Donnerstag, 2. November 2006

Abt.: Hooligan Studio One Rude Boy Den Rude Boy (auch Rudie genannt) gab es in Jamaika schon in den 50ern, aber als sich Mitte der 60er herausstellte, dass die frisch gewonnene und hoffnungsvoll ersehnte Unabhängigkeit des Landes (man gehörte vorher zum United Kingdom) eher eine wirtschaftliche Verschlechterung brachte, wuchs die Gewalt unter der Ghetto-Youth beträchtlich an. Zu dieser Zeit zog die Jugend zu tausendem vom Land in die Städte, wo ihre Träume recht schnell zerplatzten und in Frust und Gewalt umschlugen. Die Vorbilder der Kids kamen aus dem Kino – die düsteren Helden aus Sergio Leones Spaghetti Western, die Akrobatik und Schwertkunst der Ninja-Kämpfer, sowie (man glaubt es kaum) der unbesiegbare Frauen-Magnet James Bond. Zwischen dem Ska (65) und Rocksteady (67) entwickelte sich so ein eigener Sound, langsamer als Ska, den Bass nach vorne (der elektrische Bass wurde erstmals eingestöpselt), die Bläser nach hinten und Bühne frei für den Sänger. Der versuchte, den Rude Boy zur Einsicht zu bringen (manchmal wurde er auch glorifiziert). Songtitel hießen Rude Boy Gone To Jail, Youre Too Bad, Hooligan, Murderer, Get Smart, Johnny Too Bad (der Slickers Hit hier in der Version von Dennis Brown), Don’t Fight It und Crime Don’t Pay. Neben Tracks von The Wailers, Johnny Osbourne, Freddie McGregor, John Holt und Bob Andy finden sich rare Studio-One-Schätze von Mr Foundation, Dudley Sibbley und The Soul Brothers. Alle 18 Songs wurden digital überarbeitet, das Werk erscheint wie gewohnt mit sehr guten Linernotes und vielen Fotos. Auf Soul Jazz und eine weitere Perle auf der Studio-One-Kette. (R-man)

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