Montag, 6. Oktober 2008

Kasparr @
Edenless 3. Oktober 2008 Der schwäbische shake baby shake-Ableger heißt ja aktuell noch EdenlessBarParty und findet nach wie vor bei der gar nicht mehr so grauen Glitterhouse-Eminenz Peter „Hard to Handle“ Weber in Stuttgart statt – genauer in seinem Rock’n’Roll-Keller, wo auch am Freitag wieder Live-Musik und Party angesagt war. Statt staubiger, texanischer Wüstenrocker in karierten Hemden war diesmal allerdings ein Stuttgarter Lokal-Gewächs namens Kasparr mit Band angesagt. Normalerweise spielt der Bursche ja bei den lokalen Ska-Legenden Nu Sports („Quality Ska since 1985“), ist mit eigener Band aber ganz Offbeat-frei und mit deutschen Texten unterwegs ( http://www.myspace.com/Kasparr ) Die Edenless Bar war gut gefüllt, auch die alten Hasen unter den Stammgästen zeigten sich erfreulich offen für hier eher ungewohnte Sounds. Die vierköpfige Band bestach mit guter Laune und außergewöhnlicher Besetzung: Drums, Fender Rhodes und Standbass sorgten für einen warmen, souligen Sound. Sänger und Gitarrist Kaspar musste im Sitzen spielen, der Bursche ist tatsächlich zu lang für Peters Bühne. Es wurden zwei Sets gespielt, der erste eher ruhig, etwas melancholisch und mit hintergründigen, aber lebensnahen Texten – war sehr angenehm zum Zuhören. Ganz sicher bin ich mir in meinem Urteil nicht, fühlte mich aber etwas an Element Of Crime und Blumfeld erinnert – so ganz subjektiv…. Nach der Pause wurde der Partyfaktor dann beträchtlich erhöht, die Musik bekam zunehmend Drive und Swing, den einen oder die andere packte gar entfesseltes Tanzfieber. Klasse auch Kaspars Song übers DJ-Leben, ich konnte sehr gut mitfühlen (höre dazu auch das mp3 weiter unten). Gleich zweimal verwies er während des Konzerts auf die große Stag-O-Lee-Sause im November im Stuttgarter Nachtleben – das Feedback ist bislang übrigens höchst ermutigend. Und Kaspar wird bestimmt auch ein paar Platten auflegen, ist ja ein DJ-Heimspiel für ihn. Nach den Auftritten gab es dann DJ-Musik von Betti und Peter – zum teutonischen Nationalfeiertag ausschließlich mit deutschen Texten. Für meinen Geschmack ein durchaus kühnes Projekt (Ärzte, Rio Reiser, Lindenberg), das dann auch kontrastreiche Resultate zeitigte – lustig war es allemal. Peter hat es sogar mutig mit den Avantgarde-Punks von S.Y.P.H. versucht, deren Retrospektive ja einst auf Glitterhouse erschienen ist (wahrscheinlich eine der schlechtverkaufendsten Releases ever - völlig zu Unrecht…) Claudia wollte unbedingt, dass ich den durchschlagenden Erfolg von Gittes „Ich will nen Cowboy als Mann“ hervorheben müsse – da war ich wohl gerade draußen beim Käsebüffet. HtH hat auch wieder sein altes Tonbandgerät für einen ganz aktuellen Mitschnitt angeworfen, hört doch mal hier rein. (Whirlyjoe)

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