Freitag, 5. Juni 2009

OBS 13 – erlebt von K-Nut und Whirlyjoe K-Nut: Genau wie letztes Jahr bin ich bereits Donnerstag zur Warm Up-Party im Stadtkrug aufgeschlagen. Die war diesmal deutlich ruhiger, dafür gab’s mehr Gelegenheit, auch mal ein längeres Schwätzchen zu halten und liebe alte Freunde zu begrüßen. Als mich R-man um kurz nach elf fragte, ob wir nicht mal die Player anschmeißen sollten, sagte ich nicht nein. Ich war allerdings dann doch sehr froh, als Axel gegen Zwei doch noch erschien (Familienfeier), um gutgelaunt zu übernehmen. Ich hab‘ mich dann auch zügig verabschiedet, um mir ein kleines Schlafpolster zuzulegen. Freitag: Nach einem lustigen feuchtfröhlichen Grillevent in Lauenförde, bei dem ich mir gleich ziemlich den Schädel verbrannt habe (keine Wolke am Himmel), ging’s mit der Begrüßung der restlichen Stuttgarter Posse weiter. Whirlyjoe: Denn wir liefen am sonnigsten Nachmittag bei Axel in Lauenförde (anderes Bundesland, andere Weserseite, trotzdem nur ein Steinwurf vom Stadtkrug entfernt) ein – die ganze Bande saß schon gutgelaunt im Garten zusammen. Ein erstes Willkommensbier und ab ging es in den Glitzergarten. K-Nut: Wir sind dann pünktlich zu den Real Ones auf dem Gelände erschienen. Eine wundervolle Band, die für mich ganz persönlich das Highlight des Festivals bleiben sollte. Sehr abwechslungsreich, amüsant, cool, stellenweise witzig und super-musikalisch. Normlerweise möchte ich keine Sitar-Soli und dominante Geigen hören – diese Jungs durften das! Wun-der-voll! (Außerdem hatten die die schönste Gitarre überhaupt auf der Bühne!) Weiterhin blieben das Bühnen-Outfit von Benedicte Braenden und ein intensiver Auftritt von Washington in Erinnerung. Whirlyjoe: Yep, Real Ones waren hervorragend, gerade wenn man lange Sitarsoli mag. Perfekter Einstieg, ich sah sogleich eine rosige Zukunft für die Jungs unter dem Dach von Glitterhouse Records. Frau Braenden zeigte eine mutige Performance zu eher biederem Rootsrock, fand ich aber unterhaltsam. Washington sind wie immer die perfekte Besetzung für den romantischen Ausklang gewesen. K-Nut: Samstag – erneut die beste Band des Tages als Opener. Tenfold Loadstar mit einer völlig ungekünstelten, durch und durch bezaubernden Performance! Okay, ich hab‘ mich tatsächlich ein wenig verliebt (und das gleich drei mal). Meine Lieblings-Reaktionen auf Marissa Nadler: „Ich könnte jetzt gehen. Ich hab‘ den Höhepunkt des Festivals gesehen“ (Marcus B.). Und: „Ich musste da gehen! Sowas macht mich aggressiv!“ (Axel). Ich persönlich war da ganz bei Axel. Whirlyjoe: Öhm, Tenfold Loadstar? Fand ich jetzt nicht so aufregend, eher etwas spröde. Zwei richtig gute Songs sind bei einer Stunde Konzert etwas wenig, oder? Aber auf jeden Fall ein superangenehmer Einstieg nach langer Nacht und wenig Schlaf. Bei Marissa Nadler gehen die Meinungen tatsächlich extrem auseinander. Ich stehe da auf Peters Seite und fand es ganz betörend. Diese Stimme, dazu die verhallte, laute Gitarre – so intensiv. Dann erst die Band! Wann immer der Gitarrist zu seinen flächig-psychedelischen Wall-Of-Sound-Soli ansetzte, waren das die Magic Moments des Festivals. Band Of Heathens: ohne größere Erwartungen fand ich das grandios. Die perfekte Band zur richtigen Zeit. Schon ein wenig abgeklärt die Burschen, aber auch ich hörte The Band, die jungen Eagles, Little Feat und Lynyrd Skynyrd raus. Zurecht der erste konsensfähige Abräumer. K-Nut: Ab zur Party im Stadtkrug (mein Lieblings-Zitat an diesem Nachmittag: „Heute wird’s nicht so voll wie gestern“ (Stadtkrug-Wirt Lothar). Der Laden platzte in dieser Nacht aus allen Nähten! Sonntag: Baby Universal als Opener. Ach was: BABY UNIVERSAL! Das war schon ganz großes Kino, was wir da geboten bekamen. Jim Morrison lebt, die Doors sind in Wirklichkeit ganz harte Rocker, und wer da keinen Spaß hatte ist doof! Whirlyjoe: Großartig, die Burschen. Wenn schon Gepose, dann richtig. Ollie Schulz hätte seine Freude an dem forschen Sänger gehabt. Statt