Montag, 8. November 2010

Cut In The Hill Gang Live im Sonic Ballroom Köln Den Opener für die Gang machte gestern ein “alter Bekannter”: Mighty Mike, einigen bekannt als Drummer der Juke Joint Pimps, die ja auch schon auf dem Stag-O-Lee-Shakedown und dem OBS zu begeistern wussten. Als One-Man-Band sitzt er auf seinem Bike, einer lustigen Harley-Lookalike-Konstruktion aus Amps, Bassdrum und Nebelmaschine. Auf ihr hockt Mike, spielt Gitarre (und zeitgleich Bass auf einer ausgewechselten Bass-Saite) bläst die Blues-Harp und singt. Klingt nach Jahrmarkts-Attraktion? Stimmt ein wenig, war aber viel mehr als das: Der Mann ist ein echter Entertainer, hat den Groove und ist höchst authentisch. Die Juke Joint Pimps würden auch auf der OBS-Mainstage eine durchaus gute Figur abgeben.
Im Publikum hatten auch die CITHG-Männer ihren Spaß. Nach einer guten halben Stunde wurde das musikalische Motorrad abgebaut und die Band des Abends übernahm das Bühnengeschehen. Hinterliessen die vier Herren im Vorfeld einen eher ruhigen und schüchternen Eindruck, sollte sich das auf der Bühne schlagartig ändern. Die Gang kniete sich von der ersten Sekunde an tief in Ihr Program, der Schweiß floss in Strömen, die Keyboard-Konstruktion drohte mehrfach abzustürzen, wurde kurzerhand mit Gaffa-Tape zusammengepappt, die zuvor freundlichen Gesichter nahmen leicht manische Züge an. Fing es mit Johnny Walker an der Harp noch recht traditionell-bluesig an, wurde es ab der zweiter Nummer richtig heftig. Ich bin ja an sich kein Freund dieser „Wir brauchen keinen Bass!“-Fraktion und war erfreut zu sehen, dass sich Herr Walker ab Song Zwei einen E-Bass umhing und diesen (mit leichtem Fuzz) auch perfekt zu bedienen wusste. Musikalisch war es genau das, was uns R-man in der Ankündigung zur Tour versprochen hatte. So laut und intensiv hatte ich das allerdings nicht erwartet. Grossartiger Lärm! Für die zweite Hälfte des Konzertes tauschte Johnny Walker den Bass dann gegen eine Gitarre aus – die brauchen tatsächlich keinen! Als letzte Nummer gab es dann eine ellenlange Radau-Orgie, was aber niemanden davon abhielt weitere Zugaben zu fordern. …da gab es dann zum Ende noch ein versöhnliches „I Wanna Holler“, gesungen vom Reverend. Nach dem Gig zeigten sich die Bühnen-Berserker übrigens wieder völlig entspannt und grundsympathisch. Wer sich also mal Ohren und Hirn so richtig durchblasen lassen möchte, sollte das Cut In The Hill Gang Konzert in seiner Nähe keinesfalls versäumen! Mir rauschen zwar noch jetzt die Ohren, aber ich möchte keinen Ton des gestrigen Abends missen. Das schrottige Foto bitte ich zu entschuldigen. Ich hatte zuvor noch eine piekfeine Hochzeit zu fotografieren und wollte darum nicht am Abend auch noch mit Kamera unterwegs sein. Und meine Meinung, dass Telefone nicht zum fotografieren in verräucherten Clubs taugen sieht man hier bestätigt. Heute Abend geht es dann zur akustischen Rekonvaleszenz zu Lloyd Cole. (K-Nut)

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Raudau Orgie ist schamlos untertrieben! ich hatte zum Teil das beunruhigende Gefühl eine Staffel B52 setzt zur Landung auf der Oskar-Jäger Straße an…Also ein herrlicher Abend der richtig Spass machte! Cut in the hill dreimal: Ja! baby
BadaBing!

Anonym hat gesagt…

ach so, skipper! dein geld kannste behalten...
BadaBing!