Samstag, 18. November 2006

Cosmic-Woche bei shake baby shake Disco Trance & Cosmic Flavas Salsoul Presents… Der Salsoul Output ist nicht für Jedermann. Wahrscheinlich muß man wirklich in der Paradise Garage gestanden haben um zu verstehen, am besten mittelschwer berauscht, latent homosexuell und mitgerissen vom Sound der (Zeugenaussagen zufolge) genialen Anlage. Bestes Beispiel für das Eingangs-Statement sind die beiden Doppel-CDs, die neulich anlässlich des 30. Geburtstages des Labels veröffentlicht wurden. Da durften jede Menge auch von mir geliebte Top-DJs ihren Salsoul-Lieblingstrack auswählen. Garant für Qualität, sollte man meinen, aber irgendwie war das doch eine Enttäuschung. Zu wenig Substanz. Funktioniert bei mir einfach nicht wirklich... Und jetzt Disco Trance & Cosmic Flavas. Im Zuge der augenblicklichen, langsam dahin schwappenden Cosmic Welle hat man sich in die Archive begeben und das wirklich obskure Zeug an die Oberfläche geholt. Und da sind Sachen dabei, die haben es wirklich in sich! Zum großen Teil aufgenommen zwischen Mitte der 70er und Anfang der 80er, kroch die Elektronik damals langsam in die Disco, mit für heutige Begriffe wirklich seltsamen Ergebnissen. So zB The Twins mit einer wirklich eigenwilligen Version von In The Year 2525 (Neil Young Trans-style), oder die vollen 14 Minuten von Bolero von Kebelektrik im Tom Moulton Mix - 5 Minuten stoisches Bumm-Bumm bis das Thema erstmals langsam zu erkennen ist. Das muß man sich erstmal trauen. Oder die deutsche Retortengruppe Orlando Riva Sound mit Indian Reserveration. Oder die Rockets (aus Frankreich), die tatsächlich dem Canned Heat-Klassiker On The Road Again 8:32 Minuten lang elektronisch zu Leibe rücken. Neben 39 Sekunden Salsoul Orchestra, einem First Choice Tune und einer raren spanischen Version von Blondie’s Call Me finden sich hier tatsächlich nur spacig-elektronische Discotunes von Acts, deren Namen höchstens discophil-veranlagten Kennern was sagen. Casanova, Do It, Native Love - ?. Aber egal wie angestaubt so manches Synthesizer-Riff hier auch klingt, egal, wie simpel die Maschinenrhythmen auch dahin grooven, diese 150 Minuten üben eine seltsame Faszination auf mich aus. Das ist mehr als nur Novelty und ich freue mich schon, wenn ich ORS oder die Rockets (den Bolero werde ich mich wohl nicht trauen) beim shake baby shake auflegen kann. Ich kann nur nicht erklären, warum das so ist… (R-man)

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