Sugar Minott ist tot.
Letzten Samstag starb mit Sugar Minott einer meiner allerliebsten Reggae-Sänger im Alter von 54 Jahren. Die Todesursache ist noch nicht offiziell bekannt, er litt aber wohl schon seit längerem an Herzproblemen.
Auch wenn der Mann mit der charakteristischen Zahnlücke in Fachkreisen als Godfather of Dancehall gehandelt wird, ist er zumindest hierzulande nicht wirklich aus der zweiten Reihe der Reggae-Vokalisten herausgetreten, was mir persönlich ein Rätsel ist. Denn vor allem seine Produktionen aus den frühen 80ern sind einfach perfekt. Der Mann hatte eine wirklich butterweiche, karamellige Soul-Stimme wie ansonsten höchstens noch Gregory Isaacs.
Und damals spielte er auch noch lupenreinen Lovers Rock, so dermaßen tiefenentspannt, soulful & deep. Vor allem ein Album ist mir schwer ans Herz gewachsen: Cho„Sufferer’s Choice“ von 1983, perfekter Reggae in jeder Hinsicht: unglaublich präzise produziert, kompakte Riddims von Sly & Robbie, die Roots Radics Band in full effect, ganz kleine Dubs und ein Groove, der niemals über schleppendes Midtempo hinaus geht. Da fühlt man sich beim Hören immer gleich so viel besser. „Sultry lovers rock at its most exquisite“ urteilt der All Music Guide.
Ab Mitte der 80er wandte sich Sugar Minott zunehmend dem Dancehall Business zu und konnte dort große Erfolge feiern, wobei er seine soliden Roots- und Lovers-Ursprünge nie ganz aufgegeben hat und schon deshalb besser war als der Rest. In den 90ern kam dann leider nicht mehr viel, 2005 fiel Minott dann aber wieder mit seinen Vocals für Rhythm & Sound auf, zuletzt auch als Gast auf dem jüngsten Album von Gentleman.
Ein verdienter Reggae-Held ist abgetreten.
(Whirlyjoe)
3 Kommentare:
zum Tode von Sugar Minott (R.I.P.)...
auch sehr, sehr stark: die 2005er auf Soul Jazz Records veröffentlichte Compilation "Sugar Minott at Studio One" inkl. rarer Single-Tracks und Highlights aus den Jahren 1974-79,
allerfeinster early Dancehall und Lovers Rock mit exquisiten Dub-Einschüben.
Enjoy!
mit besten Grüßen an Chrispop
Lars D. (ex-Sound&Vision(är), PB
zum Tode von Sugar Minott (R.I.P.)...
auch sehr, sehr stark: die 2005er auf Soul Jazz Records veröffentlichte Compilation "Sugar Minott at Studio One" inkl. rarer Single-Tracks und Highlights aus den Jahren 1974-79,
allerfeinster early Dancehall und Lovers Rock mit exquisiten Dub-Einschüben.
Enjoy!
mit besten Grüßen an Chrispop
Lars D. (ex-Sound&Vision(är), PB
und nich zu vergessen Live Loving von 1977
Gruss
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