmal einen Zahn zu und da hatte ich dann eine zweite Idee. Insgesamt war es ein toller Gig eines wirklich nicht genug zu lobenden Künstlers.

Eigentlich hatte ich nicht wirklich Lust, danach noch aufzulegen, aber wir hatten es ja angekündigt, also zogen wir es durch. Die ersten Tunes dropte ich noch alleine, aber recht schnell stieß Patrick dazu, dessen ansteckender Enthusiasmus genau zur rechten Zeit kam. Da Michael etwas müde war, spielte ich mit Patrick gut zwei Stunden Ping-Pong. Und Boy, hat das Spass gemacht. Im Prinzip durchreisten wir in diesen Stunden den gesamten Spoonful Kosmos und stoppten tatsächlich an jedem Stern – ob es nun John Lee Hooker oder Funkadelic war, Keef Hartley oder die Chocolate Watchband, Joe Tex auf +5 oder ein früher Lenny Kravitz Tune (von dem gleich 2 Leute wissen wollten, was das denn sei). Irgendwann droppte Patrick einen Hip-Hop Tune (der Refrain „nuts on my chin“ wurde von Patrick inbrünstig mitgerappt) und siehe da, es funktionierte. Gut, daß ich mit Pharaohe Monch von meiner Box-CD was zum nachlegen hatte. Irgendwann übergab ich an der wieder erstarkten Michael und zog mich zufrieden zurück.
Der Abend hätte ein paar mehr Zuschauer verdient. Ich bin sicher, sie hätten ihren Spass gehabt. (R-man)

8 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hi R-man,
zum Trost: Auch Foxy Brown und mich hat am Mittwoch das gleiche Schicksal ereilt. Auch wir hattem am 30.04. eine Neuauflage unseres Lissom-Clubs geplant und hatten live dann ungefähr die gleiche Publikums-Anzahl. Hatte ich bei der Terminplanung im Februar noch gedacht, der 30.04. wäre ein Knaller-Party-Termin, habe ich dann tagszuvor feststellen müssen, daß sich das, zumindest in Mainz, noch ca. 20 andere Party-Organisatoren gedacht hatten. Ja, und nachdem wir auch eher auf die 30/40-somethings als Zielgruppe abzielen, mussten wir auch dort eine gewisse Familien-und Maloche-bedingte Trägheit akzeptieren. Während ich auch etwas geknickt war, hat Foxy Carpe diem-mäßig doch noch ganz schön Gas gegeben und mich dann wieder hochgerissen. Und irgendwie gibts dann immer noch gegen 2 Uhr nachts ein paar, stark alkoholisierte Heimatlose, die sich über jeden Song und jedes Bier freuen und die einem dann zumindest ein kleines bißchen Bestätigung für so nen Abend rüberbringen. Ein gutes hatte der Abend dann doch noch: wir haben noch ein neues Engagement ausgehandelt. Wenn das nichts ist...

Soviel zu unserer Ursachenforschung!
Next time, better luck.

Black Caesar

Anonym hat gesagt…

Moin,
Selbstzweifel sind schon mal gar nicht angebracht, "die ganze Welt ist scheiße" geht immer. Mir waren die gut 200 km. Anfahrt nach einem langen Arbeitstag zu viel, am 30.4 gab es wahrscheinlich auch 1000 andere Veranstaltungen.
Bei Dirtmusic im Cafe Glocksee waren gestern auch allenfalls 45 Leute.
Kopf Hoch: wenn die ganze Welt Euch erst zu Füßen liegt, wird sich Dortmund reumütig anschließen. Bis dahin rennen 80000 Leute zum trostlosen Rumpelfußball der Borussia.

Jürgen

Anonym hat gesagt…

Spoonfull Party mit 20 Leuten, Dirtmusic mit 45 Besuchern ... wo soll das noch hingehen. Letzten Samstag hatte ich eine private Party bei mir zuhause in meiner Kellerbar. Dirtmusic spielten da und danach hab ich mich als DJ versucht. Ich hatte 60 Leute eingeladen, 30 haben zugesagt und 15 kamen schliesslich. Das ganze bei freiem Eintritt und kostenloser Bewirtung. Unglaublich !
Mein Freund Paul Austin sagte dazu lapidar "Vielleicht musst Du an den Eintrittspreisen was ändern".
Schnöde Welt !!!
P.S.: in Spanien wirds voll !!!!
Peter HtH

Anonym hat gesagt…

schwache abende gibts immer mal, vor allem, wenn man als "ortsfremder" was in ner anderen stadt macht...wir haben auch schon abende im gleis in münster vor 3 (!) zahlenden gästen gehabt..bei uns waren dieses jahr allerdings sowohl di (90ertrashparty) als auch mi (tanzINDIEmai) proppenvoll...350+ gäste, gute stimmung, blabla...
der 30.4. ist aber auch nen blöder termin, da machen ja alle was:)
kopf nicht hängen lassen, das nächste sbs wird wieder nen knaller!

Tick, Trick und Track hat gesagt…

danke für die aufmunternden worte. ich werde am ball bleiben. spoonful darf nicht sterben, es ist doch noch so jung und zart. mal sehen wie es weitergeht, noch ist der enthusiasmus nicht ganz verflogen. -R-man

Anonym hat gesagt…

...dafür wird dann nächste Woche der Stadtkrug gerockt!

Verrätst Du uns denn Deine beiden Ideen?

Anonym hat gesagt…

Hi R-Man,
ging's bei Lenny Kravitz um den "Mr. Cab Driver"?

Tick, Trick und Track hat gesagt…

Freedom Train vom Debüt Let love Rule. -R-man