Montag, 19. Januar 2009

Compi-Wochen bei shake baby shake In Prison Afroamerican Prison Music from Blues To HipHop/Various Artists Erst gut zwei Jahre alt, aber eben eines der besten Beispiele für gekonnte Herausgeberschaft themenorientierter Compilations vom Fach-Label Trikont aus München, deren Roll Your Moneymaker ja ganz aktuell via Stag-O-Lee in schwarzes Vinyl gepresst wurde. Hier geht es um afroamerikanische Knast-Musik, die durchaus auch funky sein kann. Das muss man sich erst mal vor Augen führen: In den USA sitzen mehr als zwei Millionen Menschen hinter Gittern, die Hälfte davon Afroamerikaner. Das wirft doch ein bezeichnendes Licht auf „The Land of the Free“. Wie verrottet und menschenverachtend das amerikanische System tatsächlich ist, lässt sich auch an der generellen „Tough on Crime“-Politik ablesen, die unter George W. Bush zu so grotesken Auswüchsen geführt hat, dass man in verschiedenen Bundesstaaten wieder angekettete Häftlinge an den Straßenrändern arbeiten sehen kann – klassische Chain Gangs also wie in „O Brother Where Art Thou“. Der Journalist Jonathan Fischer bringt im ausführlichen Begleittext zu dieser ebenso beunruhigenden wie beeindruckenden Compilation mit afroamerikanischer Knast-Musik unterschiedlicher Stile noch viele weitere schockierende Fakten ans Licht, auch dass die USA rund ein Viertel aller Gefangenen der ganzen Welt zu verantworten haben und dabei mehr Geld als für das gesamte Bildungswesen ausgeben – was dann doch einiges erklärt. Vor diesem Hintergrund haben Jonathan Fischer und Ian Ensslen diese großartige Compilation zusammengestellt, wie man sie vom nicht genug zu lobenden Trikont-Label kennt: mit dickem zweisprachigem Booklet (deutsch/englisch) mit Begleittexten und ausführlichen Songkommentierungen. Das musikalische Spektrum der 19 Aufnahmen geht von Feldaufnahmen authentischer Worksongs über Blues und Soul bis zu HipHop, personell reicht der Bogen damit von Fred McDowell über Curtis Mayfield bis zu 2 Pac. Wobei gerade die Hiphopper besonders gut abschneiden – garantiert auch für ungeübte Ohren. Denn Dead Prez, Lifers Group (echte Häftlinge!) und die grandiosen Brand Nubian nehmen die Tradition schwarzer Prison Music mehr als gekonnt auf. Mit Nina Simone und Bobby Womack sind die ganz großen Soul-Stimmen ebenso vertreten wie die legendären Escorts, die hier den besten Song des Albums abliefern, und deren Gesangsharmonien ebenfalls hinter Gittern in New Jersey aufgenommen wurden. Fazit: großartige Musik im politischen Kontext, aufrüttelnd und erschütternd. Fehlt nur eine Vinyl-Edition…. (Whirlyjoe) cd

6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hurra! Poldi ist wieder zu hause in kölle!!! gehört zwar nicht hierhin... aber mußte ich loswerden
BadaBing!

Anonym hat gesagt…

Liebe FC-Fans: Da ihr absteigen werdet, kommt Poldi letztlich wohl doch noch zu einem vernünftigen Verein - der Vertrag gilt ja nicht für die 2. Bundesliga. Werder wäre eine Option ;-)

Anonym hat gesagt…

jungs, richtigen fussball ohne show-gedöns und gala-berichterstattung gibt es doch nur noch bei uns in der dritten liga - am liebsten im abstiegskampf!

Anonym hat gesagt…

... da wo düsseldorf spielt?
BadaGoel!

Anonym hat gesagt…

genau da. keine angst, die düsseldorfer hauen wir gleich im ersten spiel nach der winterpause weg. die grossmutter aller rückrunden wird uns vor dem abstieg bewahren.

Anonym hat gesagt…

Juhu! putzt se fott!
BadaPoldi!