zarter Folkelfen als Opening Act am Mittag mal das volle Brett – da schmecken die ersten Biere gleich noch besser. Daumen hoch für Baby Universal. K-Nut: Und siehe da, der Sonntag ging auf durchgehend hohem Level weiter. Entspannung mit Anspruch gab’s von The Miserable Rich im Anschluss. Dann die im Backstage-Bereich doch irgendwie nervös wirkenden Fabulous Penetrators. Liam im Affenkostüm und Glamour-Make-Up legte von Anfang an los wie ein Wahnsinniger. Die Band raste durch ihr kurzes heftiges Programm, schien immer mehr Spaß zu haben, und eins war sicher: soviel Punk war noch nie auf dem OBS! Zerschlagene Rumba-Kugeln, demolierte Mikro-Ständer und geschändetes Bühnenpersonal fanden zwar nicht in allen Teilen des Publikums großen Anklang, aber wer weiß, wie oft man mich tanzend in der ersten Reihe antrifft, mag dieses Indiz zu werten wissen. Whirlyjoe: Harhar, die gnadenlose Glam-Punk-Attacke im beschaulichen OBS-Garten. The Spirit of Stag-O-Lee! Beste Szene: Liam zertrümmert mit grimmiger Miene seine Maracas auf der Monitorbox, tänzelt einmal im Kreis und entschuldigt sich dann ganz brav bei den umstehenden Trümmeropfern. Guter Junge. K-Nut: Besser sollte es dann nicht mehr werden. Das Level blieb hoch aber einzig Baskery wurden dann für mich noch ein weiteres Highlight des Festivals. Live deutlich packender, der von Joe bereits gelobte Harmonie-Gesang perfekt und insgesamt ein wunderschöner Auftritt. Get Well Soon habe ich dann aus diversen Gründen nach zwei Songs verlassen. Whirlyjoe: Baskery waren ja wohl der objektive Matchwinner des OBS 13. Daran hatte ich auch im Vorfeld keine Zweifel. Drei attraktive schwedische Schwestern mit perfekten Harmonies, der Sound fundiert in Country, Folk und Punk gleichermaßen und die Songs hoffnungslos eingängig – da konnte nichts schief gehen. Alle drei sind tolle Solistinnen, aber was Greta mit ihrem Slide-Banjo macht, lässt mich jedes Mal mit offenem Mund staunen. Mal wieder so ein Konzert, wo man eine Stunde lang grenzdebil grinsend die Performance miterlebt (ich jedenfalls). K-Nut: Mein Lieblings-Moment: Liam nötigt mich sehr nett, aber auch sehr bestimmt sein Getränk zu probieren (Apfelsaft mit Absinth – an dieser Stelle Dank an Kathrin für das schöne neue Wort „Moppelkotze“) und fordert mich danach zum Tanz auf, während zwei weitere Penetrators acapella „Time Of Our Lifes“ (aus Dirty Dancing) anstimmen. Da hab‘ ich mich dann doch geziert und bekam „You’ve had your chance“ zu hören. Mein völlig subjektives Fazit: ein gewohnt fantastisches OBS, eine neue Erfahrung: Männer-WG, Künstler erst auf der Bühne – dann im Publikum – dann im Stadtkrug: immer wieder schön!, tolle Musik im Garten, tolle Musik im Stadtkrug (in der Regel bis 6:00), und so richtig tolle Menschen aus ganz Deutschland! Whirlyjoe & K-Nut im Chor: Tausend Dank an Rembert für dieses Line Up, die unglaubliche Organisation und die Gastfreundschaft. Alle Glitterhäusler und superfleißigen Helfer, Praktikantinnen und Praktikanten: DANKE! Auch das Rahmenprogramm im Stadtkrug ist nicht mehr zu toppen. Auch hier nur sagenhaft liebe und fürsorgliche Menschen. Lothar, Barbara, Eva, Ma Richter, die Kathrins und Silke und ....: DANKE! Und natürlich R-man: DANKE! …und übrigens: Schlaf wird tatsächlich völlig überschätzt! Mehr OBS-Berichte, Fotos und Videos gibt es u.a. hier: dasklienicum.blogspot.com und Gästeliste. (K-Nut & Whirlyjoe)

2 Kommentare:

k-nut hat gesagt…

...und natürlich auch hier schauen:
http://orange-blossom-special-festival.blogspot.com/




"Soul Power!"

sailorgirl hat gesagt…

08:36am... wie fleißig seid Ihr denn? Habt Ihr Euch das schlafen jetzt vorsorglich ganz abgewöhnt? :-) Man kann sich ja nie nicht genug bedanken bei allen für dieses tolle Wochenende! DANKE an Euch alle auch für die vielen schönen Berichte!!! Hab' heute morgen meinem müden Sohn "the hump" von den fabulous penetrators zum aufwachen vorgespielt! Hat "prima" funktioniert!

Immer noch sonnig: sailorgirl