Montag, 5. Januar 2009

Soul-Girl Of The Week: Ann Peebles Da muss ich der Überschrift ja schon im ersten Satz gleich mal widersprechen: das „Girl“ hatte Ann Peebles stimmlich bereits auf ihrer ersten LP von 1969 (trotz eines überschaubaren Alters von 22 Jahren) schon längst hinter sich. Der Anteil an Cover-Versionen bekannter Songs ist auf This is Ann Peebles noch relativ hoch, doch dieser nimmt auf ihren kommenden LPs rasant ab und man liest dafür immer öfter „Peebles“ in den Credits. Ihre immer etwas raue Stimme blieb zwar meist recht dominant, passte aber immer absolut perfekt auf die, von Willie Mitchell gewohnt sensationell produzierten, Songs. Auf die, von vielen Soul-Sängerinnen gepflegten, Manierismen und Vokal-Kunststückchen verzichtete sie dabei völlig. Die HI-LPs von Ann Peebles sind (wie die von Al Green) ohnehin durchweg äußerst empfehlenswert! Ihre beste Phase ist wohl auch ihre erfolgreichste gewesen: Straight From The Heart (1972) und I Can’t Stand The Rain (1973). (Den Titelsong des 73er-Albums haben selbst Tina Turner und Eruption nicht gänzlich zerstören können.) Von Ihren Tantiemen unterhält Ann Peebles zur Zeit unter anderem ein Kinderheim. Absolut zeitloser und bewegender Soul einer selbstbewussten und emanzipierten Frau, sweet & tough (manchmal auch gleichzeitig). In der Disco-Ära ist Ann Peebles dann völlig abgetaucht um erst 1989 mit Willie Mitchel ein eher missglücktes und 1992 ein recht gelungenes Comeback auf Bullseye hinzulegen. Ihr Spätwerk habe ich dann aber nur noch bruchstückhaft im Regal; da wurde mir der weichspülende Einfluss des Gatten Don Bryant doch irgendwann zu groß. Also für mich eher nicht Soul-Girl Of The Week sondern Soul-Lady For Life. Mein liebster Tränenzieher... (k-nut)

